29.08.2014

Japan richtet zwei Männer wegen mehrfachen Mordes hin


In Japan sind am Freitag zwei Männer hingerichtet worden. Bei den Hingerichteten handelte es sich um einen 59-jährigen Boss aus Japans größter Mafia-Familie. Er hatte laut Urteilsspruch zwischen 2001 und 2005 drei Menschen erschossen. Der zweite Mann war ein 56-jähriger ehemaliger Taxifahrer. Er hatte 2001 ein Kreditbüro in Brand gesetzt, dabei starben fünf Menschen. Er habe den Vollzug der Todesstrafe "nach eingehender Prüfung" angeordnet, teilte Justizminister Sadakazu Tanigaki am Freitag mit. Er traf seine Entscheidung wenige Tage vor einer erwarteten Kabinettsumbildung, bei der Medienberichten zufolge auch ein neuer Justizminister ernannt werden könnte. Dessen Zustimmung ist jedes Mal Voraussetzung für den Vollzug der Todesstrafe. Japan als drittgrößte Wirtschaftsnation gehört zu den wenigen Industrieländern, die noch an der Todesstrafe festhalten. Umfragen zeigen, dass die Todesstrafe in der Bevölkerung breite Unterstützung hat. Medienberichten zufolge sitzen in den Gefängnissen des Landes derzeit 125 zum Tod Verurteilte ein. Seit dem Amtsantritt des rechtskonservativen Regierungschefs Shinzo Abe Ende 2012 wurden damit bereits elf Menschen gehängt. 

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Todesstrafe: Zwei Männer in Japan hingerichtet - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Todesstrafe-Zwei-Maenner-in-Japan-hingerichtet-id31154162.html
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28.08.2014

Iran: 25 Hinrichtungen in fünf Tagen


Die Hinrichtungswelle im Iran reißt nicht ab: Offiziellen Angaben zufolge sind vier Häftlinge im Gefängnis von Hamedan gehängt worden, einer wegen Mordes, die anderen wegen Drogendelikten. Einer sei wegen Mordes im Gefängnis von Qazvin gehängt worden, zwei weitere am Samstag in Rasht, einer in Mashhad und einer in Sarab. Inoffiziellen Quellen entsprechend sind noch 16 weitere Gefangene in den letzten Tagen hingerichtet worden, und zwar in den Gefängnissen von Kerman, Kermanshah, Bandar Abbas, Saqez und Zahedan. Darüber hinaus wurde in zwei verschiedenen Städten Irans, in Sari und Borazjan, jeweils ein Mann öffentlich wegen Mordes gehängt. Am 19. und 21. August wurde in Khoi und in Qazvin ebenfalls je ein Mann öffentlich hingerichtet, und zwar wegen Vergewaltigung bzw. Kindesmords.

 

Weitere Informationen:

Two Public Executions and One Public Amputaion in Iran

Two Public Hangings in Iran

27.08.2014

Schweiz will Medikamente für Hinrichtungen verbieten


Der Export von Medikamenten, die für Hinrichtungen bestimmt sind, soll verboten werden. Das Parlament hat einen entsprechenden Vorstoß angenommen. Die Gesundheitskommission des Ständerates (SBK) will das Verbot nun in der laufenden Revision des Heilmittelgesetzes verankern. Da die betroffenen Arzneimittel auch medizinisch genutzt werden können, soll Swissmedic im Hinblick auf die Erteilung einer Ausfuhrbewilligung jeweils überprüfen, ob die Stoffe bei einer Hinrichtung zum Einsatz kommen sollen. Die Schweizer Regelung soll sich dabei an jene der EU anlehnen.

23.08.2014

China-Unruhen: Acht Todesurteile vollstreckt


In Chinas Unruheprovinz Xinjiang sind acht Verurteilte wegen "terroristischer Angriffe" hingerichtet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete am Samstag, die Urteile seien im Zusammenhang mit fünf verschiedenen Vorfällen ergangen, darunter dem Angriff auf dem Tiananmen-Platz in Peking im Oktober vergangenen Jahres. Bei dem Angriff auf dem hochsymbolischen Platz im Zentrum der chinesischen Hauptstadt waren die Täter in einem Wagen in eine Menschenmenge gefahren; die drei Angreifer sowie zwei Touristen wurden getötet.

23.08.2014

IS-Terroristen steinigen Mann wegen Ehebruchs zum Tod

 

Die radikalen Islamisten im Nordirak haben einen Mann wegen Ehebruchs gesteinigt. Ein Gericht der Islamisten habe den Mann zum Tod verurteilt. Die Steinigung am Donnerstag in Mossul war die erste derartige Hinrichtung, die die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) im Irak vornahm. Aus Syrien, wo der Al-Kaida-Ableger ebenfalls weite Landstriche beherrscht, wurden dagegen bereits ähnliche Fälle gemeldet: Bereits im Juli war berichtet worden, die Extremisten hätten in der syrischen Provinz Rakka zwei Frauen wegen Ehebruchs gesteinigt. Die Region grenzt an die Türkei und ist eine Hochburg von IS. Zuletzt wurden an verschiedenen Orten im Osten des Landes mindestens 18 Menschen zur Strafe öffentlich getötet. Mehrere Opfer seien an zentralen Plätzen gekreuzigt worden, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Extremisten hätten ihnen unter anderem vorgeworfen, das Regime von Präsident Baschar al-Assad unterstützt zu haben. Die radikalen Sunniten richten ihre Gefangenen hin, indem sie sie erschießen, enthaupten oder kreuzigen. Zuletzt veröffentlichten sie Filmaufnahmen, auf denen die Enthauptung des US-Journalisten James Foley zu sehen ist. Die Extremisten beherrschen große Teile im Norden und Osten Syriens. Dort verhängen sie regelmäßig Strafen nach einer radikalen Interpretation des islamischen Rechts, der Scharia. 

22.08.2014

Gaza: 18 Palästinenser wegen Spionage hingerichtet


Die im Gazastreifen regierende radikalislamische Hamas hat laut dem Fernsehsender Hamas TV 18 Palästinenser wegen des Vorwurfs hinrichten lassen, sie hätten mit Israel zusammengearbeitet. Sechs der mutmaßlichen "Kollaborateure" seien nach dem Freitagsgebet vor den Augen hunderter Moscheebesucher von Mitgliedern der Essedin-al-Kassam-Brigaden erschossen worden, sagten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP. Die Brigaden sind der bewaffnete Arm der Hamas.

 

Weitere Informationen:

Gaza crisis: Hamas executes 4 suspected Israeli spies

20.08.2014

Deutscher in China zum Tod verurteilt


Zum ersten Mal ist ein Deutscher in China zum Tod verurteilt worden. Der 36-Jährige war wegen Doppelmordes an seiner ehemaligen Freundin und deren Lebensgefährten angeklagt. Der Mann aus dem oberbayerischen Teisendorf im Chiemgau hatte laut Anklage im Juni 2010 seine frühere Freundin aus Münchner Studententagen und deren neuen Freund auf offener Straße in Xiamen mit einem Hammer und einem Messer getötet. Der Täter und seine Ex-Freundin hatten in München gemeinsam Sinologie studiert. Sie trennte sich im Sommer 2005 von ihm. Er soll die Trennung nicht überwunden haben und begann sie zu verfolgen, wie Freunde berichteten. Es wurde spekuliert, dass der Mann eigens nach China gereist war, um beide zu töten. Er soll direkt nach der Bluttat versucht haben, sich selbst zu töten, und hatte sich selbst schwer verletzt. Sollte der Deutsche jetzt keine Berufung einlegen, müsste das Todesurteil nach chinesischer Praxis bald vollstreckt werden. Er wäre damit der erste Deutsche, der in China hingerichtet würde. Ein Sprecher der Bundesregierung erklärte, man setze sich dafür ein, dass der Deutsche nicht hingerichtet werde.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe: Diplomatie für einen Mörder

18.08.2014

Ukraine: "Donezker Volksrepublik" führt Todesstrafe ein


Die nicht anerkannte "Donezker Volksrepublik" (DVR) in der Ost-Ukraine hat die Todesstrafe für besonders schwere Verbrechen eingeführt, wie das Presseamt der DVR am Montag mitteilte. In der Mitteilung heißt es, dass das Präsidium des Ministerrats der DVR in seiner ersten Sitzung am Sonntag das Strafgesetzbuch angenommen sowie die Etablierung von Militärgerichten verordnet habe, "um wirksamer gegen Banditismus und Plünderungen zu kämpfen".  Das Strafgesetzbuch der DVR orientiere sich an dem Strafgesetzbuch der Russischen Föderation und sähe Todesstrafe für besonders schwere Verbrechen vor. Der Vizepremier der nicht anerkannten Republik Alexander Karaman versprach, dass die DVR ihr Strafgesetzbuch "humanisieren" werde, sobald der Krieg beendet sei. In Russland ist die Todesstrafe seit 1999 ausgesetzt; zuletzt hat das Land 1996 einen Verurteilten hingerichtet.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Prorussische Separatisten führen Todesstrafe ein

18.08.2014

Hinrichtungswelle im Iran ungebrochen


In dem iranischen Ort Mianeh ist am Montag ein Mann namens Asghar Aziz wegen Drogendelikten öffentlich gehängt worden. Unter den Zuschauern sollen sich auch Kinder befunden haben. Am selben Tag seien im Gefängnis von Karaj mindestens zehn Häftlinge hingerichtet worden. Bereits am 13. August sollen in den Gefängnissen von Bandar Abbas drei und in Amol ein Gefangener hingerichtet worden sein. Wie erst Tage später berichtet wurde, sollen am 7. August vier Todesurteile im Gefängnis von Rasht vollstreckt worden sein sowie fünf weitere im Gefängnis von Zahedan, darunter ein zur Tatzeit 17-Jähriger und seine Mutter. Am 9. August wurde von drei im Gefängnis von Karaj vollstreckten Todesurteilen wegen Mordes berichtet. Ein vierter Todeskandidat sei im letzten Moment von der Opferfamilie begnadigt und nicht hingerichtet worden.

 

Weitere Informationen:

Four Prisoners Hanged in Iran

Four Executions Northern Iran - Five Prisoners Executed in Baluchestan

Three Prisoners Hanged in Iran

18.08.2014

Weitere Hinrichtungen in Saudi-Arabien


Medienberichten zufolge sollen in Saudi-Arabien vier Männer wegen Drogenschmuggels hingerichtet worden sein. Die Todesurteile seien am Montag in der südlichen Stadt Nadschran vollstreckt worden. Die Männer waren an der Grenze zum Jemen festgenommen worden, wo sie eine große Lieferung Haschisch in Empfang genommen hatten. Schon am Sonntag wurde berichtet, dass zwei Saudis in Taif und Arar jeweils wegen Mordes an Landsleuten enthauptet worden seien. Vom 14. August datiert ein Bericht über die Hinrichtung eines Pakistaners wegen Drogenschmuggels sowie eines Saudi wegen Mordes. Ebenfalls wegen Drogenschmuggels wurde ein Syrer enthauptet, wie am 12. August berichtet wurde. Bereits am Tag zuvor wurde der saudische Staatsbürger Mahdi Al Ghabari mit dem Schwert enthauptet, weil er vor den Augen ihrer gemeinsamen Tochter seine Frau mit einer Axt getötet habe. Am 8. August wurde ebenfalls von drei Enthauptungen berichtet; den Verurteilten wurden Mord bzw. Drogendelikte vorgeworfen. Die Zahl der Hinrichtungen liegt damit aktuell bei 32 in diesem Jahr. In Saudi-Arabien ist für zahlreiche Straftaten die Todesstrafe vorgesehen, darunter Mord, Vergewaltigung, Drogenhandel und "Hexerei". Die Verurteilten werden entweder öffentlich enthauptet oder erschossen.

 

Weitere Informationen:

TWO SAUDIS BEHEADED FOR MURDERING COMPATRIOTS

TWO PEOPLE BEHEADED FOR DRUG TRAFFICKING AND MURDER

SYRIAN DRUG TRAFFICKER BEHEADED IN AL-JAWF REGION

Saudi who killed wife with axe is beheaded

THREE MEN BEHEADED FOR MURDER AND DRUG TRAFFICKING

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe für Al-Kaida-Mitglied in Saudi-Arabien

17.08.2014

Hinrichtungen in USA werden teurer


Hinrichtungen in Texas werden teurer. Weil der bisherige Lieferant den US-Staat nicht mehr mit Pentobarbital für die Giftspritzen versorgen wollte, musste sich die Gefängnisbehörde nach einem anderen Unternehmen umsehen. Jetzt bezahlt sie das Vierfache des Preises von vorher, umgerechnet etwa 10.000 Euro für die jüngste Lieferung, gut 1100 Euro pro Röhrchen im Vergleich zu 260 Euro pro Dosis im vergangenen Jahr. Das Mittel kommt aus einer Apotheke, die Arzneien speziell auf Kundenwunsch herstellt, und die Behörde hat sich erfolgreich das Recht erstritten, den Namen des Unternehmens geheimzuhalten. Der vorherige Lieferant (Woodlands Compounding Pharmacy) war ausgestiegen. Der Eigentümer warf der Gefängnisbehörde vor, ihn "in die Mitte eines Feuersturms" von hasserfüllten Zuschriften und möglichen rechtlichen Schritten gebracht zu haben, als der Name der Firma bekannt wurde.

 

Texas ist der US-Bundesstaat mit den meisten Hinrichtungen. Zu den Kosten für das Mittel kamen noch etwa 320 Euro für Tests - um die Wirksamkeit des Mittels sicherzustellen. Wegen der zunehmenden Knappheit an Hinrichtungschemikalien haben sich neben Texas auch viele andere US-Staaten mit der Todesstrafe an besondere Apotheken gewandt. Sie liefern auf Kundenwunsch sozusagen maßgeschneiderte Medikamente, die von der zuständigen US-Kontrollbehörde FDA nicht genehmigt worden sind und deren Sicherheit und Wirksamkeit sie nicht verifiziert hat. Aber mit der Verwendung dieser Chemikalie als einzigem Hinrichtungsmittel hat Texas bisher keines der Probleme erfahren, die bei Exekutionen in Ohio, Arizona und Oklahoma auftraten.

16.08.2014

Öffentliche Hinrichtungen durch Taliban in Afghanistan


Die Taliban haben in der Provinz Helmand im Süden Afghanistans fünf Menschen öffentlich hingerichtet und die Leichname über Nacht hängen lassen. Den Hingerichteten wurde vorgeworfen, einen Geschäftsmann entführt zu haben. Es war die zweite Gruppenhinrichtung, seit die militante Organisation der Taliban die Kontrolle in dem Gebiet übernommen hat. "Wir haben sie gehängt, damit andere daraus lernen", erklärte ein Sprecher der Taliban.

15.08.2014

Kenia diskutiert Gesetzentwurf, der Todesstrafe für Homosexualität vorsieht


Edward Nyakeriga ist der Urheber eines neuen Gesetzentwurfs in Kenia, der für "schwerwiegende Homosexualität" (z.B. mit Minderjährigen oder Behinderten, von HIV-Positiven oder "Serien-Tätern") die Todesstrafe durch öffentliche Steinigung vorsieht. Homosexuelle Menschen bezeichnet er als "very rotten", quasi als fauliges Aas. Wenn es keine Abschreckung gebe, wäre bald die ganze Gesellschaft "verfault". Dennoch glaubt Nyakeriga, die Strafe sei vor allem für Ausländer reserviert, weil gleichgeschlechtliche Beziehungen keine afrikanische Praxis seien. Der Gesetzentwurf hat die Unterstützung der republikanischen Unabhängigkeitspartei und wurde an das Justizkomitee zur Prüfung weitergeleitet.

 

Weitere Informationen:

Kenyan MP proposes 'Stone the Gay to Death' Bill

12.08.2014

Meinungsumfrage in Großbritannien zur Todesstrafe


50 Jahre nach der letzten Hinrichtung in Großbritannien zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage unter 2000 Briten, dass 45 % die Todesstrafe befürworten, was aber immerhin einen Rückgang um sechs Prozentpunkte im Vergleich zu 2010 bedeutet. 39 % der Befragten sind gegen die Todesstrafe, 17 % unentschieden. Die größte Anzahl der Befürworter der Todesstrafe war zu finden unter den Wählern der United Kingdom Independence Party (UKIP), unter den über 60-Jährigen und unter den niedrigeren sozialen Schichten.

11.08.2014

Ohio: Hinrichtungsmoratorium verlängert


Ein Bundesrichter hat den bis diese Woche geltenden Hinrichtungsstopp im US-Bundesstaat Ohio bis zum 15. Januar des kommenden Jahres verlängert. Das bedeutet, dass die für September, Oktober und November geplanten Hinrichtungen in Ohio aufgeschoben sind. Hintergrund sind die offenen Fragen im Zusammenhang mit den vorgesehenen Chemikalien für die tödliche Injektion. Im Januar hatte die Exekution von Dennis McGuire mit Midazolam und Hydromorphon fast eine halbe Stunde gedauert und McGuire hatte minutenlang nach Luft geschnappt.

08.08.2014

Öffentliche Hinrichtungen im Iran wieder in vollem Gange


Nach Ende des Ramadan häufen sich nun wieder die Exekutionen im Iran. In der ersten Augustwoche wurden allein elf gezählt, zehn davon öffentlich. Zwei wegen Mordes verurteilte Männer namens Hassan Cheraghalizadeh Esfehani und Hamid Nasiri Mir-Azizi wurden öffentlich in Kermanshah im Westen Irans gehängt. Am Mittwoch wurden vier Todesurteile öffentlich in Shiraz im Süden Irans vollstreckt. Abdollah Gh. Ch. und Soleiman Gh. Ch. waren wegen "Sodomie" zum Tod verurteilt und hatten möglicherweise homosexuelle Kontakte. Ebadollah H. und Hossein T. waren wegen Entführung und Vergewaltigung verurteilt. In Karaj wurde ein Gefangener wegen Entführung und Vergewaltigung einer Frau öffentlich gehängt, ein weiterer wegen sexuellem Missbrauchs Minderjähriger Verurteilter im dortigen Gefängnis. Bereits am Sonntag wurden in Shiraz drei Männer öffentlich gehängt, die des "Krieges gegen Gott" durch bewaffneten Raub und Vergewaltigung beschuldigt waren. 

 

Weitere Informationen:

Five Executions in Public And One in the Prison: Two Men Executed for Sodomy

Three Public Executions in Shiraz (Southern Iran) Today

07.08.2014

Ehemaliger Hamas-Sprecher in Gaza wegen Spionage hingerichtet


Der ehemalige Sprecher der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, Ayman Taha, ist nach palästinensischen Medienberichten wegen Spionage und Korruption von seiner eigenen Organisation hingerichtet worden. Taha, der für die Hamas immer wieder wichtige Missionen übernommen hatte, war im Februar dieses Jahres in Gaza verhaftet worden. Damals waren nur Korruptionsvorwürfe erhoben worden. Tahas Leiche sei am Donnerstag in das Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza gebracht worden. Wie eine palästinensische Tageszeitung berichtet, war er drei Tage zuvor von einem Hinrichtungskommando der Hamas erschossen worden. Er sei wegen Korruption und "Spionage für ein arabisches Land" zum Tod verurteilt worden. Offenbar wurde ihm nachrichtendienstliche Tätigkeit für Ägypten vorgeworfen. Innerhalb der Hamas galt Taha als Verbindungsmann zum ägyptischen Geheimdienst. Seine Hinrichtung wegen Spionage könnte auch Ergebnis interner Machtkämpfe in der islamistischen Organisation gewesen sein.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Verwirrung um getöteten Hamas-Sprecher

07.08.2014

Ägypten: Gericht und Großmufti streiten über Todesurteile


Zwischen der ägyptischen Justiz und dem Großmufti des Landes ist ein Streit über die Todesurteile gegen die Spitze der verbotenen Muslimbrüder ausgebrochen. In einem bislang noch nicht dagewesenen Vorgang rief das Gericht den Großmufti Schauki Allam am Donnerstag dazu auf, seine Entscheidung gegen die Hinrichtung des Chefs der Organisation, Mohammed Badie, und von 13 weiteren Mitgliedern zu überdenken. In Ägypten muss jedes Todesurteil dem höchstrangigen muslimischen Geistlichen des Landes vorgelegt werden. Einer der drei Richter des Gerichts erklärte, nach Ansicht des Großmuftis reichten die die Beweise nicht aus, um die Todesstrafe rechtfertigen. Seit dem Sturz des ersten gewählten Präsidenten und Muslimbruders Mohammed Mursi gehen die Behörden mit großer Härte gegen die inzwischen verbotene Organisation vor. Über 1000 Menschen droht die Todesstrafe, was weltweit Proteste ausgelöst hat. Bislang wurde noch keines der Todesurteile vollstreckt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Prozess in Ägypten: Zwölf Mursi-Anhänger zum Tode verurteilt

Ägypten: Todesstrafe wird in lebenslange Haft umgewandelt

07.08.2014

China: Todesurteil gegen Ex-Bergwerk-Tycoon bestätigt


Das Höhere Volksgericht in der zentralchinesischen Provinz Hubei hat am Donnerstag das Todesurteil gegen den früheren chinesischen Bergwerk-Tycoon Liu Han und seinen Bruder Liu Wei bestätigt. Das Urteil werde nun noch vom Obersten Volksgericht überprüft, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua. Das Mittlere Volksgericht in Xianning verhängte am 23. Mai 2014 wegen Mordes und organisierter Kriminalität die Todesstrafe gegen Liu Han und Liu Wei. Dem Brüderpaar wird vorgeworfen, seit 1993 ein illegales Untergrundnetzwerk aufgebaut zu haben, mit dessen Hilfe sie durch kriminelle Aktivitäten hohe Geldsummen ergaunerten. Sie hätten die gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung sowie das Leben der lokalen Einwohner schwer beeinträchtigt, so die Anklage. Ferner hätten sie staatliche Mitarbeiter bestochen, um ihren Einfluss auszubauen.

06.08.2014

Lousisiana bezieht Hinrichtungsdroge von Krankenhaus


Wie jetzt bekannt wurde, hat der US-Bundesstaat Louisiana für die Anfang Februar geplante Hinrichtung von Christopher Sepulvado das erforderliche Hydromorphon Ende Januar von einem gemeinnützigen Krankenhaus namens Lake Charles Memorial Hospital bezogen. Man habe angenommen, das Medikament werde für einen Patienten gebraucht, als die Gefängnisbehörde Louisianas das Mittel anforderte; für eine Exekution hätte man es keinesfalls geliefert, erklärte der Sprecher des Krankenhauses, und so etwas werde nicht noch einmal passieren. Sepulvado hatte einen Hinrichtungsaufschub bekommen, nachdem es mit Hydromorphon bei der Hinrichtung von Dennis McGuire im Januar Probleme gab.

06.08.2014

China richtet zwei südkoreanische Drogendealer hin


Am Mittwoch wurden in China zwei Südkoreaner durch tödliche Injektion hingerichtet, die wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt waren. Das Paar war 2011 festgenommen und beschuldigt worden rund 15 Kilogramm Methamphetamine nach China geschmuggelt und einen Großteil davon verkauft zu haben. In China werden jährlich mehrere Tausend Todesurteile vollstreckt, es waren aber offenbar die ersten Hinrichtungen seit 2004, die Südkoreaner betrafen. Die Regierung Südkoreas bat China vergeblich um Aussetzung der Exekution aus humanitären Gründen. China erklärte, die strengen Gesetze hinsichtlich Drogenschmuggels seien gegenüber Ausländern ebenso gültig wie gegenüber Einheimischen. China hat in den vergangenen fünf Jahren einen Briten, fünf Japaner, fünf Filipinos und einen Pakistaner wegen Drogendelikten hingerichtet.

 

Weitere Informationen:

Another South Korean drug trafficker executed in China

20 Koreans sentenced to death in China

Michael Worthington
Michael Worthington

06.08.2014

Missouri: Michael Worthington hingerichtet


Im US-Bundesstaat Missouri wurde kurz nach Mitternacht der 43-jährige Michael Worthington mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Worthington war zum Tod verurteilt, weil er 1995 im Zusammenhang mit einem Einbruch eine Nachbarin vergewaltigt und ermordet hatte. Seine Anwälte versuchten vergeblich die Exekution mit Hinweis auf die jüngsten problematisch verlaufenen Hinrichtungen in Ohio, Oklahoma und Arizona zu verhindern - es war die erste Hinrichtung nach der von Joseph Wood, die fast zwei Stunden dauerte. In diesem Fall soll es keine besonderen Vorkommnisse gegeben haben. Worthington äußerte am Vortag in einem Telefonat mit den Medien, er gehe davon aus, morgen an einem besseren Ort zu erwachen. Wenn es der Mutter seines Opfers inneren Frieden und ihre Tochter zurückbrächte, wäre er froh darüber hingerichtet zu werden, jedoch werde dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen, die Mutter auch weiterhin an gebrochenem Herzen leiden.

05.08.2014

Mehrere Hinrichtungen in Saudi-Arabien


In Saudi-Arabien sind am Dienstag zwei zum Tod verurteilte Männer hingerichtet geworden. Ein Mann wurde enthauptet, weil er seinen zweijährigen Sohn getötet hatte. Der Verurteilte hatte das Kind mehrfach mit einem Stock in den Nacken geschlagen und nach Überzeugung der Richter bereits zuvor brutal misshandelt. Der andere Mann wurde wegen "Hexerei" geköpft, wie es in einer Mitteilung des Innenministeriums hieß. Auf die konkreten Gründe für das Todesurteil ging die Behörde nicht ein. Beide Exekutionen fanden in der Provinz Dschauf im Norden des Landes statt. Bereits am Montag wurde ein nepalesisches Hausmädchen in Saudi-Arabien hingerichtet, weil sie einen zweijährigen Jungen mit einem Messer getötet haben soll. Am selben Tag wurde in Medina ein Saudi namens Hamad al-Ahmadi hingerichtet, der seine schlafende Frau erstochen habe. Seit Beginn des Jahres wurden damit laut Zählung der Nachrichtenagentur AFP 19 Menschen in Saudi-Arabien hingerichtet. 2013 wurden 78 Todesurteile vollstreckt. Das UN-Menschenrechtskommissariat hatte vergangenes Jahr die "stark wachsende Zahl der Todesurteile" in dem Königreich scharf verurteilt.

 

Weitere Informationen:

Saudi beheads Nepalese maid for toddler murder

05.08.2014

Indonesien: 18 Jahre Haft für Österreicherin "Hip-Hop-Susi"


Susi M. (29) aus Wels war in Jakarta von Zollbeamten mit 3 Kilo Crystal Meth im Koffer verhaftet worden. In Indonesien Grund genug für die Todesstrafe. Doch die Tänzerin aus Österreich, die als Hip-Hopperin „Young Bebe“ in Asien ihre Karriere starten wollte, beteuerte ihre Unschuld. Über Facebook hatte sie einen Afrikaner kennengelernt, der sie groß herausbringen wollte, und war dann mit einem anscheinend von ihm präparierten Gepäckstück nach Indonesien gereist. Im Januar war Susi noch hoffnungsvoll, schrieb: "Ich werde so stark wie nur möglich sein…" Am Dienstag wurde das Urteil nun rechtskräftig: "18 Jahre Gefängnis und 300.000 Euro Strafe. Falls sie die nicht bezahlt, muss sie ein weiteres halbes Jahr im Gefängnis bleiben", bestätigt das Außenministerium. Man verzichtete darauf, Berufung einzulegen, denn dann hätte ihr womöglich die Todesstrafe gedroht. Die 29-Jährige musste wählen: Haft oder Schuss ins Herz, so wird in Indonesien die Todesstrafe vollzogen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Österreicherin entkommt der Todesstrafe

04.08.2014

Texas: Neue Erkenntnisse im Fall Willingham

 

Seit Jahren ist der Fall Cameron Todd Willingham umstritten. Nun wurde bekannt: Der Staatsanwalt soll einen Handel mit einem Zeugen geschlossen haben, um den Angeklagten zu belasten. Darauf deute neues Beweismaterial hin, berichten die "Washington Post" und die "Dallas Morning News" übereinstimmend. Im Jahre 2004 wurde Willingham wegen Mordes hingerichtet. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er ein Feuer in seinem Haus legte, bei dem seine drei Töchter 1991 starben. Seine Verurteilung basierte zum Teil darauf, dass Willingham die Tat einem Zellengenossen gegenüber zugegeben haben soll. Allerdings soll Mithäftling Johnny E. Webb im Zeugenstand gelogen haben, so die neuesten Erkenntnisse. Im Gegenzug habe sich der Staatsanwalt um eine Verkürzung seiner Haftstrafe wegen bewaffneten Raubüberfalls und um eine Überstellung an eine Haftanstalt in der Nähe seiner Heimatstadt bemüht. Dies gehe aus Interviews mit Webb und aus Gerichtsdokumenten hervor, heißt es in den Zeitungsberichten. Seit Jahren kritisieren Hinrichtungsgegner vom "Innocence Project", dass im Fall Willingham möglicherweise ein Unschuldiger exekutiert wurde. Diese Theorie erhält durch das neue Beweismaterial Auftrieb. Brandsachverständige erklärten schon vor Willinghams Hinrichtung, es könne sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Unfall und nicht um Brandstiftung gehandelt haben. Der texanische Gouverneur Rick Perry hat eine Untersuchung des Falles durch eine entsprechende Kommission behindert und unterbunden.

 

Weitere Informationen:

Texas ex-prosecutor denies wrongdoing in Willingham death penalty

Texas: Executed killer's stepmother hopes new legal filings will help clear man's name

Cameron Todd Willingham's ghost won't stop haunting Rick Perry

04.08.2014

Erneut Hinrichtungen in Somalia


Am Sonntag wurden in Somalia wieder mehrere öffentliche Exekutionen durchgeführt. In der Nähe von Mogadischu, der Hauptstadt des afrikanischen Staates, sind durch das Militär per Erschießungskommando drei Männer hingerichtet worden. Sie sollen Angehörige der Terrororganisation Al Shabaab gewesen sein und wurden für die Tötung von Zivilisten in einer Serie von kürzlich erfolgten Anschlägen verantwortlich gemacht.

02.08.2014

Arizona: Neue Informationen im Fall der Skandal-Hinrichtung von Joseph Wood


Die Justizbehörden in Arizona haben Details zum Ablauf der zweistündigen Hinrichtung am 23. Juli veröffentlicht, die in den USA die Debatte über die Todesstrafe erneuert hat. Demnach wurden Joseph Wood 15 Injektionen mit dem Betäubungsmittel Midazolam und dem Schmerzmittel Hydromorphon verabreicht. Der 55-jährige japste und keuchte während der fast zweistündigen Prozedur mehr als 600 mal. Nach Darstellung der Justizbehörden Arizona musste Wood nicht leiden und war während des gesamten Vorgangs betäubt. Sein Anwalt sprach dagegen von einer "schrecklich verpfuschten Exekution". Die Hinrichtung hätte zehn Minuten dauern sollen. Den am Freitag veröffentlichten Dokumenten zufolge wurden Woods insgesamt 750 Milligramm von jedem der beiden Wirkstoffe gespritzt. Das sei eine ziemlich erschütternde Dosierung, sagte die Anästhesistin und Sprecherin der Gesellschaft Kalifornischer Anästhesisten.Vor einer Operation erhielten Patienten in der Regel nicht mehr als jeweils zwei Milligramm Midazolam und Hydromorphon. Woods Anwalt Dale Baich verwies darauf, dass das Hinrichtungsprotokoll Arizonas eine Dosierung von jeweils 50 Milligramm Midazolam und Hydromorphon vorsehe. Laut Angaben des Gerichtsmediziners wurden die Mittel korrekt in die Vene und damit in den Blutkreislauf verabreicht, sodass nach wie vor unklar ist, weshalb die Hinrichtung Woods so lang dauerte. Bis zur abschließenden Klärung hat Arizona die Hinrichtungen vorerst ausgesetzt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Folter-Hinrichtung in Arizona: Giftspritze wurde offenbar korrekt gesetzt

Todesstrafe: Ungewöhnlich grausam?

01.08.2014

Kalifornien: Vier weitere Todesurteile für Chester Turner


Chester Turner (47) war bereits wegen Mordes an zehn Frauen zwischen 1987 und 1998 zum Tod verurteilt worden. Insgesamt wurden in der Zeit mehr als 100 Frauen – die meisten Crack-süchtige Prostituierte – im Süden von Los Angeles im US-Bundesstaat ermordet. Turner saß wegen Vergewaltigung im Gefängnis, als ihn DNA-Spuren als Serienmörder überführten. Er hatte seine Opfer vergewaltigt und erwürgt. Nachdem ihm jetzt vier weitere Morde nachgewiesen werden konnten, verurteilte ihn Richter Robert Perry vier weitere Male zum Tod. Die letzte Hinrichtung in Kalifornien fand 2006 statt. Erst kürzlich hatte ein Bundesrichter die Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juli 2014