28.03.2013

Indien: Vergewaltigte Schweizerin gegen die Todesstrafe

 

Die von mehreren Männern in Indien vergewaltigte Schweizer Touristin setzt sich für das Leben ihrer Peiniger ein. Die Frau und ihr Partner wollten zwar, dass die Täter eine angemessene Strafe erhalten, aber sie sollten nicht zum Tod verurteilt werden, erklärte der Schweizer Botschafter in Indien. Vergewaltigern drohen in Indien nach einem neuen Gesetz 20 Jahre Haft. Die Todesstrafe kann nur verhängt werden, wenn der Täter bereits zum zweiten Mal wegen einer Vergewaltigung verurteilt wird, das Opfer an den Folgen der Tat stirbt oder dauerhaft im Koma liegt. Das Paar war vor etwa zwei Wochen beim Campen im Wald von einer Gruppe von Männern überfallen worden. Die Täter raubten das Paar aus, fesselten den Mann und vergewaltigten die Frau vor seinen Augen. Sechs Verdächtige sind in Gewahrsam.

28.03.2013

18 Hinrichtungen im Irak

 

Im Irak wurden Aussagen des Justizministers zufolge in diesem Monat 18 Männer irakischer Staatsangehörigkeit hingerichtet, acht am 14. und zehn am 17. März. Alle Todesurteile seien aufgrund terroristischer Verbrechen verhängt worden. Nach Informationen des Justizministeriums wurden im vergangenen Jahr 129 Todesurteile vollstreckt.

28.03.2013

Colorado: Kino-Attentäter könnte der Todesstrafe entgehen

 

Der Amerikaner James Holmes, der in einem Kino im US-Bundesstaat Colorado zwölf Menschen erschossen haben soll, will sich schuldig bekennen, um einer möglichen Todesstrafe zu entgehen. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Allerdings habe die Staatsanwaltschaft noch nicht entschieden, ob sie auf die Forderung nach der Todesstrafe verzichten will, teilten die Anwälte von Holmes mit. Die nächste Anhörung ist für kommenden Montag geplant. Dem mutmaßlichen Amokläufer wird vorgeworfen, am 20. Juli 2012 während einer "Batman"-Filmpremiere in einem Kino in der Stadt Aurora zwölf Menschen erschossen und 58 verletzt zu haben. Strittig ist, ob Holmes zum Zeitpunkt der Tat geistig krank war, was bedeuten würde, dass er nicht für das Verbrechen bestraft werden kann. Die Staatsanwaltschaft hat bis zum 1. April Zeit zu entscheiden, ob sie die Todesstrafe beantragen will. Der Prozess soll am 5. August mit der Auswahl der Jury beginnen.

27.03.2013

Enthauptung und Kreuzigung in Saudi-Arabien

 

In Saudi-Arabien wurde am Mittwoch ein jemenitischer Staatsbürger enthauptet. Mohammad Rashad Khairi Hussain war zum Tod verurteilt, weil er einen Pakistaner getötet haben soll, nachdem er sich mit diesem der Sodomie schuldig gemacht habe. Aufgrund er Schwere des Verbrechens wurde der Leichnam im Anschluss an die Enthauptung gekreuzigt. Es war die 28. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

26.03.2013

Ist Delaware der nächste US-Staat, der die Todesstrafe abschafft?

 

In einer äußerst knappen Entscheidung hat sich der Senat des US-Bundesstaates Delaware mit 11 zu 10 Stimmen dafür ausgesprochen, die Todesstrafe abzuschaffen. Die Abstimmung folgte auf eine lange und emotionale Debatte. Gegner der Todesstrafe bezeichneten die ultimative Strafform als moralisch falsch, von Rassendiskriminierung geprägt und als ineffektiv zur Abschreckung, was gewalttätige Verbrechen betrifft. Befürworter der Todesstrafe halten sie bei besonders grausamen Taten für angemessen. Der Gesetzentwurf wird nun als nächstes im Repräsentantenhaus diskutiert und abgestimmt werden. Der Gouverneur von Delaware hat sich bislang nicht geäußert, ob er im Erfolgsfall das Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe unterzeichnen wird.

22.03.2013

Auch die Schweiz will Medikamente für Hinrichtungen verbieten

 

Schweizer Pharmafirmen sollen für Hinrichtungen einsetzbare Mittel nur noch unter strengen Auflagen exportieren dürfen. Der Nationalrat hat den Bundesrat am Freitag mit 105 zu 70 Stimmen mit einer entsprechenden Gesetzesvorlage beauftragt. In der Vergangenheit waren Schweizer Pharmafirmen gelegentlich in Lieferungen für die Vollstreckung der Todesstrafe insbesondere in die USA involviert, die über Zwischenhändler erfolgten. Die Schweiz folgt mit dem aktuellen Vorhaben dem Vorbild der Europäischen Union, die bereits über entsprechende gesetzliche Regelungen verfügt.

22.03.2013

Pharmakonzern Teva beschränkt Export von Hinrichtungsgift

 

Teva, mit Sitz in Israel und nach eigenen Angaben eine der 15 größten Pharmafirmen weltweit, ist Hersteller des Anästhetikums Propofol, das in entsprechend großer Dosis zur Tötung geeignet ist. Nachdem den USA bisher genutzte Chemikalien ausgehen, beginnen US-Bundesstaaten auf Propofol zurückzugreifen, um die Todesstrafe auszuführen. Nun will Teva Kontrollen einführen, die verhindern sollen, dass Gefängnisse das Medikament als Todesinstrument nutzen können. Teva will seine Medikamente jetzt nur noch an Einrichtungen verkaufen, in denen die Produkte medizinisch notwendig sind, um Menschen zu helfen. Damit steht der Pharmakonzern in einer Reihe mit Firmen wie Lundbeck und Fresenius Kabi, die ebenfalls bereits Schritte unternommen haben, um effizient die Verwendung ihrer Produkte in Hinrichtungen zu verhindern.

20.03.2013

Homosexueller in Somalia gesteinigt

 

Ein Teenager namens Mohamed Ali Baashi ist in Somalia gesteinigt worden. Der 18-jährige Homosexuelle wurde bis zur Brust in die Erde eingegraben und dann mit Steinen beworfen, bis er tot war. Radikale Islamisten hatten ihn der Sodomie für schuldig befunden, zum Tod verurteilt und Dorfbewohner in der Umgebung gezwungen, der Vollstreckung des Todesurteils beizuwohnen. Ein anderer wegen Mordes angeklagter Mann soll erschossen worden sein.

20.03.2013

Steinigung in Pakistan

 

Am Dienstag wurde im Nordwesten Pakistans ein Soldat von einer Menschenmenge hingerichtet, es waren nach offiziellen Angaben zwischen 40 und 50 Personen (andere Quellen sprechen von über 300), die den 27-Jährigen steinigten. Anwar Din wurde letztes Jahr in Parachinar stationiert, wo er Intizar Bibi (19) kennenlernte und eine Beziehung mit ihr einging. Als er später nach Kashmir versetzt wurde, führte er die Beziehung fort umd kam am vergangenen Montag zurück, um mit dem Mädchen zu fliehen. Jedoch hatte die Familie von den Plänen des Paares erfahren und hielt die beiden fest, bis der Stammesrat ein Urteil sprach. Der junge Mann wurde zum Tod verurteilt, das Urteil wurde am nächsten Tag ausgeführt. Das Schicksal des Mädchens ist unklar, den Stammesgesetzen zufolge soll sie aber ebenfalls mit dem Tod bestraft werden.

19.03.2013

Indien: Todesstrafe für Vergewaltigung

 

Nach den jüngsten Vergewaltigungsfällen in Indien hat das Unterhaus härtere Strafen für Vergewaltigung beschlossen. Die Abgeordneten stimmten am Dienstag in Neu Delhi nach siebenstündiger Debatte für einen entsprechenden Gesetzesvorschlag der Regierung. Demnach soll Gruppenvergewaltigung künftig mit mindestens 20 Jahren Gefängnis, unter Umständen aber auch mit lebenslanger Haft bestraft werden. Fällt ein Vergewaltigungsopfer ins Koma fällt oder stirbt, droht Tätern die Todesstrafe. Bislang wird Vergewaltigung in Indien mit sieben bis zehn Jahren Haft bestraft. In dem Land gibt es seit Wochen eine große gesellschaftliche Diskussion über Vergewaltigungen von Frauen, in deren Verlauf schärfere Strafen gefordert wurden. Auslöser war die tödliche Gruppenvergewaltigung einer Studentin im vergangenen Dezember in Neu Delhi. Über das neue Gesetz muss nun noch das Oberhaus abstimmen.

 

Weitere Informationen:

India: President signs anti-rape bill

16.03.2013

Indonesien: Erste Hinrichtung seit 2008

 

Am Freitag wurde in Indonesien die erste Hinrichtung seit November 2008 vollzogen. Dabei wurde der 48-jährige nigerianische Drogendealer Adami Wilson Bin Adam auf einer Insel vor der Küste von einem Erschießungskommando hingerichtet. Er war beim Schmuggel von einem Kilo Heroin gefasst worden. Damit wurde die Hoffnung von Todesstrafengegner zerstört, dass es nach dieser jahrenlangen Zeitspanne ohne Hinrichtungen mit der Todesstrafe in Indonesien ein inoffizielles Ende haben könnte. Es wird berichtet, dass die Behörden für das Jahr 2013 noch mindestens neun weitere Hinrichtungen planen. 111 Todestraktinsassen sollen sich in indonesischen Gefängnissen befinden.

15.03.2013

Maryland schafft die Todesstrafe ab

 

Nachdem der Senat Marylands Anfang des Monats die Abschaffung der Todesstrafe in dem US-Bundesstaat bereits befürwortet hatte, stimmte nun auch die Mehrheit des Repräsentantenhauses dem Gesetzentwurf zu. Damit fehlt nur noch die Unterschrift von Gouverneur O'Malley, die aber reine Formsache ist, weil der Gouverneur selbst den Gesetzentwurf eingebracht hatte.Maryland ist der sechste Bundesstaat der Vereinigten Staaten, der in den letzten sechs Jahren die Todesstrafe abgeschafft hat. Somit haben nun noch 32 von 50 US-Bundesstaaten die Todesstrafe in ihren Gesetzbüchern. Das Gesetz gilt nicht rückwirkend, sodass Maryland weiterhin Häftlinge in der Todeszelle hat, es wird jedoch erwartet, dass O'Malley die Betroffenen begnadigen wird.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Justizopfer stoppt die Todesstrafe im US-Staat Maryland

15.03.2013

Oregon: Todeskandidat klagt gegen Gouverneur

 

Ein ungewöhnlicher Streit zwischen einem zum Tod verurteilten Häftling und dem Gouverneur von Oregon beschäftigt das höchste Gericht des US-Bundesstaats: Der zum Tod verurteilte Gary Haugen will hingerichtet werden, Gouverneur John Kitzhaber will das aber nicht zulassen. Gary Haugen wurde im Jahr 1981 für schuldig befunden, die Mutter seiner Ex-Freundin getötet zu haben. Damals wurde er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Als er während der Haft gemeinsam mit einem anderen Gefängnisinsassen einen Mithäftling tötete, wurde er 2007 zum Tod verurteilt. Gouverneur Kitzhaber ist ein Gegner der Todesstrafe und erklärte sein Bedauern, dass er es zugelassen habe, dass zwei Verurteilte hingerichtet wurden. Einen weiteren Fall solle es während seiner Amtszeit nicht geben. Nun soll das höchste Gericht des Bundesstaates entscheiden, wie mit dem Fall weiter umzugehen ist. Die Entscheidung wird für Ende des Jahres erwartet.

Debbie Milke
Debbie Milke

14.03.2013

Arizona: Todesurteil für Debbie Milke ausgesetzt

 

Ein Berufungsgericht hat am Donnerstag das Todesurteil für Debbie Milke für ungültig erklärt. Debra Jean Milke befindet sich seit über 22 Jahren im Todestrakt des US-Bundesstaates Arizona. Die 48-Jährige soll 1989 die Ermordung ihres vier Jahre alten Sohnes Christopher in Auftrag gegeben haben. Die in Berlin geborene Debbie Milke, Tochter der Deutschen Renate Janka und eines US-Soldaten, hat die Tat immer bestritten. Die Anklage stützte sich auf die Aussage des leitenden Ermittlers, Detective Saldate, der behauptete, Milke hätte ihm gegenüber die Beauftragung des Mordes gestanden. Jedoch existieren von dem angeblichen Geständnis weder Tonbandaufzeichnungen, noch hat die Beschuldigte jemals ein Geständnis unterschrieben. Das Berufungsgericht erklärte zu seiner aktuellen Entscheidung, das Todesurteil aufzuheben, der Staat habe die Geschworenen nicht darüber informiert, dass Detective Saldate bereits mehrfach wegen diverser Verfehlungen, inklusive Meineids, Disziplinarstrafen erhalten hatte. Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob sie Debbie Milke erneut unter Anklage stellen und den Prozess neu aufrollen will, andernfalls käme sie frei.

Steven Thacker
Steven Thacker

13.03.2013

Oklahoma: Steven Ray Thacker hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 42-jährige Steven Ray Thacker mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Thacker hatte Ende 1999 in Oklahoma eine 25-jährige Frau vergewaltigt und ermordet. Wenige Tage später erstach er in Missouri und Tennessee jeweils einen Mann - den in Missouri bei einem Einbruch, den in Tennessee, als dieser bemerkte, dass Thackers Kreditkarte gestohlen war. In seinen letzten Worten erklärte er, dass er aufrichtig bedaure, was er den Opfern und damit auch ihren Familien angetan habe. Er verdiene es nicht, aber er hoffe, die Angehörigen seiner Opfer könnten ihm vergeben, so wie Gott ihm vergeben habe. Die beste Freundin des weiblichen Opfers äußerte nach der Vollstreckung des Todesurteils, dass die Exekution ihr keinen Frieden bringe. Das Schicksal ihrer Freundin werde sie immer begleiten und daran ändere auch der Tod des Täters nichts.

13.03.2013

Sieben Enthauptungen in Saudi-Arabien an einem Tag

 

Sieben Männer sind am Mittwoch in Saudi-Arabien mit dem Schwert enthauptet worden, nachdem die Exekution von letzter auf diese Woche verschoben worden war. Sie waren des bewaffneten Raubes und Einbruchs in Juwelierläden für schuldig befunden worden. Die Vereinten Nationen hatten noch am Tag vor der Hinrichtung an Saudi-Arabien appelliert, die Todesurteile nicht zu vollstrecken. Es bestehen Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Gerichtsprozesse und die Angeklagten sollen durch Folter zu Geständnissen gezwungen worden sein. Bereits am Montag wurde in Riad ein Mann namens Khalid Bin Hamad enthauptet, weil er einen Landsmann erstochen haben soll. Weiterhin gibt es Zeitungsberichten zufolge in Saudi-Arabien die Überlegung, künftig auch Erschießungskommandos neben der Methode der Enthauptung in Saudi-Arabien zuzulassen, weil die Zahl der Scharfrichter, die mit dem Schwert hinrichten, begrenzt sei und sie daher nicht überall zur Verfügung stünden.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Saudi-Arabien: Bereits 18. Hinrichtung des Jahres

Saudi-Arabien: Künftig Erschießen statt Enthauptung?

12.03.2013

Minderjähriger im Jemen hingerichtet

 

Am Samstag ist im Jemen ein Mann namens Mohammed Abdul Karim Haza'a durch ein Erschießungskommando hingerichtet worden - trotz internationaler Proteste von Menschenrechtsorganisationen und der Europäischen Union. 1999 hatte Hazaa'a in seinem Haus auf einen Einbrecher geschossen, der später an seinen Verletzungen starb. Obwohl das Urteil nicht nur angesichts des Umstands der Notwehr fragwürdig war, sondern auch, weil Hazaa'a zum Zeitpunkt der Tat noch minderjährig war, wurde das Todesurteil vollstreckt. Die Hinrichtung zur Tatzeit Minderjähriger ist durch internationales Recht verboten, und auch Jemen hat dieses Gesetz ratifiziert. In der Praxis jedoch können viele Angeklagte ihr Alter nicht belegen, weil der größte Teil der Bevölkerung keine Geburtsurkunden hat.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Jemen exekutiert weiterhin Kinder

07.03.2013

Maryland könnte bald die Todesstrafe abschaffen

 

Der Senat des US-Bundesstaates Maryland hat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der die Abschaffung der Todesstrafe vorsieht. Wenn auch das Repräsentantenhaus diesem zustimmt, ist die Todesstrafe in Maryland Geschichte. Da die Demokraten im Repräsentantenhaus eine komfortable Mehrheit haben, hat der Gesetzentwurf gute Aussichten auf Erfolg. Die Zustimmung des Gouverneurs steht außer Frage, weil er selbst den Gesetzentwurf eingebracht hat. Maryland wäre dann der 18. Staat ohne Todesstrafe in den USA und der sechste, der die Todesstrafe in den letzten Jahren abgeschafft hätte. Seit 2005 wurde in Maryland niemand mehr hingerichtet; fünf zum Tod Verurteilte sitzen in Maryland im Todestrakt. Bereits 2009 hatte Gouverneur Martin O'Malley eine Initiative zur Abschaffung der Todesstrafe gestartet, war damit jedoch knapp gescheitert.

Frederick Treesh
Frederick Treesh

06.03.2013

Ohio: Frederick Treesh hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Ohio wurde am Mittwochvormittag der 48-jährige Frederick Treesh mit einer tödlichen Injektion, bestehend aus einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Treesh war zum Tod verurteilt, weil er 1994 den Wachmann eines Buchladens erschossen hatte. Der Tat waren diverse Straftaten in anderen Bundesstaaten vorausgegangen. In seinen letzten Worten bat Treesh die Angehörigen des Wachmannes um Vergebung, verweigerte den anwesenden Angehörigen eines Mordopfers aus Michigan jedoch ausdrücklich eine Entschuldigung, weil er für diese Tat niemals angeklagt oder verurteilt worden sei. Seine Anwälte beschrieben Treesh als Kokainsüchtigen, der zur Tatzeit "high" gewesen sei und seine Tat aufrichtig bereue. Die Tatsache, dass Treesh eine Befragung durch den Begnadigungsausschuss ablehnte, wurde von diesem jedoch so ausgelegt, dass Treesh eine selbstsüchtige, bockige und unreife Person sei, die sich in der Haft nicht gebessert habe.

Edward Schad
Edward Schad

06.03.2013

Arizona: Hinrichtungsaufschub für Edward Schad

 

Am Abend vor seiner für Mittwochmorgen im US-Bundesstaat Arizona geplanten Hinrichtung bestätigte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten einen Hinrichtungsaufschub für den 70-jährigen Edward Harold Schad. Es soll geprüft werden, inwieweit Schad eine unzureichende Verteidigung hatte, die mögliche mildernde Umstände nicht vorgebracht hat, die ein Todesurteil vielleicht abgewendet hätten. Schad wurde für einen 1978 verübten Mord zum Tod verurteilt.

06.03.2013

Erneut öffentliche Hinrichtungen in Iran

 

Am vergangenen Samstag sollen im Gebiet Torkmanchai von Mianeh im Nordwesten Irans zwei Männer mit den Initialen A.R. und S.N. öffentlich gehängt worden sein. So berichtet die staatliche iranische Nachrichtenagentur. Die beiden Männer seien wegen eines 2011 verübten Mordes zum Tod verurteilt gewesen.

04.03.2013

Kritik an der Todesstrafe in Taiwan

 

Auf Einladung der Regierung haben internationale Experten Taiwans Menschenrechts-Politik geprüft. Das Ergebnis stellten zehn internationale Experten vergangenen Freitag in Taipeh vor. "Die Todesstrafe stellt das größte Problem dar", sagte Manfred Nowak, früherer UN-Sonderberichterstatter für Folter, bei Vorlage des Prüfberichts. Sie verletze die Bestimmungen der UN-Menschenrechtsabkommen, die Taiwan sich selbst als Maßstab gesetzt hat. Die Abkommen, von Taiwan freiwillig in eigenes Recht übernommen, verbieten die Hinrichtung von Häftlingen, deren Antrag auf Begnadigung noch nicht entschieden ist. Taiwan habe diese Regel bei allen 15 Hinrichtungen seit 2010 nicht beachtet, sagte Nowak. Der dringende Rat der Experten an Taiwans Regierung: Weitere Schritte in Richtung Abschaffung der Todesstrafe, und von sofort an keine Todesurteile mehr vollstrecken. Ein solches Moratorium für Hinrichtungen hatte in Taiwan von 2006 bis 2010 gegolten. Taiwans Regierung hat die Abschaffung der Todesstrafe zum Fernziel erklärt, schreckt aber vor unpopulären Schritten zurück. Meinungsumfragen zeigen, dass die Todesstrafe in Taiwans Gesellschaft breiten Rückhalt hat.

04.03.2013

Hinrichtung Jugendlicher im Jemen

 

Einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge droht mindestens 22 Straftätern die Hinrichtung, obwohl sie zur Tatzeit noch minderjährig waren. Human Rights Watch fordert vom Jemen die Überprüfung der entsprechenden Todesurteile. Zwar ist im Jemen seit 1994 die Hinrichtung zur Tatzeit Jugendlicher verboten, doch Jugendstraftäter stehen vor großen Hindernissen, wenn sie ihr Alter vor Gericht belegen wollen, weil nur ein geringer Teil der Geburten im Jemen überhaupt registriert wird. Doch selbst wenn Angklagte nachweisen konnten, dass sie zum Zeitpunkt des Verbrechens jünger als 18 Jahre waren, so wurde dies von Richtern zum Teil einfach ignoriert. In den letzten fünf Jahren wurden im Jemen mindestens 15 junge Männer und Frauen hingerichtet, die aussagten, dass sie zum Zeitpunkt des Verbrechens jünger als 18 Jahre waren. Am 3. Dezember 2012 wurde Hind al-Barti von einem Erschießungskommando in Sanaa hingerichtet. Die junge Frau war wegen Mordes verurteilt worden. Nach ihrer Geburtsurkunde war sie zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Verbrechens 15 Jahre alt.

01.03.2013

Hinrichtungen in China

 

Medienberichten zufolge sind in Kunming im Südwesten Chinas vier Ausländer, ein "Drogenkönig" namens Naw Kham sowie seine drei Komplizen Hsang Kham, Yi Lai und Zha Xika, mit einer tödlichen Injektion hingerichtet worden. Sie waren für schuldig befunden worden, im Jahr 2011 dreizehn Matrosen auf dem Fluss Mekong ermordet zu haben. Ein Fernsehsender zeigte in Realzeit, wie die Gefangenen zu ihrer Hinrichtung geführt wurden, jedoch nicht ihren Tod selbst. In China werden jährlich mehrere Tausend Todesurteile vollstreckt, jedoch gelangen davon nur vergleichsweise selten Informationen an die Öffentlichkeit.

 

Weitere Informationen:

China parades foreign Mekong killers before execution

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

China: Staatlicher Fernsehsender CCTV überträgt Hinrichtung

01.03.2013

Unruhen in Bangladesch wegen Todesurteil

 

Bei gewalttätigen Protesten in Bangladesch hat es am Freitag erneut Tote und Verletzte gegeben. In mehreren Landesteilen lieferten sich Anhänger der islamistischen Jamaat-e-Islami-Partei (JI) Straßenschlachten mit Sicherheitskräften. Die Regierung hat, nachdem es bereits am Donnerstag schwere Ausschreitungen gegeben hatte, im ganzen Land die Sicherheitsvorkehrungen in der Nähe von Moscheen erhöht. Am Donnerstag waren mehr als 30 Menschen getötet worden. Der Auslöser der Proteste war das Todesurteil gegen den führenden Islamisten Delwar Hossain Sayeedi am Donnerstag. Ausgesprochen hat es das Kriegsverbrechertribunal in Dhaka, das sich mit den Ereignissen während des blutigen Unabhängigkeitskrieges 1971 befasst. Sayeedi, heute 73 Jahre alt, soll 1971 unter anderem an Massenmorden, Folter und Vergewaltigungen beteiligt gewesen sein und Hindus zwangsweise zum Islam konvertiert haben.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Zahlreiche Tote bei Straßenschlacht in Bangladesch

01.03.2013

Über 7000 Häftlinge im Todestrakt von Pakistan

 

Am Mittwoch informierte das Innenministerium den Obersten Gerichtshof über die aktuelle Zahl der landesweit in Pakistan zum Tod Verurteilten. Von den insgesamt 7046 Häftlingen seien demnach bei 5378 noch Verfahren in diversen Berufungsgerichten anhängig, außerdem gebe es 1031 Fälle, die vom im höchsten Gericht entschieden werden sollen. Dem Präsidenten liegen derzeit 532 Gnadengesuche zur Entscheidung vor. Wie zu erfahren war, hat er die Vollstreckung von 78 Todesurteilen gestoppt. Dem Militärhauptquartier liegen Berufungen von sechs Angehörigen des Militärs vor, beim Scharia-Gerichtshof des Bundes sind es 21 Fälle. Die regierende Pakistanische Volkspartei PPP hatte im November 2008 ein Hinrichtungsmoratorium verkündet, dann jedoch letztes Jahr im November den 2009 wegen Mordes zum Tod verurteilten Soldaten Muhammed Hussain hängen lassen.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Februar 2013