28.02.2015

Afghanistan: Berüchtigter Mafia-Boss hingerichtet

 

Afghanistans berüchtigtster Mafiaboss ist in Kabul gehängt worden. Das berichtete der afghanische Geheimdienst NDS am Samstag. Rais Khudaidad war im September bei einem Einsatz von Spezialeinheiten in der afghanischen Hauptstadt festgenommen worden und saß seitdem im Gefängnis. Ihm wurde vorgeworfen, an zahlreichen Entführungen, Erpressungen, Raubüberfällen und Ermordungen beteiligt gewesen zu sein. Vergangenen Monat verurteilte ein Kabuler Gericht ihn zum Tod. Es war die erste Hinrichtung, die von der Regierung des seit 2014 amtierenden Präsidenten Aschraf Ghani angeordnet wurde.

28.02.2015

Noch mehr Enthauptungen in Saudi-Arabien


Am Donnerstag wurden in Saudi-Arabien zwei Ausländer mit dem Schwert enthauptet. Der Inder Vijay Kumar Saleem war zum Tod verurteilt, weil er einen Jemeniten nach einem Streit mit einer Axt erschlagen hatte. Bei dem anderen Hingerichteten handelt es sich um einen pakistanischen Staatsbürger, der versuchte Heroin zu schmuggeln. Einen Tag zuvor wurde in Saudi-Arabien ein Jordanier namens Omar Mohammed Abdul Muti al-Rubai wegen Drogenschmuggels enthauptet. Damit wurden in Saudi-Arabien dieses Jahr bereits 34 Todesurteile vollstreckt.


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Saudi Arabia beheads Jordanian national for drug trafficking

28.02.2015

Weitere - auch öffentliche - Hinrichtungen im Iran


Am 26. Februar sollen im Gefängnis von Ardebil im Nordwesten Irans drei Häftlinge wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Am selben Tag wurden in der Gegend von Karaj zwei Männer an verschiedenen Plätzen öffentlich gehängt; der eine war wegen Vergewaltigung, der andere wegen Vergewaltigung und Entführung zum Tod verurteilt. Ebenfalls wegen Vergewaltigung und Kidnapping wurden am 25. Februar zwei Männer an verschiedenen Plätzen von Kermanshah öffentlich gehängt. Drei Häftlinge sollen am 24. Februar im Gefängnis von Rasht im Norden Irans wegen Mordes hingerichtet worden sein; bereits am Tag zuvor sei ein Gefangener wegen Drogendelikten am selben Ort gehängt worden. Zwölf Todesurteile sollen am 22. Februar vollstreckt worden sein: Acht Häftlinge seien im Gefängnis von Bandar Abbas im Süden Irans gehängt worden, einer wegen Vergewaltigung und sieben wegen Drogendelikten. Vier weitere Gefangene seien in der Haftanstalt von Arak hingerichtet worden, ebenfalls wegen Drogendelikten.


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Four Public Executions in Iran
Four Executions in Northern Iran

12 Prisoners Executed in Iran

28.02.2015

Weitere Urteile gegen Terroristen in Ägypten


Ein Strafgericht in Kairo hat den Chef der Muslimbrüder, Mohammed Badie, sowie 13 weitere führende Mitglieder der Organisation zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Es bestätigte zugleich die Todesurteile gegen vier weitere Islamisten. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Angeklagten Ende Juni 2013 in Kairo für den Tod von Demonstranten verantwortlich waren. Damals kam es kurz vor dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi zu Protesten vor dem Hauptquartier der Muslimbrüder. Nach offiziellen Angaben starben neun Menschen. Lebenslange Haftstrafen erhielten neben Badie auch seine beiden Stellvertreter Khairat al-Shatir und Rashad al-Bajumi sowie Ex-Parlamentspräsident Saad al-Katatni. Badie ist in zwei anderen Verfahren bereits zum Tod und zu lebenslang verurteilt worden.

27.02.2015

Todesurteile gegen schiitische Terroristen in Bahrain


Dreimal die Todesstrafe und siebenmal lebenslänglich – das Oberste Militärgericht Bahrains hat harte Strafen gegen elf schiitische Bürger verhängt, denen dreifacher Polizistenmord vorgeworfen wurde. Laut offiziellen Angaben hatten die Angeklagten im März letzten Jahres vor einer Moschee in der Ortschaft Daih nahe der Hauptstadt Manama zunächst einen Aufruhr angezettelt, um Polizisten anzulocken, und dann einen Sprengsatz gezündet, der drei Polizisten das Leben kostete. Einer der getöteten Polizisten war nach offiziellen Angaben ein Oberleutnant der Armee der benachbarten Vereinigten Arabischen Emirate. Das Urteil stützt sich auf die Aussagen von 17 Zeugen und kann noch angefochten werden.

26.02.2015

Georgia: Hinrichtung wegen Wetters verschoben


Kelly Renee Gissendaner hatte ihre letzte Mahlzeit schon zu sich genommen; am Mittwochabend um 19 Uhr hätte die 47-Jährige durch eine Giftspritze sterben sollen. Doch wenige Stunden vorher sagte die Justizbehörde in Jackson im US-Bundesstaat Georgia den Termin ab. Er müsse "wegen schlechten Wetters und damit verbundener Zeitprobleme" verschoben werden, berichtet der Sender CNN. Als neuer Termin wurde der kommende Montag festgelegt.  Gissendaner wurde wegen des Mordes an ihrem Ehemann im Februar 1997 zum Tode verurteilt. Sie soll ihren Liebhaber für den Mord angeheuert haben, um an die Lebensversicherung ihres Mannes zu kommen. Es ist die erste Hinrichtung einer Frau in Georgia seit 70 Jahren.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Georgia will erstmals wieder eine Frau hinrichten

25.02.2015

Saudi-Arabien: Todesurteil wegen Beleidigung des Propheten


Weil er seinen muslimischen Glauben geleugnet haben soll, ist ein junger Mann von einem Scharia-Gericht zum Tod verurteilt worden. Wie die englischsprachige Zeitung Saudi Gazette berichtet, soll er Mitte 20 sein und den Propheten Mohammed sowie dessen Tochter Fatimah beleidigt haben. Außerdem zerriss er einen Koran und schlug mit einem Schuh auf das Buch ein. Ein Video von der Aktion stellte er online. Die Todesstrafe wird in Saudi-Arabien durch öffentliches Enthaupten vollzogen. Im vergangenen Jahr veröffentlichten mehrere Saudis bei Twitter Bilder zerrissener Korane. Damit reagierten sie auf ein neues Terrorismus-Gesetz, verabschiedet im März 2014. Darin wird unter anderem Atheismus als Form des Terrors gewertet. Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge dient das neue Gesetz dazu, Oppositionelle leichter verfolgen zu können.

24.02.2015

Texas: Hinrichtungsaufschub für Rodney Reed


Sein Fall hat landesweites Aufsehen erregt: Ein texanisches Berufungsgericht hat nun einen Aufschub für Rodney Reed verfügt, der am 5. März durch den US-Bundesstaat Texas hingerichtet werden sollte. Es gibt ernste Zweifel an der Richtigkeit von Reeds Verurteilung, die auf Sperma-Spuren im Körper des Opfers beruht. Reed und das Opfer sollen eine heimliche Affäre gehabt haben, was die Sperma-Spuren mit einvernehmlichem Sex erklärt; der wahre Täter könnte vielmehr der Verlobte des Opfers gewesen sein, der sich zur Zeit wegen Entführung und sexueller Nötigung im Gefängnis befindet.

21.02.2015

Drohende Exekution sorgt für Spannungen zwischen Brasilien und Indonesien

 

Die drohende Hinrichtung eines Brasilianers in Indonesien hat zu einer schweren diplomatischen Verstimmung zwischen beiden Ländern geführt. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff verweigerte überraschend die Annahme des Beglaubigungsschreibens des neuen indonesischen Botschafters in Brasilien. Die Übergabe wurde verschoben. Das Außenministerium in Jakarta rief darauf seinen designierten Botschafter aus Brasilien zurück. Einem 42-jährigen Brasilianer, der 2004 mit sechs Kilogramm Kokain ins Land einreisen wollte, droht weiter die Hinrichtung.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesurteile sorgen für diplomatische Verstimmungen

20.02.2015

Indonesien: Hinrichtung der beiden Australier verschoben

 

Die indonesische Staatsführung hat die geplanten Hinrichtungen zweier wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilter Australier aufgeschoben. Die Exekutionen würden sich um einen Zeitraum "von drei Wochen bis zu einem Monat verzögern", teilte das Büro von Vizepräsident Jusuf Kalla am Freitag mit. Dies sei auf "technische Gründe" zurückzuführen. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Die Australier Andrew Chan und Myuran Sukumaran sitzen in Indonesien wegen Heroinschmuggels im Todestrakt. Es wurde zuletzt damit gerechnet, dass ihre Hinrichtung unmittelbar bevorstand. Sowohl Australien als auch andere Staaten übten scharf Kritik. Australien drohte gar mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Indonesien.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Indonesien: Australische Drogenschmuggler in der Todeszelle

Indonesien: Keine Gnade für australische Todeskandidaten

Särge für die Hinrichtung zweier Australier stehen schon bereit

Indonesien: Australier sollen hingerichtet werden

20.12.2015

Iran: Jugendlicher Straftäter hingerichtet und weitere Exekutionen


Der kurdische politische Gefangene Saman Naseem wurde am Donnerstag trotz internationaler Appelle im Gefängnis von Urmia gehängt. Bei seiner Verhaftung war er 17 Jahre alt. Die Todesstrafe für zur Tatzeit minderjährige Straftäter ist international geächtet. Am Mittwoch sollen drei Häftlinge im Gefängnis von Karaj hingerichtet worden sein. Wegen Mordes und bewaffneten Raubes wurde am Dienstag ein Mann in Shiraz öffentlich gehängt und ein 66-jähriger Mann wurde im Gefängnis von Mashhad wegen Mordes hingerichtet. Zwei Männer wurden Berichten zufolge am 14. Februar im Gefängnis von Rasht gehängt, der eine wegen Mordes, der andere wegen Drogendelikten. Nach inoffiziellen Angaben sollen am 16. Februar insgesamt 14 Todesurteile in den Gefängnissen verschiedener Städte Irans vollstreckt worden sein, acht in Mashhad in zwei verschiedenen Haftanstalten, fünf in Urmia und eines in Bandar Abbas - alle wegen Drogendelikten verhängt. Ebenfalls unbestätigten Angaben zufolge sollen am 15. Februar vier Häftlinge im Gefängnis von Kerman und zwei im Gefängnis von Shiraz hingerichtet worden sein.


Weitere Informationen:

Seven Prisoners Executed in Iran

14 Prisoners Executed in a Single Day in Iran

Iran: Six prisoners hanged in Kerman and Shiraz

18.02.2015

Oregon: Gouverneur Kitzhaber scheidet aus dem Amt ohne Umwandlung von Todesurteilen


Das Ende der Amtszeit des bisherigen Gouverneur John Kitzhaber in Oregon hätte mit einer Umwandlung von Todesurteilen einhergehen können, so spekulierte man in den vergangenen Tagen. Denn John Kitzhaber hatte 2011 einen Hinrichtungsstopp für seinen Bundesstaat verfügt und erklärt, er werde keine Todesurteile unterzeichnen. Doch Kitzhaber verließ sein Amt, ohne einen der 34 zum Tod verurteilten Häftlinge Oregons zu begnadigen. Gegner der Todesstrafe setzen ihre Hoffnung nun auf Kitzhabers Nachfolgerin Kate Brown.

18.02.2015

Alabama: Tauziehen um Tommy Arthur endet vorerst mit Hinrichtungsaufschub


Die für Donnerstag geplante Hinrichtung von Tommy Arthur wurde nun doch aufgeschoben. Im Vorfeld war zunächst der Termin für den 19. Februar gesetzt worden, dann verfügte ein Richter, dass ein Aufschub von 2012 noch Gültigkeit habe. Die Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin die Aufhebung des Aufschubs und das zuständige Berufungsgericht gab dem Antrag vergangene Woche statt. Nun verfügte ein Richter erneut einen Aufschub. Nachdem Alabama im September entschieden hat, zukünftig ebenfalls das umstrittene Midazolam in Hinrichtungen zu verwenden, klagen die Anwälte des 73-jährigen Tommy Arthur wegen der Hinrichtungsmethode gegen den Bundesstaat Alabama. Oklahoma, Ohio und Florida, die ebenfalls Midazolam verwendeten, führen zur Zeit keine Hinrichtungen durch, weil das Mittel dafür ungeeignet sein könnte. Arthur ist wegen eines Auftragsmordes aus dem Jahr 1982 zum Tod verurteilt.

18.02.2015

Hinrichtungsstopp im US-Bundesstaat Florida


Der Oberste Gerichtshof des US-Bundesstaates Florida hat einen Hinrichtungsstopp für Florida verfügt. Da der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten zugestimmt hat, die Klage von mehreren Häftlingen aus Oklahoma zu prüfen, die sich auf die Verwendung von Midazolam bei Hinrichtungen bezieht, und Florida dieselbe Giftkombination benutzt, will man in Florida die Entscheidung bezüglich Oklahoma abwarten. Zwei Hinrichtungen mit Midazolam und Hydromorphon hatten letztes Jahr in Ohio und Arizona extrem lang gedauert. Oklahoma und Florida verwenden Midazolam zwar zusammen mit einem Muskelrelaxans und Kaliumchlorid; das muskellähmende Mittel könnte jedoch eine mangelnde Wirksamkeit von Midazolam zur Betäubung verschleiern.

17.02.2015

North Carolina: Todesschütze dreier Muslime droht Todesstrafe

 

Der Todesschütze von drei muslimischen Studenten im US-Bundesstaat North Carolina muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten. Bei einer Verurteilung könnte dem 46-Jährigen die Todesstrafe oder lebenslange Haft drohen. Eine sogenannte Grand Jury aus Laienrichtern befand, dass die Beweise für eine Anklage gegen Craig Stephen Hicks ausreichen. Die Polizei in der Universitätsstadt Chapel Hill bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte. Bei einer Verurteilung könnte dem Schützen die Todesstrafe oder lebenslange Haft drohen. Hicks hatte vor einer Woche in Chapel Hill einen 23-jährigen Studenten, dessen 21-jährige Ehefrau sowie deren 19-jährige Schwester erschossen. Anschließend stellte er sich der Polizei. Der Hintergrund der Schüsse ist noch unklar. Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass ein Streit um Parkplätze zu der Tat führte. Mittlerweile prüfen die Behörden aber auch die Möglichkeit eines Hassverbrechens.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Religionshasser tötete drei muslimische Studenten: Anklage fordert die Todesstrafe

16.02.2015

Türkei diskutiert wieder über die Todesstrafe


Der brutale Mord an einer 20-jährigen türkischen Studentin hat eine Debatte über die Verschärfung von Strafen für derlei Verbrechen entfacht. Für einige Politiker scheint bereits klar: Jetzt könnte auch die Diskussion über die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei erneut auf die Agenda geraten. So kündigte etwa die türkische Familienministerin Ayşenur İslam nach dem Besuch der Familie des Mordopfers an, dass die  Wiedereinführung der Todesstrafe bald wieder auf die Tagesordnung kommen könnte. Nicht nur die Familienministerin hat sich in den Tagen nach dem Auffinden des Mordopfers derart geäußert. Wirtschaftsminister Nihat Zeybekçi war der erste, der eine mögliche Rückkehr der Türkei zur Todesstrafe kommentierte. "Wir müssen über die Todesstrafe für Verbrechen diskutieren, wenn Menschen ermordet werden, wie im Mordfall Özgecan Aslan", so der Minister. Die letzten offiziellen Hinrichtungen in der Türkei fanden 1984 statt. In den darauf folgenden Jahren wurden zwar immer wieder Todesurteile von türkischen Gerichten verhängt, diese wurden dann aber automatisch nach einigen Jahren in lebenslange Freiheitsstrafen umgewandelt. Unter dem Druck der europäischen Staatenvereinigung hat das türkische Parlament 2002 der Abschaffung der Todesstrafe in Friedenszeiten zugestimmt und 2004 die Todesstrafe endgültig abgeschafft.

15.02.2015

Zwei weitere Enthauptungen in Saudi-Arabien

 

Zwei saudische Staatsbürger namens Nawaf al-Shemmari und Saad al-Houzaimi sind in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens mit dem Schwert enthauptet worden. Beide waren wegen Mordes in zwei voneinander unabhängigen Fällen zum Tod verurteilt worden; beide hatten jeweils einen Verwandten erstochen. Damit liegt die Zahl der diesjährigen Hinrichtungen in Saudi-Arabien bereits bei 31.


Weitere Informationen:

26 saved from the sword of the executioner

15.02.2015

Australien droht Indonesien mit Konsequenzen bei Hinrichtung

 

Millionen Australier seien empört und angewidert unter dem Eindruck der drohenden Exekution zweier Landsleute in Indonesien: Premierminister Tony Abbott trat zum wiederholten Mal vor die Fernsehkameras, um seiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig drohte er, man werde im Falle einer Hinrichtung mit Sicherheit Wege finden, Indonesien entsprechend zu antworten. Die Lage sei äußerst angespannt, hatte Außenministerin Julie Bishop den Konflikt kommentiert. Sie warnte die Führung Jakarta vor wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen. "Ich denke, die Australier werden ihre tiefe Ablehnung dieses Vorgehens zum Ausdruck bringen und sich auch überlegen, wo sie künftig ihren Urlaub verbringen wollen." Auch schloss Bishop den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu dem nahegelegenen Inselstaat nicht aus. Andrew Chan und Myuran Sukumaran waren 2005 festgenommen und im folgenden Jahr wegen Drogenhandels zum Tod verurteilt worden. Sieben weitere Komplizen erhielten lebenslange Freiheitsstrafen. Vor einem Monat waren in Indonesien trotz internationaler Gnadenappelle bereits sechs wegen Drogendelikten Verurteilte hingerichtet worden. Sie stammten aus den Niederlanden, Brasilien, Vietnam, Malawi, Nigeria und aus Indonesien selbst.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todeskandidaten auf Bali: Zwei Australiern droht die Erschießung

Todeskandidaten dürfen Abschied von Familie nehmen

Todesstrafe für Australier vorerst verschoben

13.02.2015

Hinrichtungsmoratorium im US-Staat Pennsylvania

 

Der neu ernannte Gouverneur des US-Bundesstaates Pennsylvania hat am Freitag ein Moratorium für Hinrichtungen in seinem Staat verkündet. Tom Wolf erklärte den Hinrichtungsstopp für mindestens so lange gültig, bis der Bericht einer Kommission vorliege, die 2011 mit der Untersuchung der Todesstrafe in Pennsylvania beauftragt wurde. Er sagte, er habe diese Entscheidung keinesfalls aus Sympathie oder Mitleid mit den zum Tod verurteilten Häftlingen gefällt, die alle grausame Verbrechen begangen hätten. Es ginge vielmehr darum, ein mangelhaftes und ineffektives System auf den Prüfstand zu stellen. 150 zum Tod Verurteilte wurden mittlerweile wegen später erwiesener Unschuld in den USA entlassen, sechs davon in Pennsylvania. Gouverneur Wolf schließt sich damit seinen Kollegen von Oregon, Washington und Colorado an, wo ebenfalls ein Hinrichtungsmoratorium besteht wegen Bedenken hinsichtlich des Systems der Todesstrafe.

 

Weitere Informationen:

Pennsylvania Gov. Tom Wolf halts death penalty


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe: Gouverneur in Pennsylvania setzt alle Hinrichtungen aus

13.02.2015

Weitere Hinrichtungen in Pakistan


Zwei Männer wurden im Gefängnis der pakistanischen Stadt Mirpur hingerichtet. Muhammad Riaz und Mohammad Fayaz waren zum Tod verurteilt für die Ermordung des Sohnes eines Generalanwalts im Jahr 2004 während eines Raubüberfalls. Sie waren zunächst zu 10 Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt worden, doch die Familie des Opfers ging dagegen in Berufung, bis ein anderes Gericht die Todesstrafe verhängte. Die Täter trafen sich vor der Exekution ein letztes Mal mit ihren Familien, denen auch die Leichname nach der Hinrichtung ausgehändigt wurden.

12.02.2015

Somalia: Al-Shaabab-Anführer hingerichtet

 

In Somalia wurde Ahmed Ismail Ali, ein hochrangiger Anführer der islamistischen Terrororganisation Al-Shabaab hingerichtet, nachdem er von einem Militärgericht verurteilt wurde. Er war vergangene Woche gefasst worden und soll für die Ermordung von 24 Kenianern verantwortlich sein. Kämpfer von Al-Shabaab hatten im vergangenen Dezember einen Bus überfallen und die nicht-muslimischen Kenianer, bei denen es sich größtenteils um Lehrer handelte, getötet.

12.02.2015

Wieder Enthauptungen in Saudi-Arabien


Am Donnerstag wurde in Saudi-Arabien ein Pakistaner namens Babir Hussein Mohammed Ishaq wegen Drogenschmuggels mit dem Schwert enthauptet. Er hatte versucht, Heroin zu schmuggeln, das er in Beuteln geschluckt hatte. Bereits am Dienstag ist ein Syrer namens Abdullah Mohammed al-Ahmad al-Anzi ebenfalls wegen Drogenschmuggels enthauptet worden. Er hatte versucht, Amphetamine in Pillenform zu schmuggeln. Die Angaben der Medien variieren: Es könnten bereits 29 Todesurteile dieses Jahr in Saudi-Arabien vollstreckt worden sein.


Weitere Informationen:

Saudi beheads Syrian drug trafficker

Walter Storey
Walter Storey

11.02.2015

Missouri: Walter Storey hingerichtet


Kurz nach Mitternacht am frühen Mittwochmorgen wurde im US-Bundesstaat Missouri der 47-jährige Walter Storey mit einer Giftspritze, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet und nach neun Minuten für tot erklärt. Er war zum Tod verurteilt, weil er 1990 eine 36-jährige Nachbarin brutal getötet hatte. Storey war betrunken in ihr Haus eingedrungen, um Geld für weiteren Alkohol zu stehlen. Wie er später angab, sei er verzweifelt gewesen, weil seine Frau die Scheidung einreichen wollte. "Ich bete für diese Welt voll von Ärger, Hass und Vergeltung - ich bete für Frieden, Vergebung und Liebe", erklärte Storey in seinen letzten Worten. Ein Bruder des Opfers bedauerte, dass es quälende 25 Jahre bis zur Exekution gedauert habe und seine Eltern die Hinrichtung Storeys nicht mehr erleben und mit ansehen konnten, da sie zwischenzeitlich verstorben waren. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hatte sechs Stunden vor der Hinrichtung eine letzte Berufung, die sich auf die Giftspritze bezog, abgelehnt. Anders als in Oklahoma werde den Todeskandidaten in Missouri das Mittel Midazolam lediglich vorab zur Beruhigung gegeben, es sei jedoch kein Teil der tödlichen Injektion.

11.02.2015

Hinrichtung in Afghanistan


Ein Angehöriger der afghanischen Armee ist von den Taliban hingerichtet worden. Der Soldat namens Ismael sei von den Taliban entführt und gehängt worden, weil er einen der Aufständischen der Taliban getötet haben soll. In einer Stellungnahme erklärten die Taliban, der Soldat habe die Tat gestanden.

09.02.2015

China: Ex-Firmenchef und Komplizen hingerichtet


Die Todesstrafe gegen den früheren Chef der chinesischen Unternehmensgruppe Sichuan Hanlong, Liu Han, ist vollstreckt worden. Das Gericht in der zentralchinesischen Stadt Xianning teilte mit, nach der Bestätigung des Urteils vom Mai vergangenen Jahres wegen Bandenkriminalität durch den Obersten Volksgerichtshof seien Liu Han, dessen Bruder Lui Wei und drei weitere Männer hingerichtet worden. Liu Han war vorgeworfen worden, mit Hilfe einer Verbrecherbande das Glücksspielgeschäft in einer Stadt in der Provinz Sichuan unter seine Kontrolle gebracht zu haben. Unter anderem habe er Rivalen bedroht und ermorden lassen. Außerdem habe er Drogenparties für Staatsanwälte und Polizisten organisiert.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Mafiagruppe um Bergbaumilliardär hingerichtet

Mafia-Vorwürfe: China richtet schwerreichen Industrie-Mogul hin

China richtet schwerreichen Konzernchef hin

09.02.2015

Syrien: IS richtet Mann wegen Zauberei hin


In Syrien hat eine militante Gruppe des Islamischen Staates (IS) einen Mann wegen Zauberei hingerichtet. Er habe Hexerei und Magie betrieben, so der Vorwurf des Islamischen Staates. Der Name des Mannes ist nicht bekannt. Er soll eine Glatze und einen langen grauen Bart gehabt haben und über 60 Jahre alt gewesen sein.

09.02.2015

China verhängt neues Todesurteil nach Justizirrtum


Fast zwei Jahrzehnte nach der Hinrichtung eines unschuldig Verurteilten ist in China der eigentliche Täter zum Tod verurteilt wurde. Ein Gericht in Hohhot in der Inneren Mongolei verurteilte den 42-jährigen Zhao Zhihong am Montag wegen der Vergewaltigung und Erdrosselung einer jungen Frau im Jahr 1996, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Er hatte die Tat schon vor Jahren gestanden, die Behörden hatten aber erst kürzlich darauf reagiert. Kurz nach der Ermordung der Arbeiterin in der Toilette einer Textilfabrik war der 18-jährige Hugjiltu festgenommen worden. Nach einem 48-stündigen Verhör räumte er die Tat ein, knapp zwei Monate später wurde er hingerichtet. Dass es sich um einen dramatischen Justizirrtum handelte, räumten die Behörden erst kürzlich offiziell ein. Das Gericht in Hohhot sprach Hugjiltu im Dezember posthum von allen Vorwürfen frei.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Nach Hinrichtung eines Unschuldigen: China verhängt in Mordfall erneut die Todesstrafe

06.02.2015

23 Todesurteile für Terroristen im Libanon


Ein libanesisches Gericht hat 23 Todesurteile gegen Angehörige der terroristischen Organisation Fatah al-Islam ausgesprochen. Sie werden verantwortlich gemacht für Anschläge im Jahr 2007, die sich vor allem gegen die Armee Libanons richteten. Dabei sind 170 Soldaten und 64 Zivilisten ums Leben gekommen.

Donald Newbury
Donald Newbury

05.02.2015

Texas: Donald Newbury hingerichtet


Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 52-jährige Donald Newbury mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Er gehörte zu den berüchtigten "Texas Seven", sieben Häftlingen, die im Jahr 2000 aus einem Gefängnis ausgebrochen waren und in den folgenden Wochen mehrere Raubüberfälle verübten. Bei einem wurden sie von einem Polizisten überrascht, den sie erschossen. Nach Festnahme der sieben Ausbrecher wurden alle im anschließenden Prozess zum Tod verurteilt. Newbury ist bereits das dritte Bandenmitglied, das wegen des Mordes an dem Polizisten hingerichtet wurde. Drei weitere sitzen noch in Haft, das siebte Mitglied nahm sich bereits vor Jahren das Leben. Newbury hat zugegeben, an dem Überfall beteiligt gewesen zu sein. Allerdings machte seine aktuelle Verteidigung geltend, dass nicht klar sei, wer die tödlichen Schüsse abgegeben habe. Darüber hinaus seien seine ursprünglichen Prozessanwalte unzureichend gewesen und hätten keine ausreichenden Mittel gehabt, um z.B. einen Experten zu bezahlen, der hätte belegen können, dass Newburys von Missbrauch geprägte Kindheit zu seinem gewalttätigem Verhalten geführt habe.

05.02.2015

Neun weitere Hinrichtungen in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien sind in den ersten Tagen des Monats Februar neun weitere Todesurteile vollstreckt worden. Am 1. Februar wurde in Medina ein Saudi namens Abdelrahman al-Jahni mit dem Schwert enthauptet, weil er einen anderen Mann im Streit erschossen hatte. Am 3. Februar wurde der Jordanier Mohammed Salamah Fareeh al-Azazma enthauptet, weil er versucht hatte, eine "große Menge" von Amphetaminen ins Land zu schmuggeln. Drei saudische Staatsbürger wurden am 4. Februar in Mekka enthauptet: Abdul Kareem bin Abdul Sattar Meezi und Hashim bin Abdo Mahragi waren wegen der Entführung und Vergewaltigung eines Mädchens zum Tod verurteilt, Mohammed bin Ouda bin Naji al-Inzi wegen Mordes. Am 5. Februar schließlich wurden vier Saudis wegen Raubmordes in Qatif hingerichtet. Damit wurden in Saudi-Arabien in diesem Jahr bereits 25 Todesurteile vollstreckt.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Saudi-Arabien hat seit Jahresbeginn 25 Menschen hingerichtet

04.02.2015

Jordanien übt Rache für die grausame Ermordung ihres Piloten


In einer Reaktion auf die Ermordung eines jordanischen Kampfpiloten durch die Extremistenmiliz Islamischer Staat haben die Behörden in der jordanischen Hauptstadt am frühen Morgen zwei Todesurteile an inhaftierten Islamisten vollstreckt. Nach Angaben aus jordanischen Sicherheitskreisen handelt es sich dabei zum einen um die irakische Extremistin Sadschida al-Rischawi, deren Freilassung die jordanische Regierung im Austausch für den Piloten angeboten hatte. Sie wurde gehängt. Die verurteilte Terroristin soll nach Aufassung der Richter an einem Bombenanschlag beteiligt gewesen sein, bei dem vor zehn Jahren in Amman 60 Menschen getötet wurden. Zuletzt war sie den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, weil die IS-Milizen ihre Freilassung im Gegenzug für das Leben des 26-jährigen Piloten Muas al-Kasasba gefordert hatten. Zusätzlich zur Hinrichtung al-Rischawis vollstreckten die jordanischen Behörden auch das Todesurteil für ein ranghohe al-Kaida-Mitglied namens Siad Karbuli. Der Mann war wegen Anschlagsplanungen gegen das pro-westliche Königreich zum Tod verurteilt worden. Die Dschihadisten-Organisation "Islamischer Staat" (IS) hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das die grausame Ermordung eines jordanischen Kampfpiloten zeigen soll. IS-Milizen ließen ihre Geisel Muas al-Kasasba offenbar bei lebendigem Leib verbrennen.

03.02.2015

Zwei weitere Terroristen in Pakistan hingerichtet


In Pakistan sind erneut zwei Terroristen hingerichtet worden. Attaullah alias Qasim und Mohammad Azam alias Sharif wurden unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen im Zentralgefängnis von Karachi gehängt. Sie waren für schuldig befunden worden, für den Tod eines Doktors vor mehr als einem Jahrzehnt verantwortlich zu sein. 22 Todesurteile wurden seit dem Attentat auf eine Schule in Peschawar im Dezember in Pakistan vollstreckt.

03.02.2015

Weitere fünf Hinrichtungen im Iran


Entsprechenden Berichten zufolge wurden am vergangenen Samstag im Gefängnis von Rasht im Norden Irans vier Häftlinge wegen Drogendelikten gehängt. Am Montag soll im Gefängnis von Mashhad im Nordosten Irans ein 21-jähriger Mörder gehängt worden sein. Er habe vor zwei Jahren bei einer Hochzeitsfeier im Streit einen anderen jungen Mann erstochen.

03.02.2015

Todesurteil in Südkorea

 

Sieben Monate nach seinen tödlichen Schüssen auf fünf Kameraden ist ein südkoreanischer Soldat von einem Militärgericht zum Tod verurteilt worden. Der Schütze habe vorsätzlich unbewaffnete Kameraden in der Kaserne getötet, sagte der Richter. Die Todesstrafe wird in Südkorea seit 1997 nicht mehr vollstreckt. Bei der Tat nahe der Grenze zu Nordkorea wurden im Juni vergangenen Jahres zudem sieben Soldaten verletzt. Der Schütze, der zunächst flüchtete und zwei Tage später gefasst wurde, gab an, von anderen Soldaten schikaniert worden zu sein.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Südkorea: Todesstrafe für Soldatenmörder

02.02.2015

China: Vater und Tochter wegen Totschlags hingerichtet


Zwei Mitglieder der religiösen Bewegung "Kirche des Allmächtigen Gottes" in China sind hingerichtet worden, weil sie eine Frau in einer McDonald's-Filiale totgeprügelt haben sollen. Vater und Tochter seien am Montag exekutiert worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die beiden waren von einem Gericht in der ostchinesischen Provinz Shandong zum Tod verurteilt worden. Drei weitere Angeklagte, die ebenfalls der Religionsgruppe Quannengshen angehören, erhielten Haftstrafen zwischen sieben Jahren und lebenslang. China ist weltweiter Spitzenreiter in der Anwendung der Todesstrafe, jedoch werden die meisten Exekutionen nicht in den Medien publiziert.


Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Vater und Tochter in China wegen Totschlags hingerichtet

02.02.2015

Bestätigung von 183 Todesurteilen in Ägypten

 

In einem Massenprozess sind in Ägypten 183 Todesurteile in zweiter Instanz bestätigt worden, wonach die Angeklagten erneut schuldig befunden wurden, elf Polizisten bei islamistischen Krawallen im Jahr 2013 "gelyncht" zu haben. Zuvor war die Todesstrafe gegen insgesamt 188 Beschuldigte verhängt worden. Nun wurde eines der Urteile auf zehn Jahre Haft reduziert, zwei Angeklagte wurden freigesprochen. Bei zwei Verurteilten sei das Verfahren nunmehr eingestellt worden, da sie in der Zwischenzeit verstorben sind. Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi war westlich der Hauptstadt Kairo in Kerdasa eine Polizeistation überfallen worden. Elf Sicherheitskräfte und zwei Zivilisten kamen dabei ums Leben. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden. Die ägyptische Justiz wird international für ihre Massenurteile kritisiert.


Weitere Informationen:

Egypt court overturns death sentences of 33 Islamists

01.02.2015

Vergewaltiger in China hingerichtet


In China wurde am vergangenen Freitag ein Mann namens Bai Yunjiang hingerichtet. Er hatte im Juli 2013 zusammen mit seiner schwangeren Frau ein 16 Jahre altes Mädchen zu sich ins Haus gelockt. Das Ehepaar gab ihr zunächst ein mit Beruhigungsmittel versetztes Getränk, versuchte dann das Opfer zu vergewaltigen, tötete es anschließend und begrub den Leichnam. Das Paar hatte bereits zwei ähnliche Attacken versucht, jedoch ohne Erfolg. Die Frau bekam eine lebenslange Haftstrafe. Weil sie selbst diverse außereheliche Affären hatte, unterstützte sie ihren Mann zur Beruhigung ihres eigenen schlechten Gewissens, wie sie selbst angab.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Januar 2015