30.04.2014
Oklahoma: Clayton Lockett
hingerichtet - bei verpfuschter Exekution
Im US-Bundesstaat Oklahoma ist am Dienstagabend ein Mörder bei einer Hinrichtung nach langem Todeskampf an einem Herzinfarkt gestorben. Der 38-jährige Clayton Lockett, der
eine 19-jährige Frau vergewaltigt, auf sie geschossen und einen Freund beauftragt hatte, sie bei lebendigem Leib zu begraben, sollte per Giftinjektion exekutiert werden. Der Mann wälzte sich
minutenlang umher und rang nach Luft. Er starb 43 Minuten nach der ersten Spritze an einem Herzinfarkt - nachdem der Gefängnisdirektor angeordnet hatte, die Hinrichtung zu stoppen. Nach Angaben
der Justizvollzugsbehörde von Oklahoma wurde hinterher festgestellt, dass der Giftcocktail nicht wie geplant gewirkt hatte. Eine der Substanzen sei nicht in den Blutkreislauf des Verurteilten
gelangt, weil bei Verabreichen der ersten von drei Chemikalien eine Vene geplatzt sei. Die für den selben Abend geplante zweite Hinrichtung von Charles Warner wurde wegen des Vorfalls um zwei
Wochen verschoben. Oklahomas Gouverneurin Mary Fallin ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Hinrichtung in Oklahoma: Protokoll eines
Todeskampfes
Online-Petition für einen Hinrichtungsstopp in Oklahoma:
Demand that Oklahoma Halt All Executions
Weitere Informationen:
29.04.2014
USA: Studie erklärt 4% der zum Tod Verurteilten für unschuldig
Mehr als vier Prozent der zum Tod verurteilten Häftlinge in den USA sind einer Studie zufolge unschuldig. Dies sei noch eine sehr konservative Berechnung, berichtet ein
Team von amerikanischen Juristen und Mathematikern im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences". Ursprünglich wollten die
Forscher um Samuel Gross von der University of Michigan in Ann Arbor berechnen, wie häufig es in der US-Justiz zu irrtümlichen Verurteilungen kommt. Diese Rate sei nicht nur unbekannt, sondern
gelte sogar als nicht ermittelbar, schreiben sie. Um die Zahl der fälschlichen Todesurteile zu ermitteln, nahmen die Forscher die 7482 Todesurteile von 1973 bis Ende 2004 unter die Lupe.
Statistisch gesehen, würden 4,1 Prozent der Inhaftierten entlastet - mehr als doppelt so viele wie die 1,6 Prozent der tatsächlich als unschuldig Entlassenen.
29.04.2014
Bei Hinrichtungen kommt in Ohio künftig eine höhere Giftmix-Dosis zum Einsatz. Das kündigte die Strafvollzugsbehörde des US-Bundesstaates an. Die Maßnahme ist eine Reaktion
auf die Kritik an der ungewöhnlich langen Exekution des verurteilten Mörders Dennis McGuire im Januar. Sein Todeskampf dauerte 26 Minuten, wiederholt machte er schnaubende und keuchende
Geräusche. Seine Anwälte hatten die Hinrichtung mit dem Argument zu stoppen versucht, dass die erstmals verwendete Kombination des Beruhigungsmittels Midazolam mit dem Schmerzmittel Hydromorphon
sogenannten Lufthunger herbeiführen könne. Die Familie McGuires reichte später Klage gegen den Staat Ohio ein. Mit der Erhöhung der Dosis der Giftmischung sollen "alle verbliebenen Zweifel
ausgeräumt" werden, wie der Strafvollzug weiter mitteilte. Zudem gehe die Behörde davon aus, dass McGuire während seiner Exekution nicht bei Bewusstsein gewesen sei und keine Schmerzen gehabt
habe. Am 28. Mai steht in Ohio die nächste Hinrichtung an.
29.04.2014
Taiwan vollstreckt fünf
Todesurteile
Am Dienstag sind in Taiwan fünf Todestraktinsassen hingerichtet worden - fast ein Jahr nach der Vollstreckung von sechs Todesurteilen im Mai 2013. Die Gefangenen seien
zunächst anästhesiert und dann erschossen worden, so das Justizministerium. Sie waren wegen Mordes, Raubes und Vergewaltigung in unterschiedlichen Fällen verurteilt und hätten in der Summe elf
Menschen getötet und vier verletzt. Im Todestrakt von Taiwan befinden sich 47 Häftlinge. Taiwan hat nach fünfjähriger Pause 2010 die Hinrichtungen wieder aufgenommen und seitdem jedes Jahr vier
bis sechs Todesurteile vollstreckt.
28.04.2014
Erneut Massenverurteilungen
in Ägypten
In Ägypten sind erneut Hunderte Anhänger des gestürzten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi zum Tode verurteilt worden. Gegen 683 mutmaßliche Islamisten seien
Todesurteile verhängt worden, teilten Anwälte mit. Zugleich seien 492 von 529 im März verhängten Todesurteilen aufgehoben und zum größten Teil in lebenslange Haftstrafen umgewandelt worden, so
die Anwälte. Richter Said Jussef Sabri hatte im März mit der pauschalen Verhängung der Todesstrafe gegen 529 Anhänger Mursis international für Empörung gesorgt. Hintergrund der Prozesse
sind die gewaltsamen Auseinandersetzungen nach Mursis Sturz im Juli 2013, bei denen auch Polizisten getötet worden waren. Die Verurteilten sollen sich am 14. August 2013 in Minja gewalttätige
Ausschreitung bei Protesten geliefert haben. An jenem Tag waren bei einem Einsatz der Sicherheitskräfte gegen Mursi-Anhänger in Kairo rund 700 Demonstranten getötet worden. Der erste demokratisch
gewählte Präsident Mursi war Anfang Juli 2013 vom Militär gestürzt worden.
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27.04.2014
Weitere - auch öffentliche -
Hinrichtungen im Iran
Am Samstag ist in Semnan im Norden Irans ein Häftling mit den Initialen H.B. öffentlich wegen Vergewaltigung gehängt worden. Drei Gefangene namens Omid Piri, Iman Galavi
und Alireza Dehmardeh wurden ebenfalls am Samstag öffentlich in Zabol im Südosten Irans gehängt für ein Attentat auf den Staatsanwalt Zabols im November 2013. Bereits am Donnerstag sollen im
Gefängnis von Sari ein Häftling wegen Mordes und im Gefängnis von Sanandaj ein Kurde ebenfalls wegen Mordes gehängt worden sein.
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23.04.2014
Florida: Robert Hendrix hingerichtet
Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Texas der 47-jährige Robert Hendrix mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 1990 ein mit ihm
verwandtes Ehepaar ermordet haben soll. Hendrix wollte, so die Staatsanwaltschaft, damit verhindern, dass sein Cousin am folgenden Tag wegen bewaffneten Raubes gegen ihn aussagen würde - beide
seien die Täter in dem Raubüberfall gewesen und Hendrix' Opfer habe gegen einen Deal mit dem Staatsanwalt Hendrix belasten wollen. Unter den Zeugen der Hinrichtung waren Tochter und Schwester des
Opfers. Letztere - selbst eine Cousine des Täters - äußerte nach der Hinrichtung, sie habe das Gefühl, es sei nun Gerechtigkeit geschehen, weil er endlich tot sei. Am Vormittag bekam Hendrix
einen letzten Besuch von seinen über 70 Jahre alten Eltern und von einem katholischen Geistlichen. Es war die vierte Hinrichtung in Florida in diesem Jahr.
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23.04.2014
Missouri: William Rousan
hingerichtet
Am frühen Mittwoch, kurz nach Mitternacht, wurde im US-Bundesstaat Missouri der 57-jährige William Rousan mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte als führender
Kopf 1993 zusammen mit seinem Sohn und seinem Bruder ein älteres Ehepaar auf dessen Farm getötet, um zwei Kühe und weitere Wertgegenstände zu stehlen. Sein damals 16-jähriger Sohn erhielt als
Schütze eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit und sein Bruder eine siebenjährige Gefängnisstrafe. In seinen letzten Worten erklärte Rousan, er habe viel falsch gemacht in seinem
Leben. Aber dank seines Herrn und Retters Jesus Christus habe er nun ein neues Zuhause in seinem himmlischen Königreich. Unter den Zeugen der Hinrichtung waren ein Sohn und zwei Töchter des
ermordeten Ehepaars. Er ziehe keine Genugtuung aus der Hinrichtung, äußerte der Sohn nach derselben, denn sie bringe seine Eltern nicht zurück. Missouri hat seit November jeden Monat einen
Häftling hingerichtet. Für Mai ist eine weitere Exekution angesetzt.
23.04.2014
30 Hinrichtungen in Iran in zwei
Wochen
Eine erneute Hinrichtungswelle wird aus dem Iran berichtet. So sollen in den vergangenen zwei Wochen mindestens 30 Todesurteile vollstreckt worden sein, darunter auch vier
an zur Tatzeit Minderjährigen. So seien am Dienstag fünf Häftlinge wegen Mordes in einem Gefängnis von Karaj gehängt worden, einer am Montag im Gefängnis von Mashhad und zwei am Sonntag, alle
ebenfalls wegen diverser Mordfälle. Schon am Freitag sollen sechs afghanische Staatsbürger wegen Drogendelikten hingerichtet worden sein. Darüber hinaus gibt es weitere Berichte über acht
Hingerichtete in einem anderen Gefängnis von Karaj.
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23.04.2014
Vietnam:
Todesurteil für US-Amerikaner wegen Drogenschmuggels
Ein Gericht in Vietnam hat gegen einen US-Bürger wegen Heroinhandels die Todesstrafe verhängt. Wie die Zeitung "Liberated Saigon" am
Mittwoch berichtete, wurde der 41-jährige Jason Dinh im vergangenen Juni beim Einchecken für einen Flug von Ho-Chi-Minh-Stadt nach Australien mit einer ein Kilo schweren Drogenladung erwischt.
Das Heroin hatte er demnach in seiner Unterwäsche versteckt. Ein nicht näher genannter Mann habe Dinh angeheuert, das Rauschgift für umgerechnet 22.000 Euro zu transportieren, hieß es unter
Berufung auf die Anklageschrift weiter. Vietnam hat eines der härtesten Drogengesetze der Welt. Der Besitz oder Handel mit 100 Gramm Heroin wird dort mit der Hinrichtung bestraft.
22.04.2014
Brunei verschiebt
Todesstrafe für Ehebruch und Homosexualität
Das Sultanat Brunei hat die Einführung einer rigideren Auslegung des islamischen Strafrechts Scharia verschoben, die unter anderem die Todesstrafe durch Steinigung bei
Ehebruch und Homosexualität sowie eine Handamputation bei Diebstahl vorsieht. Die Einführung verzögere sich wegen "unvermeidbarer Umstände", wie die stellvertretende Chefin der islamischen
Rechtsbehörde gegenüber der "Brunei Times" sagte. Die international höchst umstrittene Einführung war ursprünglich für diesen Dienstag vorgesehen. Einen neuen Termin zur Einführung der Gesetze
nannte die stellvertretende Chefin der islamischen Rechtsbehörde nicht. Als möglichen Hintergrund der Verschiebung nannten Beobachter die Singapur-Reise des absolutistisch herrschenden Sultans
Hassanal Bolkiah, der seit 1967 die politische Macht in Brunei innehat. Demnach könnte die rigidere Auslegung der Scharia bei seiner Rückkehr eingeführt werden. Die UN-Menschenrechtskommissarin
Navi Pillay hatte die schärfere Scharia-Auslegung scharf kritisiert. Zuletzt war die Todesstrafe in Brunei im Jahr 1957 verhängt worden.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
22.04.2014
Oklahoma: Erneute Hinrichtungsaufschübe
Das Oberste Gericht des US-Bundesstaates Oklahoma hat die Hinrichtung zweier Todeskandidaten ausgesetzt. Die Richter gaben am Montag mit fünf zu vier Stimmen einer Klage
gegen die Geheimhaltung der Herkunft von Giftspritzen statt, die der Strafvollzug seit dem 21. März einsetzt. Das Urteil erging nur einen Tag vor der geplanten Exekution von Clayton
Lockett, der 1999 eine 19-Jährige erschossen haben soll. Der zweite Todeskandidat, Charles Warner, wurde wegen des Mordes an der elf Monate alten Tochter seines Mitbewohners verurteilt. Oklahoma
hatte das Strafvollzugsprotokoll im März geändert, um künftig fünf verschiedene potenzielle Medikamentenkombinationen für Hinrichtungen zuzulassen. Den Stopp der Hinrichtungen begründeten die
Richter damit, dass die Todeskandidaten keine Zertifikate, Daten, medizinische Gutachten oder andere Beweismittel bekommen hätten, die die Behauptung des Staats untermauerten, dass die
Medikamente sicher seien. Oklahoma und andere US-Staaten mussten sich zuletzt neue Lieferanten für die bei Hinrichtungen eingesetzten Gift-Cocktails suchen, nachdem viele Pharmaunternehmen die
Versorgung der Strafvollzugsbehörden eingestellt hatten.
18.04.2014
Doppelmörder in Weißrussland hingerichtet
Im autoritär regierten Weißrussland (Belarus) ist ein verurteilter Doppelmörder hingerichtet worden. Die Mutter des 23 Jahre alten Studenten sei am Freitag von dessen
Anwältin über die Vollstreckung des Todesurteils informiert worden, teilte die Menschenrechtsorganisation Wesna in Minsk mit. Der 23-Jährige hatte zugegeben, aus Eifersucht seine Frau und deren
Liebhaber getötet zu haben. Danach soll er Leichenteile bei sich aufbewahrt haben. Ein Gericht hatte ihn im Juni 2013 wegen Mordes und besonderer Grausamkeit verurteilt. Die oft als "letzte
Diktatur Europas" bezeichnete Ex-Sowjetrepublik ist trotz internationaler Kritik das einzige Land Europas, das die Todesstrafe vollstreckt - per Genickschuss. Nach Schätzungen der
Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden seit 1991 etwa 400 Menschen hingerichtet.
18.04.2014
Arizona:
Debbie Milke muss erneut vor Gericht
Die in Berlin geborene ehemalige US-Todeskandidatin Debra Jean Milke muss sich vermutlich doch einem neuen Prozess im US-Bundesstaat Arizona stellen. Ein Gericht in Phoenix entschied am Donnerstag, dass der Hauptbelastungszeuge gegen Milke doch aussagen muss. Er dürfe sich nicht auf sein Zeugnisverweigerungsrecht berufen. Die 49-jährige Milke - Tochter einer Deutschen und eines Amerikaners - war vor mehr als 20 Jahren zum Tod verurteilt worden, weil sie 1989 zwei Männer angestiftet haben soll, ihren damals vierjährigen Sohn zu töten. Ein Berufungsgericht hatte das Urteil im vergangen Jahr wegen mangelnder Beweise für ungültig erklärt. Milke durfte darauf nach Kaution und mit einigen Einschränkungen in Freiheit. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr aber weiterhin Mord vor. Bei dem Hauptbelastungszeugen handelt es sich um den heute pensionierten Ermittler Armando Saldate, der seinerzeit behauptet hatte, dass Milke ihm die Tat gestanden habe. Er hatte das Verhör aber nicht aufgezeichnet und sich keine Notizen gemacht. Später war er mehrfach überführt worden, in anderen Verfahren vor Gericht Falschaussagen gemacht zu haben. Um sich in einem erneuten Prozess nicht selbst belasten zu müssen, wollte der Zeuge die Aussage verweigern. Dieses Recht lehnte das Gericht jetzt ab.
18.04.2014
New Hampshire hält an
Todesstrafe fest
Vor wenigen Wochen hatte das Repräsentantenhaus des US-Bundesstaats New Hampshire mit deutlicher Mehrheit von 225 zu 104 Stimmen für die Abschaffung der Todesstrafe
votiert. Auch die Gouverneurin des Staates hatte signalisiert, diese Entwicklung unterstützen und das Gesetz unterschreiben zu wollen, doch zuvor lag der Gesetzentwurf dem Senat vor. Die
Entscheidung endete in einem Stimmengleichstand von 12 zu 12 Stimmen - und damit bleibt in New Hampshire die Todesstrafe weiter bestehen. Allerdings hat der Staat seit 1939 kein Todesurteil mehr
vollstreckt.
17.04.2014
Texas: Jose Villegas
hingerichtet
Am Mittwochabend wurde in Huntsville, im US-Bundesstaat Texas, der 39-jährige Jose Villegas mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital unbekannter
Herkunft, hingerichtet. Villegas, der zum Tatzeitpunkt wegen sexueller Belästigung auf Bewährung war, wurde zum Tod verurteilt, weil er im Januar 2001 seine Ex-Freundin sowie deren dreijährigen
Sohn und ihre Mutter mit zahllosen Messerstichen getötet hatte. Villegas hatte sich große Mengen Kokain besorgt und hoffte, sich mit einer Überdosis das Leben nehmen zu können. Bei seiner
Verhaftung versuchte er die Polizisten dazu zu drängen, auf ihn zu schießen. Seine Anwälte versuchten vergeblich die Hinrichtung zu verhindern mit Verweis auf eine geistige Behinderung - ihr
Mandant habe laut dem jüngsten Test von Februar einen IQ von 59. Die Staatsanwaltschaft erklärte, frühere Tests hätten keine geistige Behinderung ergeben, und nach Bekanntwerden des
Hinrichtungstermins habe Villegas keine Motivation gehabt, bei dem Test gut abzuschneiden. In seinen letzten Worten wandte er sich an seine Kinder: "I would like to remind my children once again
I love them. Everything is OK. I love you all, and I love my children. I am at peace." Im Moment, als das Pentobarbital zu wirken begann, äußerte er noch: "It does kind of burn. Goodbye."
Augenzeugen zufolge holte er mehrmals Luft, atmete dann ruhig, und nach weniger als einer Minute hörte alle Bewegung auf. 10 Minuten später stellte ein Arzt seinen Tod fest.
16.04.2014
Iran: Öffentliche Hinrichtung
endet in letzter Minute mit Begnadigung
Eine öffentliche Hinrichtung im Iran, dem Staat, der nach China die meisten Todesurteile vollstreckt, endete mit der Begnadigung des Täters durch die Eltern des Opfers. Die
Mutter ohrfeigte den Mörder ihres Sohnes - und begnadigte ihn anschließend; ihr Mann nahm dem Täter die Schlinge vom Hals. Danach umarmten sich die Mutter des Opfers und die Mutter des Täters
weinend. Ein anderes Todesurteil wurde heute morgen im Gefängnis von Saveh vollstreckt, wo ein 41-jähriger Häftling wegen Mordes gehängt wurde. Bereits vor drei Tagen wurden zwei Männer im
Gefängnis von Bandar Abbas wegen Mordes und bewaffneten Raubes gehängt.
Weitere Informationen:
One prisoner sentenced to retribution
was hanged and one was forgiven...
16.04.2014
Wieder Hinrichtung in
Saudi-Arabien
Am Mittwoch wurde in der Hauptstadt Riad von Saudi-Arabien ein saudischer Häftling mit dem Schwert enthauptet. Mohammad Matrak Mohammad Al Dosari war für schuldig befunden
worden, einen Landsmann mit einem Maschinengewehr erschossen zu haben. Dem Mord ging ein Streit um Geld voraus, der zunächst mit den Fäusten ausgetragen wurde. Es war die 13. Hinrichtung in
Saudi-Arabien in diesem Jahr.
16.04.2014
Iran: Todesurteil wegen Notwehr im Vergewaltigungsfall
Im Iran droht der 26-jährigen Reyhaneh Jabbari die Hinrichtung, weil sie sich gegen eine versuchte Vergewaltigung zur Wehr setzte und ihren Peiniger dabei tödlich
verletzte. Seit fünf Jahren sitzt sie in der Todeszelle. Laut Amnesty International ist das Todesurteil jetzt an die Vollstreckungsbehörde in Teheran übergeben worden. Damit kann die Hinrichtung
jederzeit vollzogen werden. Jabbari soll gehängt werden. Trotz anfänglicher Aussichten auf einen Freispruch, wurde Reyhaneh Jabbari, nachdem man den Richter austauschte, wegen vorsätzlichen
Mordes zum Tod verurteilt. Die einzige Hoffnung für Reyhaneh Jabbari ist jetzt noch, dass die Familie des Toten auf die Vollstreckung des Urteils verzichtet. Nach iranischem Recht ist das
gegen Zahlung eines Bußgeldes möglich.
Online-Petition:
Save 26 year old Reyhaneh
Jabbari from being hanged in Iran
Weitere Informationen:
Tehran government postpones execution of woman
charged with killing her accused attacker
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
15.04.2014
USA: Todesstrafe gefordert nach Attentaten auf jüdische
Zentren
Nach den tödlichen Schüssen in jüdischen Einrichtungen in den USA droht dem mutmaßlichen Täter die Todesstrafe. Die Staatsanwaltschaft in Kansas legte Frazier Glenn Cross
gestern dreifachen Mord zur Last und kündigte an, die Höchststrafe für den 73-Jährigen zu fordern. Außerdem könnte das Verfahren an die Bundesjustiz abgegeben werden, die Cross wegen eines
„Hassverbrechens“ anklagen will. Auch dort könnte dem Mann, der mit dem Ku-Klux-Klan und anderen rechtsextremen Gruppen in Verbindung steht, ein Todesurteil drohen. Cross hatte am Sonntag in zwei
jüdischen Einrichtungen in Overland Park nahe Kansas City das Feuer eröffnet. Zunächst erschoss er auf dem Gelände eines jüdischen Gemeindezentrums einen 14-Jährigen und dessen 69-jährigen
Großvater. Anschließend tötete er in einem Altenheim eine 53-jährige Frau, die gerade ihre Mutter besuchte. Vieles deutet auf eine Straftat mit antisemitischem Hintergrund hin. US-Medien zeigten
Aufnahmen des mutmaßlichen Schützen nach der Festnahme, wie er auf dem Rücksitz eines Polizeiautos "Heil Hitler" schreit.
13.04.2014
Vereinigte Staaten: Zurück zu "alten" Hinrichtungsmethoden?
Nach inzwischen Jahre andauernden Schwierigkeiten, die für die Giftspritze benötigten Chemikalien zu beschaffen, woran Europa durch Lieferungsstopps zum Zweck von
Exekutionen wesentlichen Anteil hat, sind in den Vereinigten Staaten von Amerika Diskussionen bezüglich der Hinrichtungsmethoden aufgebrochen. Neben Experimenten mit bislang ungetesteten Mitteln
- eine Hinrichtung im Januar geriet wegen außergewöhnlich langer Dauer und minutenlangen Ringens des Delinquenten nach Luft in die Schlagzeilen - werden nun auch Überlegungen angestellt,
zu bereits abgeschafften Methoden zu greifen. Der Senat des US-Bundesstaats Tennessee hat sich in der vergangenen Woche mit überwältigender Mehrheit für die Alternative des
elektrischen Stuhls ausgesprochen. In Wyoming und Missouri könnten künftig zum Tod verurteilte Verbrecher schon bald wieder vor ein Erschießungskommando gestellt werden. Entsprechende
Gesetzentwürfe werden zur Zeit diskutiert.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
10.04.2014
USA: Möglicher Auftragskiller gesteht 30 Morde
Ein 51-Jähriger aus Kalifornien hat gestanden, mehr als 30 Menschen als Auftragskiller für ein Drogenkartell getötet zu haben. José Manuel Martinez war voriges Jahr wegen eines Mordes im US-Bundesstaat Alabama verhaftet worden. Im Verhör habe er dann seine kriminelle Vergangenheit offenbart - er wolle reinen Tisch machen, behauptete er. Nun droht ihm laut Staatsanwaltschaft die Todesstrafe. Die Ermittler werfen dem Mann vor, zwischen 1980 und 2011 in Kalifornien neun Menschen erschossen zu haben. Für wie viele Morde der Mann noch verantwortlich ist, ist der Behörde zufolge unklar. Seine Geständnisse könnten alte Fälle aus Kalifornien, Florida und Alabama aufklären. Medienberichten zufolge sagte der Mann aus, er habe bereits im Alter von 16 Jahren als Auftragskiller bei einem Drogenkartell angeheuert. Wenn er Schulden für das Kartell eintrieb, habe er ein Viertel davon als Lohn erhalten.
10.04.2014
Texas: Ramiro Hernandez
hingerichtet
Am Mittwochabend wurde in Huntsville, im US-Bundesstaat Texas, der 44-jährige Ramiro Hernandez-Llanas mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Der Mexikaner, der bereits in seiner Heimat wegen Mordes verurteilt und inhaftiert war, konnte aus dem Gefängnis fliehen und hielt sich illegal in Texas auf, als er dort 1997 einen Universtätsprofessor, der ihm auf seiner Farm Arbeit gegeben hatte, erschlug und dessen Frau mit einem Messer schwer verletzte. In seinen letzten Worten bat Hernandez um Vergebung und forderte seine Angehörigen auf, nicht traurig zu sein. Er ist der zweite Gefangene, der in Texas mit Pentobarbital aus einer neuen Lieferung hingerichtet wurde, dessen Herkunft die Behörden sich zu nennen weigern. Die mexikanische Regierung hat die Hinrichtung kritisiert, weil sie gegen internationales Recht verstoße - man habe Hernandez, wie zahlreiche andere Mexikaner, nicht über seine verfassungsmäßigen Recht aufgeklärt, die vorsehen, dass er konsularischen Beistand seines Heimatlandes in Anspruch hätte nehmen dürfen.
09.04.2014
Öffentliche Meinung in
Weißrussland zur Todesstrafe
Eine aktuelle Meinungsumfrage einer Nichtregierungsorganisation in Belarus (Weißrussland) mit 1000 repräsentiv Befragten zeigt, dass die Unterstützung der Todesstrafe durch
die Bevölkerung nicht so hoch ist, wie es seitens der Regierung gern als Begründung für die Beibehaltung der Todesstrafe angegeben wird. So ist die Befürwortung der Todesstrafe auf 64% gesunken,
verglichen mit den 80% einer Erhebung von 1996. Die persönliche Sicherheit ist der Hauptgrund für die Unterstützung der Todesstrafe. Rund 75% der Befragten beurteilen es als schlimmer, einen
Unschuldigen hinzurichten als Schuldige ungestraft davonkommen zu lassen. Weißrussland ist der einzige europäische Staat, der an der Todesstrafe festhält, und gerät dadurch regelmäßig in die
Kritik.
08.04.2014
Im Irak sind zwei Häftlinge hingerichtet worden, die des Terrorismus für schuldig befunden waren. Der eine sei Al-Kaida-Mitglied und in ein Verbrechen verwickelt gewesen,
bei dem zwei Brüder wegen 100 Dollar getötet wurden. Der andere sei daran beteiligt gewesen, drei Menschen entführt, getötet und deren Autos gestohlen zu haben.
08.04.2014
Nach einer kurzen Unterbrechung der Hinrichtungen im Iran wegen des iranischen Neujahrfestes werden die Exekutionen nun offenbar wieder aufgenommen. Im Gefängnis von
Ardebil im Nordwesten Irans wurde am Dienstagmorgen ein namentlich nicht bekannter Mann gehängt, wie die staatlichen iranischen Medien berichten. Der Häftling war wegen Drogenbesitzes von 964
Gramm Heroin zum Tod verurteilt.
07.04.2014
Nordkorea: 600 Menschen möglicherweise kurz vor der
Hinrichtung
In Nordkorea steht offenbar eine neue Massenhinrichtung bevor: Rund 600 Beamte und deren Angehörige sollen wegen angeblicher Verwicklung in eine Verschwörung exekutiert
werden. Der Hinrichtungsbefehl soll nach der Tagung des neuen nordkoreanischen Parlaments ergehen, die am Mittwoch beginnt, wie die japanische Zeitung „Sankei“ unter Verweis auf nordkoreanische
Regierungskreise berichtet. Weitere rund 600 angebliche Verschwörer sollen in Konzentrationslager geschickt werden. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hatte im Dezember seinen Onkel Jang Song
Thaek exekutieren lassen.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
05.04.2014
Pakistan: Todesurteil für christliches Ehepaar wegen Gotteslästerung
Ein Gericht in Pakistan hat ein christliches Ehepaar wegen Gotteslästerung zum Tod verurteilt. Vorwurf eines Imams: Der 38-jährige Mann
und seine 42-jährige Frau sollen blasphemische Textnachrichten verschickt haben. Deswegen war das Paar im vergangenen Juli festgenommen worden. Erst vor wenigen Tagen hat ein Gericht in Lahore
einen Angehörigen der christlichen Minderheit wegen Schmähung des Islam zum Tod verurteilt. Ein Jahr nachdem Vorwürfe gegen
einen 28-jährigen Christen laut wurden, er habe sich häufiger beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert, fiel das umstrittene Urteil. Die Beleidigung des
Propheten ist in Pakistan eine ernsthafte Anschuldigung, die mit Haft oder sogar mit Todesstrafe geahndet werden kann. Zwar wurde noch nie ein wegen Blasphemie zum Tod Verurteilter tatsächlich
hingerichtet, doch oft werden die Beschuldigten Opfer von Lynchjustiz.
04.04.2014
Öffentliche Hinrichtung in Somalia
Am Donnerstag wurde in Somalia ein Mann öffentlich hingerichtet, der am 24. März einen der Ältesten getötet haben soll. Er wurde von einem Erschießungskommando in Kismayo
exekutiert. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen hat seine Besorgnis über die hastige Hinrichtung, nur neun Tage nach der Tat, geäußert und ein Moratorium gefordert. Berichten zufolge
sind seit Januar 2013 mindestens 34 Todesurteile in Somalia vollstreckt worden.
04.04.2014
Texas: Tommy Lynn Sells
hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde in Huntsville, im US-Bundesstaat Texas, der 49-jährige Tommy Lynn Sells mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet.
Sells wurde zum Tod verurteilt für den Mord an einem 13-jährigen Mädchen im Jahr 1999. Er erstach sein Opfer und verletzte deren Freundin schwer, die Sells später als Täter identifizieren konnte.
Im Austausch gegen ein Geständnis erhielt er in einem weiteren Fall eine lebenslange Freitheitsstrafe statt des Todesurteils für die Erdrosselung eines 9-jährigen Mädchens. Sells behauptete, in
diversen Bundesstaaten insgesamt 70 Morde verübt zu haben. Unter den Zeugen der Hinrichtung befanden sich Vater, Bruder und die beiden Großmütter der 13-Jährigen sowie Mutter und Großmutter der
9-Jährigen. Sells verzichtete auf ein letztes Statement. Seine Anwälte hatten vergeblich versucht, die Hinrichtung unter Berufung auf die nicht bekannte Herkunft des Pentobarbital zu verhindern.
Doch die Gerichte erklärten, die Gefängnisbehörden dürften ihre Quelle geheim halten, um den Lieferanten des Giftes vor Gewalt zu schützen.
04.04.2014
Indien: Todesurteile für Gruppenvergewaltigung
Ein Gericht im indischen Mumbai hat drei Männer wegen mehrfacher Vergewaltigung zum Tod verurteilt. Sie hatten im vergangenen Jahr eine
junge Foto-Journalistin sowie eine Angestellte einer Telefonvermittlung überfallen und sexuell missbraucht. Es ist das erste Mal seit der Verschärfung der Gesetze vor einem Jahr, dass Täter wegen
mehrfacher Vergewaltigung in Indien die Höchststrafe erhalten. Die härteren Strafen für Sexualtäter waren nach der Gruppenvergewaltigung einer Studentin in
Neu-Delhi im Dezember 2012 verabschiedet worden, die an ihren Verletzungen starb. Rechtsexperten kritisieren jedoch, das neue Gesetz solle so angewendet werden, dass Täter nur bei einer erneuten
Vergewaltigung nach dem Absitzen ihrer vorherigen Strafe zum Tod verurteilt werden können. Insgesamt hatten vier Männer die 22-jährige Fotografin im August 2013 in einer Fabrikruine im Zentrum
Mumbais attackiert. Nachdem der Fall bekannt wurde, meldete sich die 18-jährige Telefonistin und gab an, wenige Wochen zuvor am gleichen Ort sexuell missbraucht
worden zu sein. Drei der vier Männer wurden in beiden Fällen schuldig gesprochen. Der vierte Vergewaltiger wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
04.04.2014
Indonesien zahlt Blutgeld, um Hinrichtung in Saudi-Arabien zu verhindern
Der indonesische Staat zahlt 1,8 Millionen Dollar "Blutgeld", um eine in Saudi-Arabien zum Tod verurteilte Hausangestellte zu retten. Die 41-Jährige sollte in den kommenden Tagen enthauptet werden, weil sie 2007 ihren saudischen Arbeitgeber tötete. Die Indonesierin hatte erklärt, nach einer Misshandlung durch den Mann in Notwehr gehandelt zu haben. Indonesien hatte ursprünglich erklärt, das "Blutgeld" in der verbleibenden Zeit nicht einsammeln zu können. Für die Frau hatten sich dann aber Prominente und Menschenrechtsgruppen eingesetzt. Dadurch kam die Regierung in Jakarta in Zugzwang. Nach saudischem Recht können Angehörige von Getöteten Blutgeld verlangen, wenn das Leben eines Verurteilten verschont werden soll. Die saudische Familie hatte ursprünglich vier Millionen Dollar verlangt, war nach jahrelangen Verhandlungen aber auch mit weniger zufrieden.
03.04.2014
Brunei führt Scharia-Gesetze ein
Der Sultan von Brunei lässt seit dieser Woche die Gesetze seines Landes vollstständig durch die Scharia ersetzen. Damit können künftig auch Strafen wie Auspeitschen, Amputation oder Tod durch Steinigung verhängt werden. Als Begründung für die Umstellung der Gesetze gab der bisher eng mit Großbritannien verbündete Monarch an, Allah habe die Scharia als Anleitung für die Menschen geschaffen. Hassanal Bolkiah warnte Kritiker seiner Entscheidung, die sich auf Internetseiten sozialer Medien geäußert hatten, ihnen könnte mithilfe der neuen Gesetze der Prozess gemacht werden. Bolkiah herrscht seit 1967 als absoluter Monarch und Premierminister und ist aufgrund der Ölvorkommen in seinem Land mit einem Vermögen von umgerechnet rund 29 Milliarden Euro einer der reichsten Regenten weltweit. Nichtmuslimische Bürger, die etwa ein Drittel der Bevölkerung ausmachen, zeigten sich besorgt angesichts der Neuregelung. In Brunei leben unter anderem rund 30.000 zumeist katholische Philippiner. Sollten die Bestimmungen umgesetzt werden, befürchtet die internationale Juristenorganisation ICJ schwere Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das Völkerrecht. Brunei habe die Todesstrafe viele Jahre nicht angewendet, daher komme es nun umso überraschender, dass das neue Gesetz sie wieder einführt. Dem Vernehmen nach sollen die Gesetze in drei Abschnitten eingeführt werden, wobei die härtesten Strafen wie etwa die Todesstrafe in ca. zwei Jahren an der Reihe seien.
Weitere Informationen:
UN condemns Brunei over new law allowing gays to be stoned to death
02.04.2014
Todesstrafe für Atheisten in Saudi-Arabien
Wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet, ist in Saudi-Arabien ein neues Anti-Terror-Gesetz verabschiedet worden, wonach sogenannte Ungläubige und Atheisten nun offiziell als Terroristen gelten - und bestraft werden können. Wer atheistisches oder islam-fremdes Gedankengut verbreitet, vollziehe gemäß dem neuen Anti-Terror-Gesetz Saudi-Arabiens einen "Akt der Gewalt", schreibt die Huffington Post. Allein die Unterstützung von "Ungläubigen" könne schon zu ernsthaften Konsequenzen bis hin zur Todesstrafe führen. Da die gesamte Regierung Saudi-Arabiens auf einer ultra-konservativen Interpretation des Islams aufgebaut sei, gelten Ungläubige als Staatsfeinde, sagen Experten. Einer Umfrage zufolge bezeichnen sich fast ein Viertel der Befragten aus Saudi-Arabien als nicht religiös. 5% sind sogar überzeugte Atheisten.
01.04.2014
Hinrichtung
von jungen Menschen in Honduras
Seit dem Amtsantritt des neuen honduranischen Staatschefs Juan Orlando Hernández Ende Januar sind in dem mittelamerikanischen Land nach Angaben von Aktivisten mehr als 80 junge Menschen hingerichtet worden. Die Zahl belaufe sich bis Ende Februar auf 84 "Mädchen, Jungen und Jugendliche unter 23 Jahren", teilte die Kinderrechtsorganisation Casa Alianza mit. Casa Alianza sprach von "außergerichtlichen Hinrichtungen" und warf den Behörden eine Politik der "sozialen Säuberung" vor. Im Wahlkampf hatte Hernández angekündigt, mit aller Härte gegen Kriminalität und organisiertes Verbrechen vorzugehen. In Honduras leben 71 Prozent der 8,5 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze. Mit im Schnitt 20 Morden pro Tag ist das Land einer der gefährlichsten Staaten der Welt.
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