30.11.2013
Weltweiter Städte-Aktionstag gegen die Todesstrafe am 30.
November
(gu) Zum zwölften Mal wird dieses Jahr die Aktion "Cities for Life" oder "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe" durchgeführt. Die katholisch-christliche Laienbewegung Gemeinschaft Sant'Egidio, mit Hauptsitz in Rom und über 60.000 Mitgliedern in mehr als 70 Ländern weltweit, hat das Projekt 2002 ins Leben gerufen, an dem sich mittlerweile Städte aus 89 Nationen beteiligen. Am 30. November werden 1682 Städte - darunter 71 Hauptstädte - ein zentrales oder charakteristisches Gebäude beleuchten, um damit auf die Todesstrafe aufmerksam zu machen und deren Abschaffung zu fordern - vom Kolosseum in Rom bis zum Obelisken in Buenos Aires.
Deutschland ist dieses Jahr mit 155 Städten vertreten - sieben mehr als im Vorjahr. Berlin, Frankfurt, München, Köln, Hamburg sind nur die bekanntesten aus einer langen Liste teilnehmender Städte. Neben der Beleuchtung des jeweiligen Gebäudes gibt es in vielen Städten begleitende Aktionen von Menschenrechtsgruppen, die gezielt über die Todesstrafe aufklären wollen. Das Datum wurde gewählt, weil dasGroßherzogtum Toskana am 30. November 1786 als erster europäischer Staat die Todesstrafe abgeschafft hat. Inzwischen gibt es in ganz Europa - mit Ausnahme von Weißrussland - keine Todesstrafe mehr.
Weitere (deutschsprachige) Informationen zu Veranstaltungen in...
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Liste mit allen deutschen
Städten
Für die vollständigen Listen mit allen Städten aus allen Ländern siehe Link hinter der Überschrift dieses Artikels!
29.11.2013
Mindestens vier
Hinrichtungen im Südsudan
Das Büro für Menschenrechte der Vereinten Nationen forderte die Regierung Südsudans auf, auf die Anwendung der Todesstrafe zu verzichten. Es bestehe der Verdacht, dass die
mehr als 200 Todestraktinsassen des Landes keine fairen Prozesse erhalten haben. Die heutige Verlautbarung folgt auf Berichte, wonach im November zumindest vier Todesurteile im Südsudan
vollstreckt worden sein sollen: Am 12. November seien zwei Männer wegen Mordes in Juba gehängt worden und zwei weitere seien am 18. November in Wau hingerichtet worden.
29.11.2013
Marokko: Todesurteil für
Vergewaltigung eines Kindes
In Marokko wurde ein Mann zum Tod verurteilt, der ein achtjähriges Kind vergewaltigt und ermordet hat. Er hatte im April 2012 sein Opfer in seinen Laden gelockt, das
Mädchen vergewaltigt, dann getötet und die Leiche schließlich in Stücke geschnitten. Gerichte in Marokko sind mit Todesurteilen sehr zurückhaltend, und das letzte Todesurteil wurde dort vor 20
Jahren vollstreckt. Aber bereits im Oktober ist ein anderer Täter zum Tod verurteilt worden für die Vergewaltigung und Ermordung eines dreijährigen Kindes.
28.11.2013
Österreicherin droht Todesstrafe in Indonesien
In Indonesien warten derzeit 130 Menschen auf die Vollstreckung der Todesstrafe, die Hälfte davon wegen Drogendelikten. Darunter könnte sich bald auch eine Österreicherin
befinden. Sie wurde, wie erst jetzt bekannt wurde, bereits Anfang November am Flughafen von Jakarta verhaftet. Die Frau soll gemeinsam mit einem Einheimischen, zwei Malaysiern und einem
Taiwanesen versucht haben, knapp ein Kilo Heroin und Metamphetamin außer Landes zu bringen. Die Drogen im Gesamtwert von rund 800.000 Euro sollen von vier der fünf Schmuggler in Plastik
eingepackt am Körper transportiert worden sein. Nur die Niederösterreicherin dürfte das Heroin im doppelten Boden ihres Koffers gelagert haben. In dem asiatischen Land kennt man bei derartigen
Delikten keine Gnade, bereits das Schmuggeln von fünf Gramm Suchtgift kann zum Todesurteil führen. Sieben Länder weltweit bedrohen Drogenhandel mit dem Tod: Neben Indonesien sind das der Iran,
Saudi-Arabien, Malaysia, Singapur, Thailand und Taiwan.
27.11.2013
Afghanistan: Gesetzentwurf sieht Steinigungen vor
Die afghanische Regierung lässt derzeit das Strafrecht überarbeiten. Wie zu Zeiten der Talibanherrschaft sollen Ehebrecher künftig wieder gesteinigt werden. "Moralische Verbrechen" sollen laut dem Gesetzestext, den eine Arbeitsgruppe im Justizministerium verfasste, mit Steinigung geahndet werden. So soll gegen beide Sexualpartner die Todesstrafe durch Steinigung verhängt werden, wenn mindestens einer von ihnen Ehebruch begeht. Urteilsvollstreckungen sollen demnach an einem "öffentlichen, vorher festgelegten Ort" stattfinden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte Präsident Karzai auf, diesen Entwurf zurückzuweisen, andernfalls sei damit zu rechnen, dass das Ausland seine finanzielle Unterstützung einstellt. Aus dem Präsidentenpalast verlautete, dass Karzai martialische Strafen wie Steinigung "grundsätzlich ablehne". Auch das Justizministerium ruderte etwas zurück. Der Vorschlag sei noch nicht offiziell eingebracht, und Änderungen würden so gefasst, dass sie von Afghanistan unterzeichnete internationale Vereinbarungen nicht verletzen, so ein Sprecher.
Weitere Informationen:
27.11.2013
Im Südsudan sollen im November mindestens vier Todesurteile vollstreckt worden sein. Zwei Männer seien am 12. November in Juba wegen Mordes hingerichtet worden und zwei
weitere in Wau am 18. November. Die South Sudan Law Society beklagt, dass das Justizministerium Auskünfte darüber verweigere, was die Namen der Betroffenen sowie die genauen Umstände der Taten
und der juristischen Verfahren angeht. Die Gruppe geht davon aus, dass seit der Unabhängigkeit Südsudans im Juli 2011 mindestens 14 Menschen gehängt wurden. Rund 200 Häftlinge befänden sich im
Todestrakt.
27.11.2013
Elf weitere Exekutionen im Irak
Nach Angaben des irakischen Justizministeriums wurden am 24. November elf Menschen hingerichtet. Sie waren verurteilt für ihre Beteiligung an "terroristischen Anschlägen".
Damit stieg die Zahl der im laufenden Jahr Exekutierten auf 162 gegenüber 129 Urteilsvollstreckungen vom Vorjahr. Die Urteilsvollstreckungen fanden zu einer Zeit statt, in der gewalttätige
Auseinandersetzungen zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen allein im November 500 Todesopfer forderten. Die meisten von ihnen kamen bei Explosionen oder durch Autobomben ums Leben.
Internationale Menschenrechtsorganisationen appellieren seit langem an die Regierung, ein Hinrichtungsmoratorium zu verhängen. UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay beklagte, das
irakische Strafjustizwesen funktioniere nicht "angemessen". Dem hält der irakische Justizminister entgegen, Hinrichtungen erfolgten stets erst nach Vollendung gründlicher juristischer Verfahren.
27.11.2013
Immer wieder Hinrichtungen in Iran - auch
öffentlich
In der Stadt Bandar Abbas im Süden Irans sollen am Mittwoch vier Todesurteile vollstreckt worden sein. Drei der Häftlinge waren wegen Drogendelikten und ein 34-Jähriger mit
den Initialen S.Gh. war wegen Vergewaltigung verurteilt. Während einer der wegen Drogenschmuggels zum Tod Verurteilten im örtlichen Gefängnis gehängt wurde, sollen die anderen drei Hinrichtungen
öffentlich vollzogen worden sein. Schon am Tag zuvor berichteten Menschenrechtsorganisationen von elf Hinrichtungen im Gefängnis von Karaj, westlich von Teheran. Unter den Hingerichteten soll
sich eine Frau befunden haben. Bereits am Sonntag wurde entsprechenden Berichten zufolge ein 32-jähriger afghanischer Staatsbürger öffentlich in Khonj im Süden Irans wegen Doppelmordes gehängt.
Weitere Informationen:
Ten Men and One Woman Executed in Iran Today - One Man Hanged in Public on Sunday
27.11.2013
Wieder ein Pakistaner in
Saudi-Arabien hingerichtet
Am Dienstag wurde in der Stadt Dammam ein Pakistaner enthauptet. Er war verurteilt, weil er Drogen ins Land schmuggeln wollte, so das Innenministerium. Der Name des
Verurteilten wurde noch nicht bekannt gegeben. Ihm war zur Last gelegt worden, Heroin in nicht genannter Menge geschluckt zu haben, um es nach Saudi-Arabien zu schmuggeln. Zuletzt wurde am 6.
November der Pakistaner Jaafar Ghulam Ali enthauptet, der ebenfalls wegen Drogenhandel verurteilt worden war. Damit stieg nach Angaben der Presseagentur AFP die Zahl der im laufenden Jahr
Exekutierten auf 72. In Saudi-Arabien wird nach der strengen Auslegung der Scharia Vergewaltigung, Mord, Abfall vom Glauben, bewaffneter Raub, Homosexualität, Hexerei und Drogenhandel mit dem Tod
bedroht.
25.11.2013
Kuwait: Todesurteil für Mitglied der Königsfamilie bestätigt
Das Oberste Gericht in Kuwait hat am Montag die Todesstrafe gegen ein Mitglied der Königsfamilie wegen der Ermordung seines Neffen bestätigt. Scheich Faisal Abdullah
al-Sabah war dafür zum Tod verurteilt worden, im Juni 2010 seinen Neffen Scheich Basel Salem al-Sabah in dessen Palast erschossen zu haben, offenbar im Streit um den Mitgliedsbeitrag zu einem
Sportclub. Das Urteil ist endgültig, kann aber vom Emir in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt werden. Nach einer mehrjährigen Pause werden seit diesem Jahr Hinrichtungen wieder vollstreckt.
23.11.2013
Im Irak sind weitere sieben Menschen wegen "Terrorismus" hingerichtet worden. Das Justizministerium gab am Freitag die Hinrichtung von insgesamt 19 Straftätern zwischen dem
7. und 17. November bekannt, zwölf der Fälle waren jedoch schon vergangene Woche gemeldet worden. Unter den jüngst Hingerichteten war auch ein Libyer, der laut dem Ministerium wegen zwei
Autobombenanschlägen zum Tod verurteilt worden war. Damit sind dieses Jahr im Irak mindestens 151 Todesurteile vollstreckt worden.
23.11.2013
Am Donnerstag sollen im Gefängnis von Yazd im Zentrum Irans sechs Todesurteile vollstreckt worden sein. Bei den Hingerichteten handelt es sich um vier Männer namens
Abdolaziz A., Saeed B., Sirus S. und Abolfazl A. sowie zwei Frauen mit den Initialen A.A. und R.A. - alle Häftlinge wurden aufgrund von Drogendelikten zum Tod verurteilt und gehängt.
22.11.2013
Babymörder in China
hingerichtet
Ein Autodieb, der nach dem Diebstahl eines Geländewagens ein auf dem Rücksitz sitzendes Baby ermordet hatte, ist in China hingerichtet worden. Der Fall hatte einen
Aufschrei der Empörung ausgelöst, als der 48-jährige Zhou Xijun im März in der Provinz Jilin im Nordosten des Landes einen Wagen gestohlen, den auf der Rückbank sitzenden zwei Monate alten Jungen
erwürgt und die Leiche dann im Schnee zurückgelassen hatte. Die Eltern hatten den Wagen seinerzeit für wenige Augenblicke mit laufendem Motor abgestellt. Der Täter stellte sich einen Tag später
den Behörden.
20.11.2013
Missouri: Joseph Franklin
hingerichtet
Nach juristischem Tauziehen bis zur letzten Minute wurde am Mittwoch im US-Bundesstaat Missouri der 63-jährige Joseph Paul Franklin mit einer Giftspritze, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Ursprünglich sollte das Betäubungsmittel Propofol eingesetzt werden, das durch den Tod von Popstar Michael Jackson traurige Berühmtheit erlangt hatte. Doch Propofol ist knapp in den USA und wird dort vor allem für medizinische Zwecke benötigt. Die EU hatte mit einem Lieferstopp gedroht, falls die USA das Mittel für Hinrichtungen verwenden sollten. Franklin war zum Tod verurteilt worden, weil er 1977 vor einer Synagoge einen Mann erschossen und zwei weitere verletzt hatte. Zudem sprachen ihn Gerichte der rassistisch motivierten Morde an sieben weiteren Personen für schuldig. Unter den Mordopfern sind zwei Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren. Franklin selbst gab an, 20 Menschen getötet zu haben. Mit seiner Mordserie wollte der Neonazi nach eigenen Angaben einen "Rassenkrieg" anzetteln. Bekannt wurde Franklin vor allem durch sein Attentat auf den Gründer und Herausgeber des Porno-Magazins "Hustler", Larry Flynt. Der Rassist versuchte, Flynt zu ermorden, weil dessen Magazin Fotos eines schwarzen Mannes mit einer weißen Frau veröffentlicht hatte. Flynt überlebte den Anschlag, sitzt seitdem aber im Rollstuhl. Der heute 71-Jährige hatte sich zuletzt für eine Aufhebung der Todesstrafe Franklins mit dem Argument eingesetzt, es sei nicht Sache des Staates, "Menschen umzubringen".
20.11.2013
Texas: Berufung von Duane Buck abgelehnt
Der Texas Court of Criminal Appeals hat mit 6 zu 3 Stimmen die Berufung von Duane Buck abgelehnt. Der 50-Jährige wurde der Ermordung seiner Ex-Freundin und eines Mannes für schuldig befunden. In der Strafzumessungsphase hatte ein Psychologe der Verteidigung erklärt, Menschen schwarzer Hautfarbe würden mit höherer Wahrscheinlichkeit Gewalttaten verüben. Bucks Anwälte sind der Auffassung, dies habe unzulässig in rassistischer Weise die Entscheidung der Geschworenen beeinflusst und ihr Mandant verdiene ein neues Strafbemessungsverfahren. Im US-Bundesstaat Texas muss für ein Todesurteil belegt werden, dass der Verurteilte auch zukünftig eine Gefahr für die Gesellschaft darstellt.
18.11.2013
Ein Pakistaner namens Muhammad Abdul Hafeez wurde Medienberichten zufolge am frühen Sonntagmorgen in Indonesien per Erschießungskommando hingerichtet. Der 44-Jährige war
2001 mit 900 Gramm Heroin am Flughafen festgenommen worden. Es war die fünfte Hinrichtung in Indonesien in diesem Jahr. Mindestens 130 zum Tod Verurteilte warten in Indonesien auf ihre
Hinrichtung.
18.11.2013
Wie irakische Behörden bekanntgaben, wurden am Sonntag zwölf Häftlinge exekutiert - trotz internationaler Kritik an der Anwendung der Todesstrafe in Irak. Damit stieg die Zahl der in diesem Jahr Hingerichteten bereits auf 144. Im gesamten letzten Jahr fanden in dem Land 129 Exekutionen statt. Die Methode ist in der Regel Erhängen. Der Beamte des Justizministeriums sagte, es habe sich um Iraker gehandelt, die wegen Terrorismus verurteilt waren, weitere Angaben machte er jedoch nicht. Aus dem Ausland wird der Irak seit einiger Zeit aufgefordert, ein Hinrichtungsmoratorium zu verhängen. Die Europäische Union und die Vereinten Nationen sowie Menschenrechtsorganisationen beklagen, dass Todesurteile vielfach nach Geständnissen ergehen, die unter Folter erlangt wurden. Des weiteren entsprächen die Strafverfahren nicht internationalen Standards, sagte Navi Pillay, UN-Hochkommissarin für Menschenrechte.
15.11.2013
Ohio:
Aufschub für Ronald Phillips wegen Organspende
Mit dem Angebot einer Organtransplantation hat ein US-Todeskandidat die Vollstreckung seiner Strafe um mehrere Monate hinausgezögert. Eigentlich hätte der verurteilte
Kindesmörder Ronald Phillips in dieser Woche hingerichtet werden sollen, doch die Regierung des US-Bundesstaates Ohio gewährte ihm im letzten Moment Aufschub. Der Termin wurde nun auf Juli 2014
verschoben. Bis dahin soll geprüft werden, ob Phillips vor seiner Exekution "nicht-lebensnotwendige" Organe wie eine Niere an seine schwerkranke Mutter oder Schwester spenden könne. "Mir ist
bewusst, dass wir uns damit auf unbekanntes Territorium wagen", erklärte Gouverneur John Kasich. "Aber wenn damit ein Leben gerettet werden kann, sollten wir das auch zulassen." Der Antrag auf
Organspende durch einen Todeskandidaten ist in den USA kein Einzelfall, kommt aber selten vor. Phillips war für die Ermordung der dreijährigen Tochter seiner Freundin 1993 zum Tod verurteilt
worden. Er hatte ursprünglich darum gebeten, dass seine Organe nach der Hinrichtung entnommen werden. Damit wollte er seiner nierenkranken Mutter oder der Schwester helfen, die Herzprobleme hat.
Potenziell sollten die Organe aber "so vielen Menschen wie möglich" zugutekommen. Sein Antrag war von den Behörden aufgrund von "logistischen Schwierigkeiten" und "Sicherheitsrisiken" abgelehnt
worden. Nun sollen Ärzte prüfen, ob das Anliegen doch noch umgesetzt werden kann.
15.11.2013
Singapur: Todesurteil von Yong Vui Kong umgewandelt
Erstmals wurde in Singapur ein Todesurteil für einen Drogenstraftäter umgewandelt - Yong Vui Kongs Strafmaß wurde auf lebenslange Haft sowie 15 Stockhiebe reduziert. Das
Strafrecht des Landes sah zwingend die Todesstrafe für Drogenhändler über 18 Jahre vor - der Malaysier Yong Vui Kong war gerade 18, als er 2007 mit 47 Gramm Heroin erwischt wurde. Der Richter
begründete die Strafumwandlung u.a. damit, dass Yong gemäß der neuen Gesetzeslage, die letztes Jahr in Kraft trat, lediglich als Kurier und nicht als Händler betrachtet werden könne. Zudem hätten
er und ein anderer Drogenstraftäter, der 29 Jahre alte Subashkaran Pragasam aus Singapur, die Antidrogenbehörde im September diesen Jahres erheblich dabei unterstützt, Drogengeschäfte im In-und
Ausland zu unterbinden. Subashkarans Strafmaß dürfte ebenfalls geändert werden. Yong, der sich seit Januar 2009 im Todestrakt befindet, zeigte sich seinem Anwalt zufolge überglücklich und sei
allen sehr dankbar, die daran mitgearbeitet hatten, ihn vor der Exekution zu bewahren.
15.11.2013
Reformbeschlüsse des Zentralkomitees der regierenden Kommunistischen Partei Chinas beziehen sich auch auf die Todesstrafe: Ausdrücklich wird die Einschränkung der
Todesstrafe als Teil der Reformen genannt: "Der Staat soll allmählich die Bandbreite der Delikte, die er mit Todesstrafe ahnden kann, verringern." China hatte 2011 die Todesstrafe für eine Reihe
von Wirtschaftsdelikten abgeschafft. Die 68 Straftaten, die bis dahin mit Todesstrafe geahndet werden konnten, verringerten sich um 13 auf 55. Die Volksrepublik blieb aber auch danach das Land
mit der schlimmsten Bilanz: Pro Jahr werden immer noch mehr Menschen zur Todesstrafe verurteilt und hingerichtet als in allen anderen Staaten der Welt zusammen. Peking hält jedoch die genaue Zahl
seiner jährlichen Hinrichtungen, die auf mehrere Tausend geschätzt werden, geheim.
13.11.2013
Texas: Jamie McCoskey
hingerichtet
Am Dienstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 49-jährige Jamie Bruce McCoskey mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. McCoskey hatte vor 22 Jahren ein junges Paar entführt, die schwangere Frau vergewaltigt und den Mann mit über 20 Messerstichen getötet. Seine Mutter hatte im Prozess ausgesagt, dass ihr Sohn eine von Missbrauch geprägte Kindheit hatte, was zu Verhaltensproblemen führte. In seinen letzten Worten sagte McCoskey, wenn er könnte, würde er an dem Schmerz der Eltern seines Opfers etwas ändern. Wenn sein Tod ihren Schmerz wegnähme, begrüße er dies. Eine langjährige Freundin von ihm hatte in den letzten Tagen einen offenen Brief an Gouverneur Perry geschrieben: Sie bitte nicht um sein Leben, weil er selbst sterben wolle. Sie wolle vielmehr auf die unmenschlichen Haftbedingungen aufmerksam machen, die dazu führten, dass ein Gefangener den Tod dem Leben vorziehe.
Weitere Informationen:
Open Letter to Texas Govenor Perry Explains Why Jamie McCoskey Wants to be
Executed Tonight
12.11.2013
Florida: Darius Kimbrough
hingerichtet
Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Florida der 40-jährige Darius Kimbrough mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Kimbrough soll 1991 eine 28-jährige Frau in ihrer Wohnung überfallen, vergewaltigt und anschließend erschlagen haben. Er ließ kein Berufungsverfahren aus und kämpfte sich durch jedes Verfahren, seine Unschuld beteuernd. Auch das Argument seiner Anwälte, die Befürwortung der Todesstrafe durch die Geschworenen sei nicht einstimmig gewesen, blieb jedoch ohne Erfolg. Es war die 81. Hinrichtung in Florida seit Wiederaufnahme der Todesstrafe im Jahr 1976.
11.11.2013
Massenhinrichtungen in Nordkorea
In Nordkorea sollen Berichten zufolge etwa 80 Häftlinge öffentlich hingerichtet worden sein. Die meisten von ihnen hätten wegen des Besitzes verbotener TV-Sendungen aus
Südkorea die Todesstrafe erhalten. Das Anschauen ausländischer Serien oder Filme ist in Nordkorea strengstens verboten. Eine von nordkoreanischen Flüchtlingen betriebene Website stufte die
Angaben als glaubwürdig ein. Dem Informanten zufolge, der sich nach eigenen Angaben kürzlich in dem von einem diktatorischen Regime beherrschten Land aufhielt, wurden die Hinrichtungen am 3.
November in sieben Städten vorgenommen. In der östlichen Hafenstadt Wosnan beispielsweise versammelten die Behörden den Angaben zufolge 10.000 Zuschauer in einem Stadion, in dem dann acht
Menschen erschossen wurden.
Weitere Informationen:
08.11.2013
Vietnam führt Methode der Erschießung
wieder ein
Die vietnamesische Regierung hat Probleme mit der Beschaffung der Chemikalien für die Todesspritze, berichteten staatliche Medien. Deshalb wolle das Land Exekutionen wieder
durch Erschießungskommandos ausführen lassen. Der Minister für öffentliche Sicherheit habe bereits beim Parlament eine entsprechende Genehmigung bis Ende 2015 beantragt. Das kommunistische Land
hatte im Jahr 2011 beschlossen, aus humanitären Gründen bei Hinrichtungen auf das Erschießen zu verzichten und dafür die Todesspritze einzusetzen. Die Probleme bei der Beschaffung der Chemikalien
hätten jedoch dazu geführt, dass kaum Hinrichtungen vollstreckt werden konnten. Mit der Übergangsregelung solle der Druck von Gefängnissen genommen werden, in denen derzeit 678 Todeskandidaten
sitzen, berichteten die Medien.
06.11.2013
Weitere Enthauptungen in Saudi-Arabien
Am Mittwoch wurde in Saudi-Arabien ein Pakistaner hingerichtet. Jaafar Ghulam Ali wurde wegen Drogenschmuggels mit dem Schwert enthauptet. Bereits am Sonntag wurde ein saudischer Staatsbürger wegen Mordes geköpft. Zafer al-Batheen hatte sein Opfer nach einem Streit mit einer Maschinenpistole erschossen. Damit wurden in Saudi-Arabien in diesem Jahr mindestens 71 Todesurteile vollstreckt.
Weitere Informationen:
06.11.2013
Wieder Massenhinrichtungen in Iran
Im Gefängnis von Jiroft im Südosten Irans sollen am Mittwoch fünf namentlich nicht bekannte Häftlinge wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Insgesamt fünfzehn
Exekutionen in den Gefängnissen verschiedener Städte werden von Sonntag und Montag berichtet: zwei in Semnan wegen Mordes, fünf in Kermanshah wegen Mordes, sechs in Kerman wegen Drogendelikten,
eine in Birjand wegen Mordes. Darüber hinaus bestätigten die Behörden die Hinrichtung eines kurdischen politischen Gefangenen namens Shirko Moarefi.
Weitere Informationen:
05.11.2013
Bangladesch: 152 Todesurteile
im Meuterei-Prozess
Mehr als dreieinhalb Jahre nach der größten Meuterei in der Geschichte Bangladeschs sind 152 Soldaten zum Tod verurteilt worden. Das Urteil fällte ein Sondergericht in der Hauptstadt Dhaka. Kurz zuvor hatten die Richter bereits in mindestens 200 Fällen Haftstrafen verhängt. Insgesamt sind 823 Soldaten angeklagt. Am 25. Februar 2009 hatten sich Mitglieder der paramilitärischen Grenzschutzeinheit Bangladesh Rifles aus Protest gegen ihre Bezahlung und ihre Arbeitsbedingungen gegen ihre Offiziere erhoben. Der Aufstand dauerte 33 Stunden an. Mindestens 74 Menschen, darunter 57 ranghohe Offiziere, wurden ermordet.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Bangladesch: Militärtribunal fällt zwei Todesurteile wegen Verbrechen von 1971
03.11.2013
Flughafen-Schütze von Los Angeles unter Mordanklage
Der Todesschütze vom Flughafen von Los Angeles muss sich wegen des Mordes vor Gericht verantworten. Im Fall eines Schuldspruchs droht dem 23-Jährigen die Todesstrafe. Er
liegt derzeit schwer verletzt im Krankenhaus. Die Polizei hatte den Mann mit mehreren Schüssen überwältigt, nachdem er am Freitagmorgen im Terminal 3 mit einem Sturmgewehr einen 39-jährigen
Beamten der US-Verkehsrsicherheitsbehörde TSA getötet hatte. Zwei TSA-Kollegen sowie ein Passagier wurden bei der Attacke verletzt. Als mögliches Tatmotiv gilt Hass auf die Behörde.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
02.11.2013
China will Organtransplantationen
Hingerichteter beenden
China will offiziellen Verlautbarungen zufolge Mitte des kommenden Jahres die gängige Praxis beenden, dass die Organe Hingerichteter für Organtransplantationen verwendet
werden. Alle Kliniken sollen angewiesen werden, keine Organe von Todeskandidaten mehr zu verpflanzen, und die Gerichte, die Todesurteile verhängen, dürften die Organe keinen Krankenhäusern mehr
anbieten. Die Reform wird damit begründet, dass die Praxis Chinas nicht den universellen ethischen Standards entspreche und daher immer wieder international kritisiert werde..
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: Oktober 2013