28.04.2017
Arkansas: Kenneth Williams hingerichtet
Der US-Bundesstaat Arkansas hat am späten Donnerstagabend den 38-jährigen Kennth Williams mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war bereits wegen Mordes im Gefängnis, als er 1999 nach einem Ausbruch einen weiteren Mord beging und danach auf der Flucht bei einem Autounfall einen Mann tötete. Williams' Anwälte versuchten vergeblich die Hinrichtung zu verhindern, indem sie darauf verwiesen, dass die geistigen Fähigkeiten ihres Mandanten deutlich eingeschränkt seien. Auch die Familie des bei dem Autounfall ums Leben gekommenen Opfers wollte die Exekution verhindern und hatte Flugtickets für Williams' Tochter und Enkelin gekauft, damit diese ihren Vater besuchen konnten. In seinen letzten Worten bat Williams die Hinterbliebenen seiner Opfer um Vergebung: "Die Verbrechen, die ich gegen Sie begangen habe, waren sinnlos, extrem verletzend und sind nicht zu entschuldigen. Ich bitte demütig um Ihre Vergebung und bete, dass Sie Frieden, Heilung und den Abschluss finden, den Sie verdienen." Augenzeugen berichten, dass Williams während der Exekution mehrfach zitterte und krampfte. Eine Autopsie und entsprechende Untersuchung soll für Klarheit sorgen, inwieweit die Hinrichtung ordnungsgemäß erfolgte. Es war die vierte Hinrichtung in Arkansas innerhalb von acht Tagen.
28.04.2017
Bundesregierung kann türkisches Referendum zur Todesstrafe auf deutschem Boden verbieten
Die Bundesregierung könnte laut einem Rechtsgutachten verhindern, dass eine mögliche türkische Volksabstimmung über die Wiedereinführung der Todesstrafe auch in Deutschland abgehalten wird. In der am Freitag veröffentlichten Expertise des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages heißt es, grundsätzlich müsse jede Abstimmung eines anderen Staates in Deutschland von der Bundesregierung genehmigt werden. Wenn es um unverbrüchliche verfassungsrechtliche und völkerrechtliche Rechtsstandards gehe, könnte sogar eine Pflicht bestehen, die Abstimmung zu verbieten. Der türkische Präsident Erdogan hatte kürzlich mitgeteilt, er werde eine solche Volksabstimmung unterstützen, falls das Parlament sie beschließe. Dies hätte weit reichende Konsequenzen nicht nur für das Land selbst. In einem derartigen Fall wären auch die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union endgültig zu Ende.
26.04.2017
Vier weitere Hinrichtungen in Pakistan
In einem Gefängnis im Nordwesten Pakistans sind erneut vier Häftlinge hingerichtet worden. Rehman ud Din, Mushtaq Khan, Obaid ur Rehman und Zafar Iqbal gehörten einer Gruppierung der Taliban an. Ihnen wurde vorgeworfen, für diverse terroristische Aktionen verantwortlich zu sein, durch sie u.a. auch Zivilisten getötet wurden.
25.04.2017
Am Montagabend wurden im US-Bundesstaat Arkansas im Abstand von wenigen Stunden zwei zum Tod verurteilte Häftlinge hingerichtet. Der 52-jährige Jack Jones Jr. hatte vor über 20 Jahren eine Frau vergewaltigt und ermordet sowie deren damals 11-jährige Tochter schwer verletzt. Der 46-jährige Marcel Williams war nur ein Jahr später zum Tod verurteilt worden, weil er ebenfalls eine Frau vergewaltigt und getötet hatte. Nach der Hinrichtung von Jones hatten Williams' Anwälte einen Notfallantrag gestellt. In diesem wurde angeprangert, dass es bei Jones' Exekution Probleme gegeben habe. Beispielsweise sei 45 Minuten lang erfolglos versucht worden, die Spritze zu setzen. Jones habe außerdem nach Luft geschnappt. Zunächst war die Hinrichtung von Williams daher ausgesetzt, doch im Laufe des Abends diese Entscheidung wieder aufgehoben worden. Es waren die zweite und dritte Vollstreckung eines Todesurteils in Arkansas innerhalb weniger Tage, nachdem der Gouverneur ursprünglich acht Exekutionen für die zweite April-Hälfte angesetzt hatte. Eine weitere ist noch für kommenden Donnerstag geplant.
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Todesstrafe in Arkansas: Zwei Häftlinge an einem Abend hingerichtet
22.04.2017
Singapur: Hinrichtung wegen Drogendelikten
Am Freitagmorgen dürfte in Singapur der 52-jährige Mohd Jeefrey bin Ismail hingerichtet worden sein - zumindest nach dem der Familie zuvor mitgeteilten Hinrichtungstermin. Singapur veröffentlicht im Nachhinein keine Verlautbarungen über die üblicherweise durch Erhängen erfolgenden Exekutionen. Jeefrey war drogenabhängig und des Drogenschmuggels angeklagt. Der Staatsanwalt soll einer Umwandlung des Todesurteils in eine lebenslange Haftstrafe aus dem Grund nicht zugestimmt haben, weil Jeefrey nicht in ausreichendem Maße mit den Behörden zusammengearbeitet habe.
22.04.2017
Virginia: Urteil von Ivan Teleguz umgewandelt
Gouverneur Terry McAuliffe wandelte nur wenige Tage vor dem geplanten Hinrichtungstermin die Todesstrafe von Ivan Teleguz in eine lebenslange Freiheitsstrafe ohne Möglichkeit der Bewährung um. Am 25. April hätte Ivan Teleguz (38) durch den US-Bundesstaat Virginia hingerichtet werden sollen. Doch die Wiederaufnahme des Verfahrens brachte enorme Fehler während des ursprünglichen Prozesses ans Licht. Aufgrund von falschen Beweisen sei die Jury damals zum Todesurteil gekommen. Teleguz war 2001 für den Mord an seiner 20-jährigen Ex-Freundin zum Tod verurteilt worden. Nach vielen Jahren konnte Michael Hetrick für den Mord verantwortlich gemacht werden, dieser allerdings behauptete, Teleguz habe für den Mord bezahlt. Der Staatsanwalt argumentierte, Teleguz habe sich vor den Zahlungen für das gemeinsame Kind mit seiner Ex-Freundin drücken wollen. DNA-Beweise verbinden Hetrick mit dem Mord und nachdem er einen Deal mit der Staatsanwaltschaft eingegangen ist, konnte er für sich das Todesurteil abwenden. Teleguz' Anwälte hingegen behaupten nach wie vor, er sei unschuldig. Es gebe keinen Grund zu glauben, Ivan Teleguz sei in den Mord verwickelt. 2016 hatte Teleguz schon einmal einen Hinrichtungstermin, der aber aufgrund von neuen Fakten verschoben wurde.
21.04.2017
Arkansas: Ledell Lee hingerichtet
Im US-Bundesstaat Arkansas wurde am späten Donnerstagabend der 51-jährige Ledell Lee mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war 1993 festgenommen worden. Grund war der gewaltsame Tod einer 26-jährigen Frau. Lee hatte die Tat stets bestritten und zusätzliche DNA-Untersuchungen an dem Beweismaterial gefordert. Seit Tagen wird in den Gerichten um insgesamt acht für April in Arkansas geplante Exekutionen gestritten. Auch die Hinrichtung von Ledell Lee wurde mehrere Male in letzter Minute hinausgeschoben. In dem Tauziehen ging es zum großen Teil um die Hinrichtungsmethode. So hatte eine Bezirksrichterin am Mittwochabend eine einstweilige Verfügung gegen den Gebrauch von Vecuronium erlassen, einem von drei Mitteln, die Gefangenen bei der Hinrichtung eingespritzt werden. Die Richterin war einer Klage des Pharmahändlers McKesson gefolgt: Er hatte dem US-Staat vorgeworfen, beim Kauf vorgetäuscht zu haben, das Mittel zu medizinischen Zwecken benutzen zu wollen. Das höchste Gericht des Staates hob das Verbot der niedrigeren Instanz dann aber nur wenige Stunden vor dem Exekutionstermin auf. Schließlich lehnte der Oberste Gerichtshof der USA eine Aussetzung der Vollstreckung ab, und Lee wurde kurz vor Mitternacht hingerichtet. Es war die erste Hinrichtung in Arkansas seit 12 Jahren. Für die kommende Woche stehen noch drei weitere Exekutionen auf dem Plan des US-Bundesstaates.
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21.04.2017
Lousiana: Rodricus Crawford als unschuldig aus dem Todestrakt entlassen
Der 28-jährige Rodricus Crawford ist der zweite Todeskandidat in diesem Jahr, dessen Unschuld sich herausgestellt hat und der somit nach fünf Jahren Haft entlassen werden musste. Alle weiteren Anklagen gegen ihn wurden nun eingestellt. Crawford war wegen des Erstickungstodes seines einjährigen Sohnes 2012 zum Tod verurteilt worden. Nachdem im November aber ein Berufungsgericht eine Wiederaufnahme des Falles aufgrund von Rassendiskriminierung in der Juryauswahl anordnete, konnte bewiesen werden, dass der Junge aufgrund einer durch Pneumonie verursachten Sepsis gestorben war. Am 22. November letzten Jahres war er aus der Haft entlassen worden. Laut des "Death Penalty Information Center" ist Caddo Parish der Bezirk, der für Dreiviertel der Todestraktinsassen in Louisiana in den letzten fünf Jahren verantwortlich ist. Für großen Wirbel sorgte der für den Bezirk zuständige ehemalige Staatsanwalt Dale Cox mit Aussagen wie: "Wir müssen mehr Menschen töten", und weiteren fragwürdigen Statements zu Recht und Ordnung. Nachdem Crawford zum Tod verurteilt worden war, meinte Cox, Crawford verdiene es, so viel zu leiden wie nur eben möglich, bevor er sterbe. Rodricus Crawford ist seit 1973 der 158. Insasse, der als unschuldig aus einem Todestrakt der USA entlassen werden musste.
20.04.2017
Pakistan: Imame fordern Hinrichtung der Christin Asia Bibi
Pakistanische Imame fordern eine sofortige "exemplarische" Hinrichtung der seit sieben Jahren inhaftierten Christin Asia Bibi. Die Exekution der in einer Todeszelle wegen angeblicher Blasphemie Inhaftierten würde die justizkritischen Stimmen im Land beruhigen, so die Argumentation. Denn nach Meinung mehrerer landesweit bekannter islamischer Prediger sei der in der Vorwoche wegen "Blasphemie" gelynchte 23-jährige Student Mashal Khan aufgrund eines seit langem aufgestauten Volkszorns getötet worden. Er hatte Kommentare zugunsten des Ahmadi-Glaubens auf Facebook veröffentlicht. Die Menschen seien erzürnt, weil Hinrichtungen nach dem 1986 eingeführten Blasphemie-Paragraphen nicht vollzogen würden, so die Imame. Asia Bibi ist das prominenteste christliche Opfer des ominösen Blasphemie-Gesetzes. Sie ist seit 2009 in Haft. Auch die Päpste Benedikt XVI. und Franziskus haben sich für ihre Freilassung eingesetzt.
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20.04.2017
Zahlreiche Hinrichtungen im Iran
Am Mittwochmorgen sollen im Rajai Shahr Gefängnis im Iran sieben Häftlinge wegen Mordes gehängt worden sein. Drei der Gefangenen wurden als Mohsen Babaie, Farzad Ghahreman und Siamack Shafie identifiziert. Bereits am Dienstag sollen zwei Gefangene in der Haftanstalt von Tabriz und ein Mann in Shiraz hingerichtet worden sein. Letzterem sei zehn Tage zuvor eine Hand amputiert worden. Am 13. April wurde in Arak ein 27-jähriger Mann namens Abbas Sahraei wegen Mordes öffentlich gehängt. Am Vortag soll im Gefängnis von Tabriz der 27-jährige Rahman Hosseinpour, der sich in psychiatrischer Behandlung befand, wegen Mordes hingerichtet worden sein. Schon am 8. April sei im Gefängnis von Khorramabad ein Häftling wegen Drogendelikten gehängt worden. Drei weitere Exekutionen werden von Anfang April berichtet, in denen die Verurteilten zum Teil massive gesundheitliche Einschränkungen gehabt haben sollen. So habe ein Häftling zwei Tage vor seiner Hinrichtung eine Herzattacke erlitten.
Weitere Informationen:
Iran: Inmate's Hand Amputated Before Execution in Shiraz
Iran: Man Hanged in Public in Arak
20.04.2017
Weitere Hinrichtung in Arkansas gestoppt
Im US-Bundesstaat Arkansas ist eine weitere geplante Hinrichtung gestoppt worden. Der einmonatige Aufschub solle dem Todeskandidaten Stacey Johnson die Möglichkeit zu einer neuen Beweisaufnahme-Anhörung geben, entschied der Oberste Gerichtshof von Arkansas am Mittwoch. Er sollte eigentlich am Donnerstag hingerichtet werden. Johnson will demnach mit einem DNA-Test seine Unschuld beweisen. Der Afroamerikaner war wegen eines Mordes an einer weißen Frau im Jahr 1993 zum Tod verurteilt worden. Die Anwältin eines Innocence Projects führte aus, dass auch der Todeskandidat Ledell Lee, dessen Exekution ebenfalls für Donnerstag angesetzt ist, das Recht auf eine solche Anhörung bekommen müsse. Bei dem Mord, für den Lee zum Tod verurteilt worden war, gebe es viele DNA-Spuren, die nie untersucht worden seien. Bereits am Montag war in letzter Minute die Hinrichtung des Todeskandidaten Don Davis in Arkansas gestoppt worden. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof von Arkansas bereits die ebenfalls für Montag geplante Hinrichtung von Bruce Ward gestoppt.
18.04.2017
Juristisches Tauziehen um Hinrichtungen in Arkansas geht weiter
In einer nervenaufreibenden juristischen Auseinandersetzung um mehrere Hinrichtungen hat der US-Bundesstaat Arkansas einen Teilsieg errungen. Ursprünglich sollten in Arkansas ab Ostermontag bis zum 27. April acht Häftlinge hingerichtet werden. Eine Bundesrichterin stoppte am Samstag alle Exekutionen vorübergehend. Sie bezog sich dabei auf generelle Klagen der betroffenen Häftlinge gegen eine Hinrichtung mit Giftinjektionen, dabei ging es vor allem um das umstrittene Mittel Midazolam. Dagegen legte der Staat Berufung ein – das Berufungsgericht gab ihm nun Recht. Für Ostermontag waren zwei Exekutionen angesetzt worden. Diese wurden aber vom Obersten Gerichtshof des Bundesstaates in einem anderen Verfahren gestoppt: Die Generalstaatsanwältin von Arkansas hatte erklärt, sie habe im Fall des Häftlings Don Davis Berufung beim Supreme Court eingelegt. Dieser entschied jedoch für Davis, dessen Hinrichtung am Ende ausgesetzt wurde. In einem weiteren Verfahren hob der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates eine Entscheidung eines Bezirksrichters auf. Dieser hatte am Freitag den Gebrauch des Mittels Vecuronium untersagt, das ebenfalls ein Teil der Giftmischung für die geplanten Exekutionen ist.
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17.04.2017
Nach Türkei-Referendum: Jetzt will Erdogan die Todesstrafe
Seit dem Putschversuch im Juli 2016 hatte Erdogan bereits mehrfach ankündigt, über die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei nachzudenken. Nach dem Referendum über die Verfassungsreform hat der türkische Präsident nun gesagt, seine "erste Aufgabe" werde sein, die Wiedereinführung auf die Tagesordnung zu setzen. "Wir haben viel zu tun, wir haben noch viel zu erledigen in diesem Land", sagte Erdogan. Als er fortfuhr, "So Gott will, wird die erste Aufgabe sein...", unterbrach ihn die Menge mit "Todesstrafe, Todesstrafe". Wenn er dafür nicht die nötige Unterstützung im Parlament bekomme, "dann machen wir eben auch dazu eine Volksabstimmung", so Erdogan. Der Staatschef hatte eine Wiedereinführung der Todesstrafe nach dem Putschversuch vom Juli 2016 ins Spiel gebracht. Dafür wäre eine Zweidrittelmehrheit im Parlament nötig. Eine 60-Prozent-Mehrheit würde ein Referendum ermöglichen. Die Europäische Union hat angekündigt, dass der Beitrittsprozess der Türkei beendet würde, sollte dort die Todesstrafe wieder eingeführt werden.
Weitere Informationen:
Werden die Türken in Deutschland über die Todesstrafe in der Türkei abstimmen?Mutlu: Keine Abstimmung über Todesstrafe in Deutschland zulassen
15.04.2017
Hinrichtungsmarathon in Arkansas gestoppt
Von Montag an wollte der US-Bundesstaat Arkansas sieben Häftlinge hinrichten lassen. Der Plan wurde nun vorerst gestoppt. Die Häftlinge müssen in den kommenden Tagen nicht mehr mit einer Exekution rechnen. So setzte der Oberste Gerichtshof von Arkansas die Hinrichtung von Bruce Ward aus, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Wenig später untersagte ein Bezirksrichter in sechs anderen Fällen vorläufig den Gebrauch des Medikaments Vecuronium, das Teil der Giftmischung für die Exekutionen ist. Ein achter Verurteilter war bereits vorher von der Exekutionsliste gestrichen worden. Geklagt hatte der Pharmahändler McKesson, der das Mittel für Muskelentspannung an den Bundesstaat verkauft hatte. McKesson machte geltend, getäuscht worden zu sein. Der Bundesstaat habe angegeben, das Medikament zu medizinischen Zwecken benutzen zu wollen, aber nicht für Hinrichtungen. Der Grund für die geplante Hinrichtungsserie war weder juristisch noch politisch motiviert, sondern offenbar rein pragmatischer Natur. Das Haltbarkeitsdatum des vorrätigen Betäubungsmittels Midazolam, das unter anderem bei den Hinrichtungen verwendet wird, läuft Ende des Monats ab. Die Behörden hatten die Sorge, keine neuen Dosen bekommen zu können. Der republikanische Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, hatte deshalb per Dekret die größte Hinrichtungswelle seit 40 Jahren angeordnet.
13.04.2017
Pakistan: Hinrichtung weiterer Terroristen
Am Dienstag sind in einem Gefängnis in Pakistan zwei Männer namens Muhammad Shahid Omar und Fazl e Haq gehängt worden. Ein Militärgericht hat sie für schuldig befunden, als Angehörige der Taliban für diverse terroristische Aktivitäten verantwortlich zu sein. Bereits am 7. März war die Exekution von Terroristen mit der Hinrichtung von fünf Gefangenen namens Shaukat Ali, Imdad Ullah, Sabir Shah, Khandan und Anwar Ali aufgenommen worden.
Weitere Informationen:
13.04.2017
Extremistenführer in Bangladesch hingerichtet
In Bangladesch haben die Behörden drei Extremisten hingerichtet, die für einen Terroranschlag aus dem Jahr 2004 verantwortlich gemacht werden. Nach Angaben der Regierung handelte es sich um den Anführer der verbotenen islamistischen Gruppierung Harkatul Jihad und zwei Mittäter. Dem Urteil zufolge töteten sie bei einem versuchten Attentat auf den damaligen britischen Hochkommissar drei Menschen und verletzten 70. Der britische Diplomat war unverletzt geblieben. Harkatul Jihad wird darüber hinaus für zahlreiche weitere Anschläge in Bangladesch verantwortlich gemacht, unter anderem auf eine Kirche und mehrere Moscheen.
11.04.2017
Amnesty-Jahresbericht zur Todesstrafe 2016
Die bekannte Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat ihren aktuellen Jahresbericht zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe vorgelegt. Danach sank die Zahl der registrierten Hinrichtungen zwar von 1634 im Jahre 2015 auf 1032 in 2016, doch ist die Zahl der verhängten Todesurteile deutlich gestiegen – von 1998 auf 3117.
Laut Amnesty wurden im vergangenen Jahr in 23 Staaten zum Tod Verurteilte hingerichtet. Dabei waren vier Länder für nahezu 90 Prozent der belegten Hinrichtungen verantwortlich. An erster Stelle stand der Iran (mindestens 567), gefolgt von Saudi-Arabien (mindestens 154), dem Irak (mindestens 88) und Pakistan (mindestens 87). Besorgniserregend bleibt aus Sicht von Amnesty jedoch die Dunkelziffer. Die weiterhin größte Zahl an nicht registrierten Hinrichtungen vermutet die Organisation in China im vierstelligen Bereich. Eine ebenfalls hohe Dunkelziffer gebe in Vietnam. Erst im Februar dieses Jahres sei öffentlich geworden, dass binnen drei Jahren – von August 2013 bis Juni 2016 – laut Medienberichten rund 429 Menschen in Vietnam hingerichtet wurden, heißt es.
Erstmals fielen die USA nicht mehr unter die Staaten mit den meisten offiziellen Hinrichtungen. Die Zahl der vollstreckten Urteile sank von 28 auf 20 im vergangenen Jahr. Im US-Bundesstaat Delaware wurde die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Im ein oder anderen Fall sei jedoch die Todesstrafe nur nicht vollstreckt worden, da es an Gift mangelte. Ursache dafür seien Lieferengpässe und Ausfuhrbeschränkungen. Allerdings ist in den Vereinigten Staaten auch die Anzahl der verhängten Todesurteile signifikant gesunken.
Der insgesamt starke Anstieg an Todesurteilen ist der Menschenrechtsorganisation zufolge vor allem auf Verfahren in Nigeria, Kamerun, Sambia und Somalia zurückzuführen. Dabei wird mittlerweile in 141 von 198 Ländern die Todesstrafe nicht mehr angewandt. Mit Nauru und Benin haben im vergangenen Jahr zwei weitere Länder die Todesstrafe in Gesetz und Praxis abgeschafft. Der Trend zur Abschaffung der Todesstrafe sei nicht mehr umzukehren, heißt es im Amnesty-Bericht, auch wenn einzelne Staaten wie die Türkei und die Philippinen sie wieder einführen wollen. In Europa ist Weißrussland (Belarus) der einzige Staat, der an der Todesstrafe festhält.
Weitere Informationen:
Zahlen zur Todesstrafe 2016: Weniger Hinrichtungen, mehr Todesurteile
10.04.2017
Drei Pakistaner in Saudi-Arabien hingerichtet
In Saudi-Arabien sind am Sonntag drei pakistanische Staatsbürger hingerichtet worden. Die drei Männer namens Mohammed Ashraf Shafi Mohammed, Mohammed Aref Mohammed Anayt und Mohammed Afdal Asghar Ali waren zum Tod verurteilt, weil sie versuchten Heroin in das Land zu schmuggeln. Damit liegt die Zahl der Exekutionen in Saudi-Arabien bei 26 in diesem Jahr.
09.04.2017
Fünf Terroristen in Somalia hingerichtet
In Somalias halbautonomer Puntland-Region sind am Samstag fünf Männer hingerichtet worden. Sie hätten zugegeben, der Terrorgruppe al-Shabaab anzugehören und letztes Jahr drei Regierungsangehörige getötet zu haben. Die Hinrichtungen erfolgten durch ein Erschießungskommando.
07.04.2017
Texas: Aufschub für Paul Storey
Am 12. April sollte Paul Storey durch den US-Bundesstaat Texas hingerichtet werden. Zwei Mütter kämpfen um das Leben des wegen eines 2006 verübten Raubmordes zum Tod Verurteilten: Die Mutter von Paul Storey - und die seines Opfers. Nun hat ein texanisches Berufungsgericht die Exekution gestoppt. Die Eltern von Jonas Cherry, Glenn und Judith Cherry, haben sich gegen die Hinrichtung von Paul Storey ausgesprochen: "Wir möchten nicht, dass eine weitere Familie den Verlust eines Kindes erleiden muss." Das Berufungsgericht wirft der Staatsanwaltschaft vor, den Geschworenen fälschlicherweise gesagt zu haben, die Angehörigen des Opfers unterstützten die Todesstrafe. Das Ehepaar Cherry dagegen erklärt, dass sie schon damals während des Prozesses gegen das Todesurteil waren und das der Staatsanwaltschaft bekannt war. Darüber hinaus hat einer der Geschworenen geäußert, er würde gegen das Todesurteil gestimmt haben, hätte er gewusst, dass eine einzige Stimme ausgereicht hätte, um es zu verhindern. Man habe die Geschworenen nicht über die gültige Rechtslage aufgeklärt.
06.04.2017
Drei Hinrichtungen im Gaza-Streifen
03.04.2017
Jahresbericht zur Todesstrafe im Iran 2016
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: März 2017