31.07.2016

Bangladescher in Saudi-Arabien hingerichtet

 

In Saudi-Arabien wurde entsprechenden Berichten zufolge ein aus Bangladesch ausgewanderter Mann namens Riyadh Al-Haq Abdul Haq hingerichtet, weil er einen Landsmann in einem heftigen Streit erstochen und getötet hatte.

31.07.2016

Begnadigungen in Marokko

 

Wie das Justizministerium bekanntgab, hat König Mohammed VI. anlässlich seines Thronjubiläums 1272 Begnadigungen ausgespochen. Darunter sind auch 23 zum Tod verurteilte Häftlinge, deren Urteile in lebenslange Gefängnisstrafen umgewandelt wurden.

29.07.2016

Vier Drogendealer in Indonesien hingerichtet

 

Indonesien hat trotz heftiger internationaler Proteste damit begonnen, die Todesurteile gegen insgesamt 14 Drogenhändler zu vollstrecken: In der Nacht zum Freitag wurden vier Männer von einem Erschießungskommando auf der Gefängnisinsel Nusa Kambangan getötet, wie lokale Fernsehsender berichten. Nach Angaben eines Justizmitarbeiters waren es drei Nigerianer und ein Indonesier. Erst vor wenigen Tagen hatten die Europäische Union, UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie die deutsche Bundesregierung an Indonesien appelliert, auf die angekündigten Hinrichtungen zu verzichten. Unter den zum Tode Verurteilten sind ausländische Häftlinge aus Pakistan, Indien und Simbabwe. Dass am Freitag zehn der insgesamt 14 Todesurteile nicht vollstreckt wurden, lag womöglich an einem heftigen Sturm am Ort der Hinrichtungen. Indonesien zählt zu den Ländern mit den schärfsten Drogengesetzen weltweit. Die Regierung des Inselstaates mit mehr als 240 Millionen Einwohnern in Südostasien glaubt, das Drogenproblem nur mit harten Strafen in den Griff zu bekommen. Derzeit sitzen in Indonesien mindestens 121 Menschen in Todeszellen, fast alle wegen Drogendelikten.

 

Weitere Informationen:

Menschenrechtsbeauftragte kritisiert angekündigte Hinrichtungen in Indonesien

27.07.2016

Wieder Hinrichtungen in Pakistan

 

In Pakistan wurden am Mittwoch zwei zum Tod verurteilte Häftlinge gehängt. Ghulam Mustafa war eines Raubmordes aus dem Jahr 1992 für schuldig befunden, bei dem er eine Mutter und deren zwei Kinder getötet haben soll. Ein anderer Gefangener namens Sibtain hat laut Gerichtsurteil 1998 seinen Schwager in einer familiären Auseinandersetzung getötet. Bereits am Dienstag wurde ein Häftling namens Shafeeq gehängt, weil er 2004 zwei Schwestern bei einem Raubüberfall ermordet hatte.

 

Weitere Informationen:

PAKISTAN: MURDER CONVICT HANGED IN SIALKOT JAIL

27.07.2016

Weitere Hinrichtungen im Iran

 

Am Mittwoch sollen im Gefängnis von Orumieh sechs Häftlinge namens Rahman Fouladi, Abdolmajid Herkuli, Abdollah Qaderi, Changiz Shiri, Mojtaba Shirkhani und Ali Talati wegen Drogendelikten gehängt worden sein. In Mashhad ist entsprechenden Berichten zufolge der 32-jährige Reza Sabzevari hingerichtet worden. Bereits am Samstag zuvor sollen drei Häftlinge in Rasht exekutiert worden sein, zwei wegen Drogendelikten und einer wegen Mordes. In Sonqor County ist am Montag ein namentlich nicht bekannter Gefangener öffentlich gehängt worden. Er soll wegen Kindesmordes verurteilt gewesen sein und unter den Zeugen der Hinrichtung seien auch Kinder gewesen. Im Iran wurden in diesem Jahr bereits über 250 Todesurteile vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

Northern Iran: Four Prisoners Executed Including One in Public

Iran: 250 Executions So Far In 2016

25.07.2016

Schon über 100 Hinrichtungen in Saudi-Arabien in diesem Jahr

 

In Saudi-Arabien sind in diesem Jahr bereits mehr als hundert Verurteilte hingerichtet worden. Mit der Hinrichtung eines verurteilten Mörders am Freitag war die 100 überschritten. Der Saudi Fahad Abdulhadi al-Dusari wurde für den Tod eines Landsmannes verantwortlich gemacht. Am Sonntag sind erneut vier Menschen hingerichtet worden, wie das Innenministerium bekanntgab. Sie sollen nach einem Streit um Land sechs Mitglieder ihres Stammes ermordet haben.  Am Montag wurden jüngsten Berichten zufolge zwei wegen Mordes verurteilte Männer namens Fahd al-Ishan und Mohammed al-Shahrani hingerichtet, sodass die Zahl diesjährigen Exekutionen aktuell bei 107 liegt. Die häufigste Hinrichtungsmethode in Saudi-Arabien ist das Köpfen mit einem Säbel. Außer Mord und Terror-Vergehen werden auch Vergewaltigung, bewaffneter Raub und Drogenhandel mit dem Tod bestraft. Die erste Hinrichtung nach Ablauf des Fastenmonats Ramadan traf am vergangenen Sonntag Fahd al-Hasni, einen saudischen Staatsbürger, der für das Erstechen eines Landsmannes zum Tod verurteilt war. Am Dienstag wurden der Pakistaner Mohammed Mokhtar für Heroinschmuggel und der Saudi Ali Assiri für die Tötung eines Stammesbruders exekutiert. Zwei Tage später wurde in den Medien über die Hinrichtung des Mörders Hassan bin Mubarak al-Amri berichtet.

 

Weitere Informationen:

Saudi Arabia: First execution since Ramadan

Pakistani, Saudi executed in Saudi Arabia

Saudi Arabia 'executes 99th person this year' to overtake 2015 rate

Saudi executions exceed 100 this year

Saudi-Arabien richtete erneut vier Menschen hin

22.07.2016

Südsudan: Zwei Soldaten hingerichtet

 

Die fünfte Division der südsudanischen Armee hat zwei ihrer Soldaten hingerichtet. Sie waren des Mordes und verschiedener anderer Verbrechen beschuldigt. Nach ihrer Verhaftung am 17. Juli wurden sie nun durch ein Erschießungskommando in einem Ort namens Wau exekutiert, vor etlichen Zeugen aus der Bevölkerung.

21.07.2016

Hinrichtungswelle im Iran geht unvermindert weiter

 

Am Mittwoch sollen im Rajai Shahr Gefängnis im Norden Irans zehn Häftlinge gehängt worden sein. Sie seien in voneinander unabhängigen Mordfällen zum Tod verurteilt gewesen. Für die Vorwoche wird von rund 30 Hinrichtungen in verschiedenen Städten Irans berichtet, zwei sollen sogar öffentlich erfolgt sein. Weltweit werden im Iran, gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten Todesurteile vollstreckt, rund 70 Prozent davon wegen Drogendelikten.

 

Weitere Informationen:

Iran: 29 Executions Carried Out in the Past Week

Iran regime hangs 18 people over the weekend

20.07.2016

Gaza: Todesurteil für drei Palästinenser

 

Das Militärgericht in Gaza hat am Dienstag gegen drei Palästinenser die Todesstrafe verhängt. Die Männer wurden der Kollaboration mit Israel für schuldig befunden. Wie eine palästinensische Nachrichtenagentur berichtet, wurden ein 59-jähriger und ein 49-jähriger Palästinenser zum Tod durch den Strang verurteilt. Ein 38-jähriger Mann soll durch Erschießen hingerichtet werden. Zudem verurteilte das Gericht zwei Palästinenser aus Rafah zu 17 beziehungsweise 20 Jahren Gefängnis. Sie waren ebenfalls der Spionage für Israel bezichtigt worden. Laut palästinensischem Gesetz steht die Todesstrafe unter anderem auf Kollaboration mit dem Feind, Mord und Drogenhandel. Der Hinrichtungsbefehl muss jedoch vom jeweiligen Präsidenten bestätigt werden.

18.07.2016

Zwei Todesurteile in Pakistan vollstreckt

 

In Pakistan sind zwei wegen Mordes verurteilte Häftlinge im Gefängnis von Rawalpindi gehängt worden. Tahir Hussain und Chan Zaib sollen zwei Menschen bei einem Raubüberfall getötet haben. Seit Dezember 2014 hat Pakistan nach einer mehrjährigen Pause die Vollstreckung von Todesurteilen wieder aufgenommen. Anlass war der Terroranschlag auf eine Schule in Peschawar, doch werden seitdem nicht nur Terroristen in Pakistan hingerichtet.

16.07.2016

Türkei denkt über Wiedereinführung der Todesstrafe nach

 

Nach dem Putschversuch in der Nacht auf Samstag mit 265 Toten und rund 1400 Verletzten hat der türkische Präsident Erdogan die Wiedereinführung der Todesstrafe ins Spiel gebracht. Über das Thema könne im Parlament gesprochen werden, sagte er vor Anhängern in Istanbul. Aus der Menge waren Forderungen zu hören, die Putschisten mit dem Tod zu bestrafen. Erdogan antwortete: "Sie werden einen sehr hohen Preis für diesen Verrat zahlen." Zuvor hatte bereits der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim eine Verfassungsänderung angeregt und indirekt von der Wiedereinführung der Todesstrafe gesprochen. Yildirim sagte, die Todesstrafe sei in der Verfassung nicht vorgesehen. Man werde aber Gesetzesänderungen erwägen, um sicherzustellen, dass sich ein Putschversuch nicht wiederholen könne. Die Türkei hatte die Todesstrafe zu Beginn des neuen Jahrtausends abgeschafft, um damit einer Aufnahme in die EU näherzukommen. Die Abschaffung der Todesstrafe ist Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Die letzte Hinrichtung wurde in der Türkei 1984 vollzogen. Regierungsvertreter aus Deutschland, aber auch international, sowie Amnesty International warnen Erdogan und die Türkei nachdrücklich vor einer Wiedereinführung der Todesstrafe.

 

Weitere Informationen:

Zustimmung zur Todesstrafe in der Türkei wächst

Im türkischen Parlament zeichnet sich Mehrheit für die Todesstrafe ab

John Wayne Conner
John Wayne Conner

15.07.2016

Georgia: John Conner hingerichtet

 

Kurz nach Mitternacht wurde am Freitagmorgen der 60-jährige John Wayne Conner im US-Bundesstaat Georgia mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte im Jahr 1982 einen Freund im Streit erschlagen, nachdem dieser ihm mitteilte, mit seiner Freundin schlafen zu wollen. Alkohol- und Drogenkonsum waren der Tat vorausgegangen. Conners Anwälte hatten vergeblich damit argumentiert, dass ihr Mandant durch die bereits verbüßten 34 Jahre im Todestrakt doppelt bestraft werde und dass er in einem extrem durch Gewalt und Missbrauch geprägten Elternhaus aufgewachsen sei. Conner verzichtete auf ein letztes Statement und ebenso darauf, dass ein Gebet für ihn gesprochen wurde. Es war bereits die sechste Hinrichtung in Georgia in diesem Jahr, was für den US-Staat einen Rekord darstellt.

13.07.2016

Malediven bereiten erste Hinrichtung seit 50er Jahren vor

 

Nachdem das Oberste Gericht auf den Malediven das Todesurteil für den wegen Mordes angeklagten 23-jährigen Hussain Humaam Ahmed am 24. Juni bestätigt hatte, teilte Präsident Abdulla Yameen mit, dass die Exekution der gesetzlichen Frist entsprechend innerhalb von 30 Tagen nach der Urteilsverkündung durchgeführt werden würde. Hussain Ahmed war wegen Mordes an dem Parlamentsmitglied Dr. Afrasheem Ali verurteilt worden und soll der üblichen Exekutionsmethode entsprechend gehängt werden. Amnesty International äußerte erhebliche Zweifel an der Rechtsmäßigkeit des durchgeführten Prozessverlaufs und ruft international zur Unterstützung auf, um die Hinrichtung noch abzuwenden. Nach Aussage des Verurteilten ist sein Geständnis durch Bedrohung seiner Familie erzwungen worden. Die Hinrichtung wäre die erste Exekution auf dem islamischen Inselstaat seit dem Jahr 1952. Im Mai diesen Jahres hatte die Regierung ihre Gesetze bezüglich der Ausführung von Todesurteilen neu angepasst, nachdem Diskussionen in Bezug auf Kapitalverbrechen und deren Verurteilung auf öffentlicher Seite wie auch auf Regierungsebene neu aufgeflammt waren. Laut Amnesty International befinden sich derzeit 17 weitere zum Tod Verurteilte in maledivischen Gefängnissen, darunter mindestens fünf Minderjährige.

13.07.2016

Hinrichtungen im Iran wieder aufgenommen

 

Im Iran sind nach Ablauf des Fastenmonats Ramadan die Exekutionen wieder aufgenommen worden. Neun Gefangene sollen am Mittwoch im Gefängnis von Karaj gehängt worden sein. Drei Namen der Betroffenen werden mit Seyyed Mohammad Taheri, Amir Khadem Rezaiyan und Saeid Ahmadi angegeben. Der Iran ist nach China der Staat, der weltweit die meisten Todesurteile vollstreckt, rund 70% davon wegen Drogendelikten.

13.07.2016

Irak: Bevölkerung fordert Hinrichtung von 300 Terroristen

 

Bei einer öffentlichen Demonstration in Bagdad versammelten sich am Montag hunderte irakische Zivilisten und forderten die Regierung zur Hinrichtung von 300 wegen terroristischen Aktivitäten verurteilten Gefangenen auf. Über 1700 zum Tod Verurteilte befanden sich bereits letztes Jahr in irakischen Gefängnissen, mehrere Hundert davon sind aufgrund terroristischer Handlungen verurteilt worden. Tatsächlich durchgeführt wurden dagegen vergleichsweise wenige Exekutionen, weshalb die Regierung unter öffentlichen Druck und Kritik geraten ist. Grund für den Aufschrei war insbesondere der Bombenanschlag des Islamischen Staates (IS) vom 3. Juli, bei dem über 250 Zivilisten ums Leben kamen. Einen Tag später hatte die Regierung erstmals wieder Hinrichtungen bekanntgegeben. Das irakische Parlament plant diesbezüglich ein baldiges Zusammenkommen, um die Verzögerung der Hinrichtungen auf gesetzlicher Ebene zu diskutieren und hierzu einen offiziellen Beschluss herauszugeben.

12.07.2016

Drei Hinrichtungen in Bangladesch

 

In Bangladesch sind drei Männer in zwei unterschiedlichen Mordfällen hingerichtet worden. Md Shahidul und Saiful Islam wurden gehängt, weil sie 2004 den Fahrer einer automatischen Rikscha getötet und das Fahrzeug gestohlen hatten. Maku Rabi Das wurde für einen Mord vor fast 16 Jahren gehängt. Er soll einen Nachbarn zu Tode gehackt haben.

 

Weitere Informationen:

BANGLADESH: ONE HANGED FOR MURDER IN SYLHET JAIL

11.07.2016

30 Todesurteile in Tansania

 

In Tansania sind wenigstens 30 Todesurteile ausgesprochen worden, nachdem die Betroffenen für die Ermordung älterer Menschen und den Mord an Albinos schuldig gesprochen wurden. Der Justizminister des afrikanischen Staates erklärte, man werde weiterhin nichts unversucht lassen, solcher Täter habhaft zu werden. In Tansania leben Menschen, denen wegen eines Gendefekts die Pigmente fehlen und die daher eine weiße Hautfarbe haben, äußerst gefährlich. Weil ihre Körperteile als Glücksbringer gelten, werden immer wieder Albinos ermordet.

10.07.2016

58% der Kanadier für die Todesstrafe

 

In Sachen Abtreibung, Pornographie, Sterbehilfe und Homosexualität denken Kanadier fortschrittlicher als die Einwohner der benachbarten Vereinigten Staaten, nicht jedoch, wenn es um die Todesstrafe geht. Wie eine Umfrage kürzlich gezeigt hat, sind 58% der Kanadier für die Todesstrafe. In den USA liegt die Zustimmung bei 59% - in den anderen Themen liegt die Meinung von Kanadiern und US-Einwohnern zum Teil um mehr als 20 Prozentpunkte auseinander. Kanada hat die Todesstrafe 1976 abgeschafft; die letzte Hinrichtungs war 1962 durchgeführt worden. Nach Abschaffung der Todesstrafe ist die Mordrate in Kanada nicht etwa gestiegen, sondern sogar gesunken.

08.07.2016

Irak: 11 Todesurteile durch Islamischen Staat vollstreckt

 

Die militante Gruppe des selbsternannten Islamischen Staates hat sechs ihrer eigenen Anhänger enthauptet, nachdem sie wegen Hochverrats zum Tod verurteilt wurden. Sie sollen wichtige Informationen aus dem Sicherheitsbereich an den Feind weitergegeben haben. Darüber hinaus seien fünf Sunniten hingerichtet worden, weil sie eine von der irakischen Regierung gesponserte Organisation unterstützt haben sollen, die gegen den IS kämpft.

07.07.2016

Hinrichtungen in Somalia

 

Die Terrororganisation Al-Shabaab hat in Somalia entsprechenden Berichten zufolge zwei Männer öffentlich durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Abdirahman Dhuhul Abdulle (22) und Abdi Muse Hayle (25) sollen unbewaffnete Zivilisten getötet haben. Hunderte Anwohner waren Zeugen der Exekution, darunter auch Frauen und Kinder - häufig werden sie zum Zuschauen gezwungen. Bereits zwei Tage zuvor wurde berichtet, die Terrormiliz Al-Shabaab habe zwei Angestellte einer Telekommunikationsfirma enthauptet, weil sie mit dem Feind kooperiert hätten.

 

Weitere Informationen:

SOMALIA: AL-SHABAAB BEHEADS TWO TELECOMMUNICATIONS WORKERS ...

SOMALIA: AN ELDERLY MAN BEHEADED IN HIIRAAN REGION

06.07.2016

Texas: Aufschub für Perry Williams

 

Die für den 14. Juli im US-Bundesstaat Texas geplante Hinrichtung von Perry Eugene Williams (35) wurde auf unbestimmte Zeit aufgeschoben. Der Staat hatte es nicht geschafft, bis zu einem festgesetzten Termin die Reinheit der Hinrichtungssubstanz nachzuweisen. Der Sprecher der Gefängnisbehörde erklärte, man habe genug Chemikalien, um alle bis Oktober geplanten Exekutionen durchzuführen, aber die Testergebnisse nicht rechtzeitig erhalten. Es ist das erste Mal, dass in Texas aus diesem Grund eine Hinrichtung verschoben wird. Williams ist zum Tod verurteilt für den Raubmord an einem Medizinstudenten aus dem Jahr 2000.

05.07.2016

Sieben Terroristen im Irak hingerichtet

 

Die irakische Justiz hat nach dem verheerenden Selbstmordanschlag in Bagdad Stärke demonstriert und nach eigenen Angaben am Montag fünf zum Tod verurteilte Häftlinge hingerichtet. Familien, die von dem Anschlag vom Sonntag betroffen seien, sollten wissen, "dass ihre Brüder im Justizministerium gerechte Strafen gegen diejenigen vollstrecken, an deren Händen das Blut von Irakern klebt". Weshalb die exekutierten Gefangenen zum Tod verurteilt worden waren, teilte das Justizministerium nicht mit. Bei dem bislang schwersten Anschlag in Bagdad in diesem Jahr wurden mehr als 200 Menschen getötet, mehr 300 wurden verletzt. Am Dienstag wurden zwei weitere Terroristen hingerichtet. Der irakische Ministerpräsident soll darüber hinaus die Exekution aller zum Tod verurteilten Terroristen angekündigt haben.

 

Weitere Informationen:

Fünf Hinrichtungen nach Anschlag in Bagdad

Nach Anschlag: Iraks Premier ordnet Hinrichtung aller Terror-Verurteilten im Land an

05.07.2016

Gedenkstätte in Leipzig soll auch an Todesstrafe erinnern

 

Das letzte Todesopfer der DDR-Justiz war der ehemalige Staatsoffizier Werner Teske. Einen Prozess hatte es nicht gegeben. Die Todesstrafe wurde unter absoluter Geheimhaltung ausgeführt. Werner Teske wurde erschossen. Die ehemalige Hinrichtungsstätte der DDR, in der Alfred-Kästner-Straße in Leipzig, soll nun als Gedenkort zur Erinnerung an den Tod von Teske und anderen zugänglich gemacht werden. Bisher war die Gedenkstätte nur zweimal im Jahr für Interessierte geöffnet. Geplant ist nun, laut Bürgerkomitee, eine Kombination aus begehbarer Gedenkstätte und informativer Ausstellung. Die Räume der damaligen Strafvollzugsanstalt befinden sich größtenteils noch in originalem Zustand und sollen auch in Zukunft authentisch erhalten bleiben. Die Gedenkstätte versteht sich als ein bundesweites Mahnmal. Das Leipziger Bürgerkomitee will damit die Erinnerung an die DDR-Diktatur wachhalten. Das Ministerium für Staatssicherheit war in der DDR ein wichtiges Instrument bei der Umsetzung totalitärer Strukturen. Offiziell wurde die Todesstrafe in der DDR 1987 abgeschafft. Seitdem gibt es sie in ganz Deutschland nicht mehr.

04.07.2016

USA: 40 Jahre Todesstrafe in der Neuzeit

 

Am vergangenen Samstag jährte sich in den USA die Gerichtsentscheidung Gregg gegen Georgia zum 40. Mal, mit der der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten den Weg für Hinrichtungen wieder frei machte. Vier Jahre zuvor hatten die Richter im Urteil Furman gegen Georgia die Todesstrafe für verfassungswidrig erklärt, weil sie willkürlich und rassistisch angewendet worden sei. Experten hatten mit dem endgültigen Aus für die Todesstrafe in den USA gerechnet, zumal schon seit den 60er Jahren keine Todesurteile mehr vollstreckt worden waren. Doch 1976 erfolgte mit dem o.g. Urteil die Kehrtwende der obersten Richter in einer 7-zu-2-Abstimmung. Drei der sieben für die Todesstrafe stimmenden Richter haben später ihre Meinung über die Verfassungsmäßgkeit der Todesstrafe geändert. Die erste Hinrichtung nach Gregg gegen Georgia erfolgte 1977, als Gary Gilmores durch ein Erschießungskommando getötet wurde.

03.07.2016

USA: Parteiprogramm der Demokraten sieht Abschaffung der Todesstrafe vor

 

Am Freitag wurde das aktuelle Parteiprogramm der Demokraten veröffentlicht, in dem die Todesstrafe als "grausame und ungewöhnliche Form der Bestrafung" genannt wird und somit "keinen Platz in den Vereinigten Staaten von Amerika habe". Dies ist ein Erfolg, der auf das Konto des Senators Bernie Sanders, eines langjährigen Gegners der Todesstrafe, geht. Sanders twitterte am Freitag, dass das neue Parteiprogramm einige Dinge beinhalte, die dieses Land in die richtige Richtung weisen. Hillary Clinton, aktuelle Präsidentschaftskandidatin, möchte die Todesstrafe allerdings für einige wenige, besonders grauenvolle Taten aufrechterhalten, besonders im Hinblick auf den Terrorismus.

01.07.2016

Die fünf tödlichsten Staatsanwälte der Vereinigten Staaten

 

Nur fünf Staatsanwälte, die weniger als 0,2% aller US-Bezirke repräsentieren, sind für 14% aller aktuellen Todestraktinsassen verantwortlich und für 5% aller Todesurteile in den vergangenen 40 Jahren in den USA. Das ist das Ergebnis eines kürzlich veröffentlichten Berichts der juristischen Fakultät der Harvard-Universität. Danach ist die Todesstrafe mehr von der Persönlichkeit des Strafverfolgers als von dem verübten Verbrechen abhängig und wird somit hochgradig willkürlich verhängt. Bei den fünf Staatsanwälten handelt es sich um Joe Britt in North Carolina, Bob Macy in Oklahoma, Lynne Abraham in Pennsylvania, Johnny Holmes in Texas und Donnie Myers in South Carolina, der als einziger noch im Amt ist. Abraham, einzige Frau unter ihnen, sagt, sie habe nie die geringsten Zweifel an ihren Todesurteilen gehabt - obwohl zwei ihrer Verurteilten später als unschuldig entlassen wurden. Unter Macys 54 Todesurteilen gab es drei spätere Entlastungen und in einem Drittel seiner Fälle konnte ihm Fehlverhalten nachgewiesen werden. Bei Britt gab es in mehr als einem Drittel seiner 38 Fälle Fehlverhalten und zwei Entlastungen. Die Fehlverhaltensrate bei Myers liegt bei 46%, häufig schloss er Geschworene aus rassistischem Hintergrund aus.

01.07.2016

Vietnam: Todesstrafe für 73-jährige Drogenschmugglerin

 

Eine 73-Jährige soll nach eigenen Aussagen nicht gewusst haben, dass sie anstelle einiger Seifenstücke Heroin transportierte. Für den Drogenschmuggel ist die Australierin Medienberichten zufolge nun in Vietnam zum Tod verurteilt worden. Im Dezember 2013 wollte die Australierin von Ho-Chi-Minh-Stadt nach Australien fliegen. Die Frau mit vietnamesischen Wurzeln habe mehr als 1,5 Kilogramm Heroin bei sich gehabt. Vor Gericht habe die Angeklagte erklärt, dass sie nichts von dem Rauschgift wusste: Eine Frau habe sie gebeten, einige Seifenstücke mit nach Australien zu nehmen. Bei den vermeintlichen Hygienemitteln handelte es sich allerdings um Heroinpakete. Durch die vietnamesischen Drogengesetze kann auf Drogenschmuggel die Todesstrafe folgen: Ab dem Besitz von 600 Gramm Heroin droht die Höchststrafe.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Juni 2016