28.02.2018
Alabama will Hinrichtungen durch Stickstoff einführen
Alabamas Senat hat einen Gesetzesentwurf genehmigt, mit dem Todeskandidaten alternativ zur Giftspritze durch Erstickung mit Stickstoff hingerichtet werden könnten. Die geplante Gesetzesänderung muss nun als nächstes vom Repräsentantenhaus bewilligt werden. Das neue Gesetz würde den Erstickungstod auch zur primären Hinrichtungsmethode machen, sollte in der Zukunft ein Gericht die Giftspritze für unrechtmäßig erklären oder die nötige Medikation nicht mehr zu beschaffen sein. Die Hinrichtung durch Stickstoff würde mit einer Maske vollzogen oder in einer speziellen Kammer. Sauerstoff würde entzogen und Stickstoff zugeführt. Veterinäre nutzen diese Möglichkeit, um Tiere einzuschläfern, doch die American Veterinary Medical Association sagt, das sei bestenfalls bei Vögeln sinnvoll und benötige bei größeren Tieren vorab ein Sedativum. Senator Pittman, der den Gesetzentwurf auf den Weg gebracht hat, erklärte, es könnten vorab Tests für diese Methode bei Menschen gemacht werden. Primaten müssten dann dafür ihr Leben lassen. Oklahoma und Mississippi haben diese Methode als Alternative bereits zugelassen, doch bislang wurde kein Insasse auf diese Weise hingerichtet.
26.02.2018
USA: Trump pro Todesstrafe für Drogendealer
US-Präsident Donald Trump hat sich einem Bericht zufolge wiederholt für die Exekution von Drogendealern ausgesprochen. Nach Angaben des Informationsdienstes Axios sagte Trump über Drogenhändler u.a.: "Wisst ihr, die Chinesen und die Philippiner haben kein Drogenproblem. Sie töten sie einfach." Dem Bericht zufolge, der sich auf mehrere Quellen im Weißen Haus stützt, stellt Trump Drogendealer auf eine Stufe mit Serienmördern. Die Todesstrafe sei für alle angemessen. Trumps Beraterin Kellyanne Conway zufolge ist die Position des Präsidenten "differenzierter". Er spreche "nur" vom Massengeschäft mit Drogen und von Dealern, die Tausende Menschen auf dem Gewissen hätten. Dem Bericht zufolge glaubt Trump allerdings nicht, dass seine Haltung in den USA Gesetz werden könne. Auf den Philippinen hat Präsident Rodrigo Duterte der Drogenkriminalität den Kampf angesagt. Seit seinem Amtsantritt Ende Juni 2016 wurden bereits mehr als 3980 Menschen bei Polizeieinsätzen gegen Drogendealer und -konsumenten getötet. Auch China geht hart gegen Drogenhändler vor. Gegen Dealer und auch gegen Drogenkonsumenten kann ab einer bestimmten Drogenmenge die Todesstrafe verhängt werden - in den letzten Jahres sind immer wieder Todesurteile gegen Großdealer vollstreckt worden.
Weitere Informationen:
25.02.2018
Irak: Todesurteile für türkische Frauen wegen IS-Mitgliedschaft
Ein Strafgericht in der irakischen Hauptstadt Bagdad hat etliche türkische Frauen wegen Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zum Tod verurteilt. Die Nachrichtenagentur AFP spricht von 15, die Agentur Reuters von 16 verurteilten Frauen. Die zwischen 20 und 50 Jahre alten Frauen gestanden demnach, illegal in den Irak gekommen zu sein, um sich dort ihren Männern, IS-Kämpfern, anzuschließen. Die Frauen haben nach Gerichtsangaben einen Monat Zeit, um gegen die Urteile in Berufung zu gehen. Vergangenes Jahr wurden im Irak 106 Menschen hingerichtet, die meisten von ihnen wegen "Terrorismus". Laut Artikel 4 des Anti-Terror-Gesetzes droht jedem die Todesstrafe, der Terrorakte verübt, plant, finanziert, unterstützt oder dazu anstachelt. Nicht nur Iraker werden verurteilt, sondern auch Ausländer. So wurde im Januar eine Deutsche aus Mannheim mit marokkanischen Wurzeln wegen IS-Mitgliedschaft zum Tod durch Erhängen verurteilt. Nach Expertenschätzungen sitzen im Irak derzeit rund 20.000 Menschen wegen angeblicher IS-Mitgliedschaft im Gefängnis. Unter ihnen sollen auch rund 560 Frauen sein.
24.02.2018
Philippinen: Demonstration gegen Todesstrafe und Drogenkrieg
In der philippinischen Hauptstadt Manila sind tausende Menschen gegen eine Wiedereinführung der Todesstrafe auf die Straßen gegangen. Beim sogenannten "Marsch für das Leben" protestierten sie zugleich gegen willkürliche Tötungen von mutmaßlichen Drogenhändlern. Seit dem Antritt von Präsident Duterte Ende 2016 wurden mehr als 7.000 Menschen von der Polizei oder von Milizen im Kampf gegen Drogenkriminalität erschossen. Die Wiedereinführung der Todesstrafe war eines der zentralen Wahlkampfversprechen von Präsident Duterte. Zu der Demonstration hatten die katholische Bischofskonferenz der Philippinen und katholische Laienorganisationen aufgerufen.
23.02.2018
Benin schafft die Todesstrafe ab
Der westafrikanische Staat Benin hat die Todesstrafe offiziell abgeschafft, wie ein Dekret bestätigt, das Präsident Patrice Talon veröffentlicht hat. Im Zuge der Abschaffung der Todesstrafe werden alle Todesurteile in lebenslange Haft umgewandelt.
23.02.2018
Texas: Urteilsumwandlung für Thomas Whitaker kaum eine Stunde vor der Hinrichtung
Etwa 45 Minuten vor seiner geplanten Hinrichtung durch den US-Bundesstaat Texas hat Gouverneur Greg Abbott am Donnerstag das Todesurteil für Thomas Bart Whitaker in eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der Bewährung umgewandelt. Der 38-Jährige hatte 2003 seinen Zimmergenossen damit beauftragt, seine Familie zu töten, um an das Erbe zu gelangen. Whitakers Komplize erschoss dessen Mutter und Bruder und verletzte den Vater Kent Whitaker, der das Verbrechen überlebte und sich in all den Jahren für seinen Sohn einsetzte und gegen das Todesurteil kämpfte. Wohl vor diesem Hintergrund hatte der Gnadenausschuss von Texas vor zwei Tagen die äußerst seltene Empfehlung der Gnade ausgesprochen, die in Texas Voraussetzung für eine Urteilsumwandlung durch den Gouverneur darstellt. Abbott begründete seine Entscheidung u.a. damit, dass der Auftragsmörder im Gegensatz zu Whitaker nicht die Todesstrafe erhalten habe. Zudem lehne der Vater die Hinrichtung seines Sohnes vehement ab. "Mister Whitakers Vater beharrt darauf, dass er erneut zum Opfer würde, wenn der Staat sein letztes verbliebenes Familienmitglied tötet."
Weitere Informationen:
Gouverneur von Texas wandelt Todesstrafe in letzter Minute in lebenslange Haft um
23.02.2018
Florida: Eric Branch hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Florida der 47-jährige Eric Scott Branch mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte 1993 eine 21-jährige Studentin vergewaltigt und getötet. Einige Tage nach dem Verbrechen hatte er sich selbst gestellt. In seinen letzten Worten erklärte Branch, nicht die Gefängnisbeamten sollten ihn hinrichten, sondern der Gourverneur Floridas und der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates sollten dies persönlich tun. Kurz danach, als die Chemikalien zu wirken begannen, fing er an sich zu winden und versuchte, um sich zu schlagen. Schließlich schrie er: "Mörder! Mörder! Mörder!" Branch war mit einem Votum von 10 zu 2 Stimmen der Geschworenen zum Tod verurteilt worden. 2016 wurde diese Praxis in Florida für unzulässig erklärt - das Jury-Urteil muss einstimmig gefällt werden. Jedoch hat diese neue Regelung rückwirkend keinen Einfluss auf vor 2002 zum Tod verurteilte Gefangene.
22.02.2018
Alabama: Aufschub für Doyle Lee Hamm
Die Exekution des Todesurteils von Doyle Lee Hamm im US-Bundesstaat Alabama war nur eine von dreien, die in den USA am Donnerstag geplant war. Ein juristisches Tauziehen begann schon in den Wochen und Tagen zuvor, als es zunächst einen Aufschub gab, der später wieder aufgehoben wurde. Auch am Tag der geplanten Hinrichtung selbst verfügte in diesem Fall der Supreme Court der Vereinigten Staaten einen befristeten Aufschub, der wenige Stunden danach widerrufen wurde. Die Gefängnisbehörde verzichtete am Ende jedoch auf die Vollstreckung des Urteils an diesem Tag, weil die Zeit zu knapp sei für eine ordentliche Durchführung der Hinrichtung - sie hätte vor Mitternacht erfolgen müssen, da der aktuelle Hinrichtungsbefehl danach seine Gültigkeit verlor. Über die zweieinhalb Stunden Zeit zwischen der letzten Aufhebung des Aufschubs und dem Abbruch der Hinrichtung gibt es keine offiziellen Informationen. Spekulationen gehen davon aus, dass man in der Zeit vergeblich eine brauchbare Vene für die tödliche Injektion gesucht habe. Hamm ist zum Tod verurteilt für den Mord an einem Hotelangestellten im Jahr 1987.
22.02.2018
Indonesien: Deutschem droht Todesurteil wegen Drogenbesitzes
Einem Deutschen droht in Indonesien wegen des Vorwurfs des Drogenschmuggels die Todesstrafe. Der 56-Jährige sei Ende Januar am Flughafen der Ferieninsel Bali festgenommen worden, teilte die indonesischen Behörden mit. Im Gepäck des Mannes seien Heroin, Amphetamine, Morphium und Valium entdeckt worden. Ihm droht die Todesstrafe, weil er nach Angaben der Behörden insgesamt mehr als fünf Gramm Drogen bei sich trug. Bei einer Pressekonferenz wurde der Deutsche am Donnerstag zusammen mit einem festgenommenen Briten der Öffentlichkeit präsentiert. Die beiden Männer trugen Gefängniskleidung und eine Sturmhaube. Der 48-jährige Brite war zwei Tage vor dem Deutschen auf Bali festgenommen worden. In seinem Gepäck fand der Zoll mehr Valium als ihm verschrieben wurde. Indonesien zählt zu den Ländern mit den strengsten Drogengesetzen weltweit. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Indonesier und ausländische Verurteilte wegen Drogendelikten hingerichtet.
20.02.2018
In Botswana wurde nach drei Jahren hinrichtungsfreier Zeit am letzten Wochenende ein 28-jähriger Mann gehängt. Joseph Poni Tselayarona war wegen angeblichen Mordes an seiner Freundin und ihrem drei Jahre alten Sohn im Jahr 2010 zum Tod verurteilt worden. Botswana ist mittlerweile das einzige Land im Süden Afrikas, das noch an der Todesstrafe festhält. Seit 2015 war kein Todesurteil mehr vollstreckt worden. Insgesamt haben 20 afrikanische Staaten die Todesstrafe inzwischen abgeschafft. Zu den afrikanischen Staaten, in denen noch immer Todesurteile ausgesprochen und auch vollstreckt werden, zählen insbesondere Nigeria, Ägypten, Libyen, Somalia und der Sudan. Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge zeigt sich in Afrika jedoch ein deutlicher Abwärtstrend in Bezug auf die Todesstrafe. So wurden im vergangenen Jahr insgesamt 22 Personen in Afrika hingerichtet, während es im Jahr 2016 noch 43 waren.
21.02.2018
Ein Mann namens Saiful Islam, der wegen dreifachen Mordes im Jahr 2003 zum Tod verurteilt war, ist im Gefängnis von Haripur in Pakistan gehängt worden. Zwei Gnadengesuche an High Court und Supreme Court waren abgelehnt worden. Der Leichnam wurde nach den entsprechenden Formalitäten den Angehörigen ausgehändigt.
20.02.2018
Irak: Sechs Jahre Haft für Linda W. aus Sachsen
Seit acht Monaten sitzt Linda W. im Irak in Haft, am Wochenende nun wurde die 17-jährige deutsche IS-Anhängerin in Bagdad verurteilt: zu einer Haftstrafe von sechs Jahren, wegen Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe und illegalen Grenzübertritts. Der Fall erregte internationale Aufmerksamkeit: Im Juli 2016 war Linda W. aus dem sächsischen Pulsnitz über die Türkei zum "Islamischen Staat" nach Syrien ausgewandert. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie sich radikalisiert. Ein Jahr später wurde sie in Mossul im Irak festgenommen, zusammen mit anderen Frauen. Zuletzt wurden im Irak auch weitere Frauen mit deutscher Staatsbürgerschaft verurteilt – darunter Lamia K., eine 50-jährige Deutschmarokkanerin aus Mannheim, die eine Todesstrafe erhielt. Todesurteile werden im Irak von einem Richterrat überprüft. Die Linie der Bundesregierung lautet bisher: Die erwachsenen deutschen IS-Anhänger sollen sich vorerst den Gerichten vor Ort stellen. Mit ihrer Ausreise hätten sie gewusst, worauf sie sich einließen. Nur bei einer Todesstrafe wird interveniert.
19.02.2018
Gambia auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe
Das westafrikanische Gambia setzt die Verhängung und Anwendung Todesstrafe aus und beabsichtigt, sie ganz abzuschaffen. Das Moratorium sei "ein erster Schritt zur Abschaffung", sagte Präsident Adama Barrow zur Feier des Unabhängigkeitstags am Sonntag. Mit diesem Schritt soll das Ansehen des Landes in der internationalen Gemeinschaft aufgewertet werden. Vor kurzem trat Gambia wieder den Commonwealth bei, aus dem Gambia unter dem vorangegangenen Präsidenten, Yahya Jammeh, im Jahr 2013 ausgetreten war. Die Entscheidung zur Abschaffung der Todesstrafe erfolgt also kaum nur aus humanitären Gründen. Vor allem die Öffentlichkeitsarbeit von Bürgerrechtsaktivsten und die Ausübung von Druck erreichen diese Ziele. Mit der Entscheidung Gambias ist die Todesstrafe in Westafrika weiter auf dem Rückzug. Sie wird nur noch in Nigeria angewendet, in den meisten anderen Staaten werden Todesurteile nicht mehr vollstreckt.
Weitere Informationen:
17.02.2018
Pakistan: Vierfache Todesstrafe für Kindesmord
Am 23. Januar wurde Imran Ali in Pakistan festgenommen. Der Vorwurf: Er soll die siebenjährige Zainab Ansari entführt, vergewaltigt und dann ermordet haben. Die Leiche des Kindes war zwei Wochen zuvor in der Stadt Kasur, südlich von Lahore, in einem Müllbehälter gefunden worden. Jetzt hat ein Gericht in Pakistan den 24-Jährigen viermal zum Tod verurteilt - wegen Entführung, Vergewaltigung, Mord, Terrorismus und Sodomie. Er kann innerhalb der kommenden 15 Tage Berufung einlegen. Der Tod des Mädchens hatte für Empörung in der Öffentlichkeit gesorgt. Bei Protesten gegen angeblich inkompetente und untätige Polizeikräfte wurden zwei Demonstranten getötet. Der Angeklagte wird mit weiteren Tötungen von Mädchen in Verbindung gebracht, für die er gesondert angeklagt werden soll. "Imran hat dem Gericht noch heute gesagt, dass er acht Mädchen getötet hat", sagte der Staatsanwalt in Lahore. Noch mindestens ein Dutzend Mädchenmorde in der Region gelten als ungeklärt.
Weitere Informationen:
16.02.2018
UN verlangt Stopp von Hinrichtungen Jugendlicher im Iran
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte hat den Iran am Freitag aufgefordert, die Hinrichtung Jugendlicher und junger Erwachsener zu stoppen, die Verbrechen vor ihrem 18. Lebensjahr begangen haben. Im Januar seien drei Personen für Morde hingerichtet worden, die sie im Alter von 15 oder 16 Jahren begangen hätten, sagte Zeid Ra’ad al-Hussein am Freitag in Genf. Einigen der etwa 80 Jugendlichen in iranischen Todeszellen könnte eine Hinrichtung unmittelbar bevorstehen, befürchtet der UN-Hochkommissar. Die iranischen Behörden reagierten zunächst nicht auf die Kritik. Das Land hat das internationale Abkommen unterzeichnet, das Hinrichtungen Jugendlicher verbietet. Dennoch hält der Iran daran fest.
Weitere Informationen:
Iran: Erneute Massenhinrichtung - zehn Gefangene gehängt
Iran: Wissenschaftler Ahmadreza Djalali von Todesstrafe bedroht
IRAN: KARIM ZARGAR, THE HEAD OF A SPIRITUAL INSTITUTION, WAS HANGED
IRAN: 6 PRISONERS EXECUTED IN KARAJ
15.02.2018
147 Todesurteile beantragt für Regimegegner in Äquatorialguinea
Die Staatsanwaltschaft im zentralafrikanischen Ölstaat Äquatorialguinea hat die Hinrichtung von 147 Oppositionsanhängern beantragt. Den Angeklagten vor dem Strafgericht in der Stadt Mongomo würden Aufwiegelung, Angriffe auf die Staatsmacht, Störung der öffentlichen Ordnung und Sachbeschädigung zur Last gelegt, sagte ihr Verteidiger der Nachrichtenagentur AFP. Der Staatsanwalt habe deshalb "die Höchststrafe gegen alle angeklagten Oppositionsanhänger gefordert". Unter den Angeklagten sind den Angaben zufolge auch Führungsmitglieder der wichtigsten Oppositionspartei Äquatorialguineas, Ciudadanos por la Innovación (CI). Die Partei warf den Behörden vor, Angeklagte "brutal gefoltert" zu haben. Wegen der Folterungen hätten rund 30 der Angeklagten nicht vor dem Gericht erscheinen können. Die CI kündigte eine Klage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof an. Die frühere spanische Kolonie Äquatorialguinea ist einer der größte Ölproduzenten in Afrika südlich der Sahara. Die überwiegende Mehrheit der 1,2 Millionen Einwohner lebt jedoch in Armut. Obiang regiert das kleine Land an der Westküste Afrikas seit 1979. Bei der Parlamentswahl im November holte die Regierungspartei 99 von 100 Sitzen – ein Sitz ging an die CI.
12.02.2018
Saudi-Arabien: Hinrichtung von vier Pakistanern
Wie das Innenministerium mitteilt, sind in Saudi-Arabien vier Männer hingerichtet worden. Die pakistanischen Staatsbürger sollen eine Frau vergewaltigt und ermordet sowie deren Sohn vergewaltigt haben. Sie waren ebenfalls für schuldig befunden worden, Schmuck und Geld gestohlen zu haben, nachdem sie das Haus der Frau in Riad überfallen hatten. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden in Saudi-Arabien in diesem Jahr bereits 20 Todesurteile vollstreckt.
10.02.2018
China: Kindermädchen wegen tödlicher Brandstiftung zum Tod verurteilt
Das Kindermädchen Mo Huanjing wurde vom Mittleren Volksgericht von Hangzhou in der Provinz Zhejiang zum Tod verurteilt. Mo wird vorgeworfen, im letzten Juni in einer Wohnung im Stadtbezirk Shangcheng in Hangzhou ein Feuer gelegt zu haben, in dessen Folge ihre Arbeitgeberin und deren drei Kinder im Alter von 6, 8 und 11 Jahren ums Leben kamen. Das Gericht entschied, gegenüber Mo keine Nachsicht walten zu lassen, da ihr Handeln verabscheuungswürdig gewesen sei und zu schwerwiegenden Konsequenzen geführt habe. Laut der Anklageschrift war Mo Huanjing aufgrund ihrer Spielsucht hoch verschuldet und hatte Wertgegenstände ihrer Arbeitgeberin gestohlen. In der Anklage hieß es weiter, dass Mo das Feuer absichtlich gelegt habe, um es anschließend zu löschen und sich so der Dankbarkeit ihrer Chefin zu versichern. Mit diesem Vorgehen wollte sie ihre Arbeitgeberin bewegen, ihr Geld zu leihen. Mo drückte bei der ersten Anhörung ihre Reue aus und sagte, dass sie das Opfer nicht habe verletzen wollen. Sie hat sich in der Hoffnung, eine leichtere Strafe zu bekommen, schuldig bekannt. Mo war zwischen 2015 und 2016 insgesamt dreimal von ihren früheren Arbeitgebern wegen Diebstahl entlassen worden.
09.02.2018
Irak: Massenhinrichtungen von IS-Kämpfern?
Human Rights Watch (HRW) hat den kurdischen Sicherheitskräften im Nordirak die außergerichtliche Hinrichtung hunderter Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vorgeworfen. Die kurdischen Polizeikräfte Assajesch hätten vergangenen Sommer eine Woche lang jede Nacht nahe der Ortschaft Sumar gefangene IS-Mitglieder getötet, erklärte die stellvertretende HRW-Direktorin für den Nahen Osten. Womöglich seien so mehrere hundert männliche Gefangene erschossen worden, erklärte sie. Die Leichen sollen in einem Massengrab verscharrt worden sein. HRW stützt sich auf die Aussagen eines früheren Mitglieds der kurdischen Sicherheitskräfte und von sechs Anwohnern. Demnach erfolgten die Hinrichtungen zwischen dem 28. August und dem 3. September. Ein Vertreter der kurdischen Autonomieregion bestritt die Angaben. Vermutlich seien die bei Kämpfen getöteten IS-Anhänger an einen Ort gebracht und dort begraben worden. Allerdings liegt das Massengrab laut HRW 40 Kilometer vom Ort der Kämpfe entfernt. Außerdem sei damit nicht erklärt, warum die Leichen laut den Augenzeugen alle mit einer Kugel im Kopf gefunden wurden, erklärte die Menschenrechtsorganisation.
08.02.2018
Ohio: Hinrichtung von Raymond Tibbets verschoben
Die für kommenden Dienstag geplante Hinrichtung von Raymond Tibbets im US-Bundesstaat Ohio ist durch den Gouverneur auf Oktober verschoben worden. Einer der zwölf Geschworenen hatte in einem Brief Gouverneur Kasich um den Aufschub gebeten, weil 20 Jahre nach dem Verfahren Zweifel an der Richtigkeit seiner Entscheidung habe. Er habe nicht genug Informationen über den Hintergrund des Täters gehabt, seine schwierige Kindheit und seine Drogenabhängigkeit. Der Gnadenausschuss soll nun erneut entscheiden, ob Tibbets Urteil vollstreckt werden soll, nachdem die Geschworenen nicht ausreichend über mögliche mildernede Umstände in Kenntnis gesetzt wurden.
07.02.2018
Pakistan: Todesurteil wegen Lynchmords an einem Studenten
Rund zehn Monate nach dem brutalen Lynchmord an einem pakistanischen Studenten wegen falscher Blasphemievorwürfe hat ein Gericht nach Medienberichten einen der insgesamt 61 Angeklagten zum Tod verurteilt. Fünf Menschen müssten für 25 Jahre ins Gefängnis, 25 Angeklagte hätten vierjährige Haftstrafen erhalten und 26 seien freigelassen worden. Gotteslästerung ist im muslimisch-konservativen Pakistan mit seinen vielen islamistischen Gruppen ein sensibles Thema, das immer wieder emotionale Massenversammlungen und Akte von Selbstjustiz auslöst. Der Mord hatte landesweit, aber auch international eine Debatte über den Missbrauch der strengen Blasphemiegesetze des Landes ausgelöst, die unter Umständen sogar die Todesstrafe für angemessen halten. Im April 2017 hatten auf dem Campus der Universität von Mardan in Nordwestpakistan Dutzende Männer Mashal Khan (23) angegriffen, ihn geschlagen, auf ihn geschossen und ihn aus dem zweiten Stock geworfen. Sie hatten Gerüchte gehört, dass er im Internet gotteslästerliche Inhalte verbreitet habe. Das stellte sich später als falsch heraus. Ermittler sagten laut Medienberichten, dass ein Student und ein Mitarbeiter der Universität die Vorwürfe erfunden hätten, um ihn loszuwerden.
06.02.2018
Somalia: Todesurteil für Attentäter von Mogadischu
Dreieinhalb Monate nach dem schlimmsten Bombenanschlag in der Geschichte Somalias hat ein Militärgericht einen 23-Jährigen als Drahtzieher des Angriffs zum Tod verurteilt. Das Gericht in der Hauptstadt Mogadischu verhängte gegen Hassan Adan Isaq die Todesstrafe, die durch ein Erschießungskommando vollstreckt werden soll. Nach Überzeugung der Richter befehligte er eine Zelle der islamistischen Al-Shabaab-Miliz, die am 14. Oktober in Mogadischu einen Lastwagen in die Luft gesprengt hatte. Bei dem Anschlag auf einer stark befahrenen Kreuzung waren mehr als 500 Menschen getötet und fast 300 weitere Menschen verletzt worden. Wann das Todesurteil vollstreckt werden soll, ließ das Gericht offen. Ein weiterer Angeklagter wurde in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Er soll den Lastwagen für den Anschlag besorgt haben. Die Shabaab-Miliz kämpft in dem Land am Horn von Afrika seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats.
05.02.2018
Über 2000 Häftlinge in den Todeszellen Nigerias
Im afrikanischen Nigeria hat Berichten zufolge die Zahl der Gefangenen, die auf ihre Hinrichtung warten, die Summe von 2277 erreicht. Im Dezember 2016 sollen es erst 1440 gewesen sein. 837 Todesurteile wurden dementsprechend seitdem verhängt.
02.02.2018
Texas: John Battaglia hingerichtet
Mit rund drei Stunden Verspätung wurde am Donnerstagabend der 62-jährige John David Battaglia durch den US-Bundesstaat Texas mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Die Hinrichtung war bereits mehrfach verschoben worden. Auch dieses Mal hatten Battaglias Anwälte Anträge auf Aufschub bei verschiedenen Gerichten eingereicht, sie wurden jedoch abgelehnt. Die Anwälte argumentierten, ihr Mandant leide an einer psychischen Krankheit und Wahnvorstellungen und könne gar nicht verstehen, warum er bestraft werde. Battaglia hatte 2001 seine beiden sechs- und neunjährigen Töchter erschossen, als sie bei ihm zu Besuch waren. Seine Ex-Frau hatte die Tat am Telefon miterlebt. Sie hatte ihn zuvor wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen angezeigt. "Wir sehen uns alle auf der anderen Seite", waren seine letzten Worte, nachdem er seine Ex-Frau begrüßt hatte, die vom Zeugenraum aus der Hinrichtung beiwohnte.
02.02.2018
Vietnam: Offenbar keine Todesstrafe für Trinh Xuan Than
Der vietnamesische Geschäftsmann Trinh Xuan Thanh muss in seiner Heimat Vietnam offensichtlich kein Todesurteil mehr befürchten. Der Fall hatte in Deutschland für viel Aufsehen gesorgt, weil der Mann mutmaßlich aus der Bundesrepublik entführt worden war. Die Staatsanwaltschaft verzichtete nach Angaben eines Verteidigers auch in einem zweiten Korruptionsprozess in der Hauptstadt Hanoi darauf, die Todesstrafe zu fordern. Sie verlangt für den 52-Jährigen jedoch lebenslange Haft. Der Prozess gegen den einstigen kommunistischen Spitzenfunktionär wurde am Freitag nach mehrtägiger Pause fortgesetzt. Das Urteil wird nächste Woche erwartet, vermutlich am Mittwoch. Der Fall belastet die Beziehungen zwischen Deutschland und Vietnam massiv. Thanh war bereits in einem ersten Verfahren wegen Korruption und Misswirtschaft zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Weitere Informationen:
01.02.2018
Dritte Exekution Minderjähriger im Iran in einem Monat
Am Dienstag soll in einem Gefängnis im Iran eine junge Frau namens Mahbubeh Mofidi gehängt worden sein. Sie sei erst 17 Jahre alt gewesen, als sie gemeinsam mit ihrem Schwager im Dezember 2013 ihren Ehemann einen Monat nach der Hochzeit getötet habe. Ebenfalls im Januar wurden im Iran Ali Kazemi und Amir Hossein Pourjafar hingerichtet, die die ihnen zur Last gelegten Morde im Alter von 15 bzw. 16 Jahren begangen haben sollen. Internationales Recht, das auch vom Iran ratifiziert wurde, verbietet die Hinrichtung von Tätern, die zur Tatzeit noch keine 18 Jahre alt waren. Die Exekution Minderjähriger ist allerdings nur die Spitze des Eisbergs in der Hinrichtungspraxis des Iran, der auf die Einwohnerzahl umgerechnet weltweit mit Abstand die meisten Todesurteile vollstreckt, manche davon sogar öffentlich vor zahlreichen Zuschauern, unter denen sich auch Kinder befinden, die mitansehen, wie Menschen an Baukränen aufgehängt werden.
Weitere Informationen:
Iran: Hinrichtungswelle geht weiter
Kritik an Hinrichtung minderjähriger Straftäter im Iran
Execution of a Juvenile Offender in Iran
Iran: Juvenile Offender, Amir Hossein Pourjafar Executed
IRAN: TWO PRISONERS HANGED ON MURDER CHARGES
IRAN: PRISONER EXECUTED AT SHIRAZ PRISONIRAN: TWO PRISONERS EXECUTED AT KARAJ CENTRAL PRISON
01.02.2018
Im Zentralgefängnis von Faisalabad in Pakistan ist ein Mann hingerichtet worden. Manzoor Ahmad war zum Tod verurteilt, weil er 2005 seine Schwägerin und deren zwei Töchter in einer häuslichen Auseinandersetzung getötet haben soll. Sein Leichnam wurde nach der Exekution seinen Angehörigen zur Beisetzung ausgehändigt.
Weitere Informationen:
Pakistan: Regierung überlegt, wieder öffentlich hinrichten zu lassen
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Januar 2018