29.02.2016

Pakistan: Hinrichtung eines Gouverneurs-Mörders

 

Nach der Hinrichtung des Mörders eines liberalen pakistanischen Gouverneurs, der die strengen Blasphemiegesetze kritisiert hatte, ist es in Pakistan zu gewaltsamen Demonstrationen gekommen. Mumtaz Qadri hatte den Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, im Januar 2011 mit 28 Schüssen auf einem Marktplatz in Islamabad getötet. Taseer hatte zuvor die wegen Gotteslästerung zum Tod verurteilte Christin Asia Bibi verteidigt und im Gefängnis besucht. Qadri sagte vor Gericht, das habe ihn dazu bewogen, Taseer zu töten. Nach dem Mord war er von konservativen und religiösen Pakistanern als Held gefeiert worden. Wer in Pakistan den Propheten beleidigt, muss sterben. Das schreiben die strengen Blasphemie-Gesetze des Landes vor. Sie werden aber oft missbraucht, um politischen oder privaten Feinden zu schaden. Rund 100 Menschen werden jedes Jahr wegen mutmaßlicher Gotteslästerung angeklagt, darunter viele Christen. Im Mai 2011, nur wenige Monate nach der Ermordung von Gouverneur Taseer, wurde damals auch der einzige christliche Minister im Kabinett ermordet. Und im August desselben Jahres wurde Taseers Sohn entführt. Er ist bis heute verschwunden.

 

Weitere Informationen:

Pakistan: Two hanged in Sahiwal

PAKISTAN: FOUR PRISONERS HANGED PAKISTAN: TWO DEATH ROW CONVICTS HANGED

PAKISTAN: DEATH ROW PRISONER HANGED IN ADIALA JAIL

25.02.2016

Weitere Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

Im Königreich Saudi-Arabien wurde die 64. Hinrichtung dieses Jahres vollzogen: Der saudische Staatsbürger Mufrih bin Ahmed Khamis wurde wegen Entführung und versuchter Vergewaltigung zum Tod verurteilt und exekutiert. Er war der Fahrer seiner Arbeitgeberin und hatte Alkohol getrunken, bevor er sein Opfer mit ihrem Baby kidnappte. Nach der versuchten Vergewaltigung stahl er Geld und Telefon der Frau und ließ sie mit ihrem Kind zurück.

24.02.2016

Kardinal Marx für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe

 

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, hat den Einsatz gegen die Todesstrafe als einen weiteren Kampf für die Verteidigung des Lebens bezeichnet. Der Kardinal betonte, wie wichtig dieses Unterfangen sei. Es sei vor allem nötig, in den USA eine Änderung herbeizuführen. Marx sprach am Montag bei der Konferenz von Sant’Egidio in Rom mit dem Titel "Eine Welt ohne Todesstrafe", die zunächst im Abgeordnetenhaus des italienischen Parlaments stattfand. Dazu versammelten sich Justizminister und wichtige Vertreter aus 30 Ländern in der italienischen Hauptstadt. Ziel der Tagung war es, in aller Offenheit und Kompetenz Wege zu finden, um ein universales Moratorium zur Todesstrafe umzusetzen. Der Ansatz von Sant’Egidio, für die Abschaffung der Todesstrafe zu kämpfen, sei ein "sehr ganzheitlicher, zutiefst katholischer oder universeller." Der Münchner Oberhirte bedauerte jedoch, dass die Haltung, die Papst Franziskus am Sonntag in seiner Ansprache zum Angelus über die Todesstrafe vertrat, nicht immer der Weg der Kirche gewesen sei. Papst Franziskus habe die Katholiken in der ganzen Welt aufgefordert, zu "Protagonisten der Barmherzigkeit" zu werden, sagte Kardinal Marx. Mit Blick auf die Rechtsstaatlichkeit betrachte der Papst die Todesstrafe als einen Fehler, da sie den Staat verpflichte, im Namen der Gerechtigkeit zu töten, anstatt auf eine Gesellschaft der Barmherzigkeit hinzuarbeiten und das menschliche Leben zu verteidigen.

 

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Steht die Todesstrafe vor dem Aus?

24.02.2016

Iran: Alle Männer eines Dorfes wegen Drogenhandel hingerichtet

 

Für ihre Verwicklungen in den Drogenhandel soll die gesamte männliche Bevölkerung in einem Dorf der iranischen Provinz Sistan und Belutschistan hingerichtet worden sein. Das sagte die iranische Frauen- und Familienministerin Molaverdi in einem Interview mit einer iranischen Nachrichtenagentur. Um welche Ortschaft es sich genau handelte, sagte sie nicht. Die Provinz Sistan und Balutschistan teilt sich mehrere Tausend Kilometer ihrer Grenze mit Afghanistan und Pakistan und ist ein Hotspot für den Opium- und Drogenhandel. Die weitgehend ländlich geprägte Gegend ist infrastrukturell wenig entwickelt, ein Großteil der Bevölkerung ist auf den Drogenhandel als zusätzliches Einkommen angewiesen. Laut der iranischen Presseagentur für Menschenrechte HRANA gehört Sistan und Balutschistan zu den Provinzen, in denen die Todesstrafe im Jahr 2014 am häufigsten vollzogen wurde. Der Iran gehört zu den Ländern, in denen weltweit die meisten Todesurteile vollstreckt werden. Ein Großteil der Todesurteile wird im Zusammenhang mit Drogenkriminalität ausgesprochen.

 

Weitere Informationen:

Iran: A prisoner hanged, 3 dozen death verdicts issued in run-up to elections

Papst Franziskus
Papst Franziskus

21.02.2016

Papst fordert erneut weltweite Abschaffung der Todesstrafe - Jahr der Barmherzigkeit

 

Papst Franziskus hat am Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe gefordert. Franziskus erinnerte an eine internationale Tagung der Gemeinschaft Sant’Egidio zur Abschaffung der Todesstrafe, die in diesen Tagen in Rom stattfindet. Erneut sprach der Papst die Hoffnung aus, dass es dazu kommen werde, da auch die öffentliche Meinung immer mehr gegen diese Form der Strafe sei. Das Problem "muss in die Perspektive eines Strafrechts eingeordnet werden, die immer mehr der Menschenwürde und dem Plan Gottes für den Menschen und die Gesellschaft und auch einem Strafrecht entspricht, das für die Hoffnung auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft offen ist. Das Gebot ‚Du sollst nicht töten!’ ist von universalem Wert!“ und betreffe sowohl den Unschuldigen als auch den Schuldigen. Auch ein Krimineller behalte das unverletzbare Recht auf Leben, das ein Geschenk Gottes sei. Der Papst appellierte an das Gewissen aller Regierenden, auf internationaler Ebene zu einer Abschaffung der Todesstrafe zu kommen. In diesem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit solle kein Todesurteil vollstreckt werden. Diesen Aufruf richtete Franziskus vor allem an die katholischen Verantwortungsträger.

 

Weitere Informationen:

Pakistan: Christliche Vertreter begrüßen Papstappell zur weltweiten Abschaffung ...

19.02.2016

Bilanz der Hinrichtungen in Pakistan

 

351 Menschen hat Pakistan seit der Aufhebung eines Moratoriums auf die Todesstrafe im Dezember 2014 gehängt. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht des Pakistan Justice Projects und der britischen Menschenrechtsorganisation Reprieve hervor. Das sei die höchste Zahl, die in der jüngeren Geschichte des Landes verzeichnet worden sei. In 2007 habe man 135 Fälle gezählt. Damit stehe Pakistan an dritter Stelle der Länder mit den meisten Exekutionen, nach China und Iran. Nach dem Bericht wurden mindestens fünf Jugendliche hingerichtet. Außerdem seien unter den Gehenkten Menschen mit geistigen Störungen sowie Opfer von Folter gewesen. Viele Verfahren seien "unfair" gewesen. Obwohl die Aufhebung des Banns mit der Bekämpfung des Terrorismus gerechtfertigt worden sei, hätten fast 90 Prozent der Fälle mit Terrorismus nichts zu tun gehabt. Im Dezember 2014 hatten pakistanische Taliban in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar eine Schule überfallen und mehr als 130 Kinder getötet. Daraufhin waren Militärtribunale eingeführt und das Moratorium auf die Todesstrafe aufgehoben worden.

18.02.2016

40 Todesurteile im Irak

 

Ein irakisches Gericht hat 40 Männer zum Tod durch den Strang verurteilt. Sie werden für das Massaker verantwortlich gemacht, bei dem im Juni 2014 sunnitische Dschihadisten und verbündete Militärs Hunderte von Soldaten in Tikrit getötet hatten. Schätzungen sprechen von bis zu 1700 Toten. Sieben Angeklagte wurden mangels Beweisen freigesprochen.

Travis Hittson
Travis Hittson

18.02.2016

Georgia: Travis Hittson hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Georgia der 45-jährige Travis Hittson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Der ehemalige Marinesoldat hatte gemeinsam mit einem Komplizen 1992 einen Kollegen ermordet. Das Opfer wurde erst mit einem Baseballschläger geschlagen und schließlich durch einen Kopfschuss getötet. Die Täter zerteilten die Leiche dann mit einer Säge und versteckten die Teile an verschiedenen Orten. Hittsons Anwälte wiesen vergeblich darauf hin, dass ihr Mandant als Kind missbraucht worden war, über eine eingeschränkte Intelligenz verfügte und massive Alkoholprobleme hatte. Er habe den toten Körper nicht zersägt und sei ansonsten den Anweisungen seines Komplizen gefolgt, der der Kopf des Verbrechens gewesen sei, nachdem er Hittson erzählt hatte, ihr Kollege wolle sie töten und sie sollten ihm zuvorkommen. Der Komplize hat durch einen Deal mit der Staatsanwaltschaft eine lebenslängliche Freiheitsstrafe erhalten.

18.02.2016

IS richtet Minderjährigen wegen Pop-Songs hin

 

Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat haben einen Minderjährigen wegen seiner Vorliebe für westliche Popmusik enthauptet, wie Daily Mail am Donnerstag schreibt. Ayham Hussein war in der irakischen Stadt Mossul, einer IS-Hochburg, mit einem CD-Player erwischt worden. Das Schariagericht hat den 15-Jährigen zur öffentlichen Hinrichtung verurteilt. Nach der vollstreckten Todesstrafe wurde die Leiche des Teenagers an dessen Angehörige übergeben. Wie am 8. Februar berichtet wurde, haben IS-Mitglieder 300 Einwohner von Mossul, darunter ehemalige Polizisten, Soldaten und zivile Aktivisten, hingerichtet. Die Opfer wurden in einem Massengrab in einem Vorort von Mossul beigesetzt. Am 28. Januar wurden aus einem Massengrab in der irakischen Stadt Ramadi die sterblichen Reste von 40 Menschen exhumiert, die vermutlich von IS-Terroristen getötet worden waren. Unter den Toten waren Frauen und Kinder. Die Organisation "Islamischer Staat" hat im Sommer 2014 weite Teile Syriens und des Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen.

17.02.2016

Neues Todesurteil in Weißrussland verhängt

 

Einen Tag, nachdem die Europäische Union erklärte, man werde fast alle gegen Belarus (Weißrussland) verhängten Sanktionen wegen dessen Fortschritten in Sachen Menschenrechten aufheben, verurteilte der ehemalige sowjetische Staat einen 32-jährigen Mann wegen dreifachen Mordes zum Tod. Es ist das dritte von Weißrussland verhängte Todesurteil seit vergangenen November. Menschenrechtsgruppen zufolge wurden in Belarus seit den 90er Jahren über 400 Todesurteile verhängt. Weißrussland ist das einzige Land in Europa, das an der Todesstrafe festhalt.

17.02.2016

Drei weitere Enthauptungen in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien sind drei weitere Todesurteile vollstreckt worden: Ein saudischer Staatsbürger und zwei Jemeniten wurden wegen Drogendelikten enthauptet. Der Saudi Daifallah al-Omrani hatte demzufolge Amphetamine geschmuggelt und Ahmed Mubarak und Abdul Salam al-Jamali hatten versucht Haschisch illegal ins Land zu bringen. Damit stieg die Zahl der diesjährigen Exekutionen auf 63 in dem vom Scharia-Gesetz bestimmten Königreich.

Gustavo Garcia
Gustavo Garcia

17.02.2016

Texas: Gustavo Garcia hingerichtet

 

In Huntsville im US-Bundesstaat Texas wurde am Dienstagabend der 43-jährige Gustavo Garcia mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt für einen im Alter von 18 Jahren begangenen Raubmord, bei dem er sein Opfer zunächst in den Bauch und danach in den Hinterkopf schoss. Zusammen mit seinem 15-jährigen Komplizen wurde er noch für einen weiteren Raubmord verantwortlich gemacht. Garcia war einer von sieben Häftlingen im texanischen Todestrakt, die im Herbst 1998 zu fliehen versuchten. Bis auf einen Gefangenen wurden alle noch auf dem Gefängnisgelände gestellt. Der einzige, der es über die Gefängnismauern und Zäune schaffte, wurde eine Woche später tot im Fluss gefunden. Der Ausbruchsversuch führte dazu, dass der Todestrakt im Jahr 2000 von Huntsville in die berüchtigte Polunsky Unit nach Livingston verlegt wurde. Garcias Anwälte wiesen vergeblich darauf hin, dass die ursprünglichen Verteidiger nichts über die von Missbrauch und Alkohol- und Drogenkonsum gekennzeichnete Jugend ihres Mandanten vorgebracht hatten, was ihm möglicherweise das Todesurteil erspart hätte.

16.02.2016

Vietnam: Frau entgeht durch Schwangerschaft der Todesstrafe

 

Vier Gefängniswärter sind in Vietnam zwangsbeurlaubt worden, nachdem eine Todestraktinsassin schwanger geworden ist. Die 42-Jährige war wegen Drogenschmuggels im Jahr 2014 zum Tod verurteilt worden. Durch die Schwangerschaft entkommt sie dem Todesurteil. Die Frau zahlte einem männlichen Häftling laut der Zeitung umgerechnet mehr als 2000 Euro, damit er ihr half, schwanger zu werden. Demnach versteckte der 27-Jährige zweimal eine Plastiktüte mit seinem Sperma an einem vereinbarten Ort. Die 42-Jährige befruchtete sich damit im Anschluss selbst. In zwei Monaten soll ihr Kind zur Welt kommen. Nach dem Gesetz des südostasiatischen Landes werden Todesurteile wegen eines Kindes im Alter von unter drei Jahren in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.

Antonin Scalia
Antonin Scalia

14.02.2016

USA: Konservativer Richter Scalia verstorben

 

(gu) Richter Antonin Scalia, einer der neun Köpfe des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, ist im Alter von 79 Jahren überraschend in der Nacht auf Samstag gestorben. Scalia galt als erzkonservativ und strenger Befürworter der Todesstrafe. Bei allen strittigen Fällen, die der Supreme Court verhandelte, war er regelmäßig auf der Seite derer, die die Todesurteile vollstreckt sehen wollten. Als strenggläubiger Katholik folgte er in diesem Punkt nicht der offiziellen Lehrmeinung seiner Kirche und erklärte, solange die Ablehnung der Todesstrafe nicht zur unfehlbaren Lehrentscheidung erhoben werde, werde er in diesem Punkt der Kirche widersprechen. Moral und religiöse Ansichten hätten nichts damit zu tun, wie er als Richter entscheide. Bekannt ist auch Scalias Äußerung aus dem Jahr 2006: Er sei fest davon überzeugt, dass es nicht einen einzigen Fall gebe, in dem klar sei, dass man einen Unschuldigen hingerichtet habe. Andernfalls würde man dessen Namen "von den Hausdächern rufen". Folgerichtig nannte man eine Kampagne für den wahrscheinlich unschuldigen Cameron Todd Willingham "Shouting from the Rooftops". In den Mund gelegt wurde ihm darüber hinaus die Aussage, faktische Unschuld sei kein Grund, ein korrekt nach Recht und Gesetz gefälltes Todesurteil nicht zu vollstrecken. Spannend dürfte die Frage der Nachfolge Scalias werden - Republikaner fordern bereits, dass Präsident Barack Obama die Nominierung seinem Amtsnachfolger überlassen sollte, weil sie befürchten, der konservative Scalia könnte durch einen Liberalen ersetzt werden. Bislang waren die Konservativen mit fünf Richtern gegenüber den Liberalen mit vier Köpfen im Vorteil. Auch für Entscheidungen in Sachen Todesstrafe kann die Nachfolge Scalias von großer Bedeutung sein.

14.02.2016

Hinrichtungen in Iran im Jahr 2015

 

Eine aktuelle Infografik des Iran Human Rights Documentation Center zeigt für das 2015 die Vollstreckung von wenigstens 966 Todesurteilen an, was einer Zunahme von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Grafik zufolge waren 625 der Todesurteile für Drogendelikte verhängt worden und 209 wegen Mordes. Unter den Hingerichteten befanden sich 730 Männer und 18 Frauen, bei den restlichen ist das Geschlecht nicht bekannt. Vier zur Tatzeit Minderjährige sollen sich ebenfalls unter den Exekutierten befunden haben.

11.02.2016

Bangladesch bestätigt Todesurteile für Islamisten

 

Für einen Angriff auf den britischen Botschafter in Bangladesch vor zwölf Jahren steht drei muslimischen Extremisten die Hinrichtung bevor. Ein Gericht in der Hauptstadt Dhaka bestätigte die Todesurteile einer niederen Instanz. Bei dem Anschlag im Jahr 2004 waren drei Menschen getötet und der Botschafter sowie rund 50 weitere Menschen verletzt worden. Zwei weitere am Anschlag beteiligte Extremisten müssten lebenslang in Haft, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt. Mehrere Granaten waren damals in der nordöstlichen Stadt Sylhet explodiert, als der aus dem Ort stammende Botschafter dort einen historischen Schrein besuchte.

10.02.2016

Europarat bedauert Hinrichtungen in den USA

 

Das Ministerkomitee des Europarates hat die Hinrichtung von fünf Menschen in den USA seit Jahresanfang bedauert. Die USA sollten als ersten Schritt hin zu einer Abschaffung der Todesstrafe die Tötungen zunächst aussetzen, hieß es in einer Stellungnahme des höchsten Entscheidungsorgans der Staatenorganisation mit 47 Mitgliedsländern vom Mittwoch in Straßburg. Das Gremium verwies darauf, dass die Todesstrafe den Grundsätzen der Europäischen Menschenrechtskonvention widerspräche. Immer wieder protestiert die Staatenorganisation gegen die Vollstreckung der Todesstrafe, zuletzt 2015 in Georgien, El Salvador und Japan. Der Europarat wacht zusammen mit dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte über die Einhaltung der Grundrechte in den 47 Mitgliedsländern von Frankreich bis Russland. Weißrussland ist das einzige Land Europas, in dem die Todesstrafe noch vollstreckt wird.

10.02.2016

Nordkorea: Kim hat angeblich Armeechef hinrichten lassen

 

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un habe den Militärchef des Landes, General Ri Yong Gil, wegen Korruption hinrichten lassen. Das berichten südkoreanische Medien unter Berufung auf nordkoreanische Insider. Ri war erst seit August 2013 im Amt und führte den Generalstab der Armee. Der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge stand der General erst seit kurzem unter Anklage. Er soll sich "persönlich bereichert" haben. Diese Definition wird in der Regel für Personen genutzt, die bei Kim in Ungnade gefallen sind. Hintergründe hierfür können vielfältig sein. Meist sind es politische wie das Verweigern der Gefolgschaft. Laut Yonjap fand die Hinrichtung Ris bereits in der vergangenen Woche statt. Meist werden die Delinquenten im Beisein der Militärführung erschossen. Bestätigt werden diese Hinrichtungen so gut wie nie. Ri hatte zuletzt nicht mehr an Treffen der Partei teilgenommen. Nach den Berichten aus Südkorea taucht Ri in der nordkoreanischen Berichterstattung schon nicht mehr auf. Stattdessen werde bereits von Ri Myong Su gesprochen, einem Ex-Sicherheitsminister, der Nachfolger des Generals werden könnte. Offiziell habe er das Amt aber noch nicht übernommen.

 

Weitere Informationen:

The latest rumor from North Korea: Another general executed

Ist der Ex-Armeechef doch noch am Leben?

09.02.2016

Saudischer Staatsbürger im Irak hingerichtet

 

Im Irak ist ein Saudi namens Abdullah Azam Al-Qahtani hingerichtet worden. Der 35-Jährige befand sich fast 13 Jahre lang in irakischen Gefängnissen. Seine Familie bezeichnete die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als konstruiert. Er soll eine kommerzielle Einrichtung angegriffen und beraubt haben, allerdings an einem Tag, an dem er bereits unter Arrest stand. Die irakischen Behörden lehnten eine erneute Überprüfung des Falles ab. Das gleiche Schicksal erwartet noch elf weitere saudische Häftlinge.

09.02.2016

Florida: 43 Todestraktinsassen könnten Umwandlung erreichen

 

Nachdem am 12. Januar der Oberste US-Gerichtshof im Fall Hurst vs. Florida entschieden hat, dass es nicht dem Gesetz entspreche, wenn die Geschworenen nur eine beratende Funktion in einem Todesstrafenprozess einnehmen und nicht wesentlich zu einer Entscheidung beitragen dürfen, könnte dies nun für 43 Insassen ein erneutes Aufrollen der jeweiligen Fälle bedeuten. Dieses Gerichtsurteil bedeutet den größten Aufruhr um die Todesstrafe in Florida seit der Wiedereinführung 1976. Michael Lambrix' Hinrichtungstermin, der für den 11. Februar in Florida angesetzt war, wurde aufgrund des Urteils schon verschoben. Ob die im März geplante Hinrichtung von Mark Asay stattfinden wird, ist noch immer fraglich. Im US-Bundesstaat Florida sitzen 389 Insassen im Todestrakt, die zweithöchste Anzahl direkt nach Kalifornien.

09.02.2016

Afghanistan: Frau durch Taliban wegen Ehebruchs hingerichtet

 

In dem von Taliban kontrollierten Ort Zanu in der westlichen Provinz Ghor ist eine Frau namens Zahra wegen Ehebruchs hingerichtet worden. Die Exekution erfolgte am 5. Februar. Der betrogene Ehemann der Frau soll sie selbst erschossen haben.

09.02.2016

Weitere Hinrichtungen in Pakistan

 

Am Dienstag wurde ein Mann namens Haider Shehzadim Gefängnis von Bahawalpur gehängt. Er war zum Tod verurteilt, weil er einen Mann im Streit getötet haben soll. Bereits am 4. Februar wurde berichtet, dass der Terrorist Bilal Ahmed alias Abu Abdullah im Gefängnis von Kohat gehängt worden sei. Im Gefängnis von Multan wurde am selben Tag ein Mann namens Muhammad Jora alias Mittho wegen eines Mordes aus dem Jahr 1996 gehängt.

 

Weitere Informationen:

PAKISTAN: ANOTHER DEATH ROW CONVICT HANGED IN MULTAN

PAKISTAN: MURDER CONVICT SENT TO GALLOWS

08.02.2016

Umwandlung der Todesurteile in Sri Lanka

 

Sri Lankas Präsident Maithripala Sirisena hat die Todesurteile von 34 Todestraktinsassen in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Die Entscheidung erfolgte, nachdem eine vom Vorgänger des aktuellen Präsidenten dafür eingesetzte Kommission die Fälle untersucht und entsprechende Empfehlungen abgegeben hatte. Die Kommission hat über weitere 60 zum Tod verurteilte Häftlinge Berichte fertiggestellt und wird sie in Kürze dem Präsidenten übergeben.

08.02.2016

Hamas richten Kämpfer wegen Spionage hin

 

Der bewaffnete Flügel der Hamas namens Al-Qassam-Briganden hat am Sonntag im Gaza-Streifen einen ihrer eigenen Angehörigen hingerichtet. Mahmoud Eshtawi wurde der Spionage für Israel beschuldigt. Die Organisation Human Rights Watch hat die Hinrichtung durch den militanten Flügel der Palästinenser verurteilt.

08.02.2016

Weitere Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien wurde am Montag ein ägyptischer Staatsbürger hingerichtet. Ibrahim Mohammed Salman war zum Tod verurteilt, weil er in seinem Wagen verstecktes Opium zu schmuggeln versucht hatte. Es war die 59. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr. Die meisten Exekutionen werden durch Enthauptung mit dem Schwert vollzogen.

Brandon Astor Jones
Brandon Astor Jones

03.02.2016

Georgia: Brandon Astor Jones hingerichtet

 

Am frühen Mittwochmorgen wurde im US-Bundesstaat Georgia der 72-jährige Brandon Astor Jones mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war der älteste Todestraktinsasse des Bundesstaates und hat 37 Jahre in der Todeszelle verbracht. Im Juni 1979 hatte Jones zusammen mit einem Komplizen eine Tankstelle in einem Vorort von Atlanta überfallen. Dabei wurde ein Angestellter erschossen. Die Polizei nahm die Räuber noch am Tatort fest. Die beiden Afroamerikaner wurden wegen Mordes zum Tod verurteilt. Der Komplize von Jones wurde bereits 1985 hingerichtet. Jones kämpfte danach Jahrzehnte mit immer neuen Eingaben bei Gerichten gegen seine Exekution. Kritiker beklagen, dass Gefangene wie Jones durch jahrzehntelange Isolationshaft vor ihrer Hinrichtung doppelt bestraft würden. Gegner der Todesstrafe in den USA verwiesen auf offene Fragen in dem Mordfall. Jones habe stets bestritten, bei dem Überfall auf den Angestellten geschossen zu haben.

03.02.2016

Saudi-Arabien hebt Todesurteil gegen Dichter auf

 

Ein Gericht in Saudi-Arabien hat ein Todesurteil gegen einen palästinensischen Dichter gekippt. Das Urteil gegen Aschraf Fajad wegen "Abwendung vom Glauben" sei am Dienstag in eine achtjährige Haftstrafe umgewandelt worden, teilte sein Anwalt mit. Der Lyriker wurde den Angaben zufolge zudem zu 800 Peitschenhieben verurteilt und muss in staatlichen Medien einen formellen Widerruf veröffentlichen. Fajad war im Jahr 2014 zunächst zu vier Jahren Gefängnis und 800 Peitschenhieben verurteilt worden. Im November 2015 hatte ein Berufungsgericht dann die Todesstrafe verhängt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch waren dem Dichter blasphemische Äußerungen bei einer Diskussionsveranstaltung in einem Café sowie in einem vor zehn Jahren erschienenen Gedichtband vorgeworfen worden. Saudi-Arabien gehört nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit. Allein 2015 wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP 153 Todesurteile vollstreckt. Im Vorjahr waren es noch 84 Exekutionen gewesen. In Saudi-Arabien steht auf Terrorismus, Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raub und Drogenhandel die Todesstrafe. Aber auch Delikte wie das Abfallen vom Glauben, "Hexerei" und Ehebruch können laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit dem Tod bestraft werden. Die meisten Todeskandidaten werden öffentlich enthauptet.

03.02.2016

Ägyptisches Gericht hebt 149 Todesurteile auf

 

Das höchste ägyptische Berufungsgericht hat die Todesurteile gegen 149 Islamisten aufgehoben und ein Wiederaufnahmeverfahren angeordnet. Die Anhänger der verbotenen Muslimbrüder waren schuldig gesprochen worden, elf Polizisten bei islamistischen Krawallen im Sommer 2013 "gelyncht" zu haben. Dem Einspruch der Angeklagten gegen das Urteil gaben die Richter am Mittwoch statt. Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi war nahe der Hauptstadt Kairo in Kerdasa eine Polizeistation überfallen worden. Dabei kamen neben den Sicherheitskräften auch zwei Zivilisten ums Leben. Der Zusammenstoß geschah am Tag der gewaltsamen Auflösung von Protestlagern der Muslimbrüder in Kairo mit Hunderten Toten - dem wohl blutigsten Tag in der neueren Geschichte Ägyptens. Die Todesurteile für 34 weitere Beschuldigte seien nicht aufgehoben worden. Sie seien in Abwesenheit verurteilt worden und befänden sich nicht in den Händen der Behörden.

02.02.2016

Saudi-Arabien: 56. Enthauptung in diesem Jahr

 

Am Montag wurde in Saudi-Arabien ein saudischer Staatsbürger hingerichtet. Ahmed al-Harbi war für schuldig befunden worden, in einem Streit einen Landsmann erstochen und erschossen zu haben. Es war die 56. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr. Die meisten Exekutionen werden durch Enthauptung mit dem Schwert vollzogen.

01.02.2016

ISIS exekutierte über 2000 Zivilisten in 19 Monaten

 

Die Menschenrechtsorganisation "Syrian Observatory for Human Rights" in England erklärt, seit der Ausrufung des Kalifats im Juni 2014 habe ISIS 3895 Menschen hingerichtet, über die Hälfte - nämlich 2114 - seien Zivilisten gewesen., darunter 116 Frauen und 78 Kinder. Die Zivilisten seien erschossen, geköpft, gesteinigt und von hohen Gebäuden geworfen worden. Die Nicht-Zivilisten seien Kämpfer für die syrische Regierung oder Soldaten, loyal dem Regime, oder Angehörige von Rebellengruppen gewesen. 422 der Hingerichteten sollen eigene Mitglieder von ISIS gewesen sein.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Januar 2016