30.11.2011

Weltweiter Städte-Aktionstag gegen die Todesstrafe am 30. November

 

(gu) Zum zehnten Mal wird dieses Jahr die Aktion "Cities for Life" oder "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe" durchgeführt. Die katholisch-christliche Laienbewegung Gemeinschaft Sant'Egidio, mit Hauptsitz in Rom und rund 50.000 Mitgliedern weltweit, hat das Projekt 2002 ins Leben gerufen, an dem sich mittlerweile Städte aus 87 Nationen beteiligen. Am 30. November werden 1439 Städte - darunter 66 Hauptstädte - ein zentrales oder charakteristisches Gebäude beleuchten, um damit auf die Todesstrafe aufmerksam zu machen und deren Abschaffung zu fordern - vom Kolosseum in Rom bis zum Obelisken in Buenos Aires.

 

Deutschland ist dieses Jahr mit 142 Städten vertreten - neun mehr als im Vorjahr. Berlin, Frankfurt, München, Köln sind nur die bekanntesten aus einer langen Liste teilnehmender Städte. Neben der Beleuchtung des jeweiligen Gebäudes gibt es in vielen Städten begleitende Aktionen von Menschenrechtsgruppen, die gezielt über die Todesstrafe aufklären wollen. Das Datum wurde gewählt, weil das Großherzogtum Toskana am 30. November 1786 als erster europäischer Staat die Todesstrafe abgeschafft hat.

 

Bereits am Dienstag fand in Rom auf Einladung von Sant'Egidio ein Kongress gegen die Todesstrafe statt, an dem rund 20 Justizminister aus Afrika, Asien und Europa teilnahmen. Als besondere Gäste nahm eine Delegation von Politikern aus Illinois teil - dem US-Bundesstaat, der in diesem Jahr die Todesstrafe abgeschafft hat.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen zu Veranstaltungen in...  

Für die vollständigen Listen mit allen Städten aus allen Ländern siehe Link hinter der Überschrift dieses Artikels!

30.11.2011

Schweizer Pharma-Unternehmen fordert Narkosemittel zurück

 

Das Pharma-Unternehmen Naari mit Sitz in Basel übergab 485 Gramm des Narkosemittels Thiopental an einen Zwischenhändler, der dieses an Sambia in Südafrika weiterleiten sollte. Dieser jedoch verkaufte das Mittel nach Nebraska, wo es bereits für die Hinrichtung eines mutmaßlichen Mörders eingeplant werde. Das Unternehmen wandte sich mittlerweile an die Behörden und erklärte, der Mittelsmann sei nicht befugt gewesen, die Chemikalie in die USA zu verkaufen. "Wir wollen nicht beim Hinrichten von Menschen helfen. Wir wurden belogen und betrogen", erklärte der Vorstand der Firma.

29.11.2011

Neun Hinrichtungen an einem Tag im Iran

 

Eine Frau und fünf Männer sollen am Dienstagmorgen im Gefängnis von Kermanshah wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Die Namen der Betroffenen sind nicht bekannt. Zwei weitere Männer seien am selben Tag öffentlich in Kermanshah gehängt worden. Die beiden 23- und 25-jährigen Verurteilten mit den Initialen H.H. und M.R. waren den Angaben der Medien zufolge wegen Entführung und Vergewaltigung von fünf Frauen zum Tod verurteilt. Ein Mann namens Mansor Salamat soll ebenfalls am Dienstag in Saveh westlich von Teheran öffentlich gehängt worden sein. Er habe vor zwei Jahren eine Frau vergewaltigt.

29.11.2011

Hinrichtungen in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien ist am heutigen Dienstag der saudische Staatsbürger Sultan al-Asiri mit dem Schwert enthauptet worden. Er soll einen Landsmann erschossen haben, während beide betrunken waren. Es war die 72. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr. Bereits vor vier Tagen wurde Berichten zufolge Fahd bin Saif Al-Qahtani enthauptet. Er war zum Tod verurteilt für die Tötung eines Sicherheitsbeamten. Weitere zwei Tage zuvor war der Iraker Mohammed bin Abd al-Shamri für die Ermordung eines saudischen Staatsbürger enthauptet worden.

 

Weitere Informationen:

SAUDI EXECUTED FOR KILLING SECURITY OFFICIAL

SAUDI ARABIA: IRAQI MAN BEHEADED FOR MURDER

 

Briefaktion von Amnesty International:

Zunahme der Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien - mit Musterbrief

28.11.2011

Sudan: Sieben Rebellen zum Tod verurteilt

 

Im Sudan sind am Montag sieben Angehörige einer Rebellengruppe zum Tod verurteilt worden. Das Gericht von Darfur befand sie für schuldig, im Januar 2010 einen Konvoi überfallen und dabei über 50 Soldaten getötet zu haben. Anschließend wurden Treibstoff und Nahrungsvorräte gestohlen. Die Verurteilten haben Berufung eingelegt. Das Urteil muss vom Obersten Gericht in Khartoum bestätigt werden.

26.11.2011

Todesurteil in chinesischem Fleischskandal

 

In China sind im Zusammenhang mit einem Fleischskandal mehr als 100 Menschen zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, der Hauptverdächtige könnte sogar hingerichtet werden. Die Verurteilten haben das verbotene Hormonpräparat Clenbuterol in der Schweinemast benutzt, um mageres Fleisch zu erzeugen. Die Todesstrafe für den Hauptverdächtigen wird für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Damit besteht die Chance, dass die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt wird. Er hatte das verbotene Präparat hergestellt und an Schweinezüchter verkauft.

25.11.2011

Polen: Kaczynski will die Todesstrafe wieder einführen

 

Der polnische Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski will in seinem Land die Todesstrafe wieder einführen. Seine Partei Recht und Gerechtigkeit (PIS) werde demnächst einen entsprechenden Gesetzentwurf in das polnische Parlament einbringen, kündigte Kaczynski nach Medienberichten an. "Wir wollen die Todesstrafe für besonders abscheuliche Morde", sagte der PIS-Vorsitzende. Die katholische Kirche Polens hat den Vorstoß Kaczynskis klar kritisiert und auf die ablehnende Haltung der Kirche gegenüber der Todesstrafe verwiesen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Katholische Kirche weist Kaczynski in die Schranken

51 Prozent der Polen wollen Todesstrafe

24.11.2011

Ein Dutzend Hinrichtungen im Irak

 

Zwölf Angehörige der Terrororganisation Al-Kaida sind am Donnerstag im Irak gehängt worden. Sie gehören zu den fünfzehn zum Tod Verurteilten, die für das Massaker bei einer Hochzeitsfeier im Jahr 2006 verantwortlich gemacht werden. Unter den 70 Opfern waren fünfzehn Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren, denen schwere Gewichte um den Hals gehängt und die dann in den Fluss geworfen wurden. Die Frauen wurden vergewaltigt und ermordet, die Männer ebenfalls getötet.

24.11.2011

Massenhinrichtung im Iran

 

Elf Häftlinge sollen am Donnerstagmorgen im Gefängnis von Shiraz im Süden Irans gehängt worden sein. Die Namen der Betroffenen sind nicht bekannt. Sie sollen wegen Drogendelikten zum Tod verurteilt gewesen sein. Offiziellen Quellen zufolge sind im Iran im November mindestens 27 Menschen hingerichtet worden. Am selben Tag soll auch ein Gefangener mit den Initialen L.A. in Qom im Süden von Teheran gehängt worden sein. Auch diesem Fall sei Drogenschmuggel der Hintergrund.

 

Weitere Informationen:

One man was hanged in the prison of Qom (south of Tehran)

23.11.2011

Hinrichtungsmoratorium im US-Bundesstaat Oregon

 

Es war ein juristisches Tauziehen um die Vollstreckung des Todesurteils von Gary Haugen in den vergangenen Monaten, nachdem der Gefangene seine Berufungen zurückgezogen hatte. Nun hat der Gouverneur des US-Bundesstaates Oregon entschieden, dass die für den 6. Dezember geplante Hinrichtung nicht stattfinden wird. Gouverneur John Kitzhaber kündigte ein Hinrichtungsmoratorium für Oregon für die Dauer seiner Amtszeit an. Er werde keine Exekutionen mehr genehmigen, nachdem ihn die von ihm in den 90er Jahren verantworteten Hinrichtungen bis heute verfolgten. "Das waren die quälendsten und schwierigsten Entscheidungen, die ich als Gouverneur treffen musste", erklärte der Demokrat. "In den vergangenen 14 Jahren habe ich sie immer und immer wieder in Frage gestellt."

 

Weitere Informationen:

Oregon death row inmate Gary Haugen hails Kitzhaber's execution moratorium as victory

Execution ban attacked - from Death Row

23.11.2011

China: Vergewaltiger von Schulmädchen hingerichtet

 

In China wurde ein Mann namens Chen Weijun hingerichtet. Er war für schuldig befunden, vierzehn Schulmädchen aufgelauert und sie dann in Autos, Hotels, Karaoke-Bars oder Tiefgaragen vergewaltigt zu haben. Unter den Opfern waren neun Kinder - ihr Alter ist nicht bekannt, aber in China gilt als Kind, wer unter vierzehn Jahre alt ist.

21.11.2011

Tansania: Todesurteile für Mörder von Albinos

 

Wegen der Ermordung von Albinos sind in Tansania acht Angeklagte zur Hinrichtung durch den Strang verurteilt worden. Erst im Oktober waren zwei jugendlichen Albinos nach einem Überfall Körperteile abgehackt worden. Seit 2007 sind in Tansania mehr als 60 Albinos brutal verstümmelt und ermordet worden, darunter viele Kinder. Albinos, denen die Farbpigmente in Haut, Haar und Augen fehlen, gelten in Teilen Afrikas als Glücksbringer und Vorboten von Reichtum. Sogenannte Zauberer verwenden die Leichenteile, für die offenbar hohe Summen bezahlt werden, bei ihren Ritualen. Seit Mitte der 80er Jahre ist in Tansania kein Todesurteil mehr vollstreckt worden.

21.11.2011

Japan: Todesstrafe für Mitglied der Aum-Sekte

 

Japans Oberster Gerichtshof hat die Todesstrafe gegen ein führendes Mitglied der Endzeit-Sekte Aum bestätigt. Damit wiesen die Richter den Einspruch der Verteidiger von Seiichi Endo zurück und erklärten die zuvor verhängte Todesstrafe gegen den 51-Jährigen für rechtskräftig. Der gelernte Veterinär und Virologe war schuldig befunden worden, unter anderem eine zentrale Rolle bei dem Giftgas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn vor 16 Jahren gespielt zu haben.

21.11.2011

Hinrichtungswelle im Iran geht weiter

 

Wegen Entführung und sexuellem Missbrauch eines 15-jährigen Jungen sollen am Sonntag im Gefängnis von Mashad zwei junge Männer gehängt worden sein. Berichten zufolge wurden außerdem am Sonntagmorgen im Gefängnis von Sari im Norden Irans drei Personen wegen Drogendelikten gehängt. Zwei Gefangene namens Ramin Hatemi (26) und Asghar Tahmasebi (32) sollen in Boroujen im Westen Irans wegen Vergewaltigung eines 18-jährigen Mädchens gehängt worden sein. 

 

Weitere Informationen:

Five prisoners were executed in Iran today

Paul Rhoades
Paul Rhoades

18.11.2011

Idaho: Paul Rhoades hingerichtet

 

Es war die erste Hinrichtung im US-Bundesstaat Idaho seit 1994 und erst die zweite seit 1957: Am Freitagmorgen wurde der dreifache Mörder Paul Ezra Rhoades mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Der 54-Jährige hatte 1987 in einer Zeitspanne von drei Wochen zwei Frauen im Alter von 21 und 34 Jahren sowie einen 20-jährigen Mann getötet. Ein Psychologe, der den Fall untersuchte, kam zu dem Ergebnis: "Paul Rhoades ist in einer Familie aufgewachsen, die ihm keine normale Entwicklung ermöglicht hat. Er war wiederholt Gewalt sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch ausgesetzt. Rhoades hat in seiner Entwicklung Schäden davongetragen und kaum Chancen erhalten, zu einem gesunden Menschen heranzuwachsen." Rhoades hatte um eine Umwandlung seines Urteils in eine lebenslange Haftstrafe ohne Begnadigungsmöglichkeit gebeten: "In den zurückliegenden 24 Jahren habe ich gelernt, dass ich meine Schuld und meine Bußfertigkeit nur zeigen kann, indem ich Reue für meine Taten empfinde. Ich versuche, Wiedergutmachung zu leisten, indem ich anderen Menschen helfe, ihre Wut in Versöhnung umzuwandeln. Ich hoffe, anderen Menschen zeigen zu können, dass ein sinnhafteres Leben, ob innerhalb der Gefängnismauern oder draußen in der Welt, in der Zuwendung zu unseren Mitmenschen besteht." Zahlreiche Gefangene haben in Briefen an den Begnadigungsausschuss von Idaho geschildert, wie Paul Rhoades ihr Leben verändert hat, indem er ihnen Unterstützung zukommen ließ und sie davon überzeugte, der Gewalt abzuschwören.

17.11.2011

Elf Hinrichtungen im Irak

 

Berichten zufolge ist im Irak am Mittwoch ein tunesischer Staatsbürger namens Yusri Fakhir hingerichtet worden, der für den 2006 verübten Anschlag auf einen schiitischen Heiligenschrein verantwortlich gemacht wird. Das Attentat hatte eine Welle der Gewalt ausgelöst, die nahezu in einem Bürgerkrieg zwischen Schiiten und Sunniten endete und bei der Tausende ums Leben kamen. Weitere zehn wegen Terrorismus Verurteilte - ein Ägypter und neun Iraker, darunter eine Frau - wurden wegen diverser Verbrechen hingerichtet.

 

Weitere Informationen:

Iraq urged to commute death sentences as 11 are hanged

Guadalupe Esparza
Guadalupe Esparza

16.11.2011

Texas: Guadalupe Esparza hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Texas wurde am Mittwochabend der 46-jährige Guadalupe Esparza mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte 1999 ein siebenjähriges Mädchen vergewaltigt und erdrosselt. Die Mutter des Opfers erklärte kurz vor der Hinrichtung: "Er bekommt, was er verdient hat." In seinen letzten Worten bat Esparza um Vergebung. Noch vor drei Wochen hatte er sich als unschuldig bezeichnet und seine Hoffnung auf einen DNA-Test gesetzt. Dessen Ergebnis jedoch bestätigte ihn als Täter. Es war die 13. und letzte Hinrichtung in Texas in diesem Jahr - die niedrigste Zahl seit 15 Jahren. Jedoch sind für 2012 schon jetzt fünf Hinrichtungstermine festgesetzt.

Oba Chandler
Oba Chandler

15.11.2011

Florida: Oba Chandler hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Florida wurde am Dienstagnachmittag der 65-jährige Oba Chandler mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Chandler soll vor 22 Jahren eine 36-jährige Frau aus Ohio und deren 14- und 17-jährige Töchter getötet haben. Die Leichen waren entkleidet im Wasser gefunden worden, sodass die Ermittler annahmen, die Frauen seien vergewaltigt und anschließend ertränkt worden. Die Geschworenen brauchten nur 90 Minuten, um Chandler für schuldig zu befinden. Oba Chandler verzichtete auf ein letztes Statement, hatte jedoch eine letzte Erklärung zu Papier gebracht, die lautete: "Ihr tötet heute einen unschuldigen Mann." Chandler hatte niemandem aus seiner Familie erlaubt, ihn im Gefängnis zu besuchen, und hatte auch keine Hinrichtungszeugen für sich ausgewählt. Eine 40-jährige Frau hielt sich außerhalb des Gefängnisses auf und erklärte, sie sei eines von Chandlers vielen Kindern. Sie habe ihren Vater nie getroffen, wollte aber in der Nähe sein während seiner Hinrichtung. Sie bezeichnete ihn als sehr kranken und bösen Menschen.

Reginald Brooks
Reginald Brooks

15.11.2011

Ohio: Reginald Brooks hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Ohio wurde am Dienstag mit mehr als dreistündiger Verspätung der 66-jährige Reginald Brooks mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Brooks hatte 1982 seine drei 11-, 15- und 17-jährigen Söhne im Schlaf erschossen, nachdem seine Frau die Scheidung eingereicht hatte. Die Verteidigung argumentierte, dass Brooks schon lange vor der Tat psychisch krank war. Er litt unter paranoider Schizophrenie und bildete sich ein, seine Kollegen und seine Frau beabsichtigten ihn zu vergiften. Die Staatsanwaltschaft hielt Brooks jedoch trotz seiner psychischen Störung für schuldfähig und das Gericht befand ihn für prozessfähig. Er verzichtete auf ein letztes Statement, starb allerdings mit der obszönen Geste des ausgestreckten Mittelfingers. Seine Ex-Frau war mit ihren Schwestern als Opferangehörige unter den Zeugen der Hinrichtung. Für Brooks selbst waren nur seine Anwälte und sein geistlicher Beistand anwesend.

14.11.2011

Weißrussland: Staatsanwalt fordert Todesstrafe für U-Bahn-Attentäter

 

Bei dem schwersten Anschlag seit der Unabhängigkeit Weißrusslands 1991 auf die U-Bahn von Minsk starben im April 15 Menschen und rund 300 wurden verletzt. Der Staatsanwalt fordert nun die Höchststrafe: Todesstrafe durch Erschießen. Prozessbeobachter sehen das seit September laufende Verfahren kritisch. Das weißrussische Justizsystem steht international in der Kritik wegen Fällen von Folter, Beamtenwillkür, Beweisfälschung und Rechtsbeugung. Weißrussland ist das einzige europäische Land, das an der Todesstrafe festhält.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Lukaschenko erwägt Begnadigung mutmaßlicher U-Bahn-Bomber

13.11.2011

Hinrichtungen in Saudi-Arabien

 

Am Sonntag wurde in Najran im Süden Saudi-Arabiens ein Mann mit dem Schwert enthauptet. Mohammed al-Jawad war für schuldig befunden worden, einen Landsmann erschossen zu haben. Das erhöht die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien in diesem Jahr auf mindestens 68 - während 2010 "nur" 27 Exekutionen von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International gezählt wurden, kann von einem dauerhaften Rückgang der Zahl der vollstreckten Todesurteile in dem arabischen Land offenbar keine Rede sein. Am Montag wurden drei Männer - ein Saudi und zwei Tschader - öffentlich mit dem Schwert enthauptet. Sie waren wegen Vergewaltigung zum Tod verurteilt.

 

Weitere Informationen:

Saudi beheads three men for rape

 

Briefaktion von Amnesty International:

Zunahme der Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien - mit Musterbrief

13.11.2011

Drei Todesurteile in China für Hotelbrand

 

Wegen eines Brandes mit elf Todesopfern hat ein Gericht im Nordosten von China drei Angeklagte zum Tode verurteilt. Die Angeklagten legten nach Überzeugung des Gerichts am 1. Mai Feuer in einer Kellerbar, weil es Streit mit dem Wirt gab. Die Flammen breiteten sich in eine benachbarte Bar und ein Budget-Hotel aus. Bei den elf Toten handelte es sich um Hotelgäste und Feuerwehrleute.

12.11.2011

Iran: Sechs Hinrichtungen in zwei Tagen

 

Am Freitagmorgen sollen im Gefängnis von Qom südlich von Teheran zwei Gefangene mit den Initialen J.S. (67) und M.T. (32) wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Am Samstagmorgen seien im Gefängnis von Qazvin im Westen Teherans drei Männer mit den Initialen S.D., A.Sh. und S.A. nach 60 Peitschenhieben gehängt worden. Sie waren wegen Entführung, Vergewaltigung und Raubes zum Tod verurteilt. Darüber hinaus soll ebenfalls am Samstag in Noshahr im Norden Teherans der 26-jährige Mostafa P. öffentlich gehängt worden sein. Er war wegen diverser Verbrechen verurteilt, u.a. Vergewaltigung und Entführung. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden im Iran in diesem Jahr mindestens 241 Todesurteile vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

Iran hangs convicted rapist in public

11.11.2011

Virginia: Aufschub für Anthony Juniper

 

Einen Tag vor seiner für Donnerstag geplanten Hinrichtung im US-Bundesstaat Virginia hat Anthony Juniper einen 90-tägigen von der Verteidigung erwarteten Aufschub erhalten, der mit hoher Wahrscheinlichkeit verlängert werden wird, da das nächste Berufungsverfahren mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Juniper ist für schuldig befunden worden, 2004 seine Ex-Freundin, deren beide Kinder und ihren Bruder erschossen zu haben.

10.11.2011

Florida: Deutsche Großmutter ist prozessfähig

 

Die 72-jährige Frau aus Nufrigen bei Stuttgart, die im Januar 2010 im US-Bundesstaat Florida ihren fünfjährigen Enkel getötet haben soll, wurde in der vergangenen Woche nach einer Anhörung von einem Gericht für verhandlungsfähig erklärt. Seit Dezember war sie in der Psychiatrie behandelt worden. Die Nufringerin soll wegen Mordes ersten Grades angeklagt werden. Bei einem Schuldspruch droht ihr nach dem Gesetz des Staates Florida die Todesstrafe. Sie soll ihren Enkel in der Badewanne ertränkt haben, weil sie es nicht ertragen könne, dass er in einer Scheidungsfamilie aufwachse.

10.11.2011

China: Frau wegen Korruption hingerichtet

 

In China ist die 50-jährige Beamtin Luo Yaping hingerichtet worden. Sie hatte zwischen 2001 und 2007 umgerechnet 23 Millionen Dollar aus Bestechungsgeldern und illegalen Landverkäufen erbeutet. 2008 wurde sie verhaftet und zum Tod verurteilt. Am Mittwoch ist das Urteil vollstreckt worden.

Hank Skinner
Hank Skinner

08.11.2011

Texas: Aufschub für Hank Skinner - zwei Tage vor der Hinrichtung

 

Zwei Tage vor seiner für Mittwoch angesetzten Hinrichtung hat Hank Skinner von einem texanischen Berufungsgericht einen Aufschub erhalten. Nachdem erst am Donnerstag ein texanisches Gericht dem Todeskandidaten die von ihm geforderten DNA-Tests verweigerte, ordnete das Berufungsgericht nun an, die Zulassung der DNA-Proben zu prüfen. Nach der ablehnenden Entscheidung vom vergangenen Donnerstag stieg die Zahl der Unterschriften einer Online-Petition, die DNA-Tests für den 49-Jährigen fordert, sprunghaft um rund 100.000 Stimmen.

 

Weitere Informationen:

State Backs DNA Testing for Hank Skinner

04.11.2011

Texas: Gericht lehnt DNA-Tests für Hank Skinner ab

 

Ein US-Gericht hat einem zum Tode verurteilten Häftling sechs Tage vor seinem Hinrichtungstermin DNA-Tests verweigert, mit denen er seine Unschuld beweisen will. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass DNA-Tests den Todeskandidaten Hank Skinner entlasten könnten, begründete das Bundesbezirksgericht in Texas am Donnerstag seine Entscheidung. Ein Geschworenengericht in Texas hatte Skinner 1995 des dreifachen Mordes für schuldig befunden. Er soll am Silvestertag 1993 seine damalige Freundin und deren 20 und 22 Jahre alten Söhne in ihrem Haus getötet haben. Skinner bestreitet bis heute die Tat. Die von ihm geforderten Gentests an Beweismitteln vom Tatort hat die texanische Justiz seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder abgelehnt. David Protess, Journalistik-Professor der Northwestern University, hat mit Studierenden den Fall Skinner über Jahre untersucht. Er kam zu dem Schluss, dass DNA-Tests an Skinner verglichen mit solchen an den Opfern den Todeskandidaten vom Vorwurf des Mordes entlasten könnten.

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Bezirksrichter verweigert Beweise

Verurteilter ist ohne Hoffnung

 

Weitere Informationen:

Hank Skinner, ... , One Week From Execution Despite Untested Evidence

 

Petitionen für Hank Skinner:

Withdraw Execution Warrant and Grant DNA Testing to Hank Skinner

Test the DNA in Hank Skinner's Case!

03.11.2011

Erneut öffentliche Hinrichtung im Iran

 

Ein Mann mit den Initialen Z.K. soll am Donnerstagmorgen in Noor Abad im Westen Irans öffentlich gehängt worden sein. Er war wegen Mordes verurteilt und für schuldig befunden, die Mutter und zwei Geschwister eines jungen Mädchens getötet zu haben, nachdem sein Heiratsantrag von der Familie abgelehnt worden war. Das Mädchen selbst soll die Hinrichtung ausgeführt haben. Sie habe die Schlinge um den Hals des Mannes gelegt und anschließend den Stuhl unter ihm weggezogen.

02.11.2011

Pakistan: Öffentliche Hinrichtungen nach Stammesrecht

 

Zwei pakistanische Soldaten einer paramilitärischen Gruppierung und eine Frau sind im Nordwesten Pakistans öffentlich erschossen worden. Ihnen wurde eine illegale Affäre vorgeworfen. Zweieinhalb Stunden, nachdem die Männer im Haus der Frau gefasst wurden, wurde das Urteil vollstreckt, das durch die Ältesten eines Stammesrates gefällt worden war. 

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Oktober 2011