30.04.2010

Vier Hinrichtungen in Taiwan

 

Vier wegen Mordes und Entführung zum Tod verurteilte Kriminelle sind in Taiwan hingerichtet worden. Es waren die ersten Exekutionen seit 2005. Regierungssprecher weltweit und Menschenrechtsorganisationen verurteilen die Wiederaufnahme von Hinrichtungen in Taiwan, die dem globalen Trend der Abschaffung der Todesstrafe zuwiderläuft. Erst vor wenigen Wochen war die Justizministerin Taiwans zurückgetreten, weil sie nicht bereit war, Hinrichtungsbefehle zu unterzeichnen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Regierungschef verteidigt umstrittene Hinrichtungen

Menschenrechtsbeauftragter Markus Löning verurteilt Hinrichtungen in Taiwan

29.04.2010

Iran: Eine Person wegen Drogenbesitzes hingerichtet

 

Im Iran soll eine Person im Gefängnis von Ardebil im Nordwesten Irans gehängt worden sein. Die namentlich nicht bekannte Person sei wegen Besitzes von 1,23 Kilogramm Heroin zum Tod verurteilt gewesen.

28.04.2010

China: Ehemaliger Arzt hingerichtet

 

Der ehemalige Arzt Zheng Minsheng, der erst Anfang dieses Monats in einem nur vierstündigen Prozess zum Tod verurteilt worden war, ist am Mittwoch in der Provinz Fujian im Südosten Chinas hingerichtet worden. Der 41-Jährige hatte am 23. März vor einer Grundschule acht Kinder erstochen.

28.04.2010

Georgia: Neue Anhörung für Troy Davis

 

In dem populären umstrittenen Fall von Troy Davis wurde der Termin für eine Anhörung auf den 30. Juni festgesetzt. Die Anwälte von Davis sollen dort die Möglichkeit haben, Beweise vorzubringen, die Davis' Unschuld belegen. Troy Davis soll 1989 einen Polizisten erschossen haben, es gibt jedoch massive Zweifel an seiner Schuld. Der größte Teil der Belastungszeugen hat seine Aussagen in der Zwischenzeit widerrufen.

 

Weitere Informationen:

Hearing for Troy Davis Moved 

(Die Anhörung wurde auf den 23. Juni verlegt!)

Samuel Bustamante
Samuel Bustamante

27.04.2010

Texas: Samuel Bustamante hingerichtet

 

In Huntsville, Texas, wurde am Dienstagabend der 40-jährige Samuel Bustamante mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 1998 einen illegal im Land lebenden Mexikaner mit mindestens 10 Messerstichen getötet hatte. Zusammen mit drei Komplizen unternahm Bustamante sogenannte "Shopping Trips", bei denen sie Jagd auf illegale Einwanderer machten, ihre Opfer schlugen und ausraubten. Bustamante verzichtete auf eine letzte Erklärung. Angehörige des Opfers waren nicht anwesend. Die Komplizen von Samuel Bustamante erhielten Gefängnisstrafen und sind bereits wieder auf freiem Fuß.

27.04.2010

Weitere Hinrichtungen im Iran

 

Zwei Männer sollen im Gefängnis der Stadt Mashad im Nordosten Irans gehängt worden sein. Sie waren wegen Vergewaltigung in zwei voneinander unabhängigen Fällen verurteilt. Am 20. April soll Rahman R. im Gefängnis von Dezful im Südwesten Irans wegen Mordes gehängt worden sein. Ein weiterer Gefangener namens Mohammadreza D. soll am heutigen Tag in Dezful gehängt werden.

26.04.2010

Somalia: Hinrichtung durch die Miliz

 

In Somalia hat die der Terrororganisation Al-Kaida nahestehende Miliz einen wegen Mordes verurteilten Mann öffentlich erschossen und einem Dieb die rechte Hand abgehackt.

26.04.2010

Saudi-Arabien: Mörder enthauptet

 

Am Sonntag wurde in der Stadt Dammam der saudische Staatsbürger Saleh al-Ghamdi mit dem Schwert enthauptet. Er war zum Tod verurteilt, weil er einen Landsmann nach einem Streit erschossen haben soll. Es ist die mindestens neunte Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr. Neben Mord können auch Vergewaltigung, bewaffneter Raub, Drogenhandel und Abfall vom Glauben mit dem Tod bestraft werden.

23.04.2010

Utah: Todeskandidat wählt Erschießungskommando

 

Ronnie Lee Gardner, der am 18. Juni im US-Bundesstaat Utah hingerichtet werden soll, hat sich für das Erschießungskommando entschieden. Der 49-Jährige wartet seit 25 Jahren auf seine Hinrichtung. Zwar ist in Utah seit 2004 die 1999 zum ersten Mal angewandte tödliche Injektion Standardmethode, vorher zum Tod verurteilte Häftlinge haben jedoch das Recht, zwischen der neuen und der alten Methode zu wählen. 1996 ist zuletzt in Utah ein Todesurteil per Erschießungskommando vollstreckt worden.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Gnadenappell: Todeskandidat will Erschießungskommando entgehen

William Berkley
William Berkley

22.04.2010

Texas: William Berkley hingerichtet

 

In Huntsville im US-Bundesstaat Texas wurde am Donnerstagabend der 31-jährige William Josef Berkley mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Das Todesurteil hatte Berkley für den Raubmord und die Vergewaltigung einer Studentin im Jahr 2000 erhalten, die Tat jedoch bis zuletzt bestritten. Die 18-Jährige war an einem Geldautomaten überfallen und später vergewaltigt und erschossen worden. Berkley war in Schwäbisch Hall in Deutschland geboren worden und hatte nach eigenen Angaben neben der amerikanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Die deutsche Regierung habe sich in den Fall jedoch nicht eingeschaltet. Nach Auskunft des Auswärtigen Amtes lebte Berkleys Mutter zwar in Deutschland, war jedoch Kroatin, sodass keine deutsche Staatsbürgerschaft vorlag.

 

Weitere Informationen:

Inmate Convicted Of Killing TX Student Set To Die

22.04.2010

Kongo: Todesurteile für zwei Norweger aufgehoben

 

Ein Militärgericht hat die Todesurteile für den 28-jährigen Tjostolv Moland und den 27-jährigen Joshua French aufgehoben. Die beiden Ex-Soldaten waren wegen Mordes, Spionage und Verschwörung verurteilt worden. Sie sollen im vergangenen Mai den Fahrer eines Mietwagens getötet haben.

 

Weitere Informationen:

Retrial for Norwegians sentenced to death in DRC Module body

22.04.2010

Gouverneure Nigerias befürworten Hinrichtungen

 

Die 36 Gouverneure Nigerias sprachen sich am Dienstag für die Vollstreckung von Hunderten von Todesurteilen aus. Es geht dabei um eine Maßnahme, in den überfüllten Gefängnissen des bevölkerungsreichsten Staat Afrikas Platz zu gewinnen. Zwar hat Nigeria offiziell seit 2002 keine Exekutionen mehr durchgeführt, doch nach Angaben von Amnesty International sollen im Geheimen in Gefängnissen Hinrichtungen durchgeführt worden sein. 

 

Weitere Informationen:

Concern over Nigeria's 870 death row inmates

Darryl Durr
Darryl Durr

20.04.2010

Ohio: Darryl Durr hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Ohio wurde am Vormittag der 46-jährige Darryl Durr mit einer tödlichen Dosis eines Betäubungsmittels hingerichtet. Bei Beginn der Infusion hob Durr den Kopf und sein Gesicht verzerrte sich. Sein Kopf fiel zurück und der Mund öffnete sich zu einem weiten Gähnen, seine Brust verkrampfte sich, als er nach Luft zu ringen schien, und sein Gesicht zuckte. Fünf Minuten nach Beginn der Injektion hörte Durrs Körper auf sich zu bewegen. Die Anwälte von Darryl Durr hatten vergeblich einen Aufschub zu erreichen versucht, weil Durr eine allergische Reaktion auf das Betäubungsmittel befürchtete. Durr soll 1988 ein 16-jähriges Mädchen missbraucht und ermordet haben und war ebenfalls wegen Vergewaltigung zweier junger Frauen angeklagt, hat die Taten jedoch immer bestritten.

20.04.2010

Sieben weitere Exekutionen im Iran

 

Im Iran sollen Soleyman J. und Ahmad Kh. in Isfahan gehängt worden sein sowie Mehdi N., Hossein S., Feizollah, Nazar B. und Alam H. in Kerman. Damit erhöht sich die Zahl der in dem islamischen Staat erfolgten Hinrichtungen auf 24 allein in den letzten 13 Tagen.

19.04.2010

Texas: Supreme Court lehnt Charles Hood ab

 

Ohne einen Kommentar hat der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten den Fall von Charles Hood abgewiesen. Hood wurde wegen Doppelmordes zum Tod verurteilt. Erst nach seinem Prozess wurde bekannt, dass Staatsanwalt und Richterin ein intimes Verhältnis hatten, weshalb Hoods Anwälte einen neuen Prozess für ihren Mandanten fordern. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass Hood bereits im Februar durch ein texanisches Gericht zumindest ein neues Strafzumessungsverfahren zugestanden wurde.

18.04.2010

Taiwan diskutiert die Abschaffung der Todesstrafe

 

Das Justizministerium Taiwans wird am kommenden Mittwoch mit eine Reihe von öffentlichen Tagungen beginnen, um über eine mögliche Abschaffung der Todesstrafe zu diskutieren. Die Zukunft der Todesstrafe in Taiwan und die der 44 zum Tod Verurteilten geriet in den Fokus, als Justizministerin Wang Ching-feng letzten Monat ihren Rücktritt erklärte, weil sie nicht bereit sei, auch nur einen einzigen Hinrichtungsbefehl zu unterzeichnen.

17.04.2010

Ohio: Kein Aufschub für Darryl Durr

 

Der wegen Vergewaltigung und Ermordung einer 16-Jährigen zum Tod verurteilte Darryl Durr soll am kommenden Dienstag im US-Bundesstaat Ohio mit einer tödlichen Injektion hingerichtet werden. Durr hatte mit dem Argument, er sei allergisch gegen Betäubungsmittel, versucht einen Aufschub zu erreichen. Der zuständige Bezirksrichter lehnte den Antrag mit der Begründung ab, es handele sich um Spekulationen. Ein Gutachter erklärte, im schlimmsten Fall könne eine allergische Reaktion zum Tod führen, was bei einer Hinrichtung irrelevant sei. Die Anwälte des Verurteilten haben gegen die Entscheidung Berufung eingelegt. Ohio führt seit kurzem Exekutionen nur noch mit einer Chemikalie, nämlich der Überdosis eines Betäubungsmittels durch.

15.04.2010

Gaza: Hamas exekutiert zwei Palästinenser

 

Menschenrechtsgruppen haben in den vergangenen Tagen im Vorfeld vergeblich dagegen protestiert: Die Hamas hat am Donnerstag in Gaza zwei zum Tod verurteilte Palästinenser erschossen. Muhammad Ismail und Nasr Abu Frajedsch. sollen mit Israel zusammengearbeitet haben. Die Vollstreckung wurde ohne Zustimmung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas vollzogen, der von der Hamas nicht anerkannt wird.

14.04.2010

Iran: Vier öffentliche Hinrichtungen

 

Drei Männer sollen am Mittwoch in dem Ort Babolsar im Norden Irans wegen Vergewaltigung öffentlich gehängt worden sein. Ein Gefangener namens Adnan Albuali (28) wurde Angaben zufolge am Dienstag in der Stadt Mahshahr im Süden Irans öffentlich wegen bewaffneten Raubes gehängt.

14.04.2010

Simbabwe findet keinen Henker

 

Wie erst jetzt bekannt geworden ist, findet sich in Simbabwe seit fünf Jahren niemand für den Job des Scharfrichters. Schlechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen, die von den katastrophalen Zuständen in den Gefängnissen gekennzeichnet sind, werden als Ursache dafür vermutet. Der Mann, der den Job zuletzt ausübte und 2005 aufgab, soll seine Arbeit nie gemocht und tiefe Reue empfunden haben. 50 Inhaftierte des berüchtigten Chikurubi-Hochsicherheitsgefängnisses in Simbabwe warten zum Teil seit 10 Jahren auf die Vollstreckung ihrer Todesurteile.

12.04.2010

Dreizehn Hinrichtungen im Iran wegen Drogendelikten

 

Zwischen dem 8. und 11. April sollen im Iran elf Gefangene hingerichtet worden sein. Angaben der Nachrichtenagenturen bzw. Medien zufolge wurden am 8. April  fünf Gefangene im Zentralgefängnis von Mashhad und drei weitere Gefangene im Gefängnis von Taybad wegen Drogenhandels gehängt. In Isfahan wurden am 11. April drei Gefangene gehängt. Es waren Morteza (40), Ghader (32) und Gholam Reza (38). Weitere zwei Männer sollen in den Orten Behbehan und Shadegan im Südwesten Irans öffentlich gehängt worden sein.

 

Weitere Informationen:

Two men were hanged in public in the southwestern Iranian province of Khuzestan

12.04.2010

Etwa 4000 Hinrichtungen in China 2009

 

Aus Protest gegen die Tatsache, dass China keine Zahlen zur Vollstreckung von Todesurteilen vorlegt, hat Amnesty International in seinem vor zwei Wochen erschienenen Jahresbericht erstmals keine Zahlen über China veröffentlicht. Wie Erika Steinbach, Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, jetzt erklärt, sind nach Angaben der sehr präzise recherchierenden Nichtregierungsorganisation Dui Hua in China im vergangenen Jahr etwa 4000 Menschen hingerichtet worden.

09.04.2010

Behörden in Gaza planen Wiederaufnahme von Hinrichtungen

 

Wie der amtliche Sprecher des Gaza-Innenministeriums mitteilte, plant die palästinensische Autonomiebehörde nach einem fünfjährigen Moratorium die Vollstreckung von Todesurteilen wieder aufzunehmen. Acht Todeskandidaten sollen sich dort in den Gefängnissen befinden, fünf wegen Mordes und drei wegen Spionage für Israel zum Tod Verurteilte. Auch illegalen Drogenhandel will man die Liste der todeswürdigen Verbrechen aufnehmen. Einer Umfrage zufolge befürworten rund 95 Prozent der Bewohner des Gaza-Streifens die Todesstrafe für Personen, die mit den israelischen Geheimdiensten zusammengearbeitet haben, und 70 Prozent die Todesstrafe für Rauschgifthändler.

09.04.2010

Erneute Hinrichtungen von Japanern in China

 

In China sind drei weitere Japaner, die wegen Drogendelikten zum Tod verurteilt waren, hingerichtet worden. Zwei von ihnen, ein 48-jähriger und ein 67-jähriger Mann, waren 2003 festgenommen worden, über den dritten sind keine Einzelheiten bekannt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe gegen Ausländer: Geht Peking jetzt zu weit?

08.04.2010

China: Todesstrafe für Mord an Grundschulkindern

 

Weil er von seiner Frau verlassen wurde, hat der 41-jährige ehemalige Arzt Zheng Minsheng am 23. März acht mit ihren Eltern vor einer Grundschule wartende Kinder erstochen und fünf weitere verletzt. Nach einem nur vierstündigen Prozess, in dem Video-Bilder der Bluttat gezeigt wurden, wurde er nun zum Tod verurteilt. Es seien keine mentalen Probleme des Täters bekannt, dementierte die Polizei anderslautende Berichte der Presse.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe in China wegen tödlichen Messerangriffs auf Kinder

06.04.2010

China: Japaner wegen Drogenschmuggels hingerichtet

 

Zum ersten Mal seit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Japan vor fast 40 Jahren wurde in China das Todesurteil an einem Japaner vollstreckt. In der nordöstlichen Provinz Liaoning wurde der 65-jährige Mitsunobu Akano hingerichtet. Er war im September 2006 unter dem Verdacht festgenommen worden, dass er gut zwei Kilogramm Drogen von China nach Japan schmuggeln wollte. Peking beabsichtigt in dieser Woche drei weitere Drogenschmuggler aus Japan hinzurichten.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Erste Hinrichtung eines Japaners in China seit 38 Jahren

06.04.2010

Inoffizielles Moratorium in Afghanistan

 

Wie der Oberste Gerichtshof Afghanistans verlauten ließ, hat Präsident Hamid Karzai in den vergangenen 15 Monaten keinen einzigen Hinrichtungsbefehl unterzeichnet, obwohl ihm über 200 Fälle von zum Tode Verurteilten zur Vollstreckung vorgelegt wurden. Karzai hat zwar einen Hinrichtungsstopp nicht offiziell bestätigt, habe aber entschieden, bis auf weiteres keine Todesurteile zu unterschreiben.

02.04.2010

Russland diskutiert Todesstrafe für Terrorismus

 

Nach den jüngsten Terroranschlägen, bei denen über 50 Menschen den Tod fanden und die zum Teil von weiblichen Selbstmordattentätern verursacht wurden, diskutiert die russische Regierung die Einführung der Todesstrafe für Terrorattacken, die tödlich enden.

01.04.2010

China: Fünf Drogendealer exekutiert

 

In der Provinz Fujian im Osten Chinas sind am Donnerstag fünf Drogendealer hingerichtet worden. Sie hatten das Todesurteil erhalten für die illegale Herstellung sowie den illegalen Besitz und Verkauf von Drogen. Einer der Männer war darüber hinaus des illegalen Waffenbesitzes für schuldig befunden worden.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: März 2010