30.05.2009

Saudi-Arabien: Enthaupteter Mörder öffentlich ausgestellt

 

In Saudi-Arabien wurde ein Mann enthauptet, der wegen Vergewaltigung und Ermordung eines elfjährigen Jungen zum Tod verurteilt war. Wegen homosexueller Handlungen und Sammlung pornographischen Materials war der Mann schon zuvor juristisch belangt worden. Der Leichnam des Enthaupteten wurde nach der Hinrichtung zur Abschreckung öffentlich an einem Kreuz zur Schau gestellt. Amnesty International verurteilte die Maßnahme als "abscheulich".

 

Weitere Informationen:

Convicted killer beheaded, put on display in Saudi Arabia

 

Petition von Amnesty International:

Saudi-Arabien: Wir fordern einen Hinrichtungsstopp

30.05.2009

Iran: Hinrichtungen nach Moschee-Attentat

 

Im Iran sind zwei Tage nach einem Anschlag auf eine Moschee, bei dem 23 Menschen ums Leben kamen, drei Männer öffentlich gehängt worden. Sie sollen den Sprengstoff für das Attentat aus dem benachbarten Ausland in den Iran gebracht haben.

 

In Shiraz wurde außerdem am 27. Mai ein Mann mit den Initialen A. Gh. gehängt, der im Februar 2005 als 19-Jähriger einen Mord gegangen haben soll.

 

Weitere Informationen:

A young man was hanged in Shiraz on May 27

28.05.2009

Nebraska führt tödliche Injektion ein

 

Fünfzehn Monate, nachdem in Nebraska der elektrische Stuhl für verfassungswidrig erklärt worden war, führt der US-Bundesstaat nun die tödliche Injektion als Hinrichtungsmethode ein. Die Gesetzgeber haben ein entsprechendes Gesetz genehmigt und der Gouverneur hat es unterzeichnet. Es wird am 1. September in Kraft treten. Cary Dean Moore, 1979 wegen Mordes zum Tod verurteilt, könnte der erste werden, der in Nebraska mit der Giftspritze hingerichtet wird. In dem Staat warten 11 Häftlinge auf die Exekution, das letzte Todesurteil wurde 1997 vollstreckt. Mit Nebraska hat nun der letzte US-Staat, der die Todesstrafe vorsieht, auf die Methode der tödlichen Injektion umgestellt.

28.05.2009

Rom: Katholische Kirche bekräftigt Forderung nach Abschaffung der Todesstrafe

 

Kardinal Renato Raffaele Martino, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, forderte im Rahmen des IV. Internationalen Kongresses der Justizminister, den die Gemeinschaft Sant'Egidio veranstaltete, verstärkte Anstrengungen, vor allem die Vereinigten Staaten und China zur Abschaffung der Todesstrafe zu bewegen, da diese beiden Länder auf internationaler Ebene eine ausschlaggebende Rolle spielten. "Wir müssen erreichen, dass die Todesstrafe in der ganzen Welt abgeschafft wird, denn sie ist ein Zeichen der mangelnden Zivilisierung: Man kann kein Verbrechen mit einem anderen Verbrechen bestrafen", so der Kardinal.

25.05.2009

Texas: Anwälte völlig überlastet

 

Nachdem der Houston Chronicle in jüngster Zeit bereits mehrfach über die Versäumnisse von Anwälten berichtete, die manche ihrer Klienten im Fall von Todesstrafe-Prozessen das Leben kosteten, deckt die texanische Tageszeitung nun die Arbeitsbelastung der mit Kapitalverbrechen befassten Anwälte in Harris County auf. So bearbeitet Jerome Godinich, der bereits mehrfach Fristen in Todesstrafe-Prozessen verstreichen ließ, rund 360 Verbrechensfälle im Jahr, mehr als jeder andere Anwalt. Insgesamt bearbeitet rund ein Drittel der Anwälte, die Mandanten vertreten, die entweder eine lebenslange Freiheitsstrafe oder ein Todesurteil zu erwarten haben, mehr als die als Obergrenze empfohlenen 150 Fälle pro Jahr. Die Richter, die den Anwälten Strafsachen zuweisen, kontrollieren offenbar nicht, wie viele Fälle ein Anwalt bearbeitet.

25.05.2009

Togo will die Todesstrafe abschaffen

 

Der Justizminister von Togo hat erklärt, man werde die Todesstrafe in dem afrikanischen Staat in den kommenden Tagen abschaffen. Wesentlich dazu beigetragen habe die katholische Laienorganisation Sant'Egidio, die sich u.a. für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe einsetzt.

23.05.2009

Iran: Vier weitere Hinrichtungen

 

Im Gefängnis der iranischen Stadt Shiraz sollen am Mittwochmorgen vier Menschen hingerichtet worden sein. Unter den vier Gehängten befand sich eine 29-jährige Frau namens Afsaneh, die verurteilt war für ein außereheliches Verhältnis und den Mord an ihrem Ehemann im Jahr 2006. Ein Afghane wurde für Vergewaltigung einer 50-jährigen Frau hingerichtet sowie ein Mann namens Rasoul für Drogendelikte. Ein 20-jähriger Mann, der wegen Mordes gehängt wurde, könnte zur Tatzeit minderjährig gewesen sein.

22.05.2009

Senat von Connecticut für Abschaffung der Todesstrafe

 

Nachdem das Repräsentantenhaus kürzlich mit 90 zu 56 Stimmen einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der Todesstrafe befürwortet hatte, stimmte nach elfstündiger Debatte nun auch der Senat mit 19 zu 17 Stimmen dem Gesetzentwurf zu. Es liegt jetzt an der Gouverneurin des US-Bundesstaates, mit ihrer Unterschrift das Gesetz in Kraft zu setzen. Allerdings ist sie als Befürworterin der Todesstrafe bekannt und ein Veto ihrerseits gegen das Gesetz daher nicht unwahrscheinlich. Connecticut hat seit fast 50 Jahren nur ein einziges Todesurteil vollstreckt, und zwar 2005 an dem Serienmörder Michael Ross, der auf weitere Berufungen verzichtet und um seine Hinrichtung gebeten hatte.

Rudi Apelt
Rudi Apelt

22.05.2009

Arizona: Urteil von Rudi Apelt umgewandelt

 

Das deutsche Brüderpaar Michael und Rudi Apelt sitzt seit rund 20 Jahren im Todestrakt von Arizona. Die beiden Männer wurden zum Tod verurteilt, weil sie der amerikanischen Ehefrau Michael Apelts kurz nach der Hochzeit die Kehle durchgeschnitten haben sollen, um eine sechsstellige Summe aus einer zuvor abgeschlossenen Lebensversicherung zu kassieren. Nun wurde das Todesurteil gegen Rudi Apelt in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt, die frühestens nach 25 Jahren ausgesetzt werden kann. Der 49-jährige Rudi Apelt gilt als geistesschwach und daher nicht voll schuldfähig. Das Todesurteil gegen den drei Jahre jüngeren Michael Apelt jedoch bleibt bestehen.

21.05.2009

Ägyptischer Millionär zum Tod verurteilt

 

Der ägyptische Großgrundbesitzer, Unternehmer und Politiker Hisham Talaat Mustafa ist zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Er soll einem seiner Leibwächter umgerechnet 1,4 Millionen Euro gezahlt haben, damit dieser die libanesische Popsängerin Suzan Tamim ermorden würde. Tamim war Ende Juli in ihrer Wohnung in Dubai erstochen aufgefunden worden. Auch der Leibwächter, ein pensionierter Polizist, wurde zum Tod verurteilt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe für Millionär

TODESSTRAFE BESTÄTIGT: Ägyptischer Millionär soll hängen

20.05.2009

China: Mögliche Todesstrafe wegen Kinderprostitution

 

Eine 37-jährige Frau namens Yuan Li muss mit der Todesstrafe rechnen. Sie wird verdächtigt, zwischen Oktober 2007 und Juli 2008 für sieben Männer elf Teenagerinnen, von denen einige erst 13 Jahre alt waren, zur Prostitution gezwungen zu haben. Vergewaltigung von Kindern, aber auch Unzucht mit Minderjährigen, kann in China mit lebenslänglicher Haft oder sogar mit der Todesstrafe geahndet werden, wenn die Täter wussten, dass das Opfer unter 14 Jahre alt ist.

Dennis Skillicorn
Dennis Skillicorn

20.05.2009

Missouri: Dennis Skillicorn hingerichtet

 

Der 49-jährige Dennis Skillicorn wurde am frühen Mittwochmorgen, eine halbe Stunde nach Mitternacht, im US-Bundesstaat Missouri mit einer Giftspritze hingerichtet. Skillicorn hatte 1994 zusammen mit zwei weiteren Komplizen einen Angestellten einer Telefon-Firma getötet und war einige Tage darauf an der Ermordung eines Paares beteiligt. Skillicorns letzte Worte waren nicht zu verstehen, allerdings hatte er wenige Tage zuvor in einem langen Brief seiner Reue über die Tat Ausdruck gegeben und um Verzeihung gebeten. Es war die erste Hinrichtung in Missouri seit etwa vier Jahren. Das Hinrichtungsprotokoll wurde dahingehend verändert, dass nach Verabreichen des Narkotikums nun mehrere Minuten gewartet wird, um dessen Wirkung sicherzustellen.

Michael L. Riley
Michael L. Riley

19.05.2009

Texas: Michael Lynn Riley hingerichtet

 

Der 51-jährige Michael Lynn Riley wurde am Dienstagabend in Huntsville, Texas, mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Das Todesurteil hatte er für den Raubmord an einer Angestellten eines Ladens erhalten, den er vor 23 Jahren verübt hatte. Riley hatte fast drei Dutzend Mal auf die Frau eingestochen, bevor er mit rund 1000 Dollar geflohen war. Vor seinem Tod entschuldigte Riley sich mehrfach für den Schmerz, den er sowohl der Opferfamilie als auch seiner eigenen Mutter zugefügt habe. Eine Tochter des Opfers erklärte nach der Exekution, sie akzeptiere die Entschuldigung Rileys. Es sei ein schwerer Tag gewesen und es gebe auf keiner Seite Gewinner.

19.05.2009

Iran: Drogenschmuggler gehängt

 

In der Stadt Dezful im Südwesten des Iran wurde Ahmad A. gehängt. Er war zum Tod verurteilt für den Schmuggel von 23 Kilogramm Heroin. Weitere Details sind nicht bekannt. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden im Iran dieses Jahr bislang mindestens 111 Todesurteile vollstreckt.

19.05.2009

Saudi-Arabien: Mörder enthauptet

 

Ein saudischer Staatsbürger namens Masoud al-Qahtani wurde am Montag in der Hauptstadt Riad enthauptet. Er war zum Tod verurteilt worden, weil er einen Mann erschossen hatte. Weitere Details sind nicht bekannt. In Saudi-Arabien wurden damit mindestens 33 Todesurteile im laufenden Jahr vollstreckt. 2008 waren es 102 Hinrichtungen.

 

Petition von Amnesty International:

Saudi-Arabien: Wir fordern einen Hinrichtungsstopp

18.05.2009

Ägypten: 24 Todesurteile in einem einzigen Prozess

 

Ein Richter in Ägypten hat in einem einzigen Prozess 24 Todesurteile ausgesprochen - die höchste Zahl an Todesurteilen in einem Prozess, die je in Ägypten verhängt wurden. Vor etwa einem Jahr hatte es einen Disput und eine Schießerei wegen 600 Hektar Landes gegeben, bei dem elf Menschen starben und drei verletzt wurden.

17.05.2009

Algerien verurteilt Islamisten in Abwesenheit zum Tod

 

In Algerien wurden acht militante Islamisten in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Weitere Angeklagte erhielten eine lebenslange Gefängnisstrafe. Die Verurteilten befinden sich derzeit auf der Flucht. Diesen Monat wurden bereits an die 70 Urteile über gewaltbereite Islamisten in Abwesenheit der Angeklagten gefällt. Algerien hat 1993 zuletzt ein Todesurteil vollstreckt.

17. Mai 2009

Iran: Drei Hinrichtungen in Isfahan

 

Am Samstag wurden in der Stadt Isfahan drei Todesurteile vollstreckt. Mahmood wurde wegen Mordes gehängt, Alireza Ch. und ein dritter Mann, dessen Name nicht genannt wurde, waren wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt. Mindestens 32 Hinrichtungen sollen im Iran in diesem Monat bereits vollzogen worden sein.

Daniel W. Moore
Daniel W. Moore

15.05.2009

Alabama: Daniel Wade Moore freigesprochen

 

Am Freitag wurde Daniel W. Moore in einem dritten Prozess für nicht schuldig befunden, 1999 den Raubmord an einer Hausfrau verübt zu haben, für den man ihn im ersten Prozess zum Tod verurteilt hatte. Moore ist damit seit 1976 der 133. zum Tod Verurteilte in den USA, der als unschuldig aus dem Gefängnis entlassen wird. Die Geschworenen hatten im ersten Prozess auf lebenslange Haft entschieden, der Richter hatte das Urteil jedoch überstimmt und das Todesurteil ausgesprochen. Nachdem der Staatsanwaltschaft die Unterschlagung von Beweismaterial nachgewiesen werden konnte, waren die Geschworenen im zweiten Prozess zu keinem einstimmigen Urteil gelangt und hatten sich mit 8 zu 4 Stimmen für einen Freispruch ausgesprochen.

 

Weitere Informationen:

Judge In Moore's First Trial Discusses Case

14.05.2009

Iran: Mann und Frau wegen Drogenschmuggels gehängt

 

Im  Norden Irans wurden in der Stadt Qazvin eine 30-jährige Frau namens Azita und ein Mann namens Mohammad gehängt. Das Paar war im Mai 2007 verhaftet worden, als es drei Kilogramm Crack-Kokain zu schmuggeln versuchte. Darüber hinaus wurden in der Stadt Shiraz am 13. Mai fünf Männer wegen Mordes gehängt, deren Namen nicht bekanntgegeben wurden.

 

Weitere Informationen:

Five people were hanged on May 13. in Shiraz

Willie McNair
Willie McNair

14.05.2009

Alabama: Willie McNair hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Alabama wurde am Donnerstagabend der 44-jährige Willie McNair mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt worden für den 1990 verübten Raubmord an einer Frau, für die er Gartenarbeiten erledigt hatte. Die sechs Kinder des Opfers wohnten der Hinrichtung als Zeugen bei. Der Gouverneur des Staates hatte zuvor noch eine Gesetzesänderung unterzeichnet, die die maximale Zahl der Zeugen der Opferseite von zwei auf sechs erhöht. McNair verzichtete auf ein letztes Statement. In einem Brief an die Tochter seines Opfers hatte er allerdings zuvor seiner Reue Ausdruck gegeben.

Donald Gilson
Donald Gilson

14.05.2009

Oklahoma: Donald Gilson hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Oklahoma wurde am Donnerstagabend der 48-jährige Donald Gilson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war 1998 wegen Kindesmord zum Tod verurteilt worden. Bei dem Opfer handelte es sich um Shane, den achtjährigen Sohn seiner Freundin. Die Leiche war ein halbes Jahr nach der Tat in einem Gefrierschrank gefunden worden. "Ich bin ein unschuldiger Mann, aber ich werde in den Himmel kommen und Shane heute Abend sehen“, sagte Gilson in seinen letzten Worten.

 

Weitere Informationen:

Oklahoma convicted child killer Donald Gilson executed

Paul House
Paul House

14.05.2009

Tennessee: Paul House entlastet

 

Nach 22 Jahren in der Todeszelle war Paul House im vergangenen Jahr bereits auf Kaution entlassen worden, musste allerdings eine elektronische Fußfessel tragen. Vergangenen Dienstag wurde er nun endgültig freigesprochen. Der heute 47-jährige House war zum Tod verurteilt worden wegen Vergewaltigung und Ermordung einer Nachbarin im Jahr 1985. DNA-Spuren haben House in der Zwischenzeit entlastet, sodass die Staatsanwaltschaft nun alle Anklagepunkte fallen gelassen hat. House ist der 132. zum Tod verurteilte Häftling in den USA, der seit 1976 aufgrund von nachgewiesener Unschuld das Gefängnis verlassen konnte.

13.05.2009

Connecticut: Repräsentantenhaus für Abschaffung der Todesstrafe

 

Mit 90 zu 56 Stimmen haben sich die Abgeordneten des Repräsentantenhauses des US-Bundesstaates Connecticut für ein Gesetz ausgesprochen, das die Todesstrafe durch lebenslange Haft ohne Bewährungsmöglichkeit ersetzen würde. Es ist allerdings zweifelhaft, ob der Gesetzentwurf vom Senat genehmigt werden wird, und auch die Gouverneurin des Staates unterstützt die Todesstrafe für besonders grausame Verbrechen.

13.05.2009

16 Hinrichtungen im Iran in sechs Tagen

 

Innerhalb von sechs Tagen wurden nach Aussage des Nationalen Widerstandsrates Irans 16 Todesurteile in diversen Städten vollstreckt: Am 12. Mai wurden in Isfahan Mohsen Sadeghi (35) und Reza Choupani (40) gehängt, am 10. und 11. Mai Mahmoud Karimi (27), Hossein Baqeri (32), und Alireza Malek Mohammadi (35). In Zahedan wurden am 11. Mai Mohammad Mehdi Kh. und Reza Gholi S. gehängt. Weitere Todesurteile waren in den Tagen zuvor in Teheran, Shiraz, Kerman und Khash vollstreckt worden. Der NWRI spricht von über 180 Hinrichtungen, die in Iran in diesem Jahr erfolgt seien.

 

Der NWRI spricht von über 180 Hinrichtungen, die in Iran in diesem Jahr erfolgt seien. Die Nachrichtenagenturen, die nur über die Medien bekannt gewordene Exekutionen zählen, sprechen indessen von mindestens 100 in 2009 vollstreckten Todesurteilen. Amnesty International hat dieses Jahr von mindestens 140 Hinrichtungen aus zuverlässigen und mehrfach bestätigten Quellen Kenntnis erhalten. Der Rechtsanwalt von Delara Darabi schätzt die Zahl der Exekutionen im Iran auf bis zu 600.

 

Weitere (z.T. deutschsprachige) Informationen:

Mindestens 100 Hinrichtungen im Iran seit Jänner

Iran may execute as many as 600 each year: lawyer

12.05.2009

Saudi-Arabien: Fünf Männer enthauptet

 

Am vergangenen Sonntag wurden in Medina fünf Männer mit dem Schwert enthauptet. Nach Angaben von Amnesty International waren zwei der Männer zur Tatzeit minderjährig: Sultan Bin Sulayman Bin Muslim al-Muwallad aus Saudi Arabien und Issa bin Muhammad Umar Muhammad aus dem Tschad. Sie waren zum Tod verurteilt worden für Entführung und Vergewaltigung von Kindern, Diebstahl sowie Alkohol- und Drogengenuss.

 

In Saudi-Arabien waren erst vor sechs Tagen zwei Männer aus dem Jemen enthauptet worden, die einen Landsmann während eines Raubüberfalls getötet hatten. Gemäß Zählung der Nachrichtenagentur AP wurden in Saudi-Arabien in diesem Jahr mindestens 32 Todesurteile vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

Saudi Arabia beheads 2 Yemeni men

 

Petition von Amnesty International:

Saudi-Arabien: Wir fordern einen Hinrichtungsstopp

John Marek
John Marek

11.05.2009

Florida: Aufschub für John Marek

 

Zwei Tage vor seiner geplanten Hinrichtung hat John Marek vom Obersten Gerichtshof Floridas einen Aufschub erhalten. Der 47-jährige Marek wurde wegen Vergewaltigung und Mordes 1983 zum Tod verurteilt. Sein Komplize hatte ihn des Mordes bezichtigt und dafür eine lebenslange Gefängnisstrafe erhalten. Neue Beweise sollen jetzt belegen, dass eben dieser Komplize das Opfer getötet haben könnte.

11.05.2009

Iran: Weniger "unnötige" Hinrichtungen

 

Ein Sprecher der iranischen Justiz kündigte Gesetzesänderungen an, die vor allem Fälle von "unnötigen" Hinrichtungen betreffen - ohne jedoch näher zu erläutern, was darunter zu verstehen sei. Es wird vermutet, dass die Hinrichtung von zur Tatzeit Minderjährigen gemeint ist. Vor wenigen Tagen erst hatte der Fall von Delara Darabi in dieser Hinsicht für Aufsehen gesorgt. Im Iran sollen rund 130 zur Tatzeit minderjährige Häftlinge auf die Vollstreckung ihres Todesurteils warten.

09.05.2009

Iran: Zwei Hinrichtungen wegen Drogenschmuggels

 

In der südiranischen Stadt Shiraz wurden zwei Menschen wegen Drogenhandels gehängt. Über die Identität der Hingerichteten ist nichts weiter bekannt als die Initialen A.M. und A.R. sowie das Alter von 29 und 36 Jahren. In diesem Monat wurden im Iran bereits mindestens 22 Todesurteile vollstreckt.

Thomas Ivey
Thomas Ivey

08.05.2009

South Carolina: Thomas Ivey hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat South Carolina wurde der 34-jährige Thomas T. Ivey per tödlicher Injektion hingerichtet. Er hatte 1993 einen Geschäftsmann sowie einen Polizisten getötet. Die Familien beider Opfer erklärten übereinstimmend, dass sie die Todesstrafe im Fall Iveys für angemessen halten, sich jedoch damit nicht das Ende ihres Schmerzes erwarten. Der Verlust sei zu groß und die Vollstreckung des Todesurteils bringe die Opfer nicht zurück.

08.05.2009

Nigeria: Todesstrafe für Entführung

 

Nigeria hat ein Gesetz verabschiedet, das die Todesstrafe für Entführung und Geiselnahme vorsieht. Amnesty International kritisiert die Entscheidung, die nicht nur dem weltweiten Trend der Abschaffung der Todesstrafe widerspreche, sondern darüber hinaus die Opfer von Entführern und Geiselnehmern einem noch größeren Risiko aussetze.

 

Weitere Informationen:

Kidnappers face the death penalty in Nigeria's Imo State

08.05.2009

US-Soldat droht Todesurteil für Verbrechen im Irak

 

Der ehemalige US-Soldat Steven Dale Green wurde für schuldig befunden, vor drei Jahren im Irak ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt und anschließend die vierköpfige irakische Familie getötet zu haben. Dem 23-jährigen Ex-Soldaten droht nun die Todesstrafe. Drei Komplizen Greens, die das Mädchen ebenfalls vergewaltigt hatten, wurden bereits zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Ex-US-Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt

06.05.2009

Senat von Colorado lehnt Abschaffung der Todesstrafe ab

 

Mit 18 zu 17 Stimmen hat der Senat des US-Bundesstaates Colorado einen Gesetzentwurf abgelehnt, der die Abschaffung der Todesstrafe vorsah. Das dadurch eingesparte Geld sollte für ungelöste Kriminalfälle verwendet werden. Vier Demokraten stimmten gemeinsam mit den Republikanern gegen das Gesetz. Im letzten Monat hatte das Repräsentantenhaus mit ebenfalls nur einer Stimme Vorsprung den Gesetzentwurf befürwortet.

06.05.2009

UN kritisieren Exekutionen im Irak

 

Die Vereinten Nationen fordern den Irak auf, die Vollstreckung von Todesurteilen auszusetzen. Kritisiert wird vor allem, dass der Irak keine fairen Verfahren garantiere. Konkreter Anlass ist die Tatsache, dass am vergangenen Sonntag 12 Menschen in Bagdad gehängt worden sind. Mindestens 115 sollen sich noch in den Todeszellen befinden.

06.05.2009

Hinrichtungswelle im Iran

 

Eine Frau und drei Männer wurden am Mittwoch im Evin-Gefängnis in Teheran gehängt. Zeynab Nazarzadeh (28) hatte das Todesurteil für die Ermordung ihres Ehemannes erhalten. Die Namen der drei Männer wurden mit Hamid, Safar Ali und Hassan Ali angegeben. Ein Mann namens Abdolbaret Nurzehi war am Tag zuvor im Osten Irans gehängt worden. Bereits am 2. Mai wurden acht Todesurteile an Drogenhändlern vollstreckt, deren Namen nicht bekannt sind. Im Südosten Irans wurden fünf weitere Drogenhändler gehängt, deren Namen als Saeed D., Sattar N., Mahmood M., Majid P. and Sarvar V. mitgeteilt wurden.

 

Wie erst jetzt durch die Medien berichtet wird, wurde bereits im März ein Mann wegen Ehebruchs gesteinigt. Der Frau blieb der Tod erspart, weil sie Reue gezeigt habe. Zwei zur Tatzeit Minderjährige, die einen Hinrichtungstermin für Mittwoch erhalten hatten, bekamen einen Aufschub von unbekannter Dauer.

 

Weitere (z.T. deutschsprachige) Informationen:

IRAN: FIVE PEOPLE HANGED IN KERMAN

Iraner wegen Ehebruchs zu Tode gesteinigt

Iran stays execution of two minors

04.05.2009

Schwangerer Britin droht in Laos die Todesstrafe

 

Einer 20-jährigen Britin, die bereits seit August in Laos inhaftiert ist, droht die Todesstrafe wegen Besitzes von 680 Gramm Heroin. Während der Haft wurde sie schwanger. Der Prozess gegen die junge Frau soll in dieser Woche beginnen.

 

Weitere (z.T. deutschsprachige) Informationen:

Pregnant Briton may face firing squad over Laos drugs charge

Pregnant Briton Samantha Orobator to face drug smuggling trial in Laos on Monday

Laos: Schwangere vor dem Galgen gerettet?

Laos: Schwangere Britin entgeht Hinrichtung

04.05.2009

Barbados: Obligatorische Todesstrafe soll abgeschafft werden

 

Wie der Justizminister von Barbados bestätigte, soll die obligatorische Todesstrafe für Mord abgeschafft werden. Richter hätten dann zukünftig die Möglichkeit, statt eines Todesurteils alternativ eine Haftstrafe zu verhängen. Barbados hat allerdings seit 1984 kein Todesurteil mehr vollstreckt.

01.05.2009

North Carolina erlaubt Medizinern Teilnahme an Hinrichtungen

 

Seit fast drei Jahren hat der US-Bundesstaat North Carolina kein Todesurteil mehr vollstreckt, denn die Ärztekammer hat Medizinern die Beteiligung an Exekutionen untersagt. Das Gesetz sieht allerdings die Anwesenheit eines Doktors bei den Hinrichtungen vor. Nun hat der Oberste Gerichtshof von North Carolina in einer Entscheidung mit 4 zu 3 Stimmen erklärt, die Ärztekammer dürfe Medizinern die Teilnahme an Hinrichtungen nicht verbieten. Über 160 Gefangene warten in North Carolina auf die Vollstreckung ihres Todesurteils.

 

Weitere Informationen:

Death penalty push revived

Delara Darabi
Delara Darabi

01.05.2009

Iran: Delara Darabi hingerichtet

 

Am Freitagmorgen wurde im Iran die 23-jährige Delara Darabi hingerichtet. Der Fall hatte bereits im Vorfeld weltweit Aufsehen erregt. Die junge Frau hatte zunächst einen Mord gestanden, weil sie dachte, damit ihren Freund retten zu können, und glaubte, sie könne mit ihren zur Zeit der Tat 17 Jahren nicht zum Tod verurteilt werden. Später widerrief sie ihr Geständnis.

 

Amnesty International übt scharfe Kritik an der Vollstreckung des Todesurteils. Einerseits hat der Iran zugestimmt, keine zur Tatzeit Minderjährigen mehr hinzurichten, andererseits hatte es erst am 19. April einen zweimonatigen Aufschub für Darabi gegeben. Ihr Anwalt ist von der Exekution nicht, wie gesetzlich festgelegt, 48 Stunden zuvor informiert worden.

 

Nach Amnesty International war es mindestens die 140. Hinrichtung in diesem Jahr im Iran. Seit 1990 wurden im Iran mindestens 42 zur Tatzeit Minderjährige im Widerspruch zu geltendem internationalem Recht hingerichtet.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesurteil mit 17, Hinrichtung mit 23

EU protestiert: Gegen Hinrichtung junger Iranerin

"Mutter, bitte rette mich!"

Delara war mir wie eine Tochter

01.05.2009

Colorado: Gesetzentwurf zur Abschaffung der Todesstrafe geht in den Senat

 

Der Gesetzentwurf zur Abschaffung der Todesstrafe hatte vor kurzem bereits die Hürde des Repräsentantenhauses genommen. Nun hat der Justizausschuss des Senats mit einem Votum von 6 zu 4 zugestimmt, den Entwurf dem gesamten Senat zur Diskussion und zur Entscheidung vorzulegen. Gouverneur Bill Ritter hat sich noch nicht entschieden, ob er das Gesetz unterzeichnen wird oder nicht. Allerdings ist Ritter ein ehemaliger Staatsanwalt, der selbst in einigen Fällen die Todesstrafe gefordert hat.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: April 2009