Kolosseum in Rom
Kolosseum in Rom

30.11.2009

Weltweiter Städte-Aktionstag gegen die Todesstrafe am 30. November

 

(gu) Zum achten Mal wird dieses Jahr die Aktion "Cities for Life" oder "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe" durchgeführt. Die katholisch-christliche Laienbewegung Gemeinschaft Sant'Egidio, mit Hauptsitz in Rom und rund 50.000 Mitgliedern weltweit, hat das Projekt 2002 ins Leben gerufen, an dem sich mittlerweile Städte aus über 80 Nationen beteiligen. Am heutigen 30. November werden fast 1200 Städte - darunter rund 60 Hauptstädte - ein zentrales oder charakteristisches Gebäude beleuchten, um damit auf die Todesstrafe aufmerksam zu machen und deren Abschaffung zu fordern - vom Kolosseum in Rom bis zum Obelisken in Buenos Aires.

 

Deutschland ist dieses Jahr mit fast 120 Städten vertreten - gut 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Berlin, Frankfurt, München, Köln sind nur die bekanntesten aus einer langen Liste teilnehmender Städte. Neben der Beleuchtung des jeweiligen Gebäudes gibt es in vielen Städten begleitende Aktionen von Menschenrechtsgruppen, die gezielt über die Todesstrafe aufklären wollen. Das Datum wurde gewählt, weil das Großherzogtum Toskana am 30. November 1786 als erster europäischer Staat die Todesstrafe abgeschafft hat. 

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen zu Veranstaltungen in...

Für die vollständigen Listen mit allen Städten aus allen Ländern siehe Link hinter der Überschrift dieses Artikels!

27.11.2009

China: Hinrichtungen wegen Kinderhandels

 

In China sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur zwei Männer hingerichtet worden, die wegen Kinderhandels zum Tod verurteilt waren. Fünfzehn Entführungen von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren wurden den beiden Männern angelastet. Die Bekanntmachung der Exekutionen ist Teil einer Kampagne der Regierung im Kampf gegen den Kinderhandel.

26.11.2009

Iran: Afghanischer Staatsbürger hingerichtet

 

In der nordiranischen Stadt Amol soll im dortigen Gefängnis der afghanische Staatsbürger Mohammed S. geängt worden sein. Er war wegen des Besitzes von knapp 500 Gramm Heroin zum Tod verurteilt.

25.11.2009

Saudi-Arabien soll Todesstrafe für Hexerei abschaffen

 

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat Saudi-Arabien aufgefordert, die Todesstrafe für Hexerei bzw. Zauberei abzuschaffen. Es sei erschreckend, dass Saudi-Arabien im 21. Jahrhundert eine solch willkürliche und veraltete Strafverfolgung betreibe, so Human Rights Watch. Hinter dem, was in Saudi-Arabien als Hexerei oder Zauberei verfolgt werde, stecke in Wahrheit im schlimmsten Fall Betrug, häufig genug sogar Harmloseres als das.

25.11.2009

Vorläufig keine Exekutionen in Kentucky

 

Im US-Bundesstaat Kentucky sind Hinrichtungen vorübergehend ausgesetzt. Der Oberste Gerichtshof Kentuckys entschied, dass das aktuelle Hinrichtungsprotokoll zunächst die administrativen Prozeduren durchlaufen muss, bevor es zur Anwendung kommen kann. Dazu gehören öffentliche Bekanntmachungen und Anhörungen über das Verfahren.

25.11.2009

Iran: Vergewaltiger hingerichtet

 

Am Mittwoch soll der 25-jährige Mohammad Orouji wegen Vergewaltigung gehängt worden sein. Er war ebenfalls wegen Konsums von Alkohol verurteilt und sollte 80 Peitschenhiebe erhalten. Es ist nicht bekannt, ob diese Strafe vor seiner Hinrichtung durchgeführt wurde. Es war die mindestens 259. Exekution im Iran in diesem Jahr.

24.11.2009

Todesstrafe in Libyen soll eingeschränkt werden

 

Libyen plant eine Gesetzesänderung, die die Todesstrafe einschränken wird. Bislang ist die ultimative Strafform für 21 Straftatbestände vorgesehen, darunter Drogenhandel oder die Gründung von Nichtregierungsorganisationen (sog. NGOs). Letztere sollen zukünftig bei nichtpolitischen Zielsetzungen erlaubt sein. Für Mord oder Terrorismus soll aber weiter die Verhängung der Todesstrafe möglich bleiben.

24.11.2009

China: Hinrichtungen der Verantwortlichen im Milchskandal

 

Das Todesurteil an zwei Hauptverantwortlichen im Milchskandal Chinas ist vollstreckt worden. Durch das mit Melamin versetzte Milchpulver waren letztes Jahr sechs Säuglinge gestorben und 300.000 Babys erkrankt. 21 Verurteilungen hatte es gegeben: Neben den beiden jetzt vollstreckten Todesurteilen ein weiteres auf Bewährung, das wie in China üblich nach zwei Jahren in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt werden kann, sowie drei lebenslange Haftstrafen und 15 Gefängnisstrafen zwischen zwei und fünfzehn Jahren.

23.11.2009

Iran und Saudi-Arabien weisen Delegation der World Coalition ab

 

Mit über 90.000 Unterschriften gegen die Hinrichtung jugendlicher Straftäter suchte eine Delegation der World Coalition Against The Death Penalty die Botschaften der Staaten Iran, Saudi-Arabien, Sudan und Jemen auf. Anders als die letztgenannten Länder, lehnte die iranische Botschaft sowohl die Entgegennahme der Petitionen als auch einen Empfang der Delegation ab, die saudi-arabische Botschaft erklärte zwar ihre Bereitschaft, die Unterschriftensammlung entgegenzunehmen, war aber nicht zu einem Treffen mit der Delegation bereit. Im Falle Irans will man den Behörden die Unterschriften nun auf dem Postweg senden.

22.11.2009

Erfinder der tödlichen Injektion unterstützt neue Methode für Ohio

 

Dr. Jay Chapman hat in den 70er Jahren die Giftspritze mit drei Chemikalien entwickelt - die Methode, die sich in den USA durchgesetzt hat. Dabei wird zuerst ein Narkotikum verabreicht, dann ein Muskelrelaxans und schließlich tödliches Kaliumchlorid, das den Herzschlag stoppt. Zu dem Vorhaben Ohios, zukünftig nur noch eine Chemikalie - nämlich eine Überdosis des Narkotikums - zu benutzen, erklärt Chapman, dies sei ebenso effektiv. Der einzige Grund, weshalb er seinerzeit die Kombination mehrerer Chemikalien vorgeschlagen habe, sei gewesen, dass die Beschränkung auf ein Mittel den Prozess etwas verlängere. Es sei damals die Absicht gewesen, die Argumente bezüglich Schmerz und Qual des Hinzurichtenden zu entkräften und damit der Wiederaufnahme der Vollstreckung von Todesurteilen den Weg zu öffnen. Im Grunde allerdings erweise das System, das er entworfen habe, zuviel Barmherzigkeit. "Im Vergleich zu ihren Verbrechen ist ihr Tod viel zu einfach durch diese Methode", so der 70-jährige Gerichtsmediziner.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Debatte um ärztliche Hinrichtung

22.11.2009

Süd-Korea: Suizid eines Serienmörders

 

In Süd-Korea hat sich der 40-jährige Jeong Nam Kyu in seiner Zelle das Leben genommen, um so seiner Hinrichtung zu entgehen. Jeong wurde 2007 für schuldig befunden 13 Menschen ermordet und 20 weitere verletzt zu haben. In einer Abschiedsnotiz brachte er Angst vor der Exekution zum Ausdruck.

Robert Thompson
Robert Thompson

20.11.2009

Texas: Robert Thompson trotz Gnadenempfehlung hingerichtet

 

Obwohl der Gnadenausschuss mit 5 zu 2 Stimmen die Umwandlung des Todesurteils empfohlen hatte, bestand der texanische Gouverneur Rick Perry auf der Vollstreckung und ließ Robert Lee Thompson am gestrigen Abend durch eine tödliche Injektion hinrichten. Der Gnadenausschuss, der nur äußerst selten Gnade empfiehlt, begründete seine Ansicht mit der Tatsache, dass der 34-jährige Thompson bei dem ihm zur Last gelegten tödlichen Raubüberfall nicht der Schütze war. Sein Komplize allerdings hat "nur" eine lebenslange Haftstrafe erhalten, weil man ihm den Vorsatz der Tötung nicht nachweisen konnte. Dreimal hat Perry, der über 200 Hinrichtungsbefehle unterzeichnet hat, von dem Ausschuss eine Gnadenempfehlung erhalten und sich zweimal darüber hinweggesetzt. Der einzige Fall, in dem er der Empfehlung gefolgt ist, war vor zwei Jahren der Fall von Kenneth Foster, in dem es ebenfalls um Komplizenhaftung ging.

20.11.2009

Iran: Drei Männer wegen Vergewaltigung hingerichtet

 

Medienberichten vom gestrigen Donnerstag zufolge sollen im Iran drei Männer gehängt worden sein, weil sie einen 17-jährigen Jungen aus Isfahan entführt und dann vergewaltigt haben sollen. Der Junge habe sich daraufhin das Leben genommen. Weder die Namen der Exekutierten noch das Datum ihrer Hinrichtung ist bekannt. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP beträgt die Anzahl der vollstreckten Todesurteile mindestens 258 im laufenden Jahr.

19.11.2009

Tansania: Umwandlung von 75 Todesurteilen

 

Der Präsident Tansanias erklärte anlässlich seines Besuchs in Rom, er habe kürzlich 75 Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Die Mehrheit der Bevölkerung sei zwar für die Todesstrafe, sie sei jedoch ein zahnloser Tiger, weil von den 200 zum Tod Verurteilten seit langer Zeit niemand hingerichtet wurde.

19.11.2009

Australien will Abschaffung der Todesstrafe für die Ewigkeit

 

Australien hat die Todesstrafe in sämtlichen Instanzen abgeschafft und es liegt auch kein Antrag auf Wiedereinführung vor. Am Donnerstag legte der Justizminister Australiens dem Parlament einen Gesetzentwurf vor, der es Australien darüber hinaus für immer unmöglich machen würde, die Todesstrafe jemals wieder einzuführen. Diese Haltung würde auch ein internationales Zeichen setzen hinsichtlich der Einstellung Australiens bezüglich der Todesstrafe und die Bemühungen um eine weltweite Abschaffung unterstützen.

19.11.2009

Hinrichtung in Saudi-Arabien

 

Ein saudischer Staatsbürger wurde Medienberichten zufolge am Donnerstag enthauptet. Mourif al-Ribai hatte das Todesurteil für die Ermordung seiner Schwester erhalten. Weitere Details sind nicht bekannt. 

19.11.2009

Russland: Moratorium bleibt bestehen

 

Das Verfassungsgericht in St. Petersburg hat heute entschieden, dass es auch in Zukunft keine Hinrichtungen in Russland geben wird. Die Anwendung der Todesstrafe sei auch künftig "ausgeschlossen", sagte der Gerichtspräsident. Als Grund nannte er internationale Abkommen gegen die Todesstrafe, an die Russland gebunden sei. Die Abstimmung war nötig geworden, weil das in Russland seit 1999 geltende Moratorium im Januar 2010 ausläuft.

 

Weitere Informationen:

Council of Europe welcomes Russia's extension of death penalty ban

18.11.2009

Somalia: Frau wegen Ehebruchs gesteinigt

 

Eine 20-jährige Frau ist in Somalia von Islamisten öffentlich vor 200 Zuschauern gesteinigt worden, weil sie eine Affäre mit einem 29-jährigen unverheirateten Mann gehabt haben soll. Der Freund erhielt 100 Peitschenhiebe. Schon früher in diesem Monat soll ein Mann ebenfalls wegen Ehebruchs gesteinigt worden sein. Seine schwangere Freundin hat einen Aufschub erhalten bis nach der Geburt. Außerdem sollen letzten Monat zwei Männer wegen Spionage gesteinigt worden sein.

Danielle Simpson
Danielle Simpson

18.11.2009

Texas: Danielle Simpson hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 30-jährige Danielle Simpson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Simpson hatte das Todesurteil für die Ermordung einer 84-jährigen Frau erhalten. Zusammen mit seiner Frau, seinem damals 15-jährigen Bruder und einem 13-jährigen Cousin hatte Simpson die Dame beraubt, entführt und an einen Betonblock gebunden in einem Fluss ertränkt. Simpson hatte seine Berufungen aufgegeben, seine Meinung jedoch in den letzten Wochen wieder geändert. Die Bemühungen seiner Anwälte, sein Leben zu retten, waren jedoch vergeblich.

Larry Bill Elliott
Larry Bill Elliott

18.11.2009

Virginia: Larry Bill Elliott auf elektrischem Stuhl hingerichtet

 

Am späten Dienstagabend wurde in Virginia das Todesurteil an dem 60-jährigen Larry Bill Elliott vollstreckt. Elliott hat statt der heute allgemein üblichen tödlichen Injektion den elektrischen Stuhl als Hinrichtungsmethode gewählt. Das Todesurteil hatte er für die angebliche Ermordung eines Liebespaares im Jahr 2001 erhalten. In einem von seinen Anwälten verlesenen Statement Elliotts beteuerte dieser letztmalig seine Unschuld. Es war die erste Exekution auf dem elektrischen Stuhl in den USA seit über einem Jahr.

 

Weitere Informationen:

Condemned killer claims innocence to end

17.11.2009

Iran: Drei Exekutionen wegen Drogendelikten

 

Am Dienstagmorgen wurden laut Medienberichten im Gefängnis von Isfahan zwei Männer und eine Frau gehängt. Vahid Sh. (35), Rasoul T. und Begam P. waren wegen Drogenschmuggels (Crack) zum Tod verurteilt. In den letzten zwei Wochen sollen mindestens 12 Todesurteile im Iran vollstreckt worden sein.

Gerald Eldridge
Gerald Eldridge

17.11.2009

Texas: Aufschub für Gerald Eldridge

 

Weniger als zwei Stunden vor seiner geplanten Hinrichtung hat Gerald Eldridge einen 90-tägigen Aufschub erhalten. Der 45-Jährige ist für die Ermordung seiner Ex-Freundin und deren Tochter vor 17 Jahren zum Tod verurteilt worden. Während die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass Eldridge Geisteskrankheit nur vortäusche, um der Hinrichtung zu entgehen, hat ein Richter entsprechenden Anträgen seiner Anwälte stattgegeben und eine Anhörung verfügt. Eldridge erreichte die Nachricht erst, nachdem er bereits in einer Zelle neben der Exekutionskammer untergebracht war und den größten Teil seiner letzten Mahlzeit gegessen hatte.

17.11.2009

Iran: Fünf Todesurteile nach Unruhen

 

89 Gerichtsverfahren sollen nach den blutigen Unruhen um die Präsidentenwahl im Juni nun abgeschlossen sein. In 81 Fällen wurden Gefängnisstrafen zwischen sechs Monaten und 15 Jahren verhängt, drei Verfahren endeten mit Freispruch, fünf Oppositionelle wurden zum Tod verurteilt, so Medienberichte.

16.11.2009

Iran: Öffentliche Hinrichtung

 

Am vergangenen Sonntag soll im Norden Irans ein Vergewaltiger öffentlich gehängt worden sein. Nur die Intialen A.B. des 24-Jährigen sind bekannt. Am Tag zuvor sollen im Westen Irans zwei junge Männer namens Habib und Mohammad wegen Vergewaltigung und Mordes eines 9-jährigen Mädchens im Gefängnis von Hamedan gehängt worden sein. Nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP sind dieses Jahr bereits mindestens 251 Menschen hingerichtet worden.

 

Weitere Informationen:

Two young men were hanged in western Iran

13.11.2009

Ohio plant neue Hinrichtungsmethode

 

Nach der missglückten und abgebrochenen Hinrichtung von Romell Broom Mitte September plant Ohio nun einen neuen Weg der Exekution. Statt des bisherigen aus drei Chemikalien bestehenden Cocktails soll die lethale Injektion nur noch mit einem überdosierten Narkosemittel erfolgen. Im Falle, dass - wie bei Romell Broom - die Injektionsnadeln nicht in die Venen eingeführt werden können, soll es zur Absicherung zwei weitere Injektionen geben, die in intramuskulär verabreicht werden. Kenneth Biros soll am 8. Dezember als erster mit der neuen Methode hingerichtet werden.

13.11.2009

Kirgisien: Diskussion um die Todesstrafe

 

Eine Reihe von Abgeordneten der Regierung Kirgisiens hat sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe ausgesprochen. Abgesehen von der Verringerung von Schwerverbrechen durch Abschreckung sollen dadurch vor allem Kosten gespart werden. Denn die knapp 200 zu lebenslanger Haftstrafe verurteilten Verbrecher in Kirgisien kosten den Staat 20.000 Euro im Jahr. (Das sind etwa 28 Cent pro Gefangener und Tag...) Dieses Geld möchten einige Abgeordnete anlässlich der Krise nun einsparen.

12.11.2009

USA: Amokläufer von Fort Hood droht die Todesstrafe

 

Der Amokläufer, der vor einer Woche auf dem Militärstützpunkt Fort Hood in Texas 13 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt hat, soll wegen 13-fachen vorsätzlichen Mordes angeklagt werden. Damit droht dem 39-jährigen Militärpsychiater und Major Nidal Malik Hasan die Todesstrafe.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Anklage in Fort Hood: Amokläufer droht Todesstrafe wegen Mordes

Amokläufer von Fort Hood kommt vor Militärgericht

 

Weitere Informationen:

73% in Texas Favor Death Penalty for Fort Hood Shooter

Yosvanis Valle
Yosvanis Valle

11.11.2009

Texas: Yosvanis Valle hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde im texanischen Huntsville der 34-jährige gebürtige Kubaner Yosvanis Valle mit der Giftspritze hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt für den Raubmord an einem Drogendealer vor 10 Jahren. Valle hatte den Mord immer geleugnet, bat vor seiner Exekution jedoch um Verzeihung: "Ich gebe niemandem die Schuld, ich gebe nur mir selbst die Schuld. Es tut mir von ganzem Herzen Leid. Das ist die Realität des Lebens. Ich habe dafür zu bezahlen." Es war die 21. Hinrichtung in Texas im laufenden Jahr. Für die kommende Woche sind drei weitere Exekutionen geplant.

11.11.2009

Iran: Hinrichtung eines politischen Gefangenen

 

Am frühen Mittwochmorgen wurde Nachrichtenberichten zufolge im Gefängnis von Sanandadj der 28-jährige Ehsan Fattahian hingerichtet. Nachdem Fattahian in erster Instanz zu 10 Jahren Haft wegen "Handlungen gegen die nationale Sicherheit" verurteilt worden war, wurde das Urteil in einer Berufungsinstanz revidiert und in ein Todesurteil umgewandelt. Grund dafür sollen "Kampf gegen Gott", "Abfall vom Islam" und angeblicher "bewaffneter Kampf" gewesen sein. Internationale Proteste gegen das Todesurteil blieben erfolglos.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Bewohner von Sanandaj protestieren gegen Todesstrafen von politischen Gefangenen

John Allen Muhammad
John Allen Muhammad

11.11.2009

Virginia: Washington-Sniper hingerichtet

 

Der als Heckenschütze von Washington bekannte John Allen Muhammad ist am Dienstagabend in Virginia mit einer tödlichen Injektion hingerichtet worden. Der 48-Jährige zeigte keine Emotionen und verzichtete auf ein letztes Statement. Muhammad hatte im Herbst 2002 zusammen mit seinem damals 17-jährigen Komplizen Lee Boyd Malvo über den Zeitraum von drei Wochen willkürlich Menschen an Supermarkt-Parkplätzen oder Tankstellen aus dem Hinterhalt erschossen. Zehn Menschen starben, sechs weitere wurden verletzt. Die Täter hatten die ganze Region in Angst und Schrecken versetzt, bis sie verhaftet werden konnten. Muhammads Anwalt erklärte, sein Mandant sei psychisch schwer gestört. Er war Golfkriegs-Veteran und kam nach Aussage seiner Ex-Frau völlig verändert, verwirrt und deprimiert aus dem Krieg zurück. Malvo verbüßt aufgrund seines Alters zur Zeit der Tat eine lebenslange Haftstrafe.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Hinrichtung in den USA geplant: Im Angesicht des Todes

Hinrichtung: Sniper mit Giftspritze exekutiert

Hinrichtung in Virginia: Letzter Vorhang für den "Washington Sniper"

 

Weitere Informationen:

Death penalty and victim-family closure

10.11.2009

Saudi-Arabien: Zwei Mörder enthauptet

 

In Saudi-Arabien wurden am Dienstag zwei Männer enthauptet, die wegen Mordes zum Tod verurteilt waren. Khalid al-Harthy wurde für schuldig befunden, einen Mann nach einem Streit erschossen zu haben. Fayez al-Subaie hatte in einem davon unabhängigen Fall einen Mann erschossen. Die Hinrichtung der beiden Saudis erhöht die Summe der in diesem erfolgten Exekutionen auf 62, so die Nachrichtenagentur AFP - im Jahr 2008 wurden über 100 Todesurteile vollstreckt.

09.11.2009

Russland: Verfassungsgericht berät über die Todesstrafe

 

Das Verfassungsgericht Russlands hat sich am Montag mit einer möglichen Wiedereinführung der Todesstrafe befasst. Vertreter des Präsidenten, der Regierung Putin und der Duma sprachen sich für eine Beibehaltung des Moratoriums und gegen die Todesstrafe aus. Mit einer Entscheidung des Gerichts wird bis Jahresende gerechnet. 

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todestrafe als Wählermagnet

EU hofft auf Abschaffung der Todesstrafe in Russland

09.11.2009

China: Erste Hinrichtungen nach Uiguren-Prozessen

 

In China sind neun Todesurteile an acht Uiguren und einem Han-Chinesen vollstreckt worden, die wegen Mordes und weiterer Verbrechen im Rahmen der Unruhen im Juli verurteilt worden waren. Die blutigen Auseinandersetzungen vor vier Monaten hatten rund 200 Todesopfer gefordert. Von Exil-Uiguren wird Kritik an der Fairness der Prozesse geübt.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

USA mahnt China nach Hinrichtungen zu fairen und transparenten Prozessen

 

Weitere Informationen:

EU condemns China executions

China slams EU for Xinjiang execution criticism

07.11.2009

Iran: Vier Hinrichtungen wegen Drogenschmuggels

 

Im Iran sollen am Samstag im Gefängnis von Kerman im Südosten Irans vier Männer gehängt worden sein. Die Männer wurden identifiziert als Morteza Y., Akbar J., Mehdi B. und Alireza S. - ihr Alter ist unbekannt. Die Todesurteile waren für Drogenschmuggel verhängt worden.

07.11.2009

China: Peking für Giftspritze gerüstet

 

Peking will ab dem kommenden Jahr statt Erschießungskommandos die Hinrichtungsmethode der tödlichen Injektion nutzen und hat dazu eine Art Medizinstation fertiggestellt. In einigen Provinzen Chinas nutzt man bereits 70.000 Euro teure Hinrichtungsmobile zur Vollstreckung von Todesurteilen durch die Giftspritze. Bislang erfolgen die meisten Exekutionen allerdings noch per Erschießungskommando. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, da China dies als Staatsgeheimnis behandelt.

Khristian Oliver
Khristian Oliver

05.11.2009

Texas: Khristian Oliver hingerichtet

 

In Huntsville, Texas, wurde am Donnerstag der 32-jährige Khristian Oliver mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Oliver hatte das Todesurteil für den 1998 verübten Raubmord an einem 64-jährigen Mann erhalten. Der Fall hatte besonderes Aufsehen erregt, weil die Geschworenen zur Urteilsfindung hinsichtlich des Strafmaßes die Bibel zu Rate gezogen haben sollen. Oliver hatte ein Gewehr benutzt und sein Opfer damit geschlagen und erschossen. Olivers Anwälten zufolge sollen die Geschworenen ohne Wissen des Richters Bibeln mit in den Verhandlungsraum genommen und das 35. Kapitel des Buches Numeri aus dem Alten Testament auf den Fall angewandt haben. Dort heißt es: "Wenn er ihn aber mit einem eisernen Gerät geschlagen hat, so dass er gestorben ist, dann ist er ein Mörder; der Mörder soll unbedingt getötet werden."

04.11.2009

Saudi-Arabien: Enthauptung einer Frau

 

In Jeddah am Roten Meer wurden am Mittwoch eine Frau und ein Mann aus Sri Lanka sowie ein Inder enthauptet. Die drei Delinquenten waren wegen Raubmordes zum Tod verurteilt worden. Damit steigt die Zahl der diesjährigen Exekutionen in Saudi-Arabien auf mindestens 59. Im Jahr 2008 hat es über 100 Hinrichtungen gegeben.

03.11.2009

Irak: Erste öffentliche Hinrichtungen seit Saddam-Sturz angekündigt

 

Zum ersten Mal seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im April 2003 soll am Freitag im Irak eine öffentliche Hinrichtung stattfinden. Gleich vier Todeskandidaten erwartet der Strick, und eine Frau die Kugel. Zur Höchststrafe wurden fünf Mitglieder einer Familie verurteilt, die einen neun Jahre alten Jungen getötet hatten.

03.11.2009

Saudi soll enthauptet und gekreuzigt werden

 

In Saudi-Arabien soll ein junger Mann wegen sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder enthauptet und die kopflose Leiche anschließend zur Abschreckung öffentlich gekreuzigt werden. So jedenfalls entschied ein Berufungsgericht im vorliegenden Fall. Diese bereits im Koran erwähnten Hinrichtungsmethoden werden von Menschenrechtsorganisationen scharf verurteilt.

03.11.2009

Tansania: Todesstrafe für Albino-Mord

 

Über 50 Albinos sind in den vergangenen zwei Jahren in Tansania ermordet worden, weil Medizinmänner behaupten, man könne aus Körperteilen dieser Menschen Zaubertränke herstellen. Rund 200.000 Albinos, denen die Pigmente in Haut, Haaren und Augen fehlen, leben in dem ostafrikanischen Land. Nun sind erneut vier Männer für die Ermordung eines Albinos zum Tod verurteilt worden, nachdem bereits im September drei Todesurteile in einem anderen Albino-Fall verhängt wurden. Tansania hat seit 1995 kein Todesurteil mehr vollstreckt.

03.11.2009

Iran: Hinrichtung eines Sunniten

 

In Zahedan im Süden Irans wurde ein Mitglied einer sunnitischen Rebellengruppe erhängt. Abdolhamid Rigi war wegen einer Reihe von Vergehen zum Tod verurteilt worden, darunter Anstachelung zum Kampf gegen Gott.

02.11.2009

Japanerin droht die Todesstrafe in Malaysia

 

Eine Japanerin wurde in Malaysia unter dem Verdacht auf Drogenschmuggel verhaftet. In einem Geheimfach ihres Koffers wurden fast fünf Kilogramm Amphetamin gefunden. Der Frau droht nun die Todesstrafe.

02.11.2009

Irak: Aussetzung oder Progression von Hinrichtungen vor der Wahl?

 

Während der Parlamentssprecher eine Aussetzung der Hinrichtungen bis nach der Wahl Mitte Januar fordert, damit die politischen Parteien die Todesstrafe nicht für den Wahlkampf missbrauchen können, hat der Premierminister Iraks erklärt, er wolle mehr als 1000 Gefangene hingerichtet sehen vor den kommenden Wahlen. Premier Maliki stellt sich für eine zweite Amtsperiode zur Wahl.

 

Weitere Informationen:

Iraq parliament speaker calls for death penalty suspension

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Oktober 2009