30.06.2010
Texas: Aufschub für Jonathan Green
Vier Stunden vor seiner für den heutigen Abend geplanten Hinrichtung hat das texanische Berufungsgericht einen Aufschub für Jonathan Marcus Green verfügt. Es soll geprüft werden, ob der 42-Jährige unter einer so starken psychischen Erkrankung leidet, dass er nicht hinrichtungsfähig ist. Das Gesetz erfordert, dass der Verurteilte zu begreifen imstande sein muss, weshalb er hingerichtet wird. Green wurde für schuldig befunden, im Jahr 2000 ein 12-jähriges Mädchen vergewaltigt und erdrosselt zu haben. Nach Aussage seines Anwalts leidet er unter Wahnvorstellungen und Schizophrenie.
29.06.2010
In Saudi-Arabien wurde am Dienstag Obeid bin Saif al-Qahtani enthauptet. Der saudische Staatsbürger war zum Tod verurteilt, weil er einen Landsmann nach einem Streit erschossen hatte. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP war es die 16. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.
29.06.2010
Libanon: Spion droht Todesstrafe
Einem Libanesen droht die Todesstrafe wegen Spionage. Der 56-jährige Techniker einer Mobilfunkfirma soll seit 14 Jahren für Israel als Spion tätig sein und dem israelischen Geheimdienst geholfen haben, Handynutzer abzuhören.
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Lebanon holds 2nd telco worker for spying for Israel
Lebanese Military Court Sentences Citizen to Death for Spying for Israel
24.06.2010
Bundestag streitet über Resolution gegen die Todesstrafe
Obwohl sich alle Parteien von Regierung und Opposition in der Ablehnung der Todesstrafe einig sind, gelingt ihnen keine Einigung auf eine gemeinsame Resolution zur weltweiten Abschaffung. Uneinig ist man sich hinsichtlich des Wortlauts - ob Namen konkreter Fälle genannt werden sollen oder nicht.
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Koalitionsfraktionen fordern weltweite Abschaffung der Todesstrafe
24.06.2010
Deutschem droht Todesstrafe in China
Einem Deutschen aus dem bayerischen Teisendorf droht in China die Todesstrafe. Er soll Anfang Juni in der chinesischen Küstenstadt Xiamen seine Ex-Freundin und deren Lebenspartner erstochen haben. Das Motiv könnte Eifersucht sein - der 32-Jährige habe die Trennung nicht verkraftet und seine Ex-Freundin jahrelang belästigt.
24.06.2010
Georgia: Anhörung für Troy Davis - Entscheidung steht noch aus
Seit einem Jahrzehnt kämpfte Troy Davis im US-Bundesstaat Georgia darum, vor Gericht neues Beweismaterial vorlegen zu dürfen, das seine Unschuld an dem ihm zur Last gelegten Polizistenmord vor über 20 Jahren belegen würde. Die gerichtliche Anhörung fand an den vergangenen zwei Tagen statt, und nun liegt es an dem zuständigen Richter zu entscheiden, ob die vorgelegten Beweise ausreichend sind. Die Staatsanwaltschaft hält die Beweise für Davis' Schuld nach wie vor für überwältigend, während die Verteidigung darauf verweist, dass vier Belastungszeugen ihre Aussage widerrufen haben und kein verantwortungsbewusster Geschworener Davis nach heutiger Beweislage schuldig sprechen würde. Allerdings ließ der Richter nicht alle Zeugen zu, die für die Verteidigung aussagen sollten. Es bleibt daher fraglich, ob die hohe Messlatte des Supreme Courts, der die Anhörung verfügte, nämlich der zweifelsfreie Beweis der Unschuld von Troy Davis, erbracht werden konnte.
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24.06.2010
China: Acht Hinrichtungen wegen Drogenschmuggels
Im Vorfeld des Internationalen Anti-Drogen-Tages am kommenden Samstag wurden in China acht Menschen hingerichtet, die wegen Drogenschmuggels oder Drogenhandels zum Tod verurteilt waren. Der von den Vereinten Nationen 1988 eingeführte Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch wird von China regelmäßig benutzt, um die Härte Chinas im Kampf gegen Drogen durch Exekutionen zu demonstrieren.
Weitere Informationen:
Links between executions and foreign funding of counter-drug operation
24.06.2010
Mauretanien kehrt zur Todesstrafe zurück
Mauretanien hat zehn Todesurteile verhängt. Betroffen sind drei mauretanische Staatsbürger, drei Nigerianer und weitere Ausländer. Sie wurden wegen Mordes in vier unterschiedlichen 2008 verübten Fällen zum Tod verurteilt. Mauretanien hat die Todesstrafe seit 1987 nicht mehr angewendet. Mauretanien ist besorgt wegen der Zunahme von Gewaltverbrechen sowie wegen Drogenschmuggels und Terror-Attacken.
24.06.2010
Malaysierin droht Todesstrafe wegen Drogenschmuggels
Eine 43-jährige Frau ist in Malaysia wegen Drogenschmuggels verhaftet worden. Sie soll größere Mengen Heroin in ihrem Büstenhalter mitgeführt haben. Wegen ihrer vermeintlich großen Oberweite war sie der Polizei aufgefallen. Nun droht der Angeklagten die Todesstrafe.
21.06.2010
Zwei Hinrichtungen in Saudi-Arabien
Der jemenitische Staatsbürger Shaaban al-Nasheri wurde wegen zweifachen Mordes und Vergewaltigung enthauptet. Anschließend wurde sein Leichnam an ein Kreuz genagelt und öffentlich ausgestellt. Der saudische Staatsbürger Mohammed al-Zahrani wurde enthauptet, weil er einen Landsmann in einem Streit erschossen hatte. Damit hat Saudi-Arabien in diesem Jahr mindestens 15 Todesurteile vollstreckt.
20.06.2010
Iran: Rebellenführer hingerichtet
Am Sonntagmorgen wurde in einem Teheraner Gefängnis der Anführer der sunnitischen Rebellengruppe Dschundallah ("Gottessoldaten"), Abdulmalik Rigi, gehängt. Die Gruppe hatte sich vergangenen Oktober zum schwersten Bombenanschlag im Iran seit den 80er Jahren bekannt, bei dem mehr als 40 Menschen getötet wurden.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Doppelanschlag auf iranische Moschee: Mindestens 28 Tote - 270 Menschen verletzt
18.06.2010
Utah: Ronnie Lee Gardner hingerichtet durch Erschießen
Im US-Bundesstaat Utah wurde der 49-jährige Ronnie Lee Gardner hingerichtet. Er hatte statt der in den USA allgemein üblichen tödlichen Injektion die Vollstreckung seines Todesurteils durch ein Erschießungskommando gewählt. Gardner war zum Tod verurteilt, weil er 1985 bei dem Fluchtversuch aus einem Gerichtsgebäude einen Rechtsanwalt erschossen hatte. Angehörige des Opfers setzten sich mit der Begründung, das Opfer hätte nicht den Tod des Täters gewollt, für eine lebenslange Freiheitsstrafe für Gardner ein, jedoch ohne Erfolg. Gardner verbrachte seinen letzten Tag damit, alle Folgen der Trilogie von "Herr der Ringe" anzusehen, und wünschte ausdrücklich keinen seiner Angehörigen unter den Zeugen der Exekution. Die in den Vereinigten Staaten äußerst seltene Hinrichtungsmethode zog die Aufmerksamkeit der Medien an - rund 60 Nachrichtenteams aus aller Welt waren vor Ort.
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18.06.2010
Vietnam will Giftspritze einführen
Das Parlament Vietnams hat beschlossen, eine "humanere" Hinrichtungsmethode einzuführen: Ab Juli nächsten Jahres soll die Giftspritze die bisher üblichen Erschießungskommandos ablösen. Die neue Methode verursache weniger Schmerzen und die Leichen blieben intakt. Darüber hinaus koste sie weniger und der psychologische Druck, dem die Vollstrecker ausgesetzt sind, sei geringer. Die vietnamesische Regierung veröffentlicht keine Statistiken über die Todesstrafe, doch staatsnahe Medien sprechen von einer Vollstreckung und 49 Verurteilungen seit Beginn dieses Jahres, die meisten für Drogenhandel und Mord.
17.06.2010
Pakistan: Öffentliche Hinrichtungen durch die Taliban
Medienberichten zufolge sollen Taliban am 12. Juni den 28-jährigen Waheed Khan öffentlich vor 200 Zeugen erschossen haben. Er wurde des Mordes beschuldigt. Bereits am 8. Juni war ein Stammesangehöriger öffentlich hingerichtet worden, den man des Mordes an einem Brüderpaar bezichtigte.
16.06.2010
Oklahoma: Aufschub für Jeffrey Matthews
Jeffrey Matthews, dessen Hinrichtung durch den US-Bundesstaat Oklahoma für den 17. Juni geplant war, hat kurzfristig durch den Gouverneur einen Aufschub bis zum 20. Juli erhalten. Es sollen Beweismittel in Form von Fingerabdrücken geprüft werden.
15.06.2010
Texas: David Lee Powell hingerichtet
Mit fast 32 Jahren wartete er am längsten im Todestrakt von Texas auf seine Hinrichtung: Am Dienstagabend wurde das Todesurteil an dem 59-jährigen David Lee Powell mit einer tödlichen Injektion vollstreckt. 1978 hatte Powell bei einer Verkehrskontrolle in Austin einen Polizisten erschossen. Seine Anwälte erklärten, Powell sei in den vergangenen Jahrzehnten ein vorbildlicher Gefangener gewesen, der seine Tat zutiefst bereute und im Gefängnis hilfsbereit und deeskalierend wirkte. Das zeige klar, dass die Geschworenen sich irrten, als sie ihn als eine fortdauernde Gefahr für die Gesellschaft einstuften und deshalb zum Tod verurteilten. Doch weder der Gnadenausschuss noch der Supreme Court folgten der Argumentation.
15.06.2010
Utah plant Hinrichtung durch Erschießungskommando
Ronnie Lee Gardner, der am kommenden Freitag im US-Bundesstaat Utah hingerichtet werden soll, hat sich für den Tod durch Erschießen entschieden. Nachdem das Gnadengesuch gestern abgelehnt wurde, ist mit der Vollstreckung von Gardners Todesurteil ein Medienereignis zu erwarten. Es wird die dritte Hinrichtung durch Erschießungskommando in den USA seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 sein. Gary Gilmore wurde 1977, John Albert Taylor 1996 in Utah erschossen. Gardner hat bislang keine Gründe genannt, weshalb er sich gegen die in den USA allgemein verbreitete Giftspritze entschieden hat. Menschenrechtsorganisationen erhoffen sich durch den Wirbel um Gardners Hinrichtung eine Neubelebung der Diskussion um die Todesstrafe.
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15.06.2010
Thailand: Oppositionsführer des Terrorismus angeklagt
Elf Anführer der thailändischen Opposition sind wegen der blutigen Proteste gegen die Regierung angeklagt worden. Ihnen wird Terrorismus vorgeworfen, wofür die Todesstrafe verhängt werden kann. Die Oppositionellen blockierten wochenlang Teile der Innenstadt Bangkoks. Als die Situation eskalierte, kamen fast 90 Menschen ums Leben, mehr als 1400 wurden verletzt.
14.06.2010
Voraussichtlich keine Todesstrafe für Homosexuelle in Uganda
Bei seinem Besuch in Uganda erhielt der neue Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), von Regierungsvertretern die Zusage, dass Homosexualität in dem afrikanischen Land nun doch nicht mit der Todesstrafe bedroht werden soll. Eine entsprechende Gesetzesinitiative liegt im Parlament von Uganda, wird nun aber offenbar nicht weiter verfolgt. Uganda war seitens der Bundesregierung mit der Kürzung von Entwicklungshilfe gedroht worden, sollte das geplante Gesetz tatsächlich verabschiedet werden. Markus Löning will sich besonders für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe einsetzen.
11.06.2010
China: Todesurteil für Messerattacke in Schule
Ein ehemaliger Lehrer, der im April bei einer Messerattacke in einer Volksschule 16 Kinder und einen Lehrer verletzt hatte, ist nun zwei Monate nach seiner Tat zum Tod verurteilt worden. Der 33-Jährige habe auf seine Opfer brutal eingehackt, besagt das Gerichtsurteil. Vergangenen Monat erst wurde ein 47-jähriger Mann nach einer Messerattacke in einem Kindergarten zum Tod verurteilt und hingerichtet.
10.06.2010
Alabama: John Parker hingerichtet
Am Donnerstag wurde im US-Bundesstaat Alabama der 42-jährige John Forrest Parker mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er hatte 1988 zusammen mit einem Komplizen für 1000 Dollar den Auftragsmord an der 45-jährigen Frau eines Pastors begangen. Auftraggeber war der hoch verschuldete Geistliche, der die Lebensversicherung seiner Frau kassieren wollte, sich jedoch eine Woche nach deren Tod selbst das Leben nahm. In seinen letzten Worten erklärte Parker gegenüber den Opferangehörigen, dass er die Tat bereue, aber keine Vergebung erwarte. Die Söhne des Opfers gaben Zweifeln an der Aufrichtigkeit Parkers Ausdruck - er habe 22 Jahre Zeit gehabt sich zu entschuldigen und damit bis zuletzt gewartet.
10.06.2010
Kongo: Zwei Norweger erneut zum Tod verurteilt
Joshua French (28) norwegischer und britischer Staatsbürger, und Tjostolv Moland (29), norwegischer Staatsbürger, sind im Kongo erneut zum Tod verurteilt worden. Ihnen wird u.a. Mord und Spionage zur Last gelegt. Menschenrechtsgruppen kritisieren die Verhandlung als militärischen Schauprozess mit unter Folter erpressten Beweismitteln. Die beiden Männer beteuern ihre Unschuld. Sie waren bereits im vergangenen September zum Tod verurteilt worden, jedoch wurde das Urteil im April aufgehoben und ein neuer Prozess angeordnet.
Weitere Informationen:
Death sentence Norwegians ask DRCongo for pardon
Norwegian on death row in DR Congo dies in jail
Former British soldier on death row in the Congo to go on trial for 'murder' of best friend
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
10.06.2010
Afghanistan: Taliban richten 7-Jährigen hin
Medienberichten zufolge sollen die Taliban in Afghanistan einen 7-jährigen Jungen wegen des Verdachts auf Spionage hingerichtet haben. Der Junge habe für die Regierung gespitzelt. Die Taliban sind, wenn der Verdacht der Spionage für sie nahe liegt, schnell mit einer Exekution bei der Hand. So waren es in den vergangenen zwei Wochen allein 16 Personen. Drei Jahre zuvor wurden aus dem gleichen Grund eine 70-Jährige Frau und ein Kind hingerichtet.
Weitere Informationen:
09.06.2010
Georgia: Melbert Ford hingerichtet
Am Mittwochabend wurde der 49-jährige Melbert Ray Ford im US-Bundesstaat Georgia mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war für schuldig befunden worden, 1986 seine Ex-Freundin und deren 11-jährige Nichte erschossen zu haben. Er soll die Tat aus Rache begangen haben; wochenlang hatte er seiner Ex-Freundin nachgestellt und sie fortwährend belästigt. Anträge seiner Anwälte, dass grausamere Verbrechen als das von Ford nicht in einem Todesurteil endeten und eine Hinrichtung nach so langer Zeit grausam sei, blieben erfolglos.
09.06.2010
Pakistan: Verbot der Hinrichtung Jugendlicher
Pakistan hat in der vergangenen Woche eine internationale Konvention ratifiziert, welche die Todesstrafe für Täter, die zur Tatzeit das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, verbietet. Weltweit ist die Exekution Jugendlicher durch das Völkerrecht verboten. In den letzten 20 Jahren wurden zur Tatzeit Minderjährige in diesen Ländern hingerichtet: China, Iran, Jemen, Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Pakistan, Saudi-Arabien, Sudan und USA.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
08.06.2010
Am Montag wurden im Ghezel Hesar Gefängnis in Teheran 13 Menschen hingerichtet. 26 Verurteilte waren am Tag zuvor in Isolationshaft gesetzt worden und mussten mit der Vollstreckung ihres Todesurteils rechnen. Alle waren wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt, darunter auch Ersttäter. Weitere fünf Hinrichtungen wurden am Dienstag im Zentralgefängnis in Qom, südlich von Teheran, ausgeführt. Vier Personen waren wegen Enführung und Vergewaltigung, die fünfte wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt. Innerhalb weniger Tage wurden im Iran rund 20 Todesurteile vollstreckt.
Weitere Informationen:
One man was hanged in the northwestern Iran today
Five People were hanged in Iran today
One man was hanged in public in northwestern Iran yesterday June 9
Weitere (detuschsprachige) Informationen:
07.06.2010
Wiederaufnahme von Hinrichtungen in Nigeria angekündigt
Die Gouverneure der Bundesstaaten in Nigeria sollen sich auf die Wiederaufnahme von Hinrichtungen verständigt haben, weil die Gefängnisse überfüllt sind. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Mängel des Rechtssystems des afrikanischen Staates. Von den etwa 42.000 Gefängnisinsassen wartet mehr als die Hälfte auf ihren Prozess. Ungefähr 1000 Gefangene sind zum Tod verurteilt.
05.06.2010
Sudanese in Saudi-Arabien hingerichtet
In Saudi-Arabien wurde am Samstag ein zum Tod verurteilter Sudanese enthauptet. Faisal Ali Abdel Ghani Ahmed hatte das Todesurteil erhalten, weil er einen Landsmann nach einem Streit mit Axthieben erschlagen hatte.
04.06.2010
Ohio: Richard Nields begnadigt
Der Gouverneur des US-Bundesstaates Ohio hat Richard Nields, dessen Hinrichtung für den 10. Juni festgesetzt war, begnadigt und das Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit umgewandelt, nachdem der Gnadenausschuss dies bereits vor kurzem empfohlen hatte. Nields hatte 1997 seine Freundin in einem Streit erdrosselt.
02.06.2010
Texas: George Jones hingerichtet
Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 36-jährige George Jones mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war des Raubmordes für schuldig befunden worden; vor 17 Jahren habe er sein Opfer mit zwei Schüssen in den Hinterkopf getötet. Hauptbelastungszeuge war sein Komplize, doch Jones bestritt, dass er der Schütze war. Der Komplize bekannte sich des schweren Raubes für schuldig, entging so einem Todesurteil und wurde zu 22 Jahren Haft verurteilt. Unter den Zeugen der Hinrichtung waren keine Angehörigen von Jones, doch er dankte seinen Eltern und Geschwistern für deren Unterstützung. Den Angehörigen des Opfers, die der Hinrichtung zusahen, wünschte Jones, dass sein Tod ihnen eine Art von Frieden geben würde.
02.06.2010
In Libyen sollen 18 Todesurteile vollstreckt worden sein. Die wegen Mordes zum Tod Verurteilten seien erschossen worden. Einige von ihnen waren ausländische Staatsbürger aus Ägypten, Tschad oder Nigeria. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, die grundsätzlich die Todesstrafe ablehnen, protestierten scharf. Es sei zudem zu befürchten, dass die Gerichtsprozesse in Libyen nicht den internationalen Standards entsprächen. Etwa 200 Menschen warten in Libyen auf die Vollstreckung ihres Todesurteils.
Weitere Informationen:
Libya executes 18 by firing squad
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
02.06.2010
China verbietet künftig unter Folter erzwungene Geständnisse
Das Oberste Gericht, der Oberstaatsanwalt, das Polizeiministerium und das Justizministerium Chinas haben zwei Verordnungen herausgegeben, die künftig die Verwendung illegal beschaffter Beweise, wie beispielsweise durch Folter erzwungene Geständnisse, vor Gericht verbieten. Das gelte insbesondere bei Verfahren, die auf ein Todesurteil hinauslaufen könnten. Fehlurteile sind in China keine Seltenheit - wie im Fall von Zhao Zuohai, der von der Polizei durch Folter zu einem Mordgeständnis gezwungen wurde und seine Freiheit erst nach über einem Jahrzehnt zurückerhielt, als das vermeintliche Mordopfer lebendig wieder auftauchte.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
01.06.2010
Homosexualität in sieben Staaten unter Todesstrafe
Die ILGA (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, and Intersex Association) hat in ihrem jährlichen Bericht festgestellt, dass Homosexualität weltweit in 76 Staaten unter Strafe gestellt ist. In sieben Ländern droht Homosexuellen sogar die Todesstrafe: im Iran, in Mauretanien, in Saudi-Arabien, im Sudan und im Jemen und in Teilen von Nigeria und Somalia. Uganda diskutiert seit mehreren Monaten die Einführung der Todesstrafe für Homosexuelle und steht dafür international stark in der Kritik.
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Mai 2010