31.07.2013
Texas: Douglas Feldman
hingerichtet
Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Texas der 55-jährige Douglas Feldman mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Der ehemalige Finanzanalyst und Universitätsabsolvent hatte 1998 zwei Lkw-Fahrer erschossen. Auf den ersten eröffnete Feldman, der mit einem Motorrad unterwegs war, das Feuer, nachdem der Lastwagen ihn geschnitten habe, den zweiten erschoss er 45 Minuten später an einer Tankstelle, weil er immer noch wütend war. Eine Überwachungskamera zeichnete die zweite Tat auf. Seiner früheren Freundin schrieb er während der Zeit vor dem Prozess, es habe sich gut angefühlt, den Tod der beiden Männer zu verursachen und ihre Qualen zu sehen. Noch in seinen letzten Worten gab Feldman seinen Opfern die Schuld. Er persönlich habe sie zum Tod verurteilt und hingerichtet für das, was sie ihm angetan hätten. Texas habe ihn seit 15 Jahren zu Unrecht und durch Anwendung von Gewalt in Haft gehalten und er protestiere gegen seine bevorstehende Hinrichtung.
30.07.2013
USA: Keine Todesstrafe für Wikileaks-Informant Manning
Der Wikileaks-Informant Bradley Manning ist von einem Militärgericht in 19 von 21 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Freigesprochen wurde er vom Vorwurf der "Unterstützung des Feindes". Damit droht ihm keine Todesstrafe, wohl aber eine langjährige Haftstrafe. Manning hat gestanden, während seiner Stationierung im Irak in den Jahren 2009 und 2010 etwa 700.000 geheime Dokumente an die Enthüllungsplattform Wikileaks übergeben zu haben. Eines der Videos zeigt einen Hubschrauberangriff auf eine Menschenmenge in Bagdad aus dem Jahr 2007. Unter den Opfern des offenbar irrtümlichen Angriffs waren auch zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Überzeugung der Militärstaatsanwälte ist Manning ein Verräter, der den Vereinigten Staaten und seinen Kameraden bei den Streitkräften, über die er sich abfällig geäußert habe, durch seine Enthüllungen Schaden zufügen wollte. Mannings Verteidiger porträtierte seinen Mandanten dagegen als naiven Idealisten, der die Öffentlichkeit über Kriegsgreuel informieren wollte, um Leben zu retten.
27.07.2013
Ohio: Übergewichtiger
Todeskandidat gestorben
Ein zum Tod verurteilter Mörder, der der möglicherweise auch wegen seines enormen Übergewichts der Hinrichtung entgangen war, ist im US-Bundesstaat Ohio im Gefängnis gestorben. Sein Tod sei erwartet worden, sagte ein Gefängnissprecher. Der Gesundheitszustand von Ronald Post habe sich zuletzt verschlechtert. Post war wegen Mordes an einem Hotelangestellten im Jahr 1983 zum Tod verurteilt worden. Seine Hinrichtung war für Januar 2013 geplant. Zuvor legten jedoch seine Anwälte Widerspruch ein mit der Begründung, die Hinrichtung ihres Mandanten würde wegen dessen Übergewicht quälend langsam ablaufen. Posts Gewicht wurde zuletzt mit 220 Kilogramm angegeben. Posts Strafe wurde im Dezember in lebenslange Haft umgewandelt. In seiner Entscheidung erwähnte der Gouverneur von Ohio das Übergewicht des Mannes allerdings nicht. Stattdessen erklärte er, Post habe während seines Gerichtsverfahrens keine ausreichend gute Verteidigung erhalten.
26.07.2013
"Hands Off Cain" veröffentlicht Jahresbericht
Die italienische Menschenrechtsorganisation "Hands Off Cain" hat ihren aktuellen Jahresbericht über die weltweite Situation der Todesstrafe veröffentlicht. Dementsprechend hält der weltweite Trend, der in Richtung Abschaffung der Todesstrafe existiert, weiter an. So verzichten aktuell 158 Staaten auf die Todesstrafe, 100 haben sie definitiv abgeschafft, 7 haben sie aus dem Zivilrecht gestrichen, 5 haben ein Moratorium ausgerufen und 46 haben sie in der Praxis abgeschafft, also seit mindestens 10 Jahren ein Todesurteil mehr vollstreckt. Die Zahl der bekannt gewordenen Exekutionen sei rückläufig, so die Menschenrechtsorganisation. Waren es 2011 noch rund 5000 und 2010 fast 6000 Hinrichtungen, so wurden 2012 knapp 4000 gezählt. Die Ursache dafür wird vor allem bei China gesehen, wo für 2012 rund 3000 Hinrichtungen angenommen werden, während sich die Schätzungen im Vorjahr auf etwa 4000 beliefen.
26.07.2013
Ohio: Frauenentführer umgeht
das Todesurteil
Ariel Castro, der Entführer dreier junger Frauen in der US-Großstadt Cleveland im Bundesstaat Ohio, wird wohl sein restliches Leben im Gefängnis verbringen. Der 53-Jährige hat sich mit der Staatsanwaltschaft auf eine lebenslange Haftstrafe verständigt. Castro, der die Frauen mehr als zehn Jahre festhielt und sexuell missbrauchte, gestand vor Gericht seine Schuld ein. Durch den Deal, dem der Richter noch zustimmen muss, würde Castro einer drohenden Todesstrafe entgehen. Castro soll drei junge Frauen über ein Jahrzehnt in seinem Haus festgehalten und immer wieder misshandelt und vergewaltigt haben. Außerdem wird dem ehemaligen Busfahrer der Mord an einem ungeborenen Kind vorgeworfen, weil er eine der von ihm entführten Frauen so brutal misshandelt haben soll, dass sie eine Fehlgeburt erlitt. Dafür droht ihm die Todesstrafe. Dieser Todesstrafe würde Castro durch die Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft entgehen. Im Gegenzug würde er bis zu seinem Tod im Gefängnis sitzen.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
26.07.2013
USA schließen
Todesstrafe für Snowden aus
Der wegen Geheimnisverrats von den USA gesuchte ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden würde nach Angaben von Justizminister Eric Holder nach seiner Auslieferung vor ein Zivilgericht gestellt und müsste nicht mit der Todesstrafe rechnen. In einem am Freitag veröffentlichten Brief an seinen russischen Kollegen schrieb Holden zudem, Snowden würde auch nicht gefoltert und könnte auf alle Rechte bauen, die das US-Zivilrecht biete. Snowden hatte Dokumente veröffentlicht, nach denen US-Geheimdienste eigene Bürger und Regierungen anderer Staaten in beispiellosem Umfang ausspähen. Die US-Regierung betrachtet Snowden als Verräter. Seit etwa vier Wochen hält er sich im Transitbereich des Moskauer Flughafens auf.
26.07.2013
Alabama: Andrew Lackey hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Alabama der 29-jährige Andrew Reid Lackey mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Lackey hatte im Jahr 2005 einen Veteranen
des 2. Weltkriegs bei einem Raubüberfall in dessen Haus ermordet. Die Leiche des 80-Jährigen wies Schusswunden, Verletzungen von Schlägen sowie von 70 Messerstichen auf. Lackey hatte im
vergangenen Jahr seine Berufungen aufgegeben und um seine Hinrichtung gebeten, weil er seine Tat bereue. Menschenrechtsgruppen jedoch versuchten die Exekution zu verhindern, da Lackey
geisteskrank sei. Er habe zuvor bereits einen Suizidversuch unternommen, nehme diverse Psychopharmaka, und seine Mutter hatte im Prozess ausgesagt, ihr Sohn lebe in "Andrew-Land", verstehe nicht
wirklich, was passiere, und als Kind habe etwas mit ihm nicht gestimmt. Doch die Gerichte ließen die erste Hinrichtung Alabamas seit 2011 zu.
23.07.2013
Ohio: Mutmaßlicher Serienmörder festgenommen
Nach dem Fund dreier Frauenleichen im US-Bundesstaat Ohio ist ein Verdächtiger wegen Kidnapping und dreifachen Mordes festgenommen worden. Der 35 Jahre alte Mann, der 2002 wegen versuchter Vergewaltigung zu vier Jahren Haft verurteilt worden war, äußerte sich nicht zu der Tat, wie mehrere US-Medien berichteten. Bei einer Verurteilung könnte ihm die Todesstrafe drohen. In der Nachbarschaft war er wegen seines aggressiven Verhaltens gegenüber Frauen aufgefallen. Eine der drei in Plastiksäcken verpackten Leichen hatten Ermittler in einer Garage gefunden, in der auch das Auto des Verdächtigen geparkt war. Der Fund erinnert an ein anderes Verbrechen: Dabei fanden Polizisten elf Leichen auf einem Grundstück ebenfalls in Ohio. Der als "Serienmörder von Cleveland" bekannt gewordene Anthony Sowell soll elf Frauen zwischen 2007 und 2009 gekidnappt, vergewaltigt und getötet haben. Einige Leichen waren in Säcken verpackt. Sowell sitzt im Gefängnis und wurde 2011 zum Tod verurteilt.
21.07.2013
Iran: Hinrichtung während des Ramadan
Am 20. Juli soll im Gefängnis von Khoramabad im Westen Irans ein Häftling gehängt worden sein. Der namentlich nicht bekannte Mann war wegen Drogenbesitzes und
Drogenschmuggels von 1122 Kilogramm Opium zum Tod verurteilt. Es ist die erste Hinrichtung im Fastenmonat Ramadan, von der staatliche Medien berichten. In aller Regel werden während des Ramadan
keine Todesurteile vollstreckt.
19.07.2013
Texas: Vaughn Ross hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Texas der 41-jährige Vaughn Ross mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Ross war wegen Doppelmordes zum Tod verurteilt worden. DNA-Spuren auf einem Latexhandschuh und Blutspuren auf Ross' Sweatshirt brachten ihn mit der Tat in Verbindung. Dennoch sprach er in seinen letzten Worten davon, dass man vor Gericht Lügen über ihn erzählt habe. Bei der Hinrichtung waren keine Freunde oder Angehörige von Ross anwesend, doch in seinen letzten Worten dankte er ihnen für ihre Unterstützung und forderte sie auf stark zu sein. Er liebe sie und fürchte den Tod nicht. Der Sohn seines Opfers erklärte, er habe von seinem Vater gelernt, die Todesstrafe als Unrecht abzulehnen. "Es macht mich traurig, dass der Verlust von zwei Menschenleben nun unnötig verschlimmert wird, indem man einem dritten Menschen das Leben nimmt."
16.07.2013
Texas: John Quintanilla hingerichtet
Am Dienstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 36-jährige John Manuel Quintanilla Jr. mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet, nachdem der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten am Nachmittag gleich zweimal einen Aufschub der Hinrichtung abgelehnt hatte. Quintanilla war zum Tod verurteilt, weil er 2002 zusammen mit einem Komplizen bei einem Raubüberfall einen pensionierten Polizisten erschossen haben soll. Seine Anwälte versuchten vergeblich die Exekution zu verhindern mit dem Argument, Quintanilla habe ein falsches Geständnis abgelegt, weil man gedroht habe, seiner Schwester die Tat anzulasten. Zwei Geschworene hatten später erklärt, das Geständnis habe die Schlüsselrolle bei der Verurteilung gespielt. Andere Beweise gegen Quintanilla gab es nicht, zumal die Täter maskiert waren, sodass unter der Maßgabe, dass das Geständnis erzwungen war, berechtigte Zweifel an seiner Schuld bestehen.
15.07.2013
Georgia: Dritter
Hinrichtungsaufschub für Warren Hill
Die Exekution des 52-jährigen Warren Hill wurde drei Stunden vor dem geplanten Vollzug bereits zum dritten Mal kurzfristig abgesetzt. Eine Richterin aus Fulton County blockierte sie, damit bundesstaatliche Gerichte sich am Donnerstag mit seinem Fall befassen können. Warren Hill wird von neun Fachleuten ein IQ von etwa 70 bescheinigt, was in den meisten Bundesstaaten als Wert angesehen wird, die Urteilsvollstreckung zu verhindern. Zu den neun Medizinern gehören auch drei Ärzte, die Hill im Jahr 2000 noch für nicht behindert hielten, was letztendlich zum Todesurteil führte. Sie erklären mittlerweile, ihre damalige Meinung basierte auf inzwischen überholten medizinischen Auffassungen und sei übereilt gewesen. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten verbietet seit 2002 die Hinrichtung geistig Behinderter.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
14.07.2013
China: Empörung über heimliche Hinrichtung
Die Hinrichtung eines Mannes in China ohne vorherige Benachrichtigung seiner Familie hat empörte Reaktionen ausgelöst. Wie die "Peking Times" berichtet, wurde der 2011 wegen Betrugs und illegaler Geldbeschaffung zum Tod verurteilte Geschäftsmann namens Zeng exekutiert. Seine Tochter beklagte im Internet, das Gericht im zentralchinesischen Changsha habe die Familie nicht informiert. Das Gericht antwortete daraufhin, das Gesetz schreibe dies nicht vor. Es folgte ein Sturm der Entrüstung im Internet über die "eiskalte" Antwort des Gerichts. Dieses bat daraufhin in einem zweiten Posting um Entschuldigung, in einer dritten Botschaft hieß es dann, Zeng sei angeboten worden, seine Familienangehörigen noch einmal zu sehen. Er habe dies aber abgelehnt. Zengs Tochter erklärte, für das Verhalten der Gerichtsbehörde gebe es keine Entschuldigung. China vollstreckt weltweit die meisten Todesurteile, und bereits die Annahme von umgerechnet 12.700 Euro Bestechungsgeld kann die Todesstrafe nach sich ziehen.
13.07.2013
Ohio: Fast 1000 Anklagepunkte gegen Frauenentführer
Die Anklageliste gegen den mutmaßlichen Entführer dreier Frauen in der US-Metropole Cleveland ist auf 977 Einzelvergehen angewachsen. Ariel Castro müsse sich unter anderem wegen Entführung, Vergewaltigung und sexueller Nötigung verantworten, entschied die Anklagejury im US-Bundesstaat Ohio. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft umfasst die lange Liste den gesamten Zeitraum von der Entführung seines ersten Opfers im Jahr 2002 bis zur Befreiung aller drei Frauen Anfang Mai dieses Jahres. Weiter offen bleibt, ob die Anklageseite Castro wegen der Ermordung eines ungeborenen Kindes zum Tod verurteilen lassen will. Der 52-Jährige soll eines seiner Entführungsopfer während deren Schwangerschaft so brutal misshandelt haben, dass die Frau eine Fehlgeburt erlitt. Der hierfür in Erwägung gezogene Straftatbestand "aggravated murder" ermöglicht theoretisch die Verhängung der Todesstrafe.
10.07.2013
Am 6. Juli sollen drei Männer wegen Drogendelikten im Gefängnis von Ardebil gehängt worden sein. Weitere elf zum Tod Verurteilte, darunter fünf Frauen, seien inoffiziellen Quellen zufolge im Gefängnis von Zahedan gehängt worden. Am 7. Juli sollen fünf Häftlinge im Gefängnis von Qazvin hingerichtet worden sein, zwei wegen Mordes, die anderen wegen Drogendelikten. Am 8. und 9. Juli sind Berichten zufolge jeweils weitere drei Gefangene im Gefängnis von Ardebil wegen Drogendelikten gehängt worden. Am 10. Juli sollen im Gefängnis von Kermanshah drei Männer gehängt worden sein, zwei wegen Mordes und einer wegen Drogendelikten.
Weitere Informationen:
The Execution Wave Continues: Three Official and 11 Unofficial Executions in Iran Today
Five Prisoners Were Hanged in Iran Today- More Than 60 Executions in 3 Weeks
Three New Executions in North-Western Iran Today
Three Prisoners Executed in North-Western Iran - More than 70 Executions in Less Than Three Weeks
09.07.2013
Arizona: Doch keine Entlassung von Debbie Milke...
Das US-Justizdrama um die in einem zweifelhaften Mordprozess zum Tod verurteilte in Berlin geborene Debbie Milke geht weiter. Nach der Aufhebung des Urteils durch ein Berufungsgericht im März kündigte die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Arizona US-Medienberichten zufolge am Montag an, das Verfahren neu aufzurollen und Milke wieder wegen Mordes anzuklagen. Die Zeitung "The Arizona Republic" meldete auf ihrer Internetseite, die Ankläger würden versuchen, für die 49-Jährige zum zweiten Mal die Todesstrafe zu fordern. Auch der damalige Chefermittler, der Milke angeblich ein Geständnis abnahm, soll in dem Prozess erneut aussagen.
Debra Jean Milke war 1990 wegen Anstiftung zum Mord an ihrem Sohn zum Tode verurteilt worden. Sie soll zwei Bekannte beauftragt haben, den vierjährigen Christopher zu töten - angeblich, weil ihr das Kind lästig gewesen sei. Seit 23 Jahren sitzt die Tochter eines US-Bürgers und einer Deutschen in der Todeszelle. Das Urteil gegen Milke stützte sich vor allem auf die Aussage des Polizisten Armando Saldate. Saldate hatte die Verdächtige alleine verhört, angeblich soll sie dabei ihre Beteiligung an dem Mord eingeräumt haben. Ein unterschriebenes Geständnis gibt es aber ebenso wenig wie Tonaufnahmen oder Zeugen. Milke beteuerte immer ihre Unschuld. Die Geschworenen, die sie damals schuldig sprachen, erfuhren nicht, dass gegen Saldate eine lange Liste von Verfehlungen vorlag - darunter mehrfache Falschaussage unter Eid.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
09.07.2013
Florida: Erneuter Aufschub für
Marshall Gore
Zum zweiten Mal innerhalb von knapp drei Wochen hat ein Gericht im US-Bundesstaat Florida die Hinrichtung von Marshall Lee Gore aufgeschoben. Gore sollte am Mittwoch per Giftinjektion exekutiert werden. Einen Tag zuvor folgte ein Richter am Circuit Court von Bradford County dem Antrag von Gores Verteidigern und erkannte auf "hinreichende Begründung", dass der zum Tod Verurteilte als zu geisteskrank gelten könnte, um hingerichtet zu werden. Der Richter ordnete weitere Anhörungen an.
08.07.2013
Weitere
Hinrichtungen in Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien wurde der saudische Staatsbürger Saleh bin Ali Al Shemmarani mit dem Schwert enthauptet, weil er nach einem Streit einen Landsmann erstochen habe. Bereits vor vier Tagen wurde durch die Medien publiziert, dass in Saudi-Arabien zwei Staatsbürger aus dem Jemen hingerichtet wurden, und zwar für die Bildung einer bewaffneten Gang und wegen Raubes. In Saudi-Arabien wurden in diesem Jahr bereits 57 Menschen exekutiert - im Vergleich zu den vergangenen Jahren steigt die Zahl der Hinrichtungen damit deutlich.
Weitere Informationen:
Saudi Arabia: Two Yemenis executed for robberies
Saudi Arabia: significant increase in the number of executions
08.07.2013
China: Todesstrafe auf
Bewährung für Ex-Bahnminister
In China ist der frühere Eisenbahnminister Liu Zhijun wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Das Zweite Mittlere Volksgericht in Peking verhängte die hohe Strafe, die erst in zwei Jahren in lebenslange Haft umgewandelt werden kann. Der 60-Jährige, der in China einst als "Vater der Hochgeschwindigkeitszüge" galt, soll Schmiergelder in Höhe von umgerechnet 8,1 Millionen Euro angenommen haben. Das harsche Urteil ist Teil der Anti-Korruptions-Kampagne des neuen Staats- und Parteichefs Xi Jinping. Er hatte das ehemals mächtige Eisenbahnministerium im März zerschlagen und anderen Ministerien zugeteilt.
04.07.2013
Bald wieder Hinrichtungen in Pakistan?
Zum Tod Verurteilte müssen in Pakistan wieder mit ihrer Hinrichtung rechnen. Die neue Regierung in Islamabad ließ die seit 2008 geltende Aussetzung der Todesstrafe auslaufen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Die Regierung habe angeordnet, alle Fälle von zum Tod Verurteilten einzeln zu prüfen. Unter der vorherigen Regierung der Pakistanischen Volkspartei hatte es seit 2008 keine Hinrichtungen mehr gegeben - einzige Ausnahme war die Vollstreckung eines Todesurteils gegen einen Soldaten durch ein Kriegsgericht.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
04.07.2013
Hinrichtungswelle im Iran geht unvermindert weiter
Am Donnerstagmorgen sollen im Gefängnis von Bam im Südosten des Iran sechs Häftlinge wegen Drogendelikten gehängt worden sein. In zwei verschiedenen Gefängnissen von Karaj im Westen Teherans sind entsprechenden Berichten zufolge am Dienstag einundzwanzig und am Mittwoch vier Todesurteile vollstreckt worden. Schon am Sonntag sollen in Karaj zwei Männer öffentlich wegen Vergewaltigung gehängt worden sein sowie zwei weitere im Gefängnis von Khoramabad wegen Drogendelikten. Und am Samstag sollen fünf Todesurteile vollstreckt worden sein, eines öffentlich in Ahwaz, eines in Gachsaran sowie drei in Zahedan. Darüber hinaus wurde in diesen Tagen bekannt, dass im Iran vier Todesurteile verhängt wurden, die durch Steinigung ausgeführt werden sollen.
Weitere Informationen:
25 Prisoners Were Executed in Iran, According to Unofficial Sources
Four Executions in Iran - Two Hanged in Public...
Five Prisoners Hanged in Iran - One Hanged Publicly in Ahwaz
03.07.2013
Hinrichtungen in China wegen Drogendelikten
Eine 35-jährige Philippinin, die im Januar 2011 versucht hatte, sechs Kilo Heroin nach Schanghai zu schmuggeln und dafür in China die Todesstrafe erhalten hatte, wurde am Mittwoch hingerichtet. Bei der Einfuhr von mehr als 50 Gramm illegaler Drogen kann in China die Todesstrafe verhängt werden. Man geht davon aus, dass in ganz China etwa 200 Personen aus den Philippinen wegen Drogendelikten inhaftiert sind. In China werden regelmäßig Todesurteile wegen Drogendelikten verhängt und vollstreckt.
Weitere Informationen:
CHINA: 3 EXECUTED, 2 SENTENCED TO DEATH FOR DRUG TRAFFICKING
CHINA: 3 EXECUTED, 4 SENTENCED TO DEATH FOR DRUG TRAFFICKING
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juni 2013