31.08.2017

Texas: Aufschub für Juan Castillo wegen Hochwasser

 

Wegen Hurrikan "Harvey" ist die Hinrichtung eines Todeskandidaten im US-Bundesstaat Texas verschoben worden. Diese war für den 7. September geplant. Der Termin wurde nun aufgrund "außergewöhnlicher Umstände" auf den 14. Dezember verlegt. Der Richter begründete die Verschiebung damit, dass einige Verteidiger des Verurteilten aus den Gebieten in Harris County stammen, die in Folge des Hurrikans verwüstet und überflutet wurden. Die Terminverlegung sei nicht von der Verteidigung beantragt, sondern von der Bezirksstaatsanwaltschaft in Bexar County beschlossen worden, berichtet die Zeitung "Texas Tribune". Der 36 Jahre alte Juan Castillo hat laut Urteil bei einem Raubüberfall im Jahr 2003 in San Antonio einen 19-Jährigen getötet. Für den Mord wurde er von einem texanischen Gericht 2005 zum Tod durch die Giftspritze verurteilt. Castillo wäre der fünfte Todeskandidat in diesem Jahr in Texas. Ob es weitere Verschiebungen durch das Unwetter geben wird, ist nicht bekannt. Wegen des Tropensturms mussten bereits fünf Gefängnisse mit rund 6000 Insassen im Großraum Houston evakuiert werden.

31.08.2017

Todesurteile in Nordkorea für vier Journalisten

 

Die nordkoreanische Justiz hat vier südkoreanische Journalisten in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Die Verurteilten hätten die Höchststrafe verdient, weil sie in Artikeln über ein Nordkorea-kritisches Buch "ernsthaft die Würde der Demokratischen Volksrepublik Korea verletzt" hätten. "Die Exekutionen sollen zu jeglichem Zeitpunkt und an jeglichem Ort ohne weiteres Verfahren ausgeführt werden", wurde in dem Urteilsspruch betont. Die Verurteilten halten sich in Südkorea auf. Den Zorn des Nordens erregten sie mit Besprechungen eines Sachbuchs der beiden britischen Journalisten Daniel Tudor und James Pearson. Diese beschreiben in ihrem 2015 erschienenen Buch "North Korea Confidential" die Rolle von Marktmechanismen im Alltag der Nordkoreaner. Das Buch-Cover zeigt das nordkoreanische Staatswappen, in dem der rote Stern durch ein Dollar-Zeichen ersetzt ist. Das nordkoreanische Gericht wertete dies als "schäbige Schmutzkampagne", wie es in dem Urteil heißt. Bei den zum Tode Verurteilten handelt es sich um je einen Redakteur der beiden Zeitungen und um die zwei Chefredakteure.

31.08.2017

Dominikanische Republik diskutiert Wiedereinführung der Todesstrafe

 

Milton Morrison ist Präsident einer kleinen Partei der Dominkanischen Republik, der "Pais Possible". Noch vor dem Bekanntwerden eines Führungswechsels bei der Polizei forderte der Politiker bei einer Veranstaltung, dass mehr Maßnahmen zur Verbrechensbekämpfung eingeführt werden. Um die Städtische Sicherheit wieder herzustellen, schließt Morrison die Einführung der Todesstrafe nicht aus. Man müsse klare Entscheidungen treffen, dazu gehöre auch die Todessstrafe oder lebenslange Haftstrafen. Diese drastischen Maßnahmen will der Parteiführer fordern für rückfällige Mörder und Wiederholungstäter. Damit nahm er Bezug auf die Mordwelle an Polizisten und Militärs; in den vergangenen Wochen starben ein Dutzend (Ex-)Uniformierte, nur weil Kriminelle es auf deren Dienstwaffen abgesehen hatten. Im kommenden Monat will die Partei nun den Antrag stellen, die neuen Maßnahmen in der Bestrafung einzuführen. Nur dies (lebenslange Haft, Todesstrafe) seien überzeugende Antworten gegen das Verbrechen, biete die Möglichkeit, ein neues Land aufzubauen von dem alle träumen. Die Dominikanische Republik hat die Todesstrafe 1966 abgeschafft.

30.08.2017

Nevada plant den Gebrauch von Fentanyl bei der nächsten Hinrichtung

 

Vor knapp einem Jahr verwarf Nevadas Todeskandidat Scott Dozier seine restlichen Berufungsmöglichkeiten und erklärte sich für seine Hinrichtung bereit. Allerdings besitzt Nevada im Augenblick nicht die nötigen Medikamente für eine Exekution per Giftspritze. Zu Beginn dieses Monats gaben Nevadas zuständige Beamte bekannt, eine Lösung zu haben, und zwar in Form eines Medikaments, das bislang bei noch keiner Hinrichtung verwendet wurde: Fentanyl, ein Opioid, das unter anderem bei dauerhaften Tumorschmerzen verabreicht wird. Für den Hinrichtungszweck soll es zusammen Diazepam und dem Muskelrelaxans Cisatracurium injiziert werden. Insgesamt eine ungetestete Kombination. Scott Dozier wurde 2002 wegen des Mordes und der Zerstückelung eines 22-Jährigen zum Tod verurteilt.

30.08.2017

Singapur: Todesstrafe künftig für Attacken mit radioaktivem Material obligatorisch

 

Ab dem 1. September ist in Singapur sowohl der Besitz radioaktiven Materials als auch der Besitz jeglicher anderer nuklearer explosiver Mittel, welche der Schädigung dienen, strafbar. Das neue Gesetz wurde im Mai diesen Jahres vom singapurischen Parlament verabschiedet und sieht das obligatorische Verhängen der Todesstrafe für schwere terroristische Taten vor, die durch den Einsatz radioaktiver Stoffe oder anderer nuklearer Sprengstoffe begangen werden.

28.08.2017

Arkansas: Umwandlung des Todesurteils für Jason McGehee

 

Jason McGehee hätte im April dieses Jahres durch die Giftspritze sterben sollen, doch wurde seine Hinrichtung aufgeschoben. Nun hat Arkansas’ Gouverneur Asa Hutchinson sein Todesurteil umgewandelt. Vor 21 Jahren wurde McGehee des Mordes an einem Teenager für schuldig befunden. Im April hätte er zusammen mit sieben weiteren Insassen in einer Hinrichtungsserie von acht Exekutionen innerhalb von elf Tagen sterben sollen. Nach dem kürzlich erteilten Gnadenspruch wird er nun den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen müssen. "Meine Intention, Gnade für Mr. McGehee walten zu lassen, ist unter anderem darin begründet, dass das Berufungsgericht vorgeschlagen hat, sein Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der vorzeitigen Entlassung umzuwandeln", so Hutchinson. Zudem hätten noch weitere Punkte und Geschehnisse seine Entscheidung beeinflusst. Beispielsweise habe er Gespräche mit der Opferfamilie geführt und auch noch einmal die gesamten Prozessakten durchgesehen. Weiterhin habe er es für richtig empfunden, McGehees Urteil dem seiner Komplizen anzugleichen, die ebenfalls eine lebenslange Haftstrafe zu verbüßen haben.

Mark Asay
Mark Asay

24.08.2017

Florida: Mark Asay hingerichtet

 

Nach über 18 Monaten hat der US-Bundesstaat Florida zum ersten Mal wieder ein Todesurteil vollstreckt und den 53-jährigen Mark Asay mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte vor dreißig Jahren einen Schwarzamerikaner sowie einen gemischtrassigen Hispanoamerikaner erschossen. Die Staatsanwaltschaft hatte einen angeblich rassistischen Hintergrund für die Taten ermittelt. Asay soll vor den Morden mehrfach rassistische Äußerungen getan haben und hatte eindeutig rechtsextreme Tattoos, die die Vorherrschaft der weißen Rasse propagierten. Seine gleichaltrige Schwester bestreitet, dass ihr Bruder ein Rassist gewesen sei. Mit Asay wurde zum ersten Mal in Florida ein Weißer für den Mord an einem Schwarzen exekutiert. Dabei wurden neue Chemikalien benutzt: Das umstrittene Midazolam wurde durch Etomidat ersetzt, das der Bewusslosigkeit dient. Rocuroniumbromid lähmt die Muskeln und Kaliumacetat stoppt den Herzschlag. Auch dieses dritte und letzte Mittel ist neu - es wurde nur einmal irrtümlich in Oklahoma verwendet. Die USA haben immer größere Probleme, die Chemikalien für ihre Giftspritze zu bekommen, weil die Pharmafirmen sie zu diesem Zweck nicht liefern wollen.

23.08.2017

Saudi-Arabien: Mehrere Hinrichtungen wegen Drogendelikten

 

Am vergangenen Montag gab die saudi-arabische Regierung die Hinrichtung zweier saudischer Staatsbürger bekannt. Beide Männer waren wegen des illegalen Handels von Drogen zum Tod verurteilt worden. Die Exekution der beiden Männer Ziad bin Atiyyah bin Sulaiman Al-Omrani und Sultan bin Sari’e bin Loifi Al-Omrani fand in der Provinz Tabuk statt. Laut des saudischen Innenministeriums hatten die beiden Hingerichteten "große Menschen an Amphetaminen" in das saudi-arabische Königreich geschmuggelt. Weniger als eine Woche vor den Hinrichtungen der beiden Männer waren drei jemenitische Staatsbürger namens Yahya Ali Moussa A’ti, Ali Ibrahim Jibran Ahmad und Shu’ei Issa Yousef Hajaji in der Region Asir wegen des Schmuggels von Rauschgift hingerichtet worden. Bereits im Juli war Hamed bin Salem Sulaiman Al-Huwaiti in der Region Tabuk ebenfalls wegen Drogenschmuggels exekutiert worden. Saudi-Arabien zählt im weltweiten Vergleich zu den Ländern, mit den strengsten Drogengesetzen sowie zu den Nationen, in denen jährlich die meisten Hinrichtungen vollstreckt werden.

 

Weitere Informationen:

Saudi executes two nationals for drug smuggling

Saudi executes three Yemenis for smuggling drugs

Saudi executes national found guilty of smuggling narcotics

22.08.2017

Missouri: Aufschub für Marcellus Williams

 

Etwa vier Stunden vor seiner für Dienstagabend geplanten Hinrichtung durch den US-Bundesstaat Missouri hat Gouverneur Eric Greitens die Vollstreckung des Todesurteils von Marcellus Williams gestoppt und einen Aufschub verfügt. Der 48-Jährige ist zum Tod verurteilt für einen Mord aus dem Jahr 1998, bei dem das Opfer mit 43 Messerstichen getötet wurde. Neue DNA-Untersuchungen lassen daran zweifeln, dass Williams tatsächlich der Täter ist. Gouverneur Greitens will einen Untersuchungsausschuss einsetzen, der den Fall bearbeiten und dann ggf. eine Empfehlung für eine Begnadidung aussprechen soll.

22.08.2017

Malediven: Regierung bleibt bei ihren Plänen der Wiedereinführung der Todesstrafe

 

Trotz internationaler Proteste soll die Todesstrafe auf den Malediven nach einem 60-jährigen Moratorium wieder eingeführt werden. Ziel der maledivischen Regierung dabei ist, durch die Wiedereinführung der Todesstrafe die Anzahl an Morden wie auch den Drogenhandel zu reduzieren. Sowohl die Vereinten Nationen als auch Amnesty International drängten die Regierung unter der Führung Abdulla Yameens, von der Wiedereinführung der Todesstrafe abzusehen, und bezweifeln zudem, dass faire Prozess- und Gerichtsstandards gewährleistet sind. Berater des maledivischen Präsidenten halten jedoch weiterhin an ihrer Auffassung fest, dass die Todesstrafe ein adäquates und abschreckendes Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung sei. Hingerichtet werden soll durch Erhängen, jedoch nicht in der Öffentlichkeit, wie die maledivische Regierung öffentlich mitteilte. Hierzu gäbe es eine spezielle Hinrichtungsstation auf der 27 km von der Haupstadt Male entfernten Insel Maafushi, wo sich auch das Zentralgefängnis befindet.

18.08.2017

Trump lobt Hinrichtung mit in Schweineblut getränkten Kugeln

 

Nach dem Anschlag in Barcelona hat US-Präsident Donald Trump mit einer dubiosen Empfehlung zum Anti-Terror-Kampf für Empörung gesorgt. Nachdem er den Spaniern zunächst die Hilfe der Vereinigten Staaten angeboten hatte, legte er kurz darauf mit einer provokanten Twitter-Botschaft nach: Trump lobte die Methoden von US-General John Pershing, der vor mehr als hundert Jahren auf den Philippinen angeblich dutzende Islamisten mit in Schweineblut getränkten Kugeln hinrichten ließ. "Danach gab es 35 Jahre lang keinen radikalislamischen Terror mehr", schrieb Trump. Der US-Präsident hatte bereits im Präsidentschaftswahlkampf auf Pershing verwiesen - obwohl es keinerlei Belege für die Massenexekution gibt und Historiker sie als frei erfunden bezeichnen. Trump scheint die Schilderung jedoch für bare Münze zu nehmen.

18.08.2017

Wieder öffentliche Hinrichtung im Jemen

 

In Jemens Hauptstadt Sanaa wurde erneut ein Mann wegen der Vergewaltigung und des Mordes eines vierjährigen Mädchens in aller Öffentlichkeit hingerichtet. Der 22-jährige zum Tod Verurteilte Hussein al-Saket wurde auf dem Tahrir Square von Sanaa von einem Polizisten mit mehreren Schüssen getötet, bevor sein Körper an einem Kran aufgehängt wurde, um von der Zuschauermenge gesehen werden zu können. Nach Aussagen eines Richters, der die Hinrichtung verfolgte, war Hussein al-Saket wegen der Entführung, Vergewaltigung und Mordes des jungen Mädchens für schuldig befunden worden. Zuschauer fotografierten und filmten die Hinrichtung mit ihren Mobiltelefonen. Es war die zweite öffentliche Hinrichtung, die innerhalb von zwei Wochen in der von schiitischen Huthi-Rebellen kontrollierten Haupstadt Jemens stattfand: Erst kürzlich war der ebenfalls wegen Mordes und Vergewaltigung eines Kindes zum Tod verurteilte Muhammad al-Maghrabi  hingerichtet worden.

17.08.2017

Texas: Mögliche Todesstrafe für Sattelschlepper-Fahrer

 

In den USA droht dem Fahrer eines Sattelschleppers, in dem eine Gruppe zusammengepferchter und völlig dehydrierter Immigranten gefunden wurde, möglicherweise die Todesstrafe. Im texanischen San Antonio wird der Mann in fünf Punkten angeklagt, darunter der illegale Transport von Einwanderern. Dieser hatte Ende Juli zehn Menschen das Leben gekostet. Die Vergehen können mit der Todesstrafe geahndet werden, die Staatsanwaltschaft gab zunächst aber nicht bekannt, ob sie dieses Strafmaß auch fordern würde. In dem Lkw-Anhänger hatten sich mindestens 39 Menschen befunden, als er von der US-Grenzstadt Laredo in Texas nach San Antonio fuhr. Acht Menschen waren tot in dem Fahrzeug gefunden worden, zwei weitere starben später im Krankenhaus. Die überlebenden Flüchtlinge sollen als mögliche Zeugen gegen den Fahrer aussagen. Ermittler nehmen an, dass er Teil eines größeren Netzwerks von Menschenschmugglern war. Der Mann selbst gibt an, nichts von den Einwanderern im Anhänger gewusst zu haben.

15.08.2017

Indien: Sieben Todesurteile für Menschenopfer

 

Ein Gericht in Indien hat sieben Angeklagte namens Manoj Atram, Devidas Atram, Yadhavrao Tekam, Punaji Atram, Ramchandra Atram, Motiram Atram und Yashodabai Meshram zum Tod verurteilt. Sie wurden für schuldig befunden, ein siebenjähriges Mädchen als Menschenopfer getötet zu haben. Nach einem Ritual hatten sie dem Kind den Kopf abgetrennt.

13.08.2017

Iran ändert Gesetze hinsichtlich der Todesstrafe für Drogendelikte

 

Im Iran hat das Parlament die Todesstrafe für wegen Drogenverbrechen Verurteilte zumindest eingeschränkt. So könnten in Zukunft zahlreiche Exekutionen verhindert werden, denn ein großer Teil der iranischen Todesurteile betrifft Drogendealer oder -abhängige. Zurzeit sitzen 5.300 wegen Drogendelikten zum Tod Verurteilte in iranischen Gefängnissen ein. Der Wächterrat muss der vom Parlament beschlossenen Reform noch zustimmen. In Zukunft sollen die Herstellung und der Verkauf von Drogen erst ab einer Menge von zwei Kilo Kokain oder Amphetaminen mit der Todesstrafe geahndet werden. Zurzeit gilt die Todesstrafe ab 30 Gramm Kokain oder Amphetaminen. Bei Opium und Marihuana soll die Todesstrafe ab 50 Kilo statt bisher fünf Kilo gelten. Weiterhin zum Tod verurteilt werden sollen die Chefs von Drogenkartellen, wer Minderjährige zum Dealen von Drogen anleitet, wer Schusswaffen einsetzt oder wer schon zuvor zu einer Gefängnisstrafe von mindestens 15 Jahren verurteilt wurde.

10.08.2017

Zur Tatzeit Minderjähriger im Iran hingerichtet

 

Amnesty International verurteilt die Hinrichtung des 21-jährigen Alireza Tajiki am Donnerstag in Shiraz. 2012 war der damals 15-jährige Tajiki festgenommen und zum Tod verurteilt worden, weil er angeblich einen Freund vergewaltigt und ermordet haben soll. Dies habe er nur unter Folter gestanden, kritisiert Amnesty. Dies sei schon die vierte Hinrichtung eines minderjährig verurteilten Gefangenen in diesem Jahr. Im Jahr 2013 gab es wegen des Drucks durch die internationale Gemeinschaft eine Reform, wonach Richter zumindest eine andere Strafe auswählen können., wenn sie glauben, ein Straftäter habe bei der Tat noch keine "mentale Reife" erreicht. Dennoch befinden sich laut Amnesty International momentan 89 zur Tatzeit Minderjährige in den Todestrakten iranischer Gefängnisse. Ebenfalls am Donnerstag wurden im Gefängnis von Birjand elf Häftlinge wegen Drogendelikten und ein Gefangener in Babol wegen Mordes gehängt. Medien berichten auch noch von einem zur Tatzeit 17-jährigen Homosexuellen namens Hassan Afshar, der wegen Vergewaltigung eines Freundes hingerichtet worden sei.

 

Weitere Informationen:

Iran: At least 12 executions in the prisons of Birjand and Babol

Gay Iranian Teenager Denied Lawyer and Executed for Allegedly Raping Other Teen

08.08.2017

Japans neue Justizministerin unterstützt die Todesstrafe

 

Die neu ernannte japanische Justizministerin Yōko Kamikawa hat sich auf ihrer ersten Pressekonferenz für die Beibehaltung der Todesstrafe ausgesprochen. Was die Todesstrafe angehe, so möchte sie nach dem Gesetz handeln und sich den Entscheidungen der Gerichte fügen. Das äußerte Yōko Kamikawa, nachdem Premierminister Abe sie in seiner Kabinettsumbildung letzte Woche zur neuen Justizministerin ernannt hat. Die Ministerin, die schon zwischen 2014-2015 während der ersten Amtszeit von Premierminister Shinzo Abe als Justizministerin fungierte, äußerte sich wie folgt: "Weil wir uns in diesem Land an das herrschende Gesetz halten, müssen wir Gerichtsurteile auch rasch und konsequent ausführen. Todesstrafen werden von Gerichten nur nach sorgfältiger Abwägung und Prüfung verhängt und auch nur die Täter sind betroffen, die ein besonders schwerwiegendes und abscheuliches Verbrechen begangen haben." Neben den USA ist Japan die letzte führende westliche Industrienation, die noch an der Todesstrafe festhält. Seit Ende des zweiten Weltkrieges bis Dezember letzten Jahres wurden insgesamt 692 Todesurteile vollstreckt. Nach offiziellen Schätzungen von Amnesty International sitzen noch ca. 130 Todeskandidaten in japanischen Gefängnissen und warten auf die Vollstreckung ihres Urteils.

08.08.2017

Malaysia: Keine zwingende Todesstrafe mehr bei Drogenhandel

 

Malaysia plant, Drogenhandel zukünftig nicht mehr zwingend mit der Todesstrafe zu ahnden. Die Regierung hat nach Angaben von AsiaNews einstimmig entschieden, diese Regelung aus dem Strafgesetz zu streichen. Nun muss noch das Parlament der Reform zustimmen. Mit dem vorgeschlagenen Zusatz zum "Dangerous Drugs Act" aus der Kolonialzeit könnten nun die Richter entscheiden, wie Angeklagte zu bestrafen sind. Seit 1992 sollen 651 Malaysier gehängt worden sein, ein Großteil davon für Drogendelikte. Im März nannte Amnesty International Malaysia als zehnten von 23 Staaten, die weltweit im vergangenen Jahr am häufigsten die Todesstrafe durchführten. Auf Verbrechen wie Mord oder Terrorismus soll in Malaysia auch in Zukunft zwingend die Todesstrafe stehen.

08.08.2017

27 Todesurteile im Irak

 

Wegen eines Massakers an Armeerekruten hat ein irakisches Gericht 27 Menschen zum Tod verurteilt. Grundlage für das Urteil seien die Anti-Terror-Gesetze des Landes, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag mit. Bei dem Massaker, das die Terrormiliz Islamischer Staat im Sommer 2014 auf der Militärbasis Camp Speicher bei Tikrit begangenen hatte, starben zahlreiche Menschen. Die Islamisten hatten damals behauptet, rund 1700 schiitische Soldaten getötet zu haben, die sich den sunnitischen Dschihadisten ergeben hatten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch schätzte die Zahl der Getöteten auf bis zu 770. Im vergangenen Jahr waren bereits 36 wegen der Tat Verurteilte gehängt worden.

07.08.2017

12 Todesurteile in Ägypten bestätigt

 

Ein ägyptisches Strafgericht hat am Montag ein endgültiges Urteil gegen zwölf Menschen gefällt, die im August 2013 eine Polizeistation in der Provinz Minya angegriffen haben. Weitere 140 Menschen wurden im Rahmen des Prozesses zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Nach Angaben der Medien sind alle Verurteilten Mitglieder der in Ägypten verbotenen terroristischen Organisation "Muslimbruderschaft". Ermittlern zufolge beteiligten sie sich am Angriff auf eine Polizeistation im Jahr 2013, nachdem der damalige Präsident Mohammed Mursi durch einen Militärputsch abgesetzt worden war. Tausende Islamisten hatten das Gebäude mit Steinen, Flaschen mit Brandbeschleuniger sowie mit Gasflaschen beworfen. Ein Offizier war dabei getötet worden. Das Urteil ist endgültig und wurde vom Großmufti des Landes bereits gebilligt.

06.08.2017

Hinrichtungen im Iran - auch öffentlich

 

Ein 30-jähriger Mann mit den Initialen A.R. ist am Sonntag wegen Vergewaltigung in Farrokhshahr öffentlich gehängt worden. Bereits am Tag zuvor sollen in den Gefängnissen von Khorramabad ein Häftling und in Urmia zwei Gefangene wegen Drogendelikten hingerichtet worden sein. Am 1. August sind entsprechenden Berichten zufolge drei junge Männer in der Haftanstalt von Shiraz wegen Mordes gehängt worden. Im Juli soll die Zahl der im Iran vollstreckten Todesurteile über 100 betragen haben.

 

Weitere Informationen:

Iran: Three Young Prisoners Hanged on Murder Charges

Alarming escalation of executions in Iran in July

04.08.2017

Syrien: Regime-Kritiker schon 2015 hingerichtet

 

Der seit zwei Jahren verschwundene oppositionelle  Netzaktivist Bassel Khartabil, eine zentrale Figur im zivilen Widerstand gegen das Regime von Syriens Machthaber Baschar al-Assad, ist tot. Seine Ehefrau Noura Ghazi Safadi teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, sie habe nun erfahren, dass ihr Mann bereits Ende 2015 hingerichtet wurde. Safadi war im März 2012 verhaftet worden, im Oktober 2015 wurde er abrupt aus der Haftanstalt Adra an einen unbekannten Ort verlegt, zum Tod verurteilt und hingerichtet. Safadi wurde 1981 als Kind palästinensischer Flüchtlinge in Damaskus geboren. Als Entwickler von frei verfügbarer Software arbeitete er am Browser Mozilla Firefox mit und war Teil des Teams von Wikipedia. Als 2011 die Proteste gegen Assad begannen, schloss er sich dem Widerstand an. Amnesty International geht davon aus, dass seit Kriegsbeginn allein im berüchtigten Sadnaya-Gefängnis 13 000 Zivilisten hingerichtet wurden.

03.08.2017

Öffentliche Hinrichtung im Jemen

 

Im Jemen wurde vergangenen Montag der 41-jährige Mohammed al-Maghrabi wegen Vergewaltigung und Mordes eines dreijährigen Mädchens öffentlich hingerichtet. Die Hinrichtung fand vor den Augen von geschätzt 10.000 Zuschauern statt, die sich zu der öffentlichen Exekution in Jemens Hauptstadt Sanaa eingefunden hatten. Exekutiert wurde der zum Tod Verurteilte durch einen Polizeibeamten, der ihn von hinten mit einem Maschinengewehr erschoss. Ein Teil der Zuschauer fotografierte und filmte die Szene mit Mobiltelefonen und bezeugte die Hinrichtung, bis der tote Körper des 41-Jährigen in einem Polizeiauto abtransportiert wurde. Auch das Fernsehen berichtete landesweit über die Exekution. Im Jemen bildet die Scharia die Gesetzesgrundlage. Die übliche Hinrichtungsmethode ist das Erschießungskommando, in seltenen Fällen wird auch noch gesteinigt. Ebenfalls ist die Kreuzigung nach der Hinrichtung gesetzlich erlaubt.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juli 2017