In den USA ist ein 74-jähriger Antisemit zum Tod verurteilt worden, der im April vergangenen Jahres bei Angriffen auf jüdische Einrichtungen drei Menschen erschossen hatte. Der Richter am
Gericht in Johnson im US-Bundesstaat Kansas verurteilte Frazier Glenn Miller, auch bekannt als Frazier Glenn Cross, am Dienstag wegen Mordes zum Tod durch die Giftspritze. Er hatte damals auf
dem Gelände eines jüdischen Gemeindezentrums sowie vor einem jüdischen Altersheim drei Menschen erschossen, unter ihnen einen 14-jährigen Jungen. Es ist das zweite Todesurteil seit
Wiedereinführung der Todesstrafe in Kansas im Jahr 1994. Der Angeklagte schrie bei der Verlesung des Urteils den Richter an, dann versuchte er, aus seinem Rollstuhl zu gelangen. Er wurde
schließlich aus dem Gerichtssaal gebracht, wie Medien berichteten. Dabei zeigte er den Hitlergruß. Miller selbst hatte vor Gericht erklärt, er habe das Recht, Juden zu töten. Er steht mit dem
Ku-Klux-Klan und anderen rechtsextremen Gruppen in Verbindung.
30.11.2015
Weltweiter
Städte-Aktionstag gegen die Todesstrafe "Städte für das Leben"
(gu) Zum vierzehnten Mal wird dieses Jahr am 30. November die Aktion "Cities for Life" oder "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe" durchgeführt. Die katholisch-christliche Laienbewegung Gemeinschaft Sant'Egidio, mit Hauptsitz in Rom und über 60.000 Mitgliedern in mehr als 70 Ländern weltweit, hat das Projekt 2002 ins Leben gerufen, an dem sich mittlerweile Städte aus über 90 Nationen beteiligen. Am 30. November werden über 2000 Städte - darunter mehr als 70 Hauptstädte - ein zentrales oder charakteristisches Gebäude beleuchten, um damit auf die Todesstrafe aufmerksam zu machen und deren Abschaffung zu fordern - vom Kolosseum in Rom bis zum Obelisken in Buenos Aires.
Deutschland ist mit über 170 Städten vertreten. Berlin, Frankfurt, München, Köln, Hamburg, Stuttgart, Dresden sind nur die bekanntesten aus einer langen Liste teilnehmender Städte. Neben der Beleuchtung des jeweiligen Gebäudes gibt es in vielen Städten begleitende Aktionen von Menschenrechtsgruppen, die gezielt über die Todesstrafe aufklären wollen. Das Datum wurde gewählt, weil das Großherzogtum Toskana am 30. November 1786 als erster europäischer Staat die Todesstrafe abgeschafft hat. Inzwischen gibt es in ganz Europa - mit Ausnahme von Weißrussland (Belarus) - keine Todesstrafe mehr.
Weitere (deutschsprachige) Informationen zu Veranstaltungen in...
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Für die vollständigen Listen mit allen Städten aus allen Ländern siehe Link hinter der Überschrift dieses Artikels!
27.11.2015
Vietnam streicht Todesstrafe für sieben Straftaten
Mit einer großen Mehrheit hat die Generalversammlung der Regierung Vietnams eine Gesetzesvorlage für Strafrechtsreformen akzeptiert. Sie sieht vor, dass Amtsträger, die wegen Korruption zum Tod
verurteilt sind, mit einer Umwandlung ihres Urteils in eine lebenslange Haftstrafe rechnen können, wenn sie 75 Prozent ihres zu Unrecht erlangten Vermögens zurückzahlen. Auch sollen Häftlinge,
die 75 Jahre und älter sind, nicht mehr hingerichtet werden. Darüber hinaus sieht das neue Gesetz, das am 1. Juli 2016 in Kraft treten wird, die Abschaffung der Todesstrafe für sieben Straftaten
vor: Kapitulation vor dem Feind, Befehlsverweigerung, Zerstörung von Projekten nationaler Sicherheit, Raub, Drogenbesitz, Drogengebrauch sowie die Herstellung und der Verkauf von gefälschten
Nahrungsmitteln.
27.11.2015
Am 24. November sollen im Gefängnis von Minab fünf Häftlinge wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Einer der Gefangenen sei ein Kurde, einer ein Pakistaner gewesen. Am Tag danach sind
entsprechenden Berichten zufolge zwei Häftlinge im Gefängnis von Tabriz ebenfalls wegen Drogendelikten hingerichtet worden. Am Donnerstag wurde bekannt, dass ein junger Häftling wegen
Vergewaltigung öffentlich in Semnan gehängt wurde. Am 24. November wurde im Gefängnis von Karaj der 25-jährige Alireza Shahi, der seit seinem 18 Lebensjahr inhaftiert war, zusammen mit vier
weiteren Häftlingen hingerichtet. Zwei Hinrichtungen fanden der Nachricht zufolge am 23. November im Tabriz-Gefängnis statt. Am 21. November sollen drei Häftlinge im Gefängnis von Zahedan und
einer in Zabol gehängt worden sein. Am 18. November seien je ein Gefangener in Zahedan und einer in Miandoab hingerichtet worden.
Weiteren Informationen:
Young
Prisoner Hanged in Public in Northern Iran
Iran regime hangs 11 after adoption of UN resolution on rights abuses
22.11.2015
Bangladesch: Zwei Oppositionelle hingerichtet
Wegen Kriegsverbrechen im Unabhängigkeitskampf gegen Pakistan 1971 sind zwei prominente Politiker der Opposition in Bangladesch gehängt worden. Der Justizminister gab die Hinrichtung von Ali Ahsan Mohammad Mujahid und Salahuddin Quader Chowdhury bekannt, die vor gut zehn Jahren noch als Politiker der Bangladesh Nationalist Party (BNP) der Regierung angehörten. Präsident Abdul Hamid hatte ihr letztes Gnadengesuch abgelehnt. Der 66-jährige Chowdhury war wegen Gräueltaten während des Unabhängigkeitskriegs 1971 vor Gericht gestellt worden. Das Kriegsverbrechertribunal verurteilte den BNP-Politiker vor zwei Jahren wegen Völkermords, Folter und Vergewaltigung zum Tod. Der 67-jährige Mujahid war ebenfalls 2013 wegen Kriegsverbrechen zum Tod verteilt worden. Dem Islamisten wurde unter anderem die Verantwortung für die Ermordung von Intellektuellen während des Unabhängigkeitskriegs vorgeworfen. In Bangladesch wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Oppositionelle, darunter viele Islamisten, wegen des Vorwurfs von Kriegsverbrechen zu langen Haftstrafe oder zum Tod verurteilt.
22.11.2015
Weißrussland spricht neues Todesurteil aus
Wegen dreifachen Mordes ist in der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik Weißrussland (Belarus) ein 28-jähriger Angeklagter zum Tod verurteilt worden. Die Verteidigung hatte sich bei dem Prozess für eine Haftstrafe von höchstens 25 Jahren ausgesprochen, da der Mann mit den Behörden zusammengearbeitet habe. Die Europäische Union kritisiere das Todesurteil, berichteten Medien in der Hauptstadt Minsk. Das Gericht hielt es der Agentur Belapan zufolge für bewiesen, dass der vorbestrafte und arbeitslose Mann drei Verkäuferinnen überfallen und getötet hat. Im März hatte ein anderes weißrussisches Gericht einen Mann wegen Mordes ebenfalls zum Tod verurteilt. Weißrussland ist das einzige Land Europas, das noch die Todesstrafe vollstreckt - per Genickschuss.
20.11.2015
Georgia: Marcus Ray Johnson hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Georgia der 50-jährige Marcus Ray Johnson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 1994 eine Frau, die er in einer
Bar aufgelesen hatte, mit 41 Messerstichen getötet haben soll. Johnson bestritt immer, die Frau getötet zu haben. Sie hätten einvernehmlichen Sex gehabt und sich dann gestritten, wobei Johnson
die Kontrolle verlor und die Frau ins Gesicht schlug. Daraufhin habe er sie verlassen und sei nach Hause gegangen. Johnsons Verteidiger betonten, dass man weder an dessen Taschenmesser Blut der
Frau gefunden habe, noch an einem Ast, der laut Anklage dazu benutzt worden war, das Opfer zu missbrauchen. Auch waren weder Johnsons DNA noch seine Fingerabdrücke im Auto der Frau gefunden
worden, den er laut Staatsanwaltschaft gefahren haben soll. Alle Eingaben bei Berufungsgerichten und beim Gnadenausschuss waren vergeblich. Johnsons letzter Wunsch, zu seiner letzten Mahlzeit
einen Sixpack Bier zu bekommen, wurde ebenfalls abgelehnt.
20.11.2015
Russland lehnt Wiedereinführung der Todesstrafe ab
Bei einer Sondersitzung zu den jüngsten Terroranschlägen haben Redner im russischen Parlament eine Wiedereinführung der 1997 ausgesetzten Todesstrafe gefordert. Die Terroristen hätten den Krieg erklärt und sollten daher "wie in einem Krieg" bestraft werden, sagte der Abgeordnete Sergej Mironow am Freitag in Moskau. Kreml-Verwaltungschef Sergej Iwanow widersprach dem. "Zwar habe ich keinen Zweifel, dass 90 Prozent unserer Bürger in einem Referendum für eine Wiedereinführung stimmen würden. Aber man muss dem gesunden Menschenverstand und den internationalen Verpflichtungen folgen – nicht den Emotionen", sagte Iwanow.
Weitere Informationen:
Russian MPs work on petition to reinstate death penalty for
terrorism
19.11.2015
Texas: Raphael Holiday hingerichtet
Mit gut zwei Stunden Verspätung wurde am Mittwochabend der 36-jährige Raphael Holiday im US-Bundesstaat Texas mit einer tödlichen Injektion in Form einer Überdosis Pentobarbital hingerichtet. Er
war zum Tod verurteilt, weil er vor 15 Jahren ein Feuer gelegt haben soll, bei dem seine 18 Monate alte Tochter und seine fünf und sieben Jahre alten Stieftöchter ums Leben kamen. Holiday selbst
bestritt die Tat; er wisse nicht, wie es zu dem Feuer gekommen sei. Er habe seine Kinder geliebt und hätte ihnen nie etwas antun können. Doch die Großmutter der Opfer hatte im Prozess ausgesagt,
Holiday habe sich zum Boden des Hauses gebeugt, und dann hätten Flammen gelodert. Außerdem habe er die Großmutter gezwungen, Benzin auf dem Boden auszuschütten. Holiday war der leibliche Vater
des jüngsten Mädchens, die beiden älteren stammten aus einer früheren Beziehung seiner Frau. Sie hatte ihm vorgeworfen, die Siebenjährige sexuell belästigt zu haben und sich deshalb von ihm
getrennt. Vor Gericht erwirkte sie eine einstweilige Verfügung, die es ihm untersagte, sich der Familie zu nähern. Sein Zorn darüber soll das Tatmotiv gewesen sein.
19.11.2015
Indonesien: Vorübergehend keine Hinrichtungen, aber kein Moratorium
Widersprüchliche Informationen waren in diesen Tagen über den Fortgang von Hinrichtungen in Indonesien in den Medien zu lesen. Die Angehörigen bekannter Todeskandidatinnen Indonesiens, Mary Jane Veloso und Lindsay Sandiford, reagierten glücklich und erleichtert, als sie davon hörten, dass Indonesien ein Moratorium (Hinrichtungsstopp) erklärt habe. Die wirtschaftlichen Probleme Indonesiens bilden den Hintergrund dafür, dass das Land vorerst auf Exekutionen verzichten will. Die Vollstreckung von Todesurteilen vorwiegend von Ausländern wegen Drogenschmuggels belastet die Beziehungen zu anderen Staaten. Doch kaum sprach die Presse von einem Moratorium, korrigierte ein hochrangiger Minister, dass man formal kein Moratorium ausgerufen habe. Man wolle lediglich gegenwärtig keine Todesurteile vollstrecken, weil man sich darauf konzentrieren müsse, die wirtschaftlichen Probleme zu lösen.
Weitere Informationen:
19.11.2015
Kenia: Keine Steinigung von Homosexuellen
Kenias Parlament hat offiziell einen Gesetzentwurf abgelehnt, der die Steinigung als Strafe für Homosexualität einführen sollte. Die Gesetzgeber halten das momentan gültige Strafmaß, das für
Homosexualität bis zu 14 Jahre Gefängnis vorsieht, für ausreichend. Das zuständige Justiz-Kommitee wies den Gesetzentwurf daher als unnötig zurück und lehnte die Einführung der Todesstrafe für
Homosexualität damit zum zweiten Mal ab. Man geht jedoch davon aus, dass es nicht der letzte Vorstoß bleibt, ein solches Gesetz zu etablieren. Es gebe einige Politiker und religiöse Führer, die
in ihrer Ablehnung der Homosexuellen dem Beispiel Ugandas und Nigerias folgen wollen.
17.11.2015
Malaysia will Todesstrafen-Gesetze ändern
In Malaysia ist die Todesstrafe zwingend und alternativlos vorgesehen für Drogendelikte, Verbrechen mit Schusswaffen, Mord und Hochverrat. Nun will die Regierung die Vorschrift der Todesstrafe
für Drogendelikte abschaffen und das Strafmaß den Richtern überlassen. In Malaysia befinden sich momentan über 1.000 Häftlinge im Todestrakt.
16.11.2015
Somalia: Islamisten richten muslimischen Geistlichen hin
Angehörige der islamistischen Al-Shabaab-Miliz haben einen muslimischen Geistlichen hingerichtet. Die Exekution fand öffentlich statt und die Ausführenden drängten die Bewohner der Gegend als
Zeugen zuzuschauen. Weshalb der Geistliche namens Sheikh Abba sterben musste, ist nicht bekannt, aber muslimische Geistliche werden häufig dafür hingerichtet, wenn sie gegen die Extremisten mit
ihrer gewalttätigen Ideologie predigen.
Weitere Informationen:
16.11.2015
Sechs weitere Exekutionen im Iran
Im Iran sind zwischen dem 12. und 16. November in zwei verschiedenen Gefängnissen wenigstens sechs Häftlinge hingerichtet worden. So sollen am 12. des Monats vier Gefangene namens Mohammad Ali
Zamani, Jafar Azizi, Mohammad Panahvand und Hagar Safari wegen Drogendelikten im Gefängnis von Tabriz gehängt worden sein. Am 14. November sei ein pakistanischer Staatsbürger namens Younes
Jamaloldini im Gefängnis von Zahedan ebenfalls wegen Drogendelikten gehängt worden. Zwei Tage später wurde Berichten zufolge ein Mann namens Saeed Rahimi im Gefängnis von Tabriz wegen Mordes
gehängt.
15.11.2015
Über 300 Hinrichtungen in Pakistan seit Dezember 2014
Seit Aufhebung eines Hinrichtungs-Moratoriums im Dezember 2014 sind in Pakistan mehr als 300 Menschen gehängt worden. Nach Angaben der pakistanischen Menschenrechtskommission wurden bis 4. November 294 Hinrichtungen gezählt. Seitdem seien 17 weitere Todeskandidaten gehängt worden, sagte ein Mitarbeiter des Innenministeriums am Sonntag. Die meisten waren wegen Mordes und nicht wegen Terrorismus verurteilt worden. Die Regierung hatte das Moratorium nach dem Taliban-Massaker in einer Schule in Peshawar im vergangenen Dezember aufgehoben. Mehr als 7.000 Gefangene sitzen noch in der Todeszelle.
Weitere Informationen:
13.11.2015
Todesstrafe in Kalifornien gerichtlich bestätigt
Am Donnerstag hat ein Bundesberufungsgericht in San Francisco die Todesstrafe als legitimes Strafmaß im US-Bundesstaat Kalifornien bestätigt. Der Entscheid war mit Spannung erwartet worden,
seitdem im Sommer 2014 am Bundesbezirksgericht in Santa Ana ein umstrittenes Urteil gefällt worden war: Richter James Carney hatte damals die Todesstrafe als zulässiges Strafmaß in
Kalifornien ausgesetzt, weil die jahrelangen Wartezeiten in seinen Augen eine grausame und ungewöhnliche Bestrafung darstellen und somit gegen den achten Zusatz der Verfassung verstoßen. Von
den 900 Personen, die seit dem Jahr 1978 in Kalifornien zum Tod verurteilt worden seien, seien bis heute nur 13 tatsächlich hingerichtet worden, 94 seien in der Todeszelle auf natürliche
Weise verstorben - die Hinrichtungen erfolgten also willkürlich, begründete Richter Carney sein Urteil. Der Entscheid des Bundesberufungsgerichts revidiert nun dieses Urteil. Hätte das
Berufungsgericht das Urteil bestätigt, hätte dies für Hunderte von Todeskandidaten in Kalifornien eine Revision ihrer Urteile bringen können und womöglich ähnliche Streitfälle in anderen
Bundesstaaten beflügelt.
13.11.2015
Irans Präsident zur Todesstrafe
Präsident Hassan Rouhani hat sich in einem seltenen öffentlichen Kommentar zur Todesstrafe in seinem Land geäußert. Seit er im Juni 2013 das Amt des Präsidenten übernahm, sind im Iran mindestens
1.000 Häftlinge wegen Drogendelikten gehängt worden. Rouhani erklärte nun, der Iran habe Hunderte von Drogenschmugglern hingerichtet, um Europa zu schützen und zu verhindern, dass die illegalen
Substanzen nach Europa geschmuggelt würden. "Wenn wir die Todesstrafe abschaffen würden, würde das den Schmuggel von Drogen nach Europa fördern, und das wäre gefährlich für euch", sagte Rouhani
einer italienischen Zeitung.
12.11.2015
Indonesien: Krokodile als Gefängniswärter
Es ist eines der Lieblingsprojekte des Chefs der indonesischen Antidrogenbehörde - eine Gefängnisinsel für zum Tod verurteilte Drogenstraftäter. So ein Gefängnis müsste auf einer abgelegenen
Insel gebaut werden, die von Krokodilen umgeben ist - wenn die Gefangenen zu fliehen versuchen, werden sie gefressen, sagte ein Sprecher der Drogenbehörde.Die Idee, die gefährlichen Reptilien als
Gefängniswächter einzusetzen, gehört zu den Lieblingsprojekten von Behördenchef Budi Waseso, wie dieser bekräftigte. Über die Rechte der Gefangenen mache er sich keine Sorgen.Der riesige
muslimische Inselstaat am Äquator in Südostasien greift bei Drogendelikten hart durch. Trotz internationaler Proteste wegen der Hinrichtung von sieben Ausländern wegen Drogenvergehen im April
besteht Präsident Joko Widodo auf der Todesstrafe.
Weitere Informationen:
11.11.2015
Kansas: Todesurteil für 74-jährigen Antisemiten
10.11.2015
Deutlicher Anstieg der Exekutionen in Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien sind nach Angaben von Amnesty International in diesem Jahr bereits 151 Menschen hingerichtet worden. Dies sei die höchste Zahl seit 1995, als 192 Todesurteile vollstreckt worden seien, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2014, als insgesamt 90 Menschen exekutiert wurden, sei dies ein alarmierender Anstieg um 68 Prozent. Hinrichtungen seien unter allen Umständen "abscheulich", teilte Amnesty International mit. Es sei jedoch besonders beunruhigend, in welchem Maße Saudi-Arabien die Menschenrechte missachte und oftmals unfaire und politisch motivierte Prozesse abhalte. In dem erzkonservativen Königreich werden Vergewaltigung, Mord, Abkehr von der Religion, Raub und Drogenhandel mit der Todesstrafe geahndet – in Anwendung einer rigorosen Auslegung der Scharia.
Weitere Informationen:
SAUDI EXECUTES MURDERER, 147TH DEATH SENTENCE THIS YEAR
SAUDI ARABIA: FOUR PRISONERS BEHEADED FOR DRUG TRAFFICKING, MURDER
10.11.2015
Entsprechenden Berichten zufolge sollen am Dienstag drei Häftlinge im Gefängnis von Baft wegen Vergewaltigung gehängt worden sein. Am Tag zuvor seien im Gefängnis von Tabriz zwei Gefangene wegen
Mordes hingerichtet worden. Ebenfalls am Montag soll ein Häftling im Gefängnis von Isfahan wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Am Sonntag habe es zwei Gefangene im Gefängnis von Gorgan
wegen Drogendelikten getroffen. Darüber hinaus wurde am Montag berichtet, ein Häftling mit den Initialen A.S. sei wegen Vergewaltigung öffentlich in Khoy an einem Kran gehängt worden.
Weitere Informationen:
07.11.2015
Kalifornien will Todesstrafe wieder aufnehmen
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat einen neuen Anlauf zur Wiederaufnahme des seit rund zehn Jahren ausgesetzten Vollzugs der Todesstrafe unternommen. Statt einer Giftmischung für die Todesspritze
soll künftig nur noch eine Substanz zum Einsatz kommen, wie die Strafvollzugsbehörde am Freitag mitteilte. In Kalifornien fand die bislang letzte Hinrichtung 2006 statt. Der Bundesstaat hat mit
747 die bei weitem meisten Todeskandidaten in den Vereinigten Staaten, danach folgen Florida und Texas. Auch andere Bundesstaaten verfolgen den Ansatz, künftig nur noch eine einzige Substanz für
die Giftspritze zu verwenden. Kalifornien will künftig fallweise eines von vier Barbituraten in Dosierungen von 7,5 Gramm einsetzen. Der Vorschlag der Strafvollzugsbehörde wird für die Dauer von
75 Tagen öffentlich zur Diskussion gestellt, anschließend soll am 22. Januar eine Anhörung stattfinden. Die Behörden dürften bei einer Billigung der Pläne noch einmal rund ein Jahr benötigen, bis
entsprechende Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht wären.
05.11.2015
Singapur: Hinrichtung eines Malaysiers gestoppt
Die Vollstreckung seines Todesurteils war für Freitag angesetzt: Der malaysische Staatsbürger Sarawakian Kho Jabing hat weniger als 24 Stunden vor seiner in Singapur geplanten Hinrichtung einen
Aufschub erhalten. Wann eine neue Anhörung stattfinden wird, ist noch unklar. Es handele sich auch nicht um eine Aussetzung der Hinrichtung, sondern lediglich um einen Aufschub, wird betont. Der
31-Jährige war 2010 wegen Mordes zum Tod verurteilt worden. Amnesty International begrüßte den Aufschub und forderte erneut die Umwandlung des Urteils in eine lebenslange Haftstrafe.
05.11.2015
Am Mittwoch sollen im Norden Irans zwei Häftlinge im Rajai Shahr Gefängnis wegen Mordes gehängt worden sein. Ein weiterer Gefangener sei im Tabriz Central Prison ebenfalls wegen Mordes
hingerichtet worden. Bereits am Sonntag sind Berichten zufolge in Aliabad-e Katul zwei 30-jährige Männer öffentlich wegen Vergewaltigung gehängt worden.
Weitere Informationen:
04.11.2015
Missouri: Aufschub für Ernest Johnson
Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten verfügte am Dienstabend einen Hinrichtungsaufschub für Ernest Lee Johnson, dessen Todesurteil an diesem Tag für die Tötung von drei Menschen mit
einem Hammer im Jahr 1994 vollstreckt werden sollte. Der Supreme Court gab die Entscheidung damit an niedrigere Gerichte zurück. Die Verteidiger argumentierten, Johnson sei 2008 wegen eines
Hirntumors operiert worden. 15 bis 20 % seines Gehirns fehlen ihm seit dieser Zeit, der Tumor sei aber auch nicht vollständig entfernt worden.
04.11.2015
Wieder Hinrichtungen in Pakistan
Entsprechenden Berichten zufolge wurden am Dienstag vier Häftlinge in zwei verschiedenen Gefängnissen in Pakistan gehängt. Dabei handelt es sich einmal um zwei Brüder und deren Onkel mütterlicherseits, die wegen Doppelmordes im Jahr 2000 zum Tod verurteilt waren. Ein anderer Mann wurde wegen eines 1998 verübten Mordes gehängt. Ein Häftling wurde bereits zwei Tage zuvor wegen eines Mordes aus dem Jahr 2003 hingerichtet, und am 27. Oktober sollen zwei Gefangene ebenfalls wegen Tötungsdelikten gehängt worden sein. Insgesamt werden bereits über 290 Exekutionen in Pakistan gezählt seit vergangenem Dezember. Eine Gesetzesänderung ermöglicht zukünftig auch die Todesstrafe für Kindesvergewaltigung und ein Teenager wurde für die Entführung und Tötung eines achtjährigen Kindes zum Tod verurteilt.
Weitere Informationen:
Pakistan: At least 287 executions since December 2014
PAKISTAN: DEATH ROW CONVICT HANGED IN CENTRAL JAIL OF BAHAWALPUR
03.11.2015
In Afghanistan ist eine junge Frau wegen Ehebruchs gesteinigt worden. Ein drastisches Video von der Hinrichtung zeigt die 19 bis 21 Jahre alte Frau in einem Erdloch, während Männer Steine auf sie werfen, wie örtliche Behördenvertreter sagten. In der etwa 30-sekündigen Aufnahme ist zu hören, wie die Frau, die den Angaben zufolge Rochsahana heißt, mit lauter werdender und immer höher klingender Stimme das muslimische Glaubensbekenntnis wiederholt. Die Behördenvertreter bestätigten die Echtheit des Videos, das auch Online verbreitet wurde. Die Gouverneurin der Provinz Ghor verurteilte die grausame Hinrichtung, die vor einer Woche stattgefunden haben soll. "Taliban, örtliche Religionsführer und verantwortungslose bewaffnete Kriegsherren" seien dafür verantwortlich, sagte sie. Die junge Frau sei von ihrer Familie gegen ihren Willen mit einem Mann verheiratet worden, dann aber mit einem anderen Mann "durchgebrannt". Die Gouverneurin, die eine von zwei Frauen auf diesem Posten in Afghanistan ist, forderte ein Einschreiten Kabuls in der Region. Nach Angaben des Polizeichefs von Ghor ereignete sich die Steinigung in einem von den Taliban kontrollierten Gebiet.
02.11.2015
Hinrichtungen in Saudi-Arabien
In Saudi-Arabien wurde ein saudischer Staatsbürger wegen Mordes hingerichtet. Saad bin Marzooq al-Subaie war zum Tod verurteilt, weil er nach einer Auseinandersetzung einen Stammesgenossen mit
seinem Auto überfahren hatte. Es war die 142. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr, so die Zählung der Nachrichtenagentur AFP. Schon am 29. Oktober wurde von der Hinrichtung eines
saudischen Staatsbürgers namens Abdulrahman al-Asmari berichtet, der ebenfalls wegen der Ermordung eines Landsmannes zum Tod verurteilt war.
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2015