Donnie Roberts
Donnie Roberts

31.10.2012

Texas: Donnie Roberts hingerichtet

 

Im US-Bundesstaat Texas wurde am Mittwochabend der 41-jährige Donnie Roberts mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Roberts, der in Lousiana wegen Raubes auf Bewährung war, hatte seine Bewährungsauflagen gebrochen, war nach Texas geflohen und hatte dort eine 44-jährige Frau kennengelernt, die er 2003 erschoss, als sie sich weigerte, seine Drogensucht zu unterstützen. In seinen letzten Worten erklärte Roberts, wie sehr er seine Tat bedaure. "Es tut mir wirklich Leid. Ich hatte niemals vor, Ihnen allen diesen Schmerz zuzufügen", sagte er zu dem Vater seines Opfers. "Ich habe Ihre Tochter geliebt. Ich hoffe, Gott lässt sie mich im Himmel sehen, sodass ich sie persönlich um Vergebung bitten kann."

Donald Moeller
Donald Moeller

31.10.2012

South Dakota: Donald Moeller hingerichtet

 

Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat South Dakota der 60-jährige Donald Moeller mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Moeller hatte 1990 ein neunjähriges Mädchen vergewaltigt und erstochen. Noch in den letzten Tagen wurde über eine ganze Reihe von Anträgen entschieden, mit denen die Urteilsvollstreckung abgewendet werden sollte, obwohl Moeller Anfang Oktober bei einer Anhörung selbst erklärt hatte, er sei bereit zu seiner Hinrichtung: "Ich möchte nicht sterben. Aber ich möchte meine Schuld begleichen." Letzte Worte lehnte er ab, fragte aber dann dennoch mit Blick auf die Zeugen: "Die sind mein Fanclub?" Es war die zweite Hinrichtung in South Dakota in diesem Monat. Davor wurden in den letzten 100 Jahren nur drei Todesurteile vollstreckt, und zwar 1913 an Joe Rickman, 1947 an George Sitts und 2007 an Elijah Page.

 

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South Dakota: Donald Moeller hingerichtet

31.10.2012

Kalifornien wird über Todesstrafe abstimmen

 

Im US-Bundesstaat Kalifornien werden die Wähler am Tag der Präsidentenwahl am 6. November auch über die Abschaffung der Todesstrafe abstimmen. Die Initiative, die Anwendung der Höchststrafe aus Kostengründen zu verbieten, gewinnt immer mehr Anhänger, könnte aber die Mehrheit knapp verfehlen. Der jüngsten Umfrage zufolge wollen 42 Prozent für die Abschaffung der Todesstrafe stimmen, 45 Prozent lehnen die Initiative ab. Die langwierigen Berufungsverfahren kosteten den Staat jährlich 100 Millionen Dollar, begründen die Initiatoren ihren Vorstoß. Drei frühere Gouverneure appellierten am Dienstag an die Wähler, den Vorschlag abzulehnen. Der amtierende Gouverneur, der Demokrat Jerry Brown, und sein republikanischer Vorgänger Arnold Schwarzenegger haben sich nicht zu der Initiative geäußert. In den Todeszellen kalifornischer Gefängnisse warten 725 Häftlinge auf ihre Hinrichtung - knapp ein Viertel aller in den USA zum Tode Verurteilten. In dem Bundesstaat ist seit sechs Jahren kein Todesurteil mehr vollstreckt worden.

 

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Kalifornien stimmt über die Todesstrafe ab

29.10.2012

Vietnam: Hinrichtungen mit der Giftspritze scheitern an fehlenden Chemikalien

 

Obwohl 2009 die Nationalversammlung dem Gesetz zur Hinrichtung mittels tödlicher Injektion zustimmte, mussten Exekutionen schon zweimal aufgeschoben werden, da es den betreffenden Behörden nicht gelang, die dafür erforderlichen Medikamente zu importieren. In einer Sitzung der Nationalversammlung am 26. Oktober zum Thema Verbrechensbekämpfung im Land ging es unter anderem darum, dass die Todesstrafe noch nicht ein einziges Mal nach der neuen Vorgehensweise durchgeführt werden konnte. Der stellvertretende Vorsitzende der Versammlung erklärte, die Polizeibehörde habe zehn Hinrichtungsstätten für Giftinjektion eingerichtet, die noch nie benutzt wurden. "Die für tödliche Injektionen nötigen Medikamente müssen aus der EU importiert werden, doch diese fordert von Vietnam, die Todesstrafe abzuschaffen", sagte er. Man denke über eine Gesetzesänderung nach, mittels derer das Erschießungskommando wieder eingesetzt würde. 450 Häftlinge sollen in Vietnam auf die Vollstreckung ihres Todesurteils warten.

27.10.2012

Junge Frau in Somalia gesteinigt

 

In Somalia wurde am 25. Oktober eine junge Frau zu Tode gesteinigt. Berichten zufolge war sie zuvor verurteilt worden, außerehelich Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Bewohner von Jamaame, einer Stadt 425 km von Mogadischu entfernt, sagten, militante Anhänger der islamistischen Bewegung Al-Shabaab hätten das Urteil am späten Donnerstagnachmittag auf dem zentralen Platz der Stadt vollstreckt. "Viele Bürger waren aufgerufen worden, der Durchführung der Strafe beizuwohnen", sagte ein Einwohner, der aus Angst um seine Sicherheit um Anonymität gebeten hatte.

25.10.2012

Japan: Neuer Justizminister ist alter Justizminister

 

Nur drei Wochen war Keishu Tanaka im Amt, da räumte er den Posten seinem Vorgänger - aus Gesundheitsgründen, wie es heißt. Makoto Taki wurde am 24. Oktober von Noda erneut als Justizminister berufen. Taki hatte nach einem Jahr ohne Urteilsvollstreckungen in den wenigen Monaten als Justizminister die Hinrichtung von vier Häftlingen angeordnet.

25.10.2012

Exekutionen in Nordkorea

 

Berichten aus Südkorea zufolge sollen in Nordkorea der Vizeminister der Volksarmee sowie mehrere weitere hochrangige Funktionäre per Erschießungskommando hingerichtet worden sein. Ihnen sei vorgeworfen worden, die 100-tägige Staatstrauer um den verstorbenen Machthaber Kim Jong Il nicht eingehalten zu haben. Von Alkohol und Sexskandalen ist die Rede. Es soll sich um eine Säuberungsaktion handeln, die vermutlich noch andauere und durch die der noch nicht 30 Jahre alte Kim Jong Un seine Stellung in dem stalinistisch regierten Staat absichern wolle.

Bobby Lee Hines
Bobby Lee Hines

25.10.2012

Texas: Bobby Lee Hines hingerichtet

 

Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 40-jährige Bobby Lee Hines mit einer Überdosis Pentobarbital hingerichtet. Hines hatte 1991 eine 26-jährige Frau erstochen und erdrosselt. In seinen letzten Worten bat Hines mehrfach um Vergebung für seine Tat. Der 19-jährige Hines war wegen Raubes verurteilt und auf Bewährung, als er den Mord beging. Bereits mit 12 Jahren wegen Autodiebstahls verhaftet und von seinem Vater missbraucht, hatte einer seiner ehemaligen Prozessverteidiger erklärt, seine Kindheit habe zweifellos einen Einfluss darauf gehabt, wo seine Geschichte endete. Entsprechende Berufungen blieben jedoch ohne Erfolg. Im Juni hatte Hines bereits einen Hinrichtungstermin, erhielt aber einen Aufschub für eine DNA-Analyse, diese jedoch bestätigte ihn als Täter.

24.10.2012

Florida: Tauziehen um John Ferguson endet vorerst mit Aufschub

 

John Ferguson sollte am Dienstagabend im US-Bundesstaat Florida per Giftspritze hingerichtet werden, nachdem sein Exekutionstermin bereits von der Vorwoche verschoben worden war. Ein regelrechtes Tauziehen mit Aufschub und Wiederaufhebung des Aufschubs endete mit einer Entscheidung für einen Hinrichtungsaufschub durch ein Berufungsgericht in Atlanta. Die Staatsanwaltschaft legte Widerspruch ein beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, der Supreme Court jedoch bestätigte den Aufschub. Bis 6. November haben beide Parteien nun Zeit, ihre Argumente vorzubringen. Der 64-jährige Ferguson leidet unter paranoider Schizophrenie, hält sich für den "Prince of God", ausgestattet mit Spezialkräften von der Sonne. Ferguson ist zum Tod verurteilt wegen achtfachen Mordes, begangen 1977 und 1978.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Hinrichtung in den USA ausgesetzt: Schizophrener bekommt Aufschub

23.10.2012

Generalamnestie in Syrien

 

Entsprechenden Berichten zufolge hat der syrische Präsident Assad vor dem islamischen Opferfest eine große Zahl von Verbrechern begnadigt. Demnach sollen alle Gefangenen freigelassen werden, die älter als 69 Jahre alt und weder zum Tode noch zu lebenslanger Haft verurteilt worden sind. Alle Todesurteile sollen in lebenslange Haftstrafen mit Zwangsarbeit umgewandelt werden. Die inhaftierten Revolutionäre, die im Jargon der Behörden "Terroristen" genannt werden, sind von dieser Amnestie jedoch ausgenommen.

23.10.2012

Immer mehr Hinrichtungen im Iran

 

Am Sonntag sollen im Gefängnis von Zahedan am Sonntag drei Häftlinge gehängt worden sein. Yahya Chari, Abdoljalil Kahrazehi und Abdolbaset Rigi wurden Korruption, "Krieg gegen Gott" und Verbindung zu terroristischen Gruppen vorgeworfen. Am Dienstag sollen im Gefängnis von Qazvin drei Gefangene gehängt worden sein. R.Ch. (27), H.Rh. (47) und H.S. (25) waren wegen Drogenbesitzes und Drogenhandel verurteilt. Weiteren Berichten zufolge sind am Montag zehn Häftlinge im Evin-Gefängnis in Teheran gehängt worden, darunter Saeed Sedighi, dessen Fall internationale Aufmerksamkeit erhalten hatte. Auch hier sind Drogendelikte der Hintergrund, wobei die Geständnisse unter Folter erpresst worden und die Prozesse nur 30 Minuten gedauert haben sollen. Die Vereinten Nationen verurteilen die Hinrichtungspraxis des Iran, der - gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten Todesurteile weltweit vollstreckt.

 

Weitere Informationen:

Saeed Sedighi and 9 Other Prisoners Hanged in Tehran this Morning...

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Iran: Uno verurteilt hohe Zahl von Hinrichtungen

23.10.2012

Malaysia überlegt Abschaffung der Todesstrafe für Drogendelikte

 

Malaysia, dessen Gesetze bislang zwingend die Todesstrafe für Drogendelikte vorsehen, denkt über eine Änderung dieser Gesetzgebung nach. Hintergrund ist die Tatsache, dass über 250 malaiische Staatsbürger in anderen Ländern wegen Drogendelikten zum Tod verurteilt sind, u.a. in China, Venezuela und Peru. Es sei wenig glaubwürdig, wenn die Regierung Malaysias an diese Staaten appelliere, diese Todesurteile nicht zu vollstrecken, wenn Malaysia selbst die Todesstrafe zwingend für Drogendelikte vorsehe. Als Alternative ist eine 30-jährige Gefängnisstrafe angedacht.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Malaysia: 900 Häftlingen könnte Todesstrafe erlassen werden

22.10.2012

Russland gegen Todesstrafe in den USA

 

Die Staatsduma, Russlands Unterhaus, hat die Vereinigten Staaten aufgerufen, "unverzüglich ein unbefristetes Moratorium über die Anwendung der Todesstrafe" zu verhängen und das Gefängnis in Guantanamo zu schließen. Die russischen Abgeordneten empfehlen den obersten Gremien der Exekutiv- und der Legislativmacht der USA in einem Entwurf von Empfehlungen zu einer Parlamentsanhörung zum Thema "Probleme der Einhaltung der Menschenrechte in den USA", eine Reihe von Maßnahmen zur Beseitigung doppelter Standards bei der Einhaltung der Menschenrechte einzuleiten und dazu entsprechende Konventionen zu ratifizieren.

21.10.2012

Dubai: Lebenslänglich für österreichischen Arzt

 

Das Urteil in dem Prozess gegen den österreichischen Arzt Eugen Adelsmayr ist in Dubai gefällt worden und lautet auf Schuldspruch und lebenslange Haft. Der 53-Jährige, der als Arzt an einer Klinik in Dubai arbeitete, soll im Februar 2009 einen querschnittgelähmten Patienten durch unterlassene Hilfeleistung und eine hohe Dosis Opiate getötet haben. Dafür drohte ihm in den Vereinigten Arabischen Emiraten sogar die Todesstrafe. Adelsmayr bestreitet seine Schuld und rechnete mit einem Freispruch. Der Intensivmediziner, der wegen seiner todkranken und inzwischen verstorbenen Frau aus Dubai hatte ausreisen dürfen, arbeitet mittlerweile an einer Klinik in Salzburg. Österreich wird ihn nicht ausliefern, ist er sicher, jedoch könnte er bald mit internationalem Haftbefehl gesucht werden, sodass er Österreich nicht mehr gefahrlos verlassen könnte.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe oder Freispruch? - "Wenn's nur bald vorbei ist"

Fall Adelsmayr: Verfahren in Österreich möglich

Bei internationalem Haftbefehl droht Adelsmayr Verfahren in Österreich

18.10.2012

Texas: Aufschub für Anthony Haynes

 

Etwa zweieinhalb Stunden vor seiner für 18 Uhr Ortszeit geplanten Hinrichtung in Huntsville im US-Bundesstaat Texas hat der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten für Anthony Haynes einen Aufschub gewährt. Der 33-Jährige hat 1998 einen Polizisten erschossen, der ohne Uniform privat unterwegs war. Haynes verübte diverse Raubüberfälle in der Nacht, als er an den Polizisten geriet. Dieser erklärte, dass er von der Polizei sei, und griff nach seiner Dienstmarke, worauf Haynes seine Waffe abfeuerte. Das Gericht will prüfen, inwieweit Haynes' Verteidigung gravierende Mängel aufwies, wie seine Berufungsanwälte erklären.

18.10.2012

Iran richtet zwei Drogenschmuggler hin

 

Am Donnerstagmorgen sollen im Gefängnis von Shahroud im Norden Irans zwei Häftlinge gehängt worden sein. Die Initialen der zum Tod Verurteilten lauten A.A. und M.N. - sie waren des Schmuggels von Heroin für schuldig befunden worden. Über 70 Prozent aller Exekutionen in Iran sollen auf Drogendelikten beruhen.

Eric Robert
Eric Robert

16.10.2012

South Dakota: Eric Robert hingerichtet

 

Am Montagabend wurde im US-Bundesstaat South Dakota der 50-jährige Eric Robert mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Es war die erste Exekution mit nur einer einzigen Chemikalie und die erste seit 2007, die ihrerseits wieder die erste nach 60 Jahren ohne Hinrichtungen in South Dakota gewesen war. Robert verbüßte eine 80-jährige Gefängnisstrafe für Entführung, als er zusammen mit einem Komplizen im April letzten Jahres einen Ausbruchsversuch unternahm. Dabei tötete er einen 63-jährigen Wärter. Robert bat um das Todesurteil, erklärte, er würde andernfalls erneut töten, und er bedaure lediglich, dass er bei seinem Ausbruchsversuch nicht noch mehr Wärter erschlagen hätte. Er setzte alles daran, die Vollstreckung so schnell wie möglich zu erreichen, verzichtete auf die ihm zustehenden Berufungsverfahren - und machte aus seiner Hinrichtung auf diese Weise quasi einen staatlich assistierten Suizid.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

South Dakota: Suspekte Medikamentenbeschaffung

South Dakota: Hinrichtungsmedikament verseucht

15.10.2012

Weitere Hinrichtungen in Iran

 

Am Sonntag soll im Gefängnis von Isfahan ein Häftling namens Fazl Ahmad B. gehängt worden sein. Am selben Tag seien im Gefängnis von Tabas vier Gefangene namens Taj Mohammad B., Ali B., Hossein B. und Mohammad B. gehängt worden. Alle waren wegen Drogendelikten zum Tod verurteilt. Bereits am Morgen des 10. Oktober sollen im Gefängnis von Tabriz im Nordwesten Irans vier Häftlinge wegen Entführung und Vergewaltigung gehängt worden sein. Ihre Namen sind nicht bekannt.

 

Weitere Informationen:

Four Prisoners Hanged in Northwestern Iran

14.10.2012

Deutscher Drogenkurier in Indonesien festgenommen

 

Ein 57-jähriger Deutscher ist auf der indonesischen Urlaubsinsel Lombok aus Singapur kommend festgenommen worden. Bei der Einreise wurden 3,7 Kilogramm Haschisch mit einem Wert von rund einer halben Million Euro im Innenfutter seines Koffers gefunden. Rolf S. könnte nach indonesischem Gesetz zum Tod verurteilt werden. Drogenhandel und -schmuggel werden in Indonesien streng geahndet: Zwei Mitglieder einer australischen Schmugglerbande, die 2005 festgenommen worden waren, warten auf ihre Hinrichtung, sieben weitere erhielten langjährige Haftstrafen.

Jonathan Green
Jonathan Green

11.10.2012

Texas: Jonathan Green hingerichtet

 

Am späten Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Texas der 44-jährige Jonathan Green mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Green soll im Jahr 2000 ein zwölfjähriges Mädchen vergewaltigt und getötet haben. Greens letzte Worte lauten: "Ich bin ein unschuldiger Mann. Ich habe nie jemanden getötet. Sie töten einen unschuldigen Mann." Die Anwälte Greens hatten zunächst einen richterlich verfügten Aufschub erreicht, weil ihr Mandant psychisch krank sei. Green leide unter Halluzinationen und höre Stimmen. Die Staatsanwaltschaft jedoch beantragte die Aufhebung des Hinrichtungsaufschubs, dem Antrag wurde von einem Berufungsgericht stattgegeben. Die psychische Krankheit sei kein Grund, die Exekution auszusetzen, solange der Delinquent verstehe, dass und warum er hingerichtet werde. Green stand bereits 2010 kurz vor der Vollstreckung seines Todesurteils, als ihm vier Stunden vor dem Hinrichtungstermin ein Aufschub zugesprochen wurde.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Jonathan Green wegen Mordes an Zwölfjähriger hingerichtet

10.10.2012

Internationaler Tag gegen die Todesstrafe

 

Zum zehnten Mal wird am heutigen 10. Oktober der Welttag gegen die Todesstrafe begangen. Veranstaltungen weltweit, aber auch Erklärungen aus den Reihen von Menschenrechtsorganisationen und Politik machen auf das Thema aufmerksam. So haben sich z.B. die Außenminister von sechs europäischen Staaten, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz, klar für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen. "Wir wollen uns gemeinsam und mit Entschlossenheit und Durchhaltewillen einsetzen, damit die Zahl der Hinrichtungen weiter zurückgeht (...) bis diese unmenschliche Strafe ganz verschwindet", schreiben sie in einem u.a. in der Frankfurter Rundschau veröffentlichten Artikel. Dem Appell schlossen sich auch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton und der Europarat an.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Sechs Außenminister fordern Abschaffung der Todesstrafe

Welttag gegen die Todesstrafe: 2011 starben 680 Menschen durch Hinrichtungen

Galgenfrist - am 10. Oktober ist internationaler Tag gegen die Todesstrafe

08.10.2012

Elf Hinrichtungen im Irak an einem Tag

 

Wie das irakische Justizministerium bekannt gab, sind am Sonntag elf Menschen hingerichtet worden, darunter soll sich ein Algerier befunden haben. Sie seien wegen Terrorismus zum Tod verurteilt gewesen und hätten bei Anschlägen gegen das irakische Volk mit Explosionen Menschen getötet. Über 100 Todesurteile sind im Irak seit letzten November vollstreckt worden. Appelle der Vereinten Nationen, die Exekutionen zu beenden, verhallen bislang ungehört. Am Montag sollen weitere sechs Hinrichtungen durchgeführt worden sein.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Irak: 23 Hinrichtungen in den letzten fünf Tagen

07.10.2012

Fünf Exekutionen in Iran

 

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irans berichtet, sind am Sonntag in Shiraz im Süden Irans fünf Menschen gehängt worden. Zwei Hinrichtungen wurden öffentlich vollzogen, die anderen innerhalb des Gefängnisses Adelabad. Die Initialen der Verurteilten werden mit A.P., A.K., M.A., A.S. und A.Z. angegeben. In allen Fällen erfolgte das Todesurteil aufgrund von Drogendelikten.

05.10.2012

Indien: Todesurteil für fünf Familienmitglieder wegen Ehrenmordes

 

Fünf Mitglieder einer indischen Familie sind am Freitag in Neu Delhi wegen eines Ehrenmordes zum Tod verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Familienangehörigen ein junges Paar gefoltert und durch Stromschläge getötet hatten. Die Eltern, ein Onkel, eine Tante und ein Cousin der jungen Frau lehnten die Beziehung ab, weil beide unterschiedlichen Kasten angehörten.

05.10.2012

Neuer Justizminister Japans äußert sich zur Todesstrafe

 

Der stellvertretender Vorsitzender der Demokratischen Partei, Keishu Tanaka, wurde zum neuen Justizminister von Japan ernannt. Er wolle Todesstrafenfälle umsichtig prüfen, bevor er die Vollstreckung anordnen werde. Nachdem sein Vorgänger Makoto Taki in den etwa vier Monaten seiner Amtszeit die Hinrichtung von vier Häftlingen angeordnet hatte - zwei davon erst letzte Woche noch -, gibt sich Tanaka eher zurückhaltend in dieser Frage. "Ich denke sehr gründlich über die Durchführung der Todesstrafe nach, da das Gesetz diese vorsieht, doch ich werde jeden Fall eingehend prüfen und nicht so sehr davon ausgehen, dass die Vollstreckung eine ausgemachte Sache ist", erklärte er bei seiner Amtsübernahme gegenüber Reportern.

04.10.2012

Erneut Hinrichtungen im Irak

 

Im Irak wurden am Donnerstag sechs Menschen hingerichtet, obwohl zuletzt Rufe nach einem Moratorium laut geworden waren. Einer der sechs soll zu 23 Häftlingen gehört haben, die nach einem Gefängnisausbruch in Tikrit vergangene Woche wieder festgesetzt wurden. Von den 102 aus einem nördlich von Bagdad gelegenen Gefängnis ausgebrochenen Insassen waren 47 zum Tod verurteilt. Insgesamt wurden damit im Irak in diesem Jahr jetzt bereits mehr Menschen exekutiert als im Vorjahr, 2011 waren es mindestens 68 vollstreckte Todesurteile. Am 27. August sind an nur einem Tag 21 Menschen hingerichtet worden.

04.10.2012

Wieder Enthauptungen in Saudi-Arabien

 

Am Donnerstag ist in Saudi-Arabien offiziellen Angaben zufolge ein saudischer Staatsbürger wegen Drogendelikten mit dem Schwert enthauptet worden. Abdullah al-Wadie habe große Mengen Haschisch erhalten und zu verkaufen versucht. Bereits am Dienstag wurde ein Syrer ebenfalls wegen Drogenschmuggels enthauptet. Abdulrahman al-Sweidan hatte versucht eine große Menge illegaler Tabletten in das Land zu schmuggeln. Mindestens 62 Menschen wurden in diesem Jahr bereits in Saudi-Arabien enthauptet.

04.10.2012

Tunesien: Todesstrafe für Angriffe auf US-Botschaft gefordert

 

Die tunesischen Behörden haben die Todesstrafe für mehrere Angeklagte gefordert, die an den Angriffen auf die US-Botschaft und die Amerikanische Schule in Tunis im vergangenen Monat beteiligt gewesen sein sollen. Das teilten Anwälte am Donnerstag mit. Insgesamt sind wegen der Attacken 87 Menschen in Haft. Mehrere tausend Menschen hatten am 14. September das Gelände der US-Botschaft gestürmt, nachdem sie gegen einen in den USA produzierten antiislamischen Film protestiert hatten. Die Polizei ging mit Tränengas und Schüssen gegen die Demonstranten vor, vier Menschen starben.

02.10.2012

Mali: Öffentliche Exekution durch Islamisten

 

Die im Norden des westafrikanischen Staates Mali herrschenden Islamisten haben nach Augenzeugenberichten in aller Öffentlichkeit einen Mordverdächtigen erschossen. "Die Hinrichtung fand zwischen zwei Hotels in Timbuktu statt", berichteten mehrere Augenzeugen am Dienstag telefonisch der Nachrichtenagentur AFP. Ein Mitglied des Stadtrates von Timbuktu war nach eigenen Angaben ebenfalls Zeuge der Hinrichtung. Etwa hundert Menschen hätten zugeschaut, sagte er. Der Getötete soll ein Mitglied der Tuareg-Rebellen gewesen sein.

02.10.2012

Drei Afghanen in Iran hingerichtet

 

Wie erst jetzt bekannt wurde, sollen am 24. September im Gefängnis von Tabas im Osten Irans drei afghanische Staatsbürger gehängt worden sein. Die Männer mit den Initialen N.M., Sh.P. und Z.N. waren wegen Drogenbesitzes zum Tod verurteilt, wobei es um jeweils rund 800 Gramm Heroin gegangen sei.

01.10.2012

Sri Lanka will Todesstrafe wieder aufnehmen

 

Obwohl Sri Lanka die Todesstrafe noch in ihren Gesetzbüchern und rund 820 zum Tod Verurteilte in ihren Gefängnissen hat, wurden seit 1976 keine Todesurteile mehr vollstreckt. Die Regierung Sri Lankas unternimmt derzeit Schritte, die Praxis der Todesstrafe wieder aufzunehmen. So wurden nicht nur zwei Posten von Henkern als vakant ausgeschrieben und inzwischen fast 180 Bewerber interviewt. Ein Referendum diskutierte die Wiederaufnahme der Exekutionen und diverse Minister sprachen sich dafür aus. Man baut auf die erhoffte abschreckende Wirkung angesichts steigender Verbrechensraten.

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: September 2012