Joshua Bishop
Joshua Bishop

31.03.2016

Georgia: Joshua Bishop hingerichtet

 

Mit etwa zweieinhalb Stunden Verspätung wegen einer letzten anhängigen Berufung beim Supreme Court der Vereinigten Staaten wurde am Donnerstagabend im US-Bundesstaat Georgia der 41-jährige Joshua Bishop mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 1994 zusammen mit einem Komplizen einen Mann erschlagen hatte, dem sie die Autoschlüssel entwenden wollten. Alle drei hatten gemeinsam viel Alkohol getrunken und Drogen konsumiert an dem Tag. Bishop zeigte sich nach seiner Verhaftung schnell geständig und reuevoll, während sich sein deutlich älterer Komplize zwar schuldig bekannte, aber in Widersprüche verwickelte. Dennoch bekam Bishop ein Todesurteil, während der Komplize mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe davonkam. Bishops Anwälte wiesen darauf hin, dass ihr Mandant als Jugendlicher nie eine Chance gehabt habe. Seine Mutter war alkohol- und drogenabhängig gewesen, hatte einen Hang zu Männern, die sie misshandelten, und arbeitete als Prostituierte. Die Anwälte erklärten auch, Bishop habe sich sehr verändert und nehme z.B. positiven Einfluss auf seine Mitgefangenen. Doch keines der Argumente überzeugte die Gerichte, auf die Vollstreckung des Todesurteils zu verzichten. In seinen letzten Worten bat Bishop um Vergebung.

31.03.2016

Saudi-Arabien setzt Hinrichtungspraxis fort

 

Zwei saudische Staatsbürger sind am Mittwoch in Saudi-Arabien hingerichtet worden. Dhafer und Hussein al-Mutliq waren für schuldig befunden worden, in einem Streit zwischen zwei Familien zwei Landsmänner, die der gegnerischen Familie angehörten, getötet zu haben. Einen Tag danach wurde bekanntgegeben, dass ein Saudi mit Namen Mohammed al-Khaweir al-Qahtani wegen Mordes hingerichtet wurde - er hatte einen Landsmann nach einem Streit erschossen. Bereits am Sonntag ist ein Pakistaner namens Elias Ismail in Saudi-Arabien hingerichtet worden, weil er eine Frau aus Bangladesch während eines Raubes erstochen haben soll. Schon vor Ostern wurde bekannt, dass der saudische Staatsbürger Abdullah al-Harbi wegen Mordes hingerichtet wurde. Die Zahl der Exekutionen in Saudi-Arabien ist damit auf 82 in diesem Jahr gestiegen. Viele Hinrichtungen werden per öffentlicher Enthauptung mit dem Schwert vollzogen.

 

Weitere Informationen:

Saudi executes two citizens for murder

Saudi Arabia carries out 76th execution of the year

30.03.2016

Virginia: Justin Wolfe bekennt sich schuldig

 

15 Jahre lang hatte Justin Wolfe seine Unschuld beteuert und erklärt, er habe den durch Owen Barber verübten Mord an Danny Petrole nicht in Auftrag gegeben. 2011 war sein Todesurteil ausgesetzt und ein neuer Prozess angeordnet worden, der im Januar 2017 beginnen sollte. Barber hatte im ursprünglichen Prozess gegen Wolfe ausgesagt, später seine Aussage widerrufen und ihn entlastet und schließlich doch wieder behauptet, Wolfe habe ihn beauftragt. Nun hat der heute 35-jährige Wolfe überraschend eine Erklärung abgegeben und die Verantwortung für den Tod Danny Petroles übernommen sowie die Familie des Opfers um Vergebung gebeten. "Ich weiß, dass meine Erklärung nie Ihren Schmerz wegnehmen kann, den ich verursacht habe, aber ich hoffe, dass sie ein wenig zur Heilung beiträgt. Ich verdiene nicht Ihre Vergebung, aber ich möchte, dass Sie die Wahrheit wissen. Es tut mir leid, was ich Ihrem Sohn angetan habe." Wolfe war in Drogenhandel verwickelt und schuldete Petrole eine fünfstellige Summe an Geld. Nach seinem Schuldbekenntnis erwartet Justin Wolfe nun statt einem Todesurteil eine Haftstrafe zwischen 29 und 41 Jahren, sodass er in 10 bis 20 Jahren entlassen werden könnte. Sein Fall wurde hier in Deutschland 2009 durch die Redner-Tour "Nicht in unserem Namen!" bekannt, bei der seine Mutter Terri Steinberg über ihn berichtete.

30.03.2016

Texas: Aufschub für John Battaglia

 

Sieben Stunden vor seiner für Mittwoch geplanten Hinrichtung hat der 60-jährige John Battaglia einen Hinrichtungsaufschub erhalten. Ein Bundesberufungsgericht gewährte den Aufschub, damit überprüft werden kann, ob Battaglia mental hinrichtungsfähig ist. Er ist zum Tod verurteilt, weil er 2001 seine beiden neun und sechs Jahre alten Töchter erschossen hat, während die Mutter der beiden am Telefon war und die Schüsse sowie die Schreie ihrer Kinder hörte. Battaglia war bereits zuvor Frauen gegenüber als gewalttätig aufgefallen und war von der Mutter seiner Töchter geschieden, die gerade seine Verhaftung beantragt hatte, weil er sie bedroht und so gegen eine einstweilige Verfügung verstoßen habe.

30.03.2016

Weitere Hinrichtungen in Pakistan

 

Zwei durch Militärgerichte als Terroristen verurteilte Häftlinge sind entsprechenden Angaben zufolge am Mittwoch in einem Gefängnis von Kohat hingerichtet worden. Mehmood ben Khawaza Khan war für schuldig befunden, zwei Soldaten getötet und dreizehn weitere verletzt zu haben. Rab Nawaz ben Shahi Room wurde u.a. für den Tod von zwei Zivilisten verantwortlich gemacht. Darüber hinaus wurde am Dienstag der Doppelmörder Ghazanfer Ali gehängt. Er hatte 1999 seine Schwester und deren Ehemann im Namen der Ehre getötet. Darüber hinaus wurde am Mittwoch der zum Tod verurteilte Ghulam Abbas gehängt. Er war eines 1997 verübten Raubmordes für schuldig befunden worden. Bereits am Donnerstag der Vorwoche wurden im Gefängnis von Sahiwal zwei Terroristen namens Abdullah Baloch und Sohail Ahmed gehängt.

 

Weitere Informationen:

Pakistan: Two executions for murder; two hangings postponed

Pakistan: 2 terrorists hanged in Sahiwal jail

Pakistan: 353 convicts hanged since Dec 2014, SC told

25.03.2016

Drei Todesurteile in Malaysia vollstreckt

 

Am frühen Freitagmorgen wurden in Malaysia drei Männer wegen Mordes gehängt, wie deren Anwalt der Presse mitteilte. Gunasegar Pitchaymuthu (35), Ramesh Jayakumar (34) und sein Bruder Sasivarnam Jayakumar (37) sollen 2005 einen 25-Jährigen ermordet haben, erklärten allerdings im Prozess, sie hätten in Notwehr gehandelt, weil sie von einer Gruppe angegriffen worden seien, zu denen das Opfer gehört habe. Die drei zum Tod Verurteilten wurden erst am Tag vor der Hinrichtung über die bevorstehende Vollstreckung des Urteils informiert, ebenso ihre Angehörigen, die man dazu aufforderte, einen letzten Besuch zu machen und die Beisetzung zu organisieren. Amnesty International kritisierte die Hinrichtungen und das Vorgehen scharf. Nach Angaben der Gefängnisbehörden warten in den Todeszellen Malaysias rund 1000 Verurteilte auf ihre Hinrichtung.

25.03.2016

Zwei Todesurteile in Japan vollstreckt

 

Japan hat am Freitag zwei verurteilte Mörder hingerichtet. Junko Yoshida und Yasutoshi Kamata seien gehängt worden, teilte das Justizministerium mit. Damit stieg die Zahl der Hinrichtungen seit dem Amtsantritt des konservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe Ende 2012 auf 16. Laut Medienberichten handelte es sich bei Yoshida um eine 56-jährige ehemalige Krankenschwester, die in den 90er Jahren zwei Männer getötet haben soll. Kamata brachte demnach in den 80er und 90er Jahren insgesamt fünf Menschen um. Unter den Opfern des 75-Jährigen sei auch ein neunjähriges Mädchen gewesen. Neben den USA ist Japan das einzige große Industrieland, das weiterhin die Todesstrafe vollstreckt. Trotz Protesten der EU-Staaten und von Menschenrechtsgruppen unterstützt die große Mehrheit der Japaner die Todesstrafe.

Adam Ward
Adam Ward

23.03.2016

Texas: Adam Ward hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde in Huntsville, im US-Bundesstaat Texas, der 33-jährige Adam Ward mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Ward hatte 2005 einen städtischen Angestellten erschossen, nachdem die beiden in einen Streit geraten waren, weil der Mitarbeiter im Auftrag der Stadt Fotos von aufgetürmten Müllbergen vor dem Haus der Wards gemacht hatte. Der Täter führte an, aus Selbstverteidigung gehandelt zu haben. Das Opfer hatte allerdings nur eine Kamera und ein Handy bei sich und war von neun Schüssen getroffen worden. Wards Anwälte hatten im Prozess und bei späteren Berufungsversuchen angeführt, dass ihr Mandant wahnhaft und psychisch krank sei. Stunden vor der Hinrichtung wies der Oberste Gerichtshof eine letzte Berufung zurück, bei der die Verteidigung unter Verweis auf den Geisteszustand von Ward versuchte, ihn vor der Todesstrafe zu retten. Geistig beeinträchtigte Menschen können in den USA von der Todesstrafe ausgenommen sein. Der Oberste Gerichtshof hat jedoch eine Einschränkung gemacht, dass psychisch kranke Häftlinge hingerichtet werden dürfen, wenn sie verstehen, dass sie getötet werden sollen und warum sie diese Strafe erwartet.

 

Weitere Informationen:

Texas: Minister jailed for protesting execution refuses to be silent

23.03.2016

Guatemala könnte Todesstrafe wieder einführen

 

In Guatemala hat sich Präsident Jimmy Morales für die Wiedereinführung der Todesstrafe ausgesprochen, über die im Land derzeit heftig debattiert wird. Die Befürworter dieser Maßnahme wollen dadurch die steigende Kriminalität bekämpfen. Zu den Fürsprechern staatlicher Hinrichtungen gehört die Tochter des Ex-Diktators Efraín Ríos Montt, Zury Ríos. Die 48-Jährige hat dazu einen Aufruf im Kongress lanciert. Einen Monat später stellten vier Kongressabgeordnete und Parteifreunde von Ríos einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. In den letzten Wochen häuften sich brutale Morde an Busfahrern durch die kriminelle Bande "Mara 18", die die Transportunternehmen erpressen, sowie landesweite Tötungsdelikte. Dies löste eine Kontroverse aus, die Todesstrafe, welche im Jahr 2000 ausgesetzt wurde, wieder zu reaktivieren. Die Todesstrafe wurde 1982 im guatemaltekischen Gesetz verankert. Im Jahr 2000 wurden zum letzten Mal zwei zum Tod verurteilte Bandenmitglieder mit der Giftspritze hingerichtet. Die Hinrichtungen hatten aber nicht den gewünschten Effekt auf die hohe Kriminalitätsrate in Guatemala.

23.03.2016

Pakistan: Islamisten fordern Hinrichtung von Asia Bibi

 

In Pakistan werden die Stimmen radikaler Islamisten lauter, die eine zügige Hinrichtung der seit 2009 inhaftierten Christin Asia Bibi fordern. Einige haben jetzt ein Ultimatum gestellt: Sollte das Todesurteil nicht bis 27. März vollstreckt werden, drohen sie mit landesweiten Protesten Anfang April. Die fünffache Mutter war aufgrund des pakistanischen Blasphemiegesetzes zum Tod durch den Strang verurteilt worden, weil sie den Islam beleidigt haben soll. Im Juli 2015 hatte das Oberste Gericht Pakistans die Todesstrafe gegen die 50-jährige Katholikin aufgehoben und eine Berufung gegen das Urteil zugelassen. Der Fall muss nun neu verhandelt werden. Die Islamisten, die eine zügige Vollstreckung des Todesurteils fordern, sind Anhänger des Ende Februar hingerichteten Mumtaz Qadri, den sie als "Held der Scharia" verehren. Der ehemalige Leibwächter war für die Sicherheit des Gouverneurs der Provinz Punjab, Salman Taseer, zuständig. 2011 erschoss er ihn jedoch, nachdem Taseer Asia Bibi im Gefängnis besucht und ihr versichert hatte, sich für ihre Begnadigung einzusetzen.

17.03.2016

Ohio erlaubt zweite Hinrichtung von Romell Broom

 

Die Todesstrafe gegen einen verurteilten Mörder darf im US-Bundesstaat Ohio unter Umständen auch dann vollstreckt werden, wenn ein erster Exekutionsversuch gescheitert ist. Das hat das Höchste Gericht des Bundesstaates entschieden. "Zweiter Hinrichtungsversuch ist weder grausam noch eine unübliche Bestrafung", heißt die Überschrift der Gerichtsmitteilung. Der Todeskandidat Romell Broom hatte gegen seine bevorstehende Hinrichtung geklagt. Bereits im September 2009 hatte der Staat die Strafe vollstrecken wollen. Das Personal fand aber trotz zweistündiger Suche und 18 Versuchen keine brauchbare Vene, um Broom die tödliche Medikamentenmischung zu spritzen. Sein Fall hatte international für Schlagzeilen gesorgt - und für teils heftige Kritik an den qualvollen Hinrichtungsmethoden in den USA. Das Gericht urteilte nun, eine Vollstreckung habe nicht stattgefunden, da kein Gift injiziert worden sei. Deswegen liege auch keine Doppelbestrafung für dasselbe Verbrechen vor. Das hatten die Anwälte Brooms geltend gemacht.

17.03.2016

72. und 73. Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

Am Mittwoch wurde in Saudi-Arabien ein Mann namens Omar al-Rabie mit dem Schwert enthauptet Er war saudischer Staatsbürger und wurde zum Tod verurteilt, weil man ihn des Mordes an einem Landsmann für schuldig befand. Er hatte sein Opfer in einem Streit erschossen. Bereits am Sonntag war ein saudischer Staatsbürger namens Hadian Al Qahtani hingerichtet worden, ebenfalls weil er nach einem Streit einen Mann erschossen haben soll. Damit wurden in Saudi-Arabien in diesem Jahr bereits 73 Todesurteile vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

Murderer executed in Saudi Arabia; 72nd execution this year

17.03.2016

Kamerun verhängt 89 Todesurteile

 

Der afrikanische Staat Kamerun hat 89 Angehörige der militanten nigerianischen Terrororganisation Boko Haram zum Tod verurteilt. Den Islamisten werden diverse Anschläge im Norden Kamerun vorgeworfen, wo Kamerun an Nigeria angrenzt. Es sind die ersten Todesurteile seit Inkrafttreten eines neuen Anti-Terror-Gesetzes im Jahr 2014. 2013 waren 22 Menschen zum Tod verurteilt worden.

 

Weitere Informationen:

Cameroon: Death Penalty for 89 Boko Haram militants

16.03.2016

20 Hinrichtungen im Irak

 

Der Justizminister des Irak hat mitgeteilt, dass man am 6. März 20 Todesurteile vollstreckt habe. Unter den Hingerichteten seien auch arabische Terroristen gewesen, darunter der wegen Terrorismus verurteilte Saudi Abdullah Mahmous Sydat. Darüber hinaus, so der Justizminister befänden sich noch rund 65 bis 70 zum Tod verurteilte Häftlinge in den Todeszellen, deren Todesurteile endgültig bestätigt worden seien. Darunter seien Terroristen aus Tunesien, Algerien, Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien und dem Irak.

15.03.2016

Jahresbericht über Hinrichtungen im Iran

 

Die Organisation Iran Human Rights (IHR) hat ihren achten jährlichen Bericht über Hinrichtungen im Iran vorlegt und dabei belegt, dass 2015 eines der dunkelsten Jahre in der Geschichte der Islamischen Republik Irans gewesen ist. Im Schnitt wurden vergangenes Jahr täglich zwei bis drei Todesurteile im Iran vollstreckt. Iran Human Rights hat 969 Hinrichtungen in 2015 gezählt, das ist die höchste Anzahl in den letzten mehr als 25 Jahren. Zwei Drittel der Todesurteile waren wegen Drogendelikten verhängt worden, obwohl iranische Autoritäten in der Vergangenheit bereits festgestellt hatten, dass die Todesstrafe die Drogenkriminalität nicht verringert habe. Unter den Hingerichteten gab es aber auch zur Tatzeit Minderjährige sowie Frauen und politische Gefangene. Unter der Regentschaft des als moderat geltenden Hassan Rouhani sind über 2000 Menschen im Iran hingerichtet worden, eine Zunahme von 43 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum seines Vorgängers. 57 Gefangene wurden im Jahr 2015 öffentlich hingerichtet; bei den öffentlichen Hinrichtungen wurden unter den Zuschauern immer wieder auch Kinder beobachtet.

 

Der komplette Jahresbericht:

ANNUAL REPORT ON THE DEATH PENALTY IN IRAN IN 2015

15.03.2016

Myanmar: Zwei Hinrichtungen in autonomer Region

 

In der autonomen Region Wa wurden am Sonntag zwei Männer per Erschießungskommando erschossen, nachdem man sie am selben Tag zum Tod verurteilt hatte. Der 50-jährige Yan Lu wurde für schuldig befunden, seine zwei Ehefrauen unter Drogeneinfluss getötet zu haben. Li Jian Guo, ein 33-jähriger Chinese, soll seinen 18 Monate alten Sohn getötet haben, ebenfalls unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol.

15.03.2016

Weitere Hinrichtung in Pakistan

 

Ein Todestraktinsasse wurde am frühen Mittwochmorgen im Zentralgefängnis von Sahiwal gehängt. Der Häftling namens Gohar Ali soll 1998 bei einem Raubversuch einen Mann getötet haben. Sein Leichnam wurde nach der Exekution seinen Angehörigen übergeben.

14.03.2016

US-Präsidentschaftsbewerberin Clinton spezifiziert ihre Haltung zur Todesstrafe

 

Während ihr Konkurrent, der Demokrat Bernie Sanders, dafür bekannt ist, ein Gegner der Todesstrafe zu sein, hatte die Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten, Hillary Clinton, sich bislang nicht ablehnend zur Todesstrafe geäußert. Bei einer Wahlkampfveranstaltung am Sonntag in Columbus wurde sie nun von unerwarteter Seite herausgefordert. Ricky Jackson, einer der über 150 Exonerees, die unschuldig zum Tod verurteilt waren, verbrachte 39 Jahre im Gefängnis, einige davon im Todestrakt, bevor man seine Unschuld anerkannte und ihn in die Freiheit entließ. Clinton gegenüber sprach er davon, dass er seiner Hinrichtung gefährlich nah gekommen war, und konnte seine Gefühle dabei nicht unterdrücken. Dann fragte er Clinton: Angesichts dessen, was er erlebt habe, und der Tatsache, dass Unschuldige hingerichtet worden seien in den USA, wie könne sie an ihrer Haltung hinsichtlich der Todesstrafe festhalten? Clinton zeigte sich tief bewegt von Ricky Jacksons Frage und seinem Schicksal. Sie erklärte, die Todesstrafe nur für spezielle Fälle vorsehen zu wollen, wie beispielsweise den Oklahoma City Bomber. Die Bundesstaaten hätten bewiesen, dass sie nicht in der Lage seien, faire Prozesse zu garantieren, und sie werde erleichtert sein, wenn die Staaten oder der Supreme Court sich von der Todesstrafe durch die Bundesstaaten verabschieden würden. Übrig bliebe dann nur die Todesstrafe nach Bundesrecht. Von den rund 3000 Todeskandidaten in den USA sind nur etwa 60 nach Bundesrecht verurteilt.

Coy Wesbrook
Coy Wesbrook

10.03.2016

Texas: Coy Wesbrook hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 58-jährige Coy Wayne Wesbrook mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er im November 1997 seine Ex-Frau und vier weitere Menschen getötet hatte. Wesbrook und seine Ex-Frau hatten bei einem gemeinsamen Mittagessen gerade über Versöhnung gesprochen, als er sie in der Nacht eine Party feiernd in ihrem Apartment fand, wo sie Sex mit zwei Männern hatte. Als die Anwesenden sich über ihn lustig machten, drehte Wesbrook durch, holte ein Gewehr aus seinem Wagen und erschoss innerhalb von vielleicht 40 Sekunden drei Männer und zwei Frauen. In seinen letzten Worten erklärte Coy Wesbrook ausdrücklich, wie leid ihm das tue, was er getan und welchen Schmerz er mit seiner Tat verursacht habe. Mit rund 90-minütiger Verspätung wegen anhängiger Last-Minute-Berufungen wurde er schließlich für tot erklärt.

09.03.2016

Wieder eine Hinrichtung in Pakistan

 

Ein Todestraktinsasse wurde am frühen Mittwochmorgen im Bezirksgefängnis Toba Tek Singh hingerichtet. Der Häftling namens Muhammad Tariq wurde gehängt, weil er 1999 einen Mann ermordet haben soll. Sein Leichnam wurde nach der Exekution seinen Angehörigen übergeben.

08.03.2016

Bangladesch: Todesurteil gegen führenden Islamisten bestätigt

 

In Bangladesch hat der Oberste Gerichtshof das Todesurteil gegen einen führenden Islamisten bestätigt. Die Richter wiesen damit den Einspruch des Angeklagten ab. Mir Quasem Ali droht die Hinrichtung wegen Verbrechen während des Unabhängigkeitskrieges 1971 gegen Pakistan. Ihm werden acht Kriegsverbrechen vorgeworfen, darunter die Entführung und der Mord an einem jungen Mann. Mir Quasem Ali war Jahre nach dem Krieg als Anführer der islamistischen Jamaat-e-Islami-Partei aufgetreten und gilt als einer der wichtigsten finanziellen Unterstützer der Partei. Er bestreitet, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Der 63-jährige Angeklagte hatte zuvor erklärt, die Zeugen, die vor Gericht gegen ihn ausgesagt hatten, seien falsch gewesen. Seine Partei war gegen die Unabhängigkeit Bangladeschs von Pakistan. Zahlreiche Aktivisten und Freiheitskämpfer begrüßten das Gerichtsurteil.

08.03.2016

70. und 71. Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

Die saudi-arabischen Behörden haben am Sonntag die 70. Hinrichtung seit Jahresbeginn verkündet. Der wegen Mordes verurteilte Alaa al-Sahrani sei in der Küstenstadt Jeddah exekutiert worden, teilte das Innenministerium mit. Er war schuldig gesprochen worden, einen Mann mit einem Stein erschlagen zu haben. Die 71. Exekution erfolgte nur zwei Tage später: Abdullah Rouwaili war wegen Schmuggels von Amphetaminen zum Tod verurteilt. Saudi-Arabien gehört nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen zu den Ländern mit den meisten Hinrichtungen weltweit. Im vergangenen Jahr 2015 wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP insgesamt 153 Todesurteile vollstreckt. Im Vorjahr waren es noch 84 Exekutionen gewesen. In Saudi-Arabien steht auf Terrorismus, Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raub und Drogenhandel die Todesstrafe. Aber auch Delikte wie das Abfallen vom Glauben, "Hexerei" und Ehebruch können mit dem Tod bestraft werden. Riad argumentiert mit der abschreckenden Wirkung. Die meisten Todeskandidaten werden öffentlich enthauptet.

 

Weitere Informationen:

Saudi Arabia executes 71st prisoner this year

06.03.2016

Todesurteil gegen iranischen Multimilliardär

 

Wegen Unterschlagung ist der iranische Multimilliardär Babak Sandschani zusammen mit zwei seiner Mitarbeiter zum Tod verurteilt worden. Das gab die iranische Generalstaatsanwaltschaft bekannt. Zusätzlich zu den Todesstrafen sei dem 41-Jährigen und seinen Mitarbeitern die Rückzahlung des entstandenen Schadens plus eines Viertels der Summe als Strafe auferlegt worden. Sandschani soll als Führer einer Korruptions-Bande während der Präsidentschaft von Mahmud Ahmadinedschad (2005-2013) heimlich iranisches Erdöl verkauft haben und die Milliarden-Erlöse veruntreut haben. Der Verurteilte selbst bestreitet die Korruptionsvorwürfe. Sandschani hatte trotz seines jungen Alters ein riesiges Firmenimperium geschaffen, zu dem auch eine Fluggesellschaft gehörte. Nach eigenen Angaben brachten ihm seine 65 Firmen jährlich sechs bis sieben Milliarden Dollar ein. Die Firmen wurden im Zuge des Prozesses beschlagnahmt. Nach eigenen Angaben besitzt der Geschäftsmann ein Vermögen von rund zehn Milliarden Dollar.

04.03.2016

Indonesien hält an Todesstrafe für Drogenhandel fest

 

Der führende Kopf der indonesischen Betäubungsmittelbehörde BNN, Ali Johardi, gab bei einer Pressekonferenz bekannt, dass die Todesstrafe noch immer das beste Mittel zur Reduzierung des Drogenhandels sei. Indonesiens Regierung werde daher entgegen aller internationalen Kritik im Rahmen ihrer "Zero-Toleranz" gegenüber Drogenhändlern an der Todesstrafe festhalten. Sie gilt nach wie vor als Erfolgsschlüssel zur Eindämmung des Drogenschmuggels. Befürchtet wird nun, dass es in diesem Jahr eine weitere Hinrichtungsrunde in Indonesien geben wird, bei der Drogenschmuggler exekutiert werden. Bislang wurden 14 Personen der wegen Drogen verurteilten Gefangenen hingerichtet.

Debra Jean Milke
Debra Jean Milke

03.03.2016

"Ein geraubtes Leben": Debra Milke stellt in Deutschland das Buch über ihre Lebensgeschichte vor

 

(gu) 1989 veränderte sich das Leben der in Berlin geborenen Deutsch-Amerikanerin Debra Jean Milke drastisch, als ihr 4-jähriger Sohn Christopher ermordet und sie anschließend des Auftragsmordes beschuldigt wurde. Der US-Bundesstaat Arizona verurteilte sie zum Tod und Milke verbrachte über 20 Jahre in der Todeszelle, bis sie 2013 zunächst auf Kaution und vor einem Jahr endgültig als unschuldig in die Freiheit entlassen wurde. Der Hauptbelastungszeuge, Detective Saldate, hatte behauptet, Milke hätte die Tat ihm gegenüber gestanden. Es gab jedoch keinerlei Aufzeichnungen des Geständnisses und keine Unterschrift Milkes - nur ein Gedächtnisprotokoll des Polizisten, der bereits in anderen Fällen unter Eid gelogen hatte. Am Dienstag ist die deutsche Ausgabe ihrer Biographie erschienen, und Debra Milke hält sich zur Zeit in Berlin auf, um das Buch vorzustellen. Ansonsten lebt sie heute zurückgezogen in Phoenix, Arizona, mit Hund und Katze, hat einen kleinen Kreis enger Freunde und arbeitet Teilzeit in einer Anwaltskanzlei, will sich aber auch gegen die Todesstrafe engagieren. Von Arizona hat sie weder eine Entschuldigung noch eine Entschädigung für das erlittene Unrecht erhalten. Ein Zivilprozess gegen den US-Staat und Saldate ist deshalb im Gange. Rache will Debra Milke allerdings nicht: "Ich kann den Rest meines Lebens nicht mit Wut verschwenden."

03.03.2016

Senat von Utah für die Abschaffung der Todesstrafe

 

Der Senat des US-Bundesstaates Utah hat sich mit 15 zu 12 Stimmen für die Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen. Doch dem Ende der Todesstrafe in Utah stehen noch einige Hürden gegenüber: Zunächst muss auch das Repräsentantenhaus mehrheitlich dem Gesetzentwurf zustimmen, bevor er dem Gouverneur vorgelegt werden kann. Dieser ist als Befürworter der Todesstrafe bekannt, und wenn er sein Veto einlegt, müssen die beiden Kammern nochmals abstimmen, wobei dann eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist. Utah hat seit dem Jahr 2000 nur ein Todesurteil vollstreckt: Ronnie Lee Gardner wurde 2010 per Erschießungskommando exekutiert.

 

Weitere Informationen:

UTAH (USA): LAWMAKER ENDS PUSH TO ABOLISH DEATH PENALTY

03.03.2016

Somalia: Todesurteil für Journalisten-Mörder

 

Ein Militärgericht in Somalia hat einen der Terrormiliz Al-Shabaab angehörenden Journalisten zum Tod verurteilt. Der zuständige Richter befand ihn am Donnerstag der Beihilfe zu Attentaten auf fünf prominente Journalisten für schuldig, wie somalische Medien berichteten. Der Journalist Hassan Hanafi Hagi arbeitete bei Radio Andalus, dem Sprachrohr der Al-Shabaab, und hatte im Auftrag der Terrormiliz immer wieder Journalisten bedroht. In Somalia wurden seit 2007 über 25 Journalisten getötet.

02.03.2016

Saudi-Arabien: Fast 70 Hinrichtungen seit Jahresbeginn

 

Trotz internationaler Kritik werden in Saudi-Arabien weiter Hinrichtungen durchgeführt: Seit Beginn des Jahres sind in dem Königreich 69 Todesurteile vollstreckt worden. Allein am Mittwoch wurden fünf Menschen wegen Drogenschmuggel- und Mord-Vorwürfen exekutiert, wie AP meldet. Unter den Hingerichteten waren ein Jordanier und ein Bürger von Katar. Mit einer Massenhinrichtung hatte Saudi-Arabien Anfang des Jahres international für Empörung und Kritik seitens der Menschenrechtler gesorgt. Am 2. Januar wurden im von Sunniten regierten Königreich gleich 47 Menschen wegen Terrorismus-Vorwürfen getötet. Weil unter den Exekutierten der prominente schiitische Geistliche und Kritiker des Königshauses Nimr al-Nimr war, kam es im schiitischen Iran zu heftigen Protesten. 2014 hat Saudi-Arabien 87 Todesurteile vollstreckt, im vergangenen Jahr waren 153.

02.03.2016

Gaza: Hamas exekutiert Kommandeur wegen Homosexualität

 

Im Gaza-Streifen hat der bewaffnete militante Flügel der palästinensischen Hamas einen ihrer hochrangigen Kommandeure hingerichtet. Mahmoud Ishtiwi (34) wurde erschossen, weil er seine Homosexualität ausgelebt haben soll.

01.03.2016

Syrien: Fast 4000 Hinrichtungen durch den "Islamischen Staat"

 

Fast 4000 Menschen hat die Terror-Miliz "Islamischer Staat" auf syrischem Gebiet hinrichten lassen, seit sie im Juni 2014 ihren eigenen Staat ausgerufen hatte. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mit. Sie dokumentierte allein für den vergangenen Monat 71 Hinrichtungen, davon 28 Zivilisten. Insgesamt seien es seit Ausrufung des Kalifats 3967 Menschen gewesen. 2142 davon waren Zivilisten. Die Todesurteile habe die Miliz dabei unterschiedlich begründet. Etwa mit "Zusammenarbeit mit den ungläubigen Kurden", "Ehebruch", "Beleidigung des Koran" und "Hexerei". Hingerichtet wurden die Verurteilten unter anderem durch Köpfen, Steinigen, Verbrennen und Erschießen. Manche wurden auch von hohen Gebäuden gestoßen. 424 der Hingerichteten waren selbst Mitglieder des IS. Ihnen wurden unter anderem Spionage, "Zusammenarbeit mit den Kreuzfahrern", Fahnenflucht und religiöse Verfehlungen vorgeworfen. Nach Angaben der Organisation "Raqqa wird im Stillen geschlachtet" ermordeten IS-Anhänger erst am vergangenen Freitag  acht ihrer eigenen Kämpfer, die aus den Niederlanden stammten. Die Männer seien wegen versuchter Fahnenflucht und Aufruhrs getötet worden. Darüber hinaus sind zwei minderjährige Mädchen wegen Ehebruchs zu Tode gesteinigt worden.

 

Weitere Informationen:

ISIS militants stone to death 2 teenage girls over alleged adultery

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