30.04.2013

Massenhinrichtung in Somalia

 

Zwölf Männer und eine Frau sind in Somalia als der militanten islamistischen Gruppe Al Shabaab zugehörig hingerichtet worden. Mehrere der zum Tod Verurteilten sollen 2011 einen muslimischen Gelehrten namens Dr. Ahmed Sh. Abdirahman getötet haben. Die Todesurteile wurden durch Sicherheitskräfte in Puntland per Erschießungskommando vollstreckt. Die hingerichteten Somalier waren zwischen 18 und 25 Jahren alt.

27.04.2013

Nordkorea droht US-Bürger mit Todesurteil

 

Die nordkoreanische Regierung hat angekündigt, einen US-Bürger wegen angeblicher Umsturzversuche anklagen zu lassen. Der im November festgenommene Amerikaner koreanischer Abstammung, Pae Jun Ho, habe seine ihm vorgeworfenen Verbrechen gestanden, berichteten staatliche Medien. Im schlimmsten Fall droht Pae nach Meinung von Beobachtern die Todesstrafe. Der 44-Jährige müsse sich bald vor dem Obersten Gericht verantworten. "Alle Anhörungen in den niedrigeren Instanzen sind abgeschlossen", hieß es in der staatlichen Nachrichtenagentur. Der Amerikaner koreanischer Abstammung war bei seiner Einreise Anfang November festgenommen worden. Laut südkoreanischen Medien ist er als Reiseleiter nach Nordkorea gekommen und wurde festgenommen, nachdem bei der Gruppe eine Computerfestplatte gefunden wurde.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Nordkorea verurteilt US-Bürger zu 15 Jahren Zwangsarbeit

26.04.2013

Japan vollstreckt zwei Todesurteile

 

In Japan sind am Freitag zwei wegen Mordes zum Tod verurteilte Männer hingerichtet worden. Damit wurden in Japan seit Amtsantritt von Premierminister Shinzo Abe im Dezember bereits fünf Todesurteile vollstreckt. Die 56 und 64 Jahre alten Männer hatten 2005 in einem Restaurant zwei Mitglieder einer rivalisierenden Verbrecherbande erschossen. Beide starben durch den Strang, wie das Justizministerium in Tokio mitteilte. In den Todeszellen sitzen noch 134 Verurteilte. Menschenrechtsgruppen kritisieren die Todesstrafe in Japan, in Umfragen wird sie aber von der Mehrheit befürwortet. Im gesamten Jahr 2012 gab es auf der asiatischen Insel sieben Hinrichtungen. Japan gehört neben den USA zu den wenigen Industrieländern, in denen es noch die Todesstrafe gibt.

Richard Cobb
Richard Cobb

25.04.2013

Texas: Richard Cobb hingerichtet

 

In Huntsville im US-Bundesstaat Texas wurde am Donnerstagabend der 29-jährige Richard Cobb mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Cobb hatte zusammen mit seinem Komplizen Beunka Adams, dessen Todesurteil bereits vor einem Jahr vollstreckt wurde, 2002 einen Lebensmittelladen überfallen und zwei weibliche Angestellte sowie einen geistig behinderten Kunden entführt. Die Täter erschossen schließlich den Kunden, die beiden Frauen überlebten schwer verletzt. Cobb hatte im Prozess erklärt, er habe mit 12 Jahren angefangen Drogen zu nehmen und mit der Beute aus Raubüberfällen seine Schulden bezahlen wollen. Seine Anwälte hatten vergeblich versucht die Geschworenen davon zu überzeugen, dass Cobb unter dem massiven Einfluss seines Komplizen gehandelt habe, der der eigentliche Drahtzieher des Verbrechens gewesen sei. Unter den Zeugen der Hinrichtung waren der Vater des männlichen Opfers und eine der beiden Frauen. Beide äußerten sich enttäuscht nach Cobbs Hinrichtung. Es ändere nichts, Cobb habe keine Reue gezeigt, und sein Tod sei zu einfach gewesen.

 

Weitere Informationen:

Transcript of the interview with Death Row inmate Richard Cobb

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Brieffreundschaft mit einem Todeskandidaten - Ein paar Stunden der Schuld entfliehen

25.04.2013

Russland: Putin denkt über Todesstrafe nach

 

Russlands Präsident Putin denkt seinen Worten nach mitunter über die Möglichkeit der Rückkehr zur Todesstrafe für Verbrecher nach. Aber die Experten seien der Auffassung, dass dies nicht zu einem Rückgang der Zahl der Verbrechen führe. "Wenn man mit solchen Dingen zu tun hat, so greift die Hand selbst nach dem Kugelschreiber, um irgendwelche Dokumente für die Rückkehr zur Todesstrafe zu unterzeichen und die Abgeordneten darum zu bitten. Aber man muss mit den Spezialisten, den Kriminologen, darüber sprechen. Die Experten meinen, dass eine Verhärtung der Strafe an und für sich nicht zur Ausrottung der Verbrechen führt", sagte Putin am Donnerstag in seiner Live-Fragestunde im Fernsehen.

 

Weitere Informationen:

Russland noch nicht reif für endgültigen Abschied von der Todesstrafe

25.04.2013

Hinrichtung in Bangladesch

 

In der ersten Minute des 23. April wurde in Bangladesch Mohammad Saleh Nur im Kashimpur-Gefängnis von Gazipur gehängt. Der 48-Jährige habe vor seiner Hinrichtung seine Tat zutiefst bedauert, erklärte der oberste Gefängnisbeamte. Er habe gesagt, er verdiene den Tod für den Mord an seiner Frau und seinem drei Monate alten Kind. Er hatte beide im Schlaf getötet. Mohammad Saleh Nur hatte vor Gericht gestanden, seine Frau erstickt zu haben, weil sie mit seinem im Ausland lebenden Bruder eine Affäre gehabt habe.

24.04.2013

Iran: Mindestens 11 Hinrichtungen in 3 Tagen

 

Am Mittwoch sollen in Mashhad zwei 22 und 26 Jahre alte wegen Vergewaltigung verurteilte Männer hingerichtet worden sein. Bereits zwei Tage vorher seien zwei junge Männer aus Afghanistan ebenfalls wegen Vergewaltigung in Mashhads Gefängnis gehängt worden. Auch am Montag seien im Gefängnis von Kermanshah vier Häftlinge, darunter zwei Frauen, wegen Drogendelikten gehängt worden. Ebenfalls wegen Drogendelikten habe man drei Gefangene in Bam hingerichtet sowie am Mittwoch einen Häftling in Urmia. Schon am 20. April sollen vier Gefangene wegen Drogendelikten in Kerman gehängt worden sein.

 

Weitere Informationen:

Four Prisoners Executed in Kerman (Southeastern Iran)

22.04.2013

Wieder Hinrichtungen in Saudi-Arabien

 

Am Montagmorgen wurde in Saudi-Arabien ein Mann hingerichtet. Es war bereits die 35. Exekution des Jahres. Wie das Innenministerium über die staatliche Nachrichtenagentur SPA bekannt gab, war Mohammad ben Ali al-Alawi wegen Mordes an einem Landsmann schuldig gesprochen worden. Er soll den Mann im Streit getötet haben. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Bereits am 14. April wurde Sultan bin Rashid Al Mutairi in Saudi-Arabien enthauptet. Auch er hat den Medien zufolge sein Opfer nach einem Streit getötet.

 

Weitere Informationen:

Saudi man beheaded for machine gun murder

22.04.2013

USA: Bostoner Attentäter droht die Todesstrafe

 

Dem überlebenden der beiden mutmaßlichen Attentäter von Boston droht nach der Anklageerhebung die Todesstrafe. Der 19-jährige Dschochar Zarnajew müsse sich wegen des Gebrauchs von Massenvernichtungswaffen sowie der arglistigen Zerstörung von Eigentum mit tödlichem Sprengstoff vor Gericht verantworten, erklärte das US-Justizministerium am Montag. Sollte Zarnajew schuldig gesprochen werden, kann laut der Behörde die Todesstrafe oder eine langjährige, möglicherweise gar lebenslange Haftstrafe gegen ihn verhängt werden. Zwar sieht der US-Bundesstaat Massachusetts die Todesstrafe nicht vor, der Täter kann jedoch nach Bundesrecht zum Tod verurteilt werden. Zarnajew soll vor einer Woche gemeinsam mit seinem 26 Jahre alten Bruder Tamerlan den Doppel-Anschlag auf den Bostoner Marathon verübt haben, bei dem drei Menschen getötet und rund 180 weitere verletzt worden waren. Tamerlan war in der Nacht zum Freitag bei einer Verfolgungsjagd mit Polizisten getötet worden.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

"Meisterstrategin" verteidigt Zarnajew

19.04.2013

Sechs Exekutionen in Taiwan

 

Wie das Justizministerium in einer Erklärung bekanntgab, wurden drei Todesurteile in der Stadt Tainan vollstreckt und je eines in Hualian, Taizhong sowie in der Hauptstadt Taipeh. Demnach wurden die Verurteilten erst betäubt und dann erschossen. Zuletzt wurden in Taiwan im Dezember 2012 sechs Hinrichtungen durchgeführt, davor fünf im Jahr 2011 und vier in 2010, was die Hinrichtungspause seit 2005 beendete. Laut dem Ministerium befinden sich damit nun noch 50 Gefangene in den Todeszellen. In Taiwan kann die Todesstrafe für schwere Verbrechen wie Mord oder Entführung verhängt werden, doch gibt es seit einiger Zeit Diskussionen darüber, ob sie überhaupt noch beibehalten werden soll. Angestoßen wurde die Debatte durch die nachträgliche Entlastung des 21-jährigen Chiang Kuo-ching, der nach seiner Exekution posthum von einem Militärgericht 2011 wegen Mangels an Beweisen freigesprochen wurde. Ermittler der Air Force hatten ihn zu einem Geständnis genötigt, eine Fünfjährige vergewaltigt und ermordet zu haben. Der junge Mann hatte stets seine Unschuld beteuert und darauf verwiesen, zum Geständnis gezwungen worden zu sein.

 

Weitere Informationen:

Taiwan: Kritik an Hinrichtungen prallt ab

17.04.2013

Deutschland soll Inder vor der Todesstrafe retten

 

Ein wegen Terrorismus zum Tod verurteilter Inder soll sterben. Der Oberste Gerichtshof bestätigte das Urteil. Seine Frau und indische Politiker verlangen jetzt von Deutschland, Druck auf die Regierung in Neu-Delhi auszuüben. Die Bundesrepublik hat Devinder Pal Singh Bhullar 1995 an Indien ausgeliefert, obwohl nach deutschem Recht niemand abgeschoben werden darf, wenn ihm die Todesstrafe droht. Das Frankfurter Verwaltungsgericht verurteilte die Abschiebung zwei Jahre später als Rechtsverstoß.

17.04.2013

Hinrichtungen in Iran

 

Am Mittwoch sollen im Iran in drei verschiedenen Städten insgesamt fünf Menschen hingerichtet worden sein. Ein 41-jähriger Häftling sei im Gefängnis von Zarand wegen Drogendelikten gehängt worden, zwei  Gefangene - 21 und 41 Jahre alt - wurden im Mashhad Gefängnis gehängt, so die entsprechenden Berichte. Sie waren wegen Vergewaltigung in voneinander unabhängigen Fällen verurteilt. Inoffiziellen Berichten zufolge sollen im Gefängnis von Karaj zwei Männer wegen Mordes gehängt worden sein. Bereits am Dienstag wurden laut offiziellen Angaben neun Gefangene in Shiraz hingerichtet, sechs davon öffentlich. Alle waren wegen Raubes bzw. bewaffneten Raubes zum Tod verurteilt.

 

Weitere Informationen:

Nine Prisoners Executed in Shiraz (Southern Iran) Today- Six Executions Carried Out in Public

Ronnie Threadgill
Ronnie Threadgill

16.04.2013

Texas: Ronnie Threadgill hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 40-jährige Ronnie Threadgill mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital; hingerichtet. Er hatte vor zwölf Jahren einen 17-Jährigen erschossen, der auf dem Rücksitz im Auto eines Freundes saß, als Threadgill sich das Auto mit Waffengewalt aneignen wollte. Threadgill war zuvor mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten, so befand er sich zum Zeitpunkt der Straftat erst seit drei Monaten auf Bewährung wieder auf freiem Fuß.Den größten Teil seines Erwachsenenlebens hatte er u.a. wegen Raubes, Diebstahls und Drogenbesitzes im Gefängnis verbracht. Seine Mutter soll ihn schon früh an kriminelles Verhalten herangeführt haben. In seinen letzten Worten erklärte Threadgill: "I'm going to a better place. I'm ready. Let's go."

16.04.2013

21 Hinrichtungen im Irak

 

Wie ein höherer Justizbeamter in Bagdad erklärte, wurden heute 21 Männer hingerichtet. Trotz internationaler Proteste führte der Irak wieder eine Massenhinrichtung durch. Bei den Männern handelte es sich laut dem Beamten durchweg um Iraker, die wegen terroristischer Straftaten schuldig gesprochen worden waren. In diesem Jahr wurden damit ungeachtet aller Aufrufe, ein Hinrichtungsmoratorium zu verhängen, bereits fünfzig Personen exekutiert. Der Justizminister hatte vergangenen Monat angekündigt, Bagdad werde unbeirrt am Vollzug der Todesstrafe festhalten und sich nicht von Forderungen nach einem Moratorium beeinflussen lassen. Kritik kam von seiten der Vereinten Nationen, außerdem Großbritannien, der Europäischen Union sowie Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch.

Larry Eugene Mann
Larry Eugene Mann

12.04.2013

Florida: Larry Eugene Mann hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Florida der 59-jährige Larry Eugene Mann mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war verurteilt worden, vor 32 Jahren eine Zehnjährige ermordet zu haben. Er hatte das Mädchen in der Nähe ihrer Schule entführt, sie zu einem Orangenhain gefahren, wo er ihr die Kehle durchschnitt und mit einem Metallrohr auf den Kopf schlug. Er fuhr anschließend nach Hause und versuchte, sich das Leben zu nehmen. Er hatte vorher bereits mehrere Male kleine Mädchen sexuell belästigt. Mann wollte keine letzten Worte sprechen, doch die Strafvollzugsbehörde gab nach der erfolgten Exekution seine letzte schriftliche Erklärung bekannt, die aus einer Bibelstelle bestand: "Denn der Tod ist der Sünde Sold; das Gnadengeschenk Gottes aber ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn." Die Familie des Opfers veröffentlichte im Anschluss eine fünfseitige Erklärung, in der sie beanstandete, dass das Justizwesen Floridas tatsächlich über 32 Jahre benötigte, einen geständigen pädophilen Vergewaltiger und Mörder hinzurichten. Niemand gewinne durch die Urteilsvollstreckung, weder sei das Mädchen wieder lebendig, noch hörten die Schmerzen über den Verlust auf, doch immerhin nehme es nun mit den endlosen Anträgen und Einwänden der Verteidiger des Täters ein Ende.

Rickey Lynn Lewis
Rickey Lynn Lewis

10.04.2013

Texas: Rickey Lynn Lewis hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 50-jährige Rickey Lynn Lewis mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Lewis war zum Tod verurteilt, weil er für schuldig befunden wurde, 1990 einen 45-jährigen Mann erschossen und dessen Verlobte vergewaltigt zu haben. In seinen letzten Worten entschuldigte Lewis sich für die Vergewaltigung, erklärte aber, er habe niemanden getötet. Die beiden verantwortlichen Täter seien noch am Leben. Er gab jedoch ihre Namen nicht preis. Lewis hatte bereits vor der Tat ein langes Vorstrafenregister und war immer wieder in Haft. Laut Aussage seiner inzwischen verstorbenen Mutter hat Rickey Lynn als 10-Jähriger auf seinen gewalttätigen Vater geschossen, um die Mutter zu schützen.

10.04.2013

Aktueller Bericht von Amnesty International zur Todesstrafe

 

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat heute ihren Jahresbericht zur weltweiten Lage der Todesstrafe veröffentlicht. Insgesamt fanden 2012 mindestens 682 Hinrichtungen statt. Das ist jedoch lediglich die Zahl der offiziell bestätigten Exekutionen. Tatsächlich wurde die Todesstrafe wohl deutlich öfter vollstreckt. Allein für China rechnet Amnesty mit "Tausenden" Hinrichtungen. Für den Iran gibt es 314 von Teheran bestätigte Exekutionen, Amnesty schätzt die tatsächlichen Hinrichtungen jedoch auf das Doppelte. Mindestens 129 Menschen wurden im Irak hingerichtet, in Saudi-Arabien wenigstens 79 enthauptet. Als einzige Demokratie sind die USA in der Spitzengruppe der Hinrichtungsländer. 43 Hinrichtungen fanden statt, davon drei Viertel in nur vier Bundesstaaten: Texas (15), Oklahoma (6), Arizona (6) und Mississippi (6) - allesamt durch Giftinjektionen. In Europa war das einzige Land, das 2012 die Todesstrafe anwendete, das autoritäre Regime von Weißrussland. Dort wurden mindestens drei Menschen per Kopfschuss hingerichtet.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Hinrichtungen und Todesurteile 2012

09.04.2013

Dänemark streicht Gelder für Irans Drogenbekämpfung

 

Die dänische Regierung hat entschieden, ihre Hilfszahlungen einzustellen, mit denen verschiedene westliche Länder das iranische Antidrogenprogramm unterstützen. Die Hilfszahlung läuft über das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung UNODC. Im Iran werden sehr viele Verurteilte hingerichtet, die wegen Drogenvergehen angeklagt waren. Laut dem Jahresbericht zur Todesstrafe von Iran Human Rights wurden 2012 mindestens 76% aller Exekutionen - 438 von 580 - für Drogenstraftaten vollstreckt. Seit mehreren Jahren wenden sich Menschenrechtsorganisationen an UNODC und Geberländer mit der dringenden Bitte, nicht mehr weiter indirekt dazu beizutragen, dass die Zahl der Urteilsvollstreckungen im Iran immer mehr zunimmt.

09.04.2013

Weitere Enthauptungen in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien wurde am Dienstag ein saudischer Staatsbürger mit dem Schwert enthauptet. Talal Bin Fayez Al Shammari hatte bei einer Autojagd absichtlich einen Unfall provoziert und dabei drei Menschen getötet. Der Tat war ein Streit vorausgegangen, so das Gericht. Bereits vor drei Tagen wurde Saud Bin Diri Al Anezi hingerichtet. Er hatte im Streit einen Mann erstochen. Damit wurden in Saudi-Arabien dieses Jahr 31 Menschen hingerichtet.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Saudi-Arabien: Verurteilter Mörder enthauptet

09.04.2013

Sieben Hinrichtungen im Irak

 

Gestern wurden sieben Iraker exekutiert, ungeachtet aller Rufe nach einem Todesstrafenmoratorium. Sie seien wegen terroristischer Taten verurteilt worden, sagte ein irakischer Beamter. Damit stieg laut einer Quelle von AFP die Zahl der in diesem Jahr hingerichteten Personen bereits auf 29; im Vorjahr waren es 129 - eine der höchsten Hinrichtungsquoten weltweit. Der irakische Justizminister kündigte vergangenen Monat an, Bagdad werde unbeirrt am Vollzug der Todesstrafe festhalten und sich nicht von Forderungen nach einem Moratorium beeinflussen lassen.

08.04.2013

Indien: Todesstrafe nach Amokfahrt

 

Nach einer Amokfahrt durch die indische Millionenstadt Pune mit neun Toten ist ein Busfahrer zum Tod verurteilt worden. Ein Gericht in Pune hat den 39-Jährigen am Montag des Mordes, versuchten Mordes und der Sachbeschädigung für schuldig befunden. Der Mann, der bei den staatlichen Verkehrsbetrieben beschäftigt war, raste im vergangenen Jahr mit seinem Bus fast 45 Minuten lang durch den morgendlichen Berufsverkehr, ehe ihn die Polizei gewaltsam stoppen konnte. Dabei wurden auch fast 30 Menschen verletzt und Dutzende Fahrzeuge beschädigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

08.04.2013

Indonesien: Todesurteil für Britin bestätigt

 

Ein Berufungsgericht auf der indonesischen Ferieninsel Bali hat das Todesurteil gegen eine wegen Drogenschmuggels verhaftete Britin bestätigt. Die 56-jährige Lindsay Sandiford war im Januar zum Tod durch ein Erschießungskommando verurteilt worden. Im Mai 2012 hatten Beamte sie am Inselflughafen mit 4,8 Kilogramm Kokain im Gepäck festgenommen. Die Frau kann nun noch Berufung beim Obersten Gericht einlegen und ein Gnadengesuch an den Präsidenten richten. Die Britin hatte in ihrem Prozess ausgesagt, sie sei gezwungen worden, das Kokain zu schmuggeln. Das Leben ihres Sohnes habe auf dem Spiel gestanden. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Verfahren 15 Jahre Haft gefordert.

07.04.2013

Bangladesch: Islamisten fordern Todesstrafe für Blogger

 

In Bangladesch fordern Islamisten ein Todesurteil für Autoren der gotteslästernden Blogs. Hunderttausend Muslime demonstrierten im Zentrum der Hauptstadt Dakka, um die Regierung zur gesetzlichen Festlegung des absoluten Glaubens an Allah und zur Einführung der Todesstrafe für Islam-Kritik zu zwingen. Als Erstes seien atheistische Blogger hinzurichten. Dem Islamisten-Marsch strömten liberal gesinnte Studenten entgegen. Sie stießen im Zentralpark zusammen und wurden von der Polizei auseinandergetrieben. Ein Mensch kam bei den Unruhen ums Leben, Dutzende wurden verletzt.

 

Weitere Informationen:

Bangladesh PM rejects demands for tougher blasphemy laws

Kimberly McCarthy
Kimberly McCarthy

03.04.2013

Texas: Erneuter Aufschub für Kimberly McCarthy

 

Im US-Bundesstaat Texas ist die Hinrichtung der 51-jährigen afro-amerikanischen Kimberly McCarthy erneut verschoben worden. Anders als in den deutschen Medien berichtet, ist der erneute Aufschub der Exekution vom 3. April auf den 26. Juni allerdings bereits seit Freitag bekannt. Schon im Januar war die Hinrichtung wenige Stunden vor dem geplanten Termin ausgesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft von Dallas County reagierte mit der jüngsten Verschiebung auf Gesetzentwürfe zur Auswahl der Geschworenen in Texas, die derzeit im Parlament des Bundesstaates debattiert werden und Auswirkungen auf McCarthys Fall haben könnten. Die Verteidiger McCarthys beklagen, dass die Afro-Amerikanerin 1998 von einer weißen Jury zum Tod verurteilt worden war. McCarthy war damals schuldig gesprochen worden, ihre 71-jährige Nachbarin ermordet und ausgeraubt zu haben.

 

Weitere Informationen:

Lancaster Woman's Execution To Be Delayed

01.04.2013

Colorado: Staatsanwalt beantragt Todesstrafe für Kino-Attentäter

 

James Holmes, der mutmaßliche Attentäter von Aurora, der letzten Sommer bei einem Amoklauf in einem Kino zwölf Menschen erschossen haben soll, ist mit seinem Versuch eines gerichtlichen Vergleichs gescheitert. Er war bereit sich schuldig zu bekennen, wenn ihm dafür die Todesstrafe erspart würde. Die Staatsanwaltschaft machte am Montag allerdings deutlich, dass man die Todesstrafe beantragen werde. Der Beginn des Prozesses jedoch wurde von Anfang August auf den 3. Februar 2014 verschoben, um der Verteidigung mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben. Diese wird auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren, da Holmes vor der Tat in psychiatrischer Behandlung war. Die Todesstrafe ist in Colorado eine Seltenheit. Seit 1976 wurde lediglich ein einziger Verurteilter tatsächlich hingerichtet.

01.04.2013

Enthauptung in Saudi-Arabien

 

Am Montag ist in Saudi-Arabien der saudische Staatsbürger Abdul Rahman Al Qah’tani mit dem Schwert enthauptet worden. Er war zum Tod verurteilt, weil er einen Landsmann ermordet haben soll. Es war die 29. Hinrichtung in Saudi-Arabien dieses Jahr.  Im Vorjahr wurden von der Nachrichtenagentur AFP 76 Exekutionen gezählt.

01.04.2013

Mehr Hinrichtungen im Irak

 

Im Irak sind nach den 18 Hinrichtungen an zwei Tagen im März weitere vier Todesurteile vollstreckt worden. Die wegen Terrorismus verurteilten Männer wurden gehängt. Damit wurden im Irak dieses Jahr mindestens 22 Exekutionen durchgeführt - im Jahr 2012 wurden 129 Hinrichtungen gezählt.

01.04.2013

Erste Hinrichtungen seit fünf Jahren in Kuwait

 

In Kuwait sind am Montagmorgen drei Männer hingerichtet worden. Es waren die ersten Exekutionen seit 2007. Ein saudischer Staatsbürger namens Al Rai as Faisal Al Utaibi und ein Pakistaner mit Namen Pervez Ghulam sowie ein Staatenloser namens Dhaher Al Utaibi waren die Betroffenen. Sie alle waren in voneinander unabhängigen Fällen wegen Mordes zum Tod verurteilt. Ungefähr 50 zum Tod Verurteilte, deren Berufungsverfahren beendet sind, warten in Kuwait auf ihre Hinrichtung.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: März 2013