31.12.2013
Zunahme der Exekutionen
im Irak
Wenigstens 169 Menschen sind 2013 im Irak hingerichtet worden, mit Abstand die höchste Anzahl seit der amerikanischen Invasion 2003. Damit erreicht der Irak Platz 3
weltweit nach China und dem Iran - zumindest nach dem, was bekannt ist. Menschenrechtsorganisationen halten das Justizsystem des Irak für fehlerhaft und befürchten daher, dass sich unter den
Hingerichteten eine größere Anzahl Unschuldiger befinden könnten. Auch wird ein weiterer Anstieg der Zahl der Hinrichtungen für die Zeit vor den Wahlen im April befürchtet. Exekutionen scheinen
ein populärer Weg zu sein, um Stärke zu zeigen, erklären Fachleute.
27.12.2013
Wieder Gruppenvergewaltigung in Indien
Erneut hat die Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau in Indien die Öffentlichkeit erschüttert. Eine 20-Jährige sagte bei der Polizei
aus, sie sei an Heiligabend in Südindien von mehreren Männern verschleppt und mehrfach vergewaltigt worden. Am Sonntag jährt sich der Tod einer 23-jährigen Studentin in Neu Delhi nach
einer brutalen Gruppenvergewaltigung. Sechs Männer hatten sich am 16. Dezember 2012 an der Studentin vor den Augen ihres Freundes in einem Bus in Neu Delhi vergangen und sie unter anderem mit
einer Eisenstange so schwer misshandelt, dass sie knapp zwei Wochen später starb. Das Verbrechen hatte die indische Öffentlichkeit zutiefst aufgewühlt und tausende Menschen zu Protesten gegen die
verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und die Gleichgültigkeit der Behörden auf die Straßen getrieben. Die Politik reagierte mit der Einführung der Todesstrafe bei Vergewaltigungen mit
Todesfolge. Dennoch wurden seit der Tat vor einem Jahr in Indien immer wieder schwere Sexualverbrechen begangen, unter anderem auch an ausländischen Touristinnen.
27.12.2013
Irakischer Diktator Saddam Hussein starb ohne Reue
Der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein habe auch kurz vor seiner Hinrichtung kein Zeichen von Reue erkennen lassen, erklärte der frühere nationale
Sicherheitsberater Mowaffak al-Rubaie, der die Exekution am 30. Dezember 2006 überwachte, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er habe bei dem langjährigen irakischen Machthaber keinerlei
Anzeichen von Angst entdeckt, erinnerte sich al-Rubaie. Saddam Hussein sei ein Verbrecher und Mörder gewesen. Aber er habe bis zum Ende Stärke gezeigt. Nach Angaben al-Rubaies hat der damalige
US-Präsident George W. Bush der Hinrichtung des Diktators mit erhobenem Daumen zugestimmt. Saddam Hussein hatte den Irak von 1979 bis 2003 mit eiserner Hand geführt. 2003 war er im Zuge des
US-geführten Einmarsches in den Irak gestürzt und später festgenommen worden. Von einem irakischen Sondertribunal wurde er wegen eines Massakers an schiitischen Zivilisten zum Tod durch den
Strang verurteilt.
26.12.2013
Saudischer Blogger zum Tod verurteilt?
Der saudische Blogger Raif Badawi, der wegen Beleidigung des Islam im Netz angeklagt wurde, soll deutschsprachigen Berichten zufolge zur
Todesstrafe verurteilt worden sein. Zuvor hatte ihn das Gericht zu einer Freiheitsstrafe und 600 Peitschenhieben verurteilt, allerdings sei die Strafe
verschärft worden, nachdem der Fall überprüft worden sei. Der Blogger hatte 2008 die Webseite
"Free Saudi Liberals" gegründet, und die Richter entschieden, dass diese Webseite den Islam beleidige und liberale Werte propagiere. Englischsprachigen Berichten nach steht eine Entscheidung über
eine Verschärfung des Strafmaßes noch aus. Ihm drohe die Todesstrafe, wenn er erneut - wie von einem saudischen Richter empfohlen - unter gravierendere Anklage gestellt würde.
Weitere Informationen:
26.12.2013
Todesschütze von L.A. plädiert auf nicht schuldig
Knapp acht Wochen nach dem Anschlag am internationalen Flughafen von Los Angeles hat der mutmaßliche Todesschütze vor Gericht auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess gegen
den 23-jährigen Paul Ciancia soll am 11. Februar beginnen. Ciancia war Mitte Dezember unter anderem wegen Mordes angeklagt worden. Im Falle einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe. Ciancia
wird zur Last gelegt, am 1. November im Terminal 3 des Flughafens in Los Angeles mit einem Sturmgewehr einen 39-jährigen Sicherheitsmann erschossen und sieben weitere Menschen verletzt zu haben.
Die Polizei eröffnete daraufhin das Feuer und nahm den Schützen wenige Minuten nach Beginn der Attacke fest.
26.12.2013
Zahlreiche Hinrichtungen im
Iran
Am 25. Dezember sollen im Gefängnis von Mashhad zwei Mörder gehängt worden sein. Der eine habe als Drogenabhängiger seine Frau ermordet, der andere den Ehemann seiner
Geliebten. Im Gefängnis von Karaj sollen am 19. Dezember acht Häftlinge hingerichtet worden sein. Im Gefängnis von Shiraz seien am 14. Dezember drei Häftlinge erhängt worden. Im Gefängnis von
Rasht wurden Berichten zufolge vom 14. bis zum 16. Dezember vier Häftlinge erhängt. Im Zentralgefängnis von Urumiyah sollen in zwei Gruppen am 16. bzw. am 18. Dezember sieben Häftlinge
hingerichtet worden sein – einer sei während seiner Haft jünger als 15 Jahre gewesen. In Tabriz seien am 18. Dezember vier junge Häftlinge hingerichtet worden. In Zahedan, so wird berichtet,
wurden vom 16. bis zum 18. Dezember drei Häftlinge exekutiert, auch darunter sei einer bei seiner Verhaftung noch nicht volljährig gewesen. In Semnan sollen zwei Häftlinge und in Qazvin ein 46
Jahre alter Häftling am 17. bzw. am 15. Dezember exekutiert worden sein.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
24.12.2013
Weißrussland
bestätigt Todesurteil gegen Mörder
In der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Weißrussland hat ein Gericht die Todesstrafe gegen einen 25 Jahre alten Mörder bestätigt. Der Mann werde demnach per
Genickschuss hingerichtet. Das Oberste Gericht hatte zuvor das Todesurteil aufgehoben und den Fall zurück an die Richter in der Stadt Gomel verwiesen. Der Verurteilte hatte gestanden, eine
Studentin mit mehr als 100 Messerstichen getötet zu haben. Belarus ist das einzige Land in Europa, das noch die Todesstrafe verhängt und vollstreckt. Die EU fordert von dem als letzten Diktator
Europas kritisierten Präsidenten Alexander Lukaschenko seit Jahren ein Ende der Todesstrafe. Im Fall des 25-Jährigen hatte Lukaschenko öffentlich erklärt, dass solche Verbrecher kein Recht auf
Leben hätten. "Ich bin nicht blutrünstig, aber Vergeltung und Strafe sollten angemessen sein. Andernfalls werden wir nie Ordnung bekommen", sagte Lukaschenko.
20.12.2013
Uganda: Keine Todesstrafe für Homosexualität
Homosexuelle werden nach einem neuen Gesetz in Uganda mit lebenslänglichen Gefängnisstrafen bedroht. Das Parlament in Kampala verabschiedete am Freitag ein Gesetz, das es
erlaubt, Schwule und Lesben bei mehrfachen Verstößen gegen das strenge Anti-Homosexuellen-Gesetz lebenslang hinter Gittern zu schicken. Im ersten Entwurf war sogar die Todesstrafe vorgesehen.
Nachdem es international einen Aufschrei der Empörung gegeben hatte – dem sich auch US-Präsident Barack Obama warnend anschloss – war diese Option wieder gestrichen worden. Das neue Gesetz
benötigt noch die Unterschrift von Präsident Museveni, um in Kraft zu treten. Streng bestraft werden sollen vor allem erwachsene Homosexuelle, die Sex mit gleichgeschlechtlichen Minderjährigen
haben oder HIV-positive Homosexuelle, die sexuell aktiv sind.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
19.12.2013
Hoffnung
auf endgültige Freiheit für Debbie Milke
Die ehemalige US-Todeskandidatin Debra Jean Milke kann auf eine endgültige Freilassung hoffen. Ein Gericht im US-Bundesstaat Arizona entschied, dass der Hauptbelastungszeuge bei der für 2015 geplanten Neuauflage des Prozesses gegen die gebürtige Berlinerin nicht mehr aussagen muss. Er darf sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht berufen, um sich nicht selbst belasten zu müssen. Die Verteidigung will nun eine Einstellung des Verfahrens beantragen, rechnet aber damit, dass die Staatsanwaltschaft auf die aktuelle richterliche Entscheidung Widerspruch einlegen werde. Milke war 1990 zum Tod verurteilt worden, weil sie zwei Männer zum Mord an ihrem vierjährigen Sohn angestiftet haben soll. Das Urteil stützte sich vor allem auf die Aussage des leitenden Ermittlers Armando Saldate, dem Milke ihre Beteiligung an dem Verbrechen angeblich gestanden hatte. Ein unterschriebenes Geständnis gibt es aber ebenso wenig wie Tonaufnahmen oder Zeugen. Die damaligen Geschworenen erfuhren auch nicht, dass Saldate bereits wegen Falschaussage unter Eid aufgefallen war.
19.12.2013
Todesstrafe in den USA weiter auf dem
Rückzug
Das Death Penalty Information Center in Washington hat seinen diesjährigen Jahresbericht zur Todesstrafe in den USA veröffentlicht. Demnach gab es 2013 mit 39
vollstreckten Todesurteilen - in 9 von 50 Bundesstaaten - einen Rückgang um etwa 10 Prozent. Als mögliche Ursache wird das Problem vieler US-Bundesstaaten genannt, die chemischen Substanzen, die
für die Exekutionen benötigt werden, zu beschaffen. Europa hat dem Verkauf der Medikamente zum Zweck der Hinrichtung einen Riegel vorgeschoben. Rund 80 Todesurteile wurden im vergangenen Jahr
verhängt - die Zahl blieb zum Vorjahr etwa gleich. In den 90er Jahren wurden jährlich ca. 250 Todesurteile ausgesprochen. Die Zustimmung der Bevölkerung zur Todesstrafe fiel auf ein Rekordtief
von aber immer noch 60 Prozent. Maryland war 2013 der sechste US-Bundesstaat, der im Lauf der vergangenen sechs Jahre die Todesstrafe abgeschafft hat.
Der Bericht des DPIC in englischer Sprache:
18.12.2013
Oklahoma: Johnny Dale Black
hingerichtet
Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 48-jährige Johnny Dale Black mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Black war zum Tod verurteilt, weil er zusammen mit seinen Brüdern 1998 einen 54-jährigen Pferde-Trainer getötet hatte. Dabei handelte es sich um eine Verwechslung - die Brüder hatten einen anderen Mann verfolgt, vor dem sie ein Familienmitglied beschützen wollten. Black bat in einer Anhörung vor dem Gnadenausschuss vor wenigen Wochen um Vergebung, erklärte jedoch, er habe lediglich seinen Bruder verteidigen wollen. Die Angehörigen des Opfers forderten den Gnadenausschuss auf, das Urteil vollstrecken zu lassen. Blacks Mutter, sein Anwalt und sein geistlicher Beistand sowie vier Angehörige des Opfers wohnten der Hinrichtung als Zeugen bei. In seinen letzten Worten äußerte Black, seine Hinrichtung bringe gar nichts, es sei nur ein weiterer Tod, der eine weitere Familie zerstöre.
18.12.2013
Neue Regierung in Hessen will Todesstrafe abschaffen
Im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen in Hessen geht es an einer Stelle auch um die hessische Verfassung. Die wollen beide Parteien moderner und zeitgemäßer gestalten. Schwarz-Grün hat sich im Koalitionsvertrag bereits auf einige konkrete Änderungen verständigt - darunter die Abschaffung der Todesstrafe. Die ist nach wie vor in der hessischen Verfassung festgeschrieben. Die hessische Verfassung von 1946 ist älter als das Grundgesetz, mit dessen Inkrafttreten die Todesstrafe wegen ausdrücklicher Abschaffung hinfällig wurde. Verfassungsänderungen sind in Hessen nur mit Hilfe einer Volksabstimmung möglich. Dazu soll neben der Abschaffung der Todesstrafe noch die Verankerung des Staatsziels Ehrenamt, Erleichterungen bei den Voraussetzungen und Rahmenbedingungen von Volksbegehren und Volksentscheiden sowie die Herabsetzung des passiven Wahlalters zur Abstimmung gestellt werden. Die Änderungen sollen im Paket abgestimmt werden, heißt es bei den Grünen. Damit umgeht man eine alleinige Abstimmung über die Todesstrafe.
17.12.2013
Europäisches Parlament gegen Organentnahme von Hingerichteten in China
Das Europäische Parlament hat in einer Resolution die Praxis der Organentnahme an hingerichteten Gefangenen in China angeprangert. Das Parlament zeigt sich tief besorgt
angesichts anhaltender und glaubwürdiger Berichte über systematische, vom Staat gebilligte Organentnahmen an Gefangenen. Betroffen seien davon insbesondere Anhänger der Falun-Gong-Bewegung sowie
Angehörige anderer religiöser und ethnischer Minderheiten. In China würden jährlich mehr als 10.000 Organtransplantationen vorgenommen, heißt es. Im Jahr 2010 hatte der Direktor des chinesischen
Komitees für Organspende erklärt, mehr als 90 Prozent der transplantierten Organe stammten von hingerichteten Gefangenen. Die EU-Abgeordneten bezeichnen es als nicht hinnehmbar, dass China sich
lediglich zu einer schrittweisen Einstellung dieser Praxis der Organentnahme bis zum Jahr 2015 bereit erklärt hat.
17.12.2013
Vietnams erste Hinrichtung per
Giftspritze
In der Hauptstadt Vietnams, in Ho Chi Minh City, ist zum ersten Mal ein Gefangener mit einer tödlichen Injektion hingerichtet worden. Tran Quoc Tuan (36) war wegen Raubes
und der Ermordung eines Motorrad-Taxi-Fahrers zum Tod verurteilt worden. Vietnam hatte jüngst das Erschießungskommando als Hinrichtungsmethode abgeschafft und die Giftspritze eingeführt, jedoch
Probleme gehabt, die benötigten Chemikalien zu beschaffen. Über Zusammensetzung der Giftspritze und Herkunft der Stoffe bei dieser konkreten Exekution ist nichts bekannt.
12.12.2013
Missouri: Allen Nicklasson
hingerichtet
Am späten Mittwochabend - mit fast 23 Stunden Verspätung - wurde im US-Bundesstaat Missouri der 41-jährige Allen Nicklasson mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis
Pentobarbital hingerichtet. Nicklasson verzichtete auf letzte Worte vor der Exekution; Zeugen von Seiten seiner Familie oder der Familie seines Opfers waren keine anwesend. Die Vollstreckung des
Todesurteils zog einen Schlussstrich unter ein Leben, das quasi niemals unter einem guten Stern stand. Ohne Vater wuchs Nicklasson bei seiner Mutter auf, die psychisch krank und drogenabhängig
war und als Stripperin arbeitete. Als Kind wurde er immer wieder von Männern missbraucht, die seine Mutter mit nach Hause brachte. Als Erwachsener war er obdachlos, drogenabhängig und litt unter
einer bipolaren Störung. Zusammen mit zwei Komplizen war Nicklasson 1994 zu Raubüberfällen unterwegs, als ihr Fahrzeug unterwegs liegen blieb. Ein freundlicher Helfer bezahlte schließlich mit dem
Leben, als Nicklasson ihn erschoss und das Trio in dem Wagen des Opfers seinen Weg fortsetzte. Als es in Arizona mit dem gestohlenen Wagen ebenfalls Probleme gab, töteten die Männer ein Ehepaar,
dessen Haus sich in der Nähe befand. Für die Ermordung des Paares erhielt Nicklasson eine lebenslange Freiheitsstrafe, für die Ermordung seines ersten Opfers das Todesurteil.
12.12.2013
Nordkorea: Onkel von Machthaber Kim Jong Un hingerichtet
Der einst einflussreiche Onkel und Mentor des nordkoreanischen Herrschers Kim Jong Un ist nach offiziellen Angaben wegen eines Umsturzversuches hingerichtet worden. Ein
Militärtribunal habe Jang Song Thaek am Donnerstag zum Tod verurteilt, berichten die Staatsmedien. Der 67-Jährige habe seine Taten gestanden. Jang wurde vorgeworfen, bereits seit dem Tod des
früheren Machthabers und Vaters von Kim Jong Un, Kim Jong Il, im Dezember 2011 auf die Machtübernahme hingearbeitet zu haben. Jang, der bis vor kurzem noch Vizevorsitzender der mächtigen
Nationalen Verteidigungskommission gewesen war, wurde in den nordkoreanischen Medien als "Verräter" und "abscheulicher menschlicher Abschaum, der schlimmer als ein Hund war", bezeichnet. Der
Beschuldigte habe parteifeindliche, konterrevolutionäre Handlungen mit dem Ziel ausgeführt, "die Führung unserer Partei, des Staates und des sozialistischen Systems zu stürzen". Eine unabhängige
Bestätigung der Berichte über die Hinrichtung gibt es nicht. Nach Informationen des südkoreanischen Senders Free North Korea Radio (FNK), das von nordkoreanischen Flüchtlingen betrieben wird,
ließ das kommunistische Regime den 67-jährigen Jang und einige seiner Gefolgsleute bereits in der vergangenen Woche hinrichten.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Bundesregierung kritisiert Hinrichtung
Changs
Kim Jong Un im
Blutrausch: Auch sein einstiger Mentor ist tot
12.12.2013
Bangladesch: "Schlächter von Mirpur" hingerichtet
Abdul Kader Molla, Politiker der islamistischen Partei Jamaat-e-Islami, wurde im Zentralgefängnis der Hauptstadt Dhaka hingerichtet. Die Exekution war bereits für die Nacht
von Dienstag auf Mittwoch geplant, wurde dann jedoch aufgeschoben. Zwei Tage später wurde das Todesurteil dann vollstreckt. Im Februar hatte ein Sondergericht
den 65-Jährigen für schuldig befunden, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Er soll im Unabhängigkeitskrieg 1971, als aus Ostpakistan Bangladesch wurde,
unzählige Frauen vergewaltigt und mehrere hundert Menschen getötet haben, darunter mehr als 350 unbewaffnete Zivilisten. Dabei soll der damals 23-Jährige besonders grausam gewesen sein, was ihm
den Namen "Schlächter von Mirpur" einbrachte, nach einem Vorort von Dhaka.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
"Schlächter von Mirpur": Bangladesch verschiebt
Hinrichtung in letzter Minute
12.12 2013
Wieder Todesurteile in Japan
vollstreckt
In Japan sind erneut zwei wegen Mordes zum Tod verurteilte Verbrecher hingerichtet worden. Das berichteten japanische Nachrichtenagenturen am Donnerstag unter Berufung auf
Justizquellen. Damit sind seit Amtsantritt des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe vor einem Jahr bereits acht Menschen durch den Strang hingerichtet worden. Die drittgrößte
Wirtschaftsnation der Welt gehört zu den wenigen Industrieländern, in denen die Todesstrafe noch nicht abgeschafft worden ist. Menschenrechtsaktivisten prangern seit Jahren den Umgang mit der
Todesstrafe sowie die Haftbedingungen in Japan scharf an.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
11.12.2013
Oklahoma: Ronald Lott
hingerichtet
Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 53-jährige Ronald Clinton Lott mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Lott war zum Tod verurteilt für die
Vergewaltigung und Ermordung zweier älterer Frauen in den 80er Jahren. Im ersten Fall traf es 1986 eine 83-Jährige, im zweiten Fall 1987 eine 93-Jährige. Zunächst hatte ein anderer Mann namens
Robert Lee Miller Jr. für die Taten in der Todeszelle gesessen, nachdem er gestanden hatte. DNA-Beweise entlasteten ihn schließlich und führten zu Lott. Miller kam 1998 nach 11 Jahren Haft frei
und Lott 2001 in den Todestrakt. Bei der Anhörung vor dem Gnadenausschuss zeigte Lott Reue und bat die Angehörigen seiner Opfer um Vergebung, jedoch nicht um eine Umwandlung des Todesurteils,
anders als seine Anwälte ihm geraten hatten. Der Sohn eines der Opfer sprach sich gegen die Todesstrafe aus, man solle Lott "in seiner Zelle verrotten lassen". Der Gnadenausschuss lehnte eine
Umwandlung des Todesurteils in eine lebenslange Haftstrafe jedoch mit 4:1 Stimmen ab.
11.12.2013
Wieder Hinrichtungen im Iran
Inoffiziellen, aber zuverlässigen Quellen zufolge sollen im Gefängnis von Karaj im Westen Teherans am Mittwoch wenigstens sieben Häftlinge gehängt worden sein. Zur Hinrichtung
verlegt worden seien sogar 10 Gefangene. Darüber hinaus wurde wenige Tage zuvor über die Exekution von vier politischen Häftlingen berichtet.
Weitere Informationen:
Iran Human Rights Condemns execution of four Ahwazi political prisoners
10.12.2013
Weitere Enthauptungen in
Saudi-Arabien
Am Dienstag wurde in Jizan ein saudischer Staatsbürger namens Hasan Ghazwani mit dem Schwert enthauptet. Er war wegen Inzest zum Tod verurteilt. Aus der durch den Islam
verbotenen Verbindung sei eine Schwangerschaft hervorgegangen. Am selben Tag wurde Berichten zufolge ein Pakistaner in der Hauptstadt Riad wegen Drogenschmuggels hingerichtet. Bereits am Sonntag
wurde in Mekka ein Pakistaner namens Mohammed Zayer Khan Qol ebenfalls wegen Drogenschmuggels enthauptet. Damit stieg die Anzahl der in diesem Jahr in
Saudi-Arabien vollstreckten Todesurteile auf mindestens 75.
Weitere Informationen:
09.12.2013
Deutsche Botschafterin fordert Ende der Todesstrafe in Vietnam
Die deutsche und die britische Botschafterin in Vietnam haben die Regierung in Hanoi zur Abschaffung der Todesstrafe im Land aufgefordert. "Im 21. Jahrhundert ist für die
Todesstrafe kein Platz mehr", erklärte Botschafterin Jutta Frasch gemeinsam mit ihrer britischen Amtskollegin. Anlässlich des weltweiten Tages der Menschenrechte an diesem Dienstag forderten die
beiden Botschafterinnen auch die Freilassung aller Gefangenen, die wegen öffentlicher Meinungsäußerungen verurteilt wurden. In Vietnam sitzen nach offiziellen Zahlen des Parlaments derzeit fast
700 Menschen in der Todeszelle.
07.12.2013
Pakistan: Todesstrafe
für Gotteslästerung
Das Scharia-Gericht des Landes hat verfügt, dass gegen Personen, die der Blasphemie für schuldig befunden wurden, zwingend die Todesstrafe zu verhängen ist. Damit akzeptierte es eine Petition von Juristen. Die Richter nannten eine Verfügung im pakistanischen Strafrecht ungültig, die bislang für Blasphemie lebenslange Haft vorsieht. Beobachter sprechen von einem weiteren Zeichen für die fortschreitende Islamisierung Pakistans. Der Blasphemieparagraph im pakistanischen Recht wird häufig gegen Christen eingesetzt.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Pakistan: Schariah-Gericht fordert verschärftes Blasphemiegesetz
05.12.2013
Indonesien: Deutschem droht Todesstrafe wegen Drogenschmuggels
Wegen Drogenschmuggels droht einem Deutschen in Indonesien die Todesstrafe. Der 49-Jährige sei bereits Ende November auf dem internationalen Flughafen in Jakarta mit 4,15
Kilogramm Metamphetaminen festgenommen worden, teilte der Chef der Flughafenzollbehörde mit. Der Deutsche war demnach aus Senegals Hauptstadt Dakar via Dubai nach Indonesien eingereist. Dort
stehen auf Drogenschmuggel harte Strafen bis hin zur Todesstrafe.
04.12.2013
Texas: Jerry Martin
hingerichtet
Am Dienstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 43-jährige Jerry Martin mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 2007
bei einem Fluchtversuch eine 59-jährige Gefängniswärterin tötete. Martin und ein Komplize verbüßten Gefängnisstrafen und gehörten zu einem Arbeitsteam, das unter Aufsicht außerhalb der
Haftanstalt beschäftigt war. Sie flohen in einem Lastwagen, mit dem sie eine Aufseherin zu Pferd rammten. Das Pferd warf seine Reiterin ab, die mit dem Kopf das Fahrzeug traf und dabei tödlich
verletzt wurde. Jerry Martin gab seine Berufungen auf und bat um einen Hinrichtungstermin. Er habe im Leben immer das Falsche getan und wolle jetzt endlich etwas richtig machen. In seinen letzten
Worten übernahm er die volle Verantwortung für seine Tat, erklärte aber, dass er sein Opfer nicht habe töten wollen. Es sei kein Mord, sondern ein Unfall gewesen. Der Ehemann des Opfers, ein
pensionierter Polizist, äußerte nach der Hinrichtung, dies sei ein großartiger Tag. Es kümmere ihn nicht, ob die Tat mit Absicht geschehen sei oder nicht. Er lebe, Gott sei Dank, in einem Staat,
in dem es für ein solches Verbrechen die Todesstrafe gebe.
01.12.2013
Fünf Exekutionen aus zwei verschiedenen Städten Irans werden vom Sonntag berichtet. So sollen im Gefängnis von Rasht drei Häftlinge gehängt worden sein. Ein Gefangener mit
den Initialen R.N. sei wegen Mordes und zwei Gefangene mit den Initialen K.S. und H.D. seien wegen Drogendelikten verurteilt gewesen. Im Gefängnis von Bandar Abbas sollen zwei Häftlinge mit den
Initialen P.G. und M.B. wegen Entführung und Mordes hingerichtet worden sein. Schon am Vortag sind anderen Berichten zufolge zwei Männer in Zahedan gehängt worden.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: November 2013