31.01.2012
Georgia: Aufschub für Nicholas Tate
Wenige Stunden vor seiner geplanten Hinrichtung im US-Bundesstaat Georgia hat Nicholas Tate einen Aufschub erhalten. Tate wurde 2005 zum Tod verurteilt, weil er zusammen mit seinen zwei Brüdern bei einem Raubüberfall eine Frau und ihr dreijähriges Kind getötet hatte. 2009 entschied Tate, auf seine Berufungsverfahren zu verzichten. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft erfolgte der Hinrichtungsaufschub, weil Tate nun doch die Wiederaufnahme seiner Verfahren beabsichtige. Die Angehörigen der Opfer zeigten sich schockiert und enttäuscht - sie wünschen sich "Closure" (Abschluss) und keine Fortführung des Falles vor Gericht.
31.01.2012
Jemen: Zwei Oppositionelle hingerichtet
Im Jemen sind zwei Männer in einem politischen Zusammenhang hingerichtet worden. Khalid Nahshal und Abdu Nahshal gehörten zu 32 Angeklagten, denen die Tötung mindestens eines Regierungsbeamten während der Präsidentschaftswahlen 2006 vorgeworfen wurde. Die Opposition verurteilte die Vollstreckung der Todesurteile. Sie seien politisch motiviert gewesen, weil die Männer die Opposition unterstützt hatten.
26.01.2012
Texas: Rodrigo Hernandez hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 38-jährige Rodrigo Hernandez mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er soll 1994 eine 38-jährige Frau vergewaltigt und getötet haben. Erst 2002 war Hernandez aufgrund einer DNA-Probe mit dem bis dahin nicht aufgeklärten Fall in Verbindung gebracht worden. Während er die Tat daraufhin zunächst zugegeben und Reue gezeigt hatte, behauptete er später und noch in den letzten Wochen, er sei unschuldig. Die DNA-Spuren erklärte er mit oralem Sex, für den er bezahlt habe. Unter den Zeugen der Hinrichtung befand sich der heute 33-jährige Sohn des Opfers. Obwohl er ein Befürworter der Todesstrafe sei, freue er sich nicht darüber, sagte er nach der Exekution. Hernandez' Tod ändere nichts daran, dass seine Kinder nie die Umarmung ihrer Großmutter erfahren würden. Er bete für die Angehörigen von Hernandez.
24.01.2012
Irak: 34 Hinrichtungen an einem Tag
Medienberichten zufolge sind am vergangenen Donnerstag im Irak 34 Todesurteile auf einmal vollstreckt worden. Die Todesurteile seien für verschiedene Verbrechen verhängt worden und unter den Hingerichteten befänden sich auch zwei Frauen. Die Hochkommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen hat sich schockiert über die Nachricht geäußert. Die UN gehen davon aus, dass seit 2004 mindestens 1200 Todesurteile im Irak ausgesprochen wurden. Die Todesstrafe ist im Irak für fast 50 Straftaten vorgesehen.
Weitere Informationen:
Iraq’s execution of 34 people in one day ‘shocking’ – UN human rights chief
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Deutschland und EU fordern von Irak Abschaffung der Todesstrafe
24.01.2012
Malaysia: Drei jungen Männern aus Bonn droht Todesstrafe
Mit mehreren Kilo Drogen im Koffer sind drei Bonner, zwischen 23 und 25 Jahre alt, am Flughafen in Kuala Lumpur festgenommen worden. Der Flieger kam aus der Türkei und landete Silvester in der malaysischen Hauptstadt. Den drei Bonnern, die aus Marokko und Afghanistan stammen, droht jetzt die Todesstrafe. In dem fernasiatischen Land gilt schon der Besitz von 200 Gramm Marihuana oder 15 Gramm Heroin als Handel, wird dann meist mit Tod durch den Strang geahndet.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
23.01.2012
Öffentliche Hinrichtung in Somalia
In Somalia ist am Montag ein Soldat öffentlich hingerichtet worden. Die Exekution erfolgte durch ein Erschießungskommando in Mogadischu. Mohamed Ali Isse (23) war durch ein Militärgericht für schuldig befunden worden, einen Kameraden erschossen zu haben. Verschiedene hochrangige Regierungsbeamte waren unter den Zeugen der Hinrichtung.
23.01.2012
Joe D'Ambrosio der 140. unschuldig zum Tod Verurteilte der USA
1988 soll Joe D'Ambrosio einen 19-jährigen Mann getötet haben - diese Überzeugung jedenfalls vertrat die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Ohio und erreichte dafür das Todesurteil. Erst 2006 hatte ein Bundesrichter das Urteil für ungültig erklärt, weil die Staatsanwaltschaft Beweismittel unterschlagen habe, die Joe D'Ambrosio entlastet hätten. 2009 war D'Ambrosio auf Kaution entlassen worden. Nun hat der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten endgültig entschieden, dass gegen ihn keine neue Anklage mehr erhoben werden kann. D'Ambrosio gilt daher nun als der 140. seit den 70er Jahren in den USA zum Tod Verurteilte, der aufgrund von Unschuld aus dem Todestrakt entlassen wurde.
Weitere Informationen:
Former Ohio death row inmate Joe D'Ambrosio, finally free, speaks out
23.01.2012
Todesurteil für kanadischen Software-Entwickler im Iran bestätigt
Saeed Malekpour ist Kanadier mit iranischen Wurzeln, hat in Kanada ständiges Aufenthaltsrecht. 2008 wurde Malekpour bei einem Besuch im Iran verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, "unmoralische" Software entwickelt zu haben. Das im Juni 2011 gefällte Urteil wurde nun durch das iranische Höchstgericht bestätigt: Der 35-Jährige ist zum Tode verurteilt. Eigentlich sollte sein Programm das Hochladen von Fotos erleichtern. Doch die Software - auf der sein Name steht - nutzten auch pornographische Websites.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
23.01.2012
Exekutions-Video der Taliban schockiert Pakistan
Ein von den Taliban veröffentlichtes Schock-Video zeigt die Exekution von 15 pakistanischen Soldaten. Vor ihrer Hinrichtung sieht man die Soldaten am Boden kauern. Dann müssen sie sich auf einem Hügel aneinander gefesselt aufstellen. Es folgt die Hinrichtung: Taliban-Kämpfer ermorden die pakistanischen Soldaten mit Schüssen in den Hinterkopf. Die Soldaten waren am 23. Dezember im Grenzgebiet zu Afghanistan entführt worden.
19.01.2012
Öffentliche Hinrichtung im Iran
In Kerman im Südosten Irans ist Medienberichten zufolge am Donnerstag ein Mann namens Majid Samimi öffentlich gehängt worden. Der 31-jährige Vater von zwei Kindern sei wegen Vergewaltigung zum Tod verurteilt gewesen. Seit 2011 hat sich die Zahl der öffentlichen Hinrichtungen im Iran drastisch erhöht. Allein von den bekannten 55 Exekutionen im Iran in diesem Jahr wurden 10 öffentlich ausgeführt.
17.01.2012
Delaware: Todesurteil von Robert Gattis umgewandelt
Der Gouverneur des US-Bundesstaates Delaware hat das Todesurteil für Robert Gattis, das am 20. Januar vollstreckt werden sollte, in eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit umgewandelt. Der Gnadenausschuss hatte mit 4:1 Stimmen die Begnadigung empfohlen. Gattis war für schuldig befunden worden, 1990 seine Freundin getötet zu haben, und hatte dafür das Todesurteil erhalten. In einer gerichtlichen Anhörung wird der 49-Jährige am Mittwoch zustimmen müssen, auf jegliche weitere Berufungsverfahren zu verzichten. Das hatte der Gnadenausschuss zur Bedingung gemacht. Seinen Aussagen zufolge wird Gattis dieser Forderung entsprechen.
15.01.2012
Berichten staatlicher iranischer Medien zufolge sind in der südiranischen Stadt Shiraz zwölf Straftäter gehängt worden. Sieben der zwölf wurden laut einem Bericht auf der Internetseite des staatlichen Fernsehsenders vom Sonntag wegen Drogenschmuggel verurteilt und in einem Gefängnis der Stadt hingerichtet. Die anderen fünf Häftlinge wurden demnach öffentlich in den Stadtvierteln hingerichtet, in denen sie ihre Verbrechen begangen haben. Bereits am Mittwoch sollen im Evin-Gefängnis von Teheran zwei Männer namens Fazlollah und Jalal wegen Vergewaltigung gehängt worden sein. Am 7. Januar soll ein ebenfalls wegen Vergewaltigung verurteilter Mann öffentlich in einem Ort in der Nähe von Gachsaran gehängt worden sein. Schon am 4. Januar seien in Zanjan fünf nicht namentlich genannte Männer im Gefängnis wegen Drogenschmuggels gehängt worden. Im Gefängnis von Varamin sei am 5. Januar der 53-jährige Nazar Ali Moradi wegen Drogenbesitzes gehängt worden.
Weitere Informationen:
Two prisoners were executed- 9 others to be executed in the coming days
One man was hanged publicly in western Iran - At least 40 executions ...
Five prisoners were hanged in western Iran
One prisoner was hanged in Varamin (west of Tehran)- 34 executions in five days
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
14.01.2012
Tunesien wandelt Todesurteile um
Zum ersten Jahrestag des Sturzes von Tunesiens langjährigem Präsidenten Ben Ali hat die Regierung 9.000 Häftlinge vorzeitig aus der Haft entlassen. Den Gefangenen sei ihre Strafe erlassen oder sie seien auf Bewährung freigesetzt worden, so das Justizministerium heute in Tunis. Zudem sei die Todesstrafe von 122 Verurteilten in lebenslange Haft umgewandelt worden. Am 14. Januar 2011 war Ben Ali, der Tunesien mit harter Hand 23 Jahre lang beherrscht hatte, nach anhaltenden Protesten überstürzt ins Exil nach Saudi-Arabien geflohen. Von Tunesien breitete sich die Protestbewegung rasch auf andere arabische Staaten aus.
13.01.2012
Ohio: Tauziehen um die Hinrichtung von Charles Lorraine
Ein Bezirksrichter hat vor zwei Tagen einen Aufschub der für den 18. Januar geplanten Hinrichtung von Charles Lorraine im US-Bundesstaat Ohio verfügt. Der Richter erklärte, der Staat habe bei der letzten Hinrichtung versäumt, die verwendeten Chemikalien zu dokumentieren sowie die medizinische Akte des Hinzurichtenden einer Prüfung zu unterziehen. Staatsanwaltschaft und Verteidigung streiten sich nun darum, ob die Abweichung Ohios vom eigenen Hinrichtungsprotokoll die Aussetzung der Hinrichtung rechtfertigt. Es ist wahrscheinlich, dass die Auseinandersetzung in ein Last-Minute-Tauziehen vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten mündet.
13.01.2012
Marokko: Todesurteil für Drogenboss
Ein marokkanisches Gericht hat am Donnerstag den führenden Kopf eines Drogenringes wegen Totschlags und Drogenschmuggel zum Tod verurteilt. Auf der Farm von Najib Zaimi wurden 2010 nicht weniger als 7,5 Tonnen Cannabis gefunden, die Zaimi und sein Drogenring nach Spanien und Holland schaffen wollten. Die Todesstrafe ist in Marokko seit 1992 nicht mehr vollstreckt worden. Wohl aber werden Todesurteile gefällt, wie zum Beispiel im letzten Oktober, als der Hauptverantwortliche für ein Bombenattentat in Marrakesch, das 17 Todesopfer forderte, zum Tod verurteilt wurde.
12.01.2012
Großbritannien: Prozessbeginn gegen fünf Männer, die Todesstrafe für Homosexuelle forderten
In der englischen Stadt Derby begann am Dienstag der Prozess gegen fünf muslimische Männer, die im Jahr 2010 auf Flugblättern die Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle gefordert haben sollen. Ihnen wird der Prozess wegen Hetze gegen Schwulen und Lesben gemacht. Die fünf angeklagten Männer weisen die Anschuldigungen zurück. Stattdessen erklärten sie, dass sie die Bevölkerung über den Islam aufklären wollten. Den angeklagten Männern drohen bis zu sieben Jahre Haft und eine Geldstrafe in unbegrenzter Höhe. Wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, sei dies der erste Gerichtsprozess, seitdem im März 2010 ein verschärftes Gesetz in Kraft getreten ist, um Lesben und Schwule besser vor Aufhetzung zu schützen.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
3 Muslime in England verurteilt: Forderten auf Flyern Todesstrafe für Homosexuelle
3 Muslime zu Haftstrafen verurteilt, die auf Flyern Todesstrafe für Homosexuelle forderten
12.01.2012
Somalia: Kenianischer Spion von militanter Gruppe gesteinigt
Presseberichten zufolge wurde am Dienstag ein Kenianer in Kismayu in Somalia durch die militante Extremistengruppe Al-Shabaab zu Tode gesteinigt. Er war zuvor für schuldig befunden worden, spioniert und damit den kenianischen Truppen geholfen zu haben, ihre Ziele in Somalia zu finden. Zu der Hinrichtung sollen Hunderte Einwohner von Kismayu zusammengetrieben worden sein, um der Exekution als Zeugen beizuwohnen, eine übliche Taktik, um der Zivilbevölkerung Angst einzujagen.
09.01.2012
Angeblicher US-Agent in Iran zum Tod verurteilt
Ein iranisch-stämmiger angeblicher Agent des US-Geheimdienstes CIA, Amir Mirsai Hekmati, ist im Iran zum Tode verurteilt worden. Der 28-Jährige wurde unter anderem der Spionage beschuldigt. Hekmati soll nach Angaben des Iran im Jahr 2001 in die US-Armee eingetreten sein und eine jahrelange Ausbildung als Geheimagent absolviert haben. Der im US-Bundesstaat Arizona geborene Mann soll bereits im September vergangenen Jahres beim Überqueren der iranischen Grenze festgenommen worden sein, als er Verwandte besuchen wollte. Im Dezember wurde er im Staatsfernsehen vorgeführt, wo er vor laufenden Kameras seine angeblichen Verbrechen gestand. Er sei vom US-Geheimdienst "hereingelegt" worden. Sein Auftrag sei es gewesen, den iranischen Geheimdienst zu unterwandern, um Informationen an die CIA zu liefern. Er habe aber dem Iran nicht schaden wollen. Das US-Außenministerium hatte die Vorwürfe als falsch zurückgewiesen und seine sofortige Freilassung gefordert. Die Führung in Teheran meldet regelmäßig die Festnahme von "Spionen", die für die USA oder Israel arbeiten sollen.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
08.01.2012
In Taif im Süden Saudi-Arabiens wurde am Sonntag ein Mann mit dem Schwert enthauptet. Jahaz al-Baqmi war zum Tod verurteilt, weil er einen Mann erstochen haben soll. Es ist die vierte Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr. Zwei Tage zuvor hatten die Vereinten Nationen gerade ihre Besorgnis geäußert über die steigenden Hinrichtungszahlen in dem Land sowie über die Fragwürdigkeit der Prozesse.
06.01.2012
Pharmakonzern Hospira unter Druck wegen Hinrichtungsdroge
Einer der größten Pharmakonzerne weltweit, die Firma Hospira mit Hauptsitz im US-Bundesstaat Illinois, gerät erneut unter Druck. In der medizinischen Fachzeitschrift "Lancet" haben 25 international bekannte Mediziner aus Großbritannien, Italien, Indien und Australien einen offenen Brief an die Führung von Hospira veröffentlicht, in dem sie fordern, Hospira müsse entsprechende Anstrengungen unternehmen, um den Gebrauch des von ihnen vertriebenen Pancuroniumbromids bei Exekutionen zu unterbinden. Keine verantwortungsvolle Arneimittelfirma dürfe etwas mit Hinrichtungen zu tun haben, äußern die Doktoren in ihrer Publikation. Hospira reagierte darauf mit der Erklärung, dass man die Ansicht teile und alle US-Staaten angeschrieben und gefordert habe, auf den Einsatz ihrer Chemikalien bei Hinrichtungen zu verzichten. Den Autoren des offenen Briefes jedoch reichen Worte nicht. Sie wollen, dass Hospira dem Beispiel der dänischen Firma Lundbeck folgt, die mittlerweile in Verkaufsverträgen das Verbot der Nutzung ihrer Medikamente bei Hinrichtungen festschreibt.
06.01.2012
Mongolei auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe
Nachdem die Mongolei vor einem Jahr ein Hinrichtungsmoratorium ausgerufen hatte, machte der Staat nun einen weiteren grundlegenden Schritt in Richtung der Abschaffung der Todesstrafe. Die mongolische Regierung genehmigte mit großer Mehrheit der Abgeordneten ein Gesetz, das das Zweite Fakultativprotokoll zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert und damit die Abschaffung der Todesstrafe beschließt. Die Mongolei muss nun im nächsten Schritt das nationale Strafrecht entsprechend anpassen. Zur Zeit ist die Todesstrafe in der Mongolei u.a. für Terrorismus, Völkermord, Vergewaltigung, Sabotage, vorsätzlichen Mord und Attentat auf den Staat oder eine öffentliche Person vorgesehen. Da die Todesstrafe bislang dem Staatsgeheimnis unterliegt, gibt es diesbezüglich nicht viele Informationen über die Mongolei - Amnesty International bestätigt aber zumindest 12 Exekutionen von 2005 bis 2009. Die Bundesregierung begrüßte die geplante Abschaffung der Todesstrafe in der Mongolei. Damit nehme die Mongolei eine Vorreiterrolle in Asien ein. Andere Staaten seien aufgerufen, diesem Beispiel zu folgen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Mongolei im vergangenen Oktober besucht und vor dem mongolischen Parlament u.a. für die Abschaffung der Todesstrafe geworben.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Bundesregierung lobt Mongolei für Abschaffung der Todesstrafe
06.01.2012
Oklahoma: Gary Welch hingerichtet
Die erste Hinrichtung in den USA im neuen Jahr wurde im US-Bundesstaat Oklahoma durchgeführt: Am Donnerstagabend wurde der 49-jährige Gary Roland Welch mit einer Giftspritze getötet. Welch hatte 1994 einen 35-jährigen Mann erstochen, jedoch darauf bestanden, es sei Notwehr gewesen. Zeugen wollen den Tathergang anders gesehen haben. Der Gnadenausschuss lehnte Welch mit 3:2 Stimmen ab. Welch hatte vor rund drei Wochen einen Suizidversuch unternommen, indem er versuchte, sich mit einer Rasierklinge die Kehle aufzuschneiden. Bei seiner Hinrichtung wollte er keine Verwandten und Freunde als Zeugen dabei haben. Jedoch waren seine Mitgefangenen zu hören, wie sie an die Zellenwände trommelten. In seinen letzten Worten nahm Welch darauf Bezug und interpretierte die Geräuschkulisse als das Abschiedsgeleit seiner "Brüder".
05.01.2012
Saudi-Arabien: Hinrichtungen und Begnadigung
Ein Mann namens Sami Al-Mekhlafi wurde am Mittwoch in Saudi-Arabien enthauptet. Er hatte eine junge Verwandte in eine verlassene Gegend gelockt, sie sexuell missbraucht, bis zur Bewusstlosigkeit stranguliert und schließlich erschlagen. Bereits am Montag wurden zwei Männer namens Mustafa al-Zine und Anas al-D'him wegen Drogenschmuggels im großen Stil enthauptet. Am selben Tag wurde der 31-jährige Nepalese Umesh Yadav von der Familie seines Opfers gegen Zahlung einer hohen Summe Blutgeldes begnadigt. Er hatte einen Kollegen in einem Streit getötet.
Weitere Informationen:
Saudi Arabia executes man who raped and killed female relative
05.01.2012
Ägypten: Todesstrafe für Mubarak gefordert
Die ägyptische Generalstaatsanwaltschaft hat die Todesstrafe für den ehemaligen Präsidenten Hosni Mubarak gefordert. Mubarak ist wegen Mittäterschaft bei der Tötung von mehr als 800 Menschen auf dem Tahrir-Platz angeklagt. Laut Gesetz stehe auf Mord die Todesstrafe, sagte Ankläger Mustafa Suleiman am Donnerstag zum Abschluss seines Plädoyers in Kairo. Zuvor hatte er erklärt, es lägen handfeste Beweise dafür vor, dass der "tyrannische Führer" Mubarak für tödliche Schüsse auf Demonstranten während des Umsturzes im vergangenen Jahr verantwortlich sei. Nach Angaben des Oberstaatsanwalts seien mehr als 2000 Zeugen gehört und dabei Aussagen von Ärzten, Demonstranten und Polizisten ausgewertet worden. Mubarak war vom Militär im Februar 2011 nach Massenprotesten abgesetzt worden. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt. Mit dem Urteil gegen Mubarak und seine beiden Söhne wird in spätestens einem Monat gerechnet.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Auch Opferanwälte
fordern Todesstrafe für Mubarak
05.01.2012
Hinrichtungswelle im Iran hält unvermindert an
Offiziellen, aber auch teilweise unbestätigten Berichten zufolge sollen in den ersten fünf Tagen des neuen Jahres 33 Todesurteile im Iran vollstreckt worden sein. Drei Männer wurden am Donnerstag in Kermanshah im Westen Irans öffentlich gehängt. Alireza Ahamdi (48), Sadegh Eskandari (33) und Sasan Basami (36) waren wegen bewaffneten Bankraubes verurteilt. Im Gefängnis von Semnan im Norden Irans soll am Mittwoch ein Mann mit den Initialen A.T. gehängt worden sein. Im Gefängnis von Kerman im Südosten Irans seien drei Männer namens Mohammad A., Ali N. und Ahmad T. gehängt worden, im Gefängnis von Bam in derselben Provinz sollen Alireza B. und Hamzeh M. hingerichtet worden sein. Im Gefängnis von Arak südlich von Teheran seien am Dienstag zwei Gefangene mit den Initialen J.Sh. und A.A. gehängt worden, am Montag bereits soll Salah Rashidi im Gefängnis von Zanjan westlich von Teheran hingerichtet worden sein. Darüber hinaus seien am Dienstag 22 Gefangene in dem berüchtigten Evin-Gefängnis von Teheran gehängt worden. Alle in Gefängnissen vollstreckten Urteile hatten Drogendelikte zum Hintergrund.
Weitere Informationen:
The new year begins with more executions in Iran
Iran Secret Executions: Findings Challenge Judiciary's False Narrative
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Dezember 2011