29.09.2010
Todesstrafe für Ägypter in Haft umgewandelt
Ein ägyptischer Millionär, der eine libanesische Popsängerin und Ex-Geliebte hatte ermorden lassen, wird nicht hingerichtet. Ein Berufungsgericht in Kairo wandelte am Dienstag die Todesstrafe für Hischam Talaat Mustafa in 15Jahre Gefängnis um. Der mit dem Mord beauftragte Ex-Polizist Mohsen el Sukkari, der ebenfalls zum Tode verurteilt worden war, muss für 25 Jahre ins Gefängnis. Es gilt als erwiesen, dass Mustafa dem ehemaligen Polizisten Sukkari umgerechnet 1,4 Millionen Euro zahlte, um seine ehemalige Geliebte Suzanne Tamim zu töten.
29.09.2010
Kalifornien: Aufschub für Albert Brown
Albert Brown, dessen für den 29. September geplanten Hinrichtungstermin Gourverneur Schwarzenegger bereits um 45 Stunden auf Donnerstagabend verschoben hatte, bekommt einen neuen Hinrichtungsaufschub, der die Exekution in das nächste Jahr verschiebt. Da das Haltbarkeitsdatum der für die tödliche Injektion vorgesehenen Chemikalie am Freitag abläuft, hat ein Richter einen Hinrichtungsstopp verfügt. Bereits im Vorfeld gab es ein juristisches Hin und Her hinsichtlich der Exekution, da in Kalifornien seit 2006 wegen offener Fragen hinsichtlich des Hinrichtungsprotokolls de facto ein Moratorium besteht.
28.09.2010
China: Drei Ausbrecher hingerichtet
Qiao Haiqiang, Dong Jiaji und Li Hongbin wurden am Dienstag mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Sie waren aus einem Gefängnis ausgebrochen und hatten im vergangenen Oktober einen Polizisten getötet. Ein vierter Ausbrecher war auf der Flucht getötet worden. Drei Tage lang hatten rund 12.300 Polizisten die vier Männer gejagt, die eine lebenslange Haftstrafe verbüßten.
28.09.2010
Georgia: Brandon Rhode hingerichtet
Am Montagabend wurde im US-Bundesstaat Georgia der 31-jährige Brandon Joseph Rhode mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Das Todesurteil hatte er wegen dreifachen Mordes erhalten. Er und ein Komplize waren für schuldig befunden worden, zwei Kinder im Alter von 11 und 15 Jahren und deren Vater im Rahmen eines missglückten Raubüberfalls getötet zu haben. Rhode hatte in der vergangenen Woche kurz vor der geplanten Hinrichtung einen Suizidversuch unternommen, indem er sich mit einer Rasierklinge Hals und Arme aufschnitt. Er war daraufhin ins Krankenhaus eingewiesen und behandelt worden. Seine Anwälte versuchten vergeblich die Exekution zu verhindern, indem sie argumentierten, Rhode hätte eine erhebliche Menge Blut verloren und einen Hirnschaden davongetragen.
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27.09.2010
USA: Spekulationen um den Lieferengpass der Todesdroge
Bereits seit längerer Zeit ist bekannt, dass es in den Vereinigten Staaten einen Lieferengpass hinsichtlich des Narkotikums Thiopental gibt, das in den meisten US-Bundesstaaten als eine der drei Chemikalien für die tödliche Injektion vorgesehen ist. Die Firma Hospira, die als einzige in den USA das Mittel herstellt, erklärt dazu, sie habe den Zulieferer des erforderlichen aktiven Stoffes verloren und sei auf der Suche nach einem neuen Lieferanten. Gleichzeitig betont Hospira, sie stelle Medikamente her zur Verbesserung der Gesundheit von Menschen oder um Menschenleben zu retten. Sie unterstützten nicht deren Gebrauch für die Todesstrafe. Dementsprechend wird spekuliert, der Hintergrund des Lieferengpasses könnte in Wirklichkeit die Tatsache sein, dass in der Medizin Thiopental als Narkosemittel kaum noch Verwendung finde, sodass eine weitere Produktion fast ausschließlich für Exekutionen genutzt werden würde. Andere Überlegungen gehen in die Richtung, der Lieferengpass könne gerade aus einer erhöhten Nachfrage nach Thiopental resultieren. Nachdem im Zusammenhang mit dem Tod Michael Jacksons das Mittel Propofol in Verruf geraten sei, hätten viele Narkoseärzte zurück zu Thiopental gewechselt.
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27.09.2010
Iran: Urteil im Fall Sakineh Ashtiani
Während Irans Präsident Ahmadinedschad kürzlich noch betonte, im Fall Ashtiani sei noch kein Urteil gesprochen, erklärt der Generalstaatsanwalt nun, Sakineh Ashtiani sei wegen Mordes an ihrem Ehemann zum Tod verurteilt. Dieses Urteil sei höher zu gewichten als ihre Verurteilung wegen Ehebruchs, sodass sie nicht gesteinigt werde. Während für Ehebruch die Steinigung vorgesehen ist, werden Mörder im Iran gehängt. Der Staatsanwalt wies darauf hin, dass diese Entscheidung nicht durch die Kampagnen der westlichen Medien beeinflusst sei, die gegen die geplante Steinigung protestiert hatten.
27.09.2010
Erneut Hinrichtung in Saudi-Arabien
Der saudische Staatsbürger Abdulkarim bin Khalif al-Anzi ist am Montag in Medina mit dem Schwert enthauptet worden. Er war zum Tod verurteilt, weil er einen Landsmann nach einem Streit erschossen hatte. Es handelt sich um die mindestens 19. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr - gemäß Zählung der Nachrichtenagentur AFP.
26.09.2010
Iran: Jugendlicher hingerichtet
Wie erst jetzt bekannt wurde, soll bereits im Juli im Gefängnis von Shiraz ein Jugendlicher gehängt worden sein. Der junge Mann namens Mohammad und seine Komplizen waren wegen Mordes und Vergewaltigung verurteilt. Obwohl der Iran die UN-Konvention für die Rechte des Kindes, die Hinrichtungen Jugendlicher verbietet, unterzeichnet hat, werden immer wieder Todesurteile an zur Tatzeit Minderjährigen vollstreckt.
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23.09.2010
Virginia: Teresa Lewis hingerichtet
Zum ersten Mal seit 98 Jahren wurde im US-Bundesstaat Virginia am Donnerstagabend eine Frau hingerichtet. Teresa Lewis starb durch eine tödliche Injektion. Die 41-Jährige war für schuldig befunden worden, 2002 den Mord an ihrem Mann und ihrem Stiefsohn in Auftrag gegeben zu haben, um an 250.000 Dollar aus einer Lebensversicherung zu gelangen. Die von ihr beauftragten Mörder verbüßen eine lebenslange Haftstrafe. In ihren letzten Worten wandte Lewis sich an die einzige verbliebene Verwandte der Opfer und sagte: "I just want Kathy to know I love you and I'm very sorry." Die nicht nur wegen Teresa Lewis' niedrigem IQ umstrittene Hinrichtung hat weltweites Aufsehen erregt. Seit Wiederaufnahme der Todesstrafe in den USA 1976 war es die 12. Hinrichtung einer Frau und die 1227. insgesamt.
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Erstmals seit fünf Jahren Frau in den USA hingerichtet
Hinrichtung in Virginia: "Was für Menschen sind wir eigentlich?"
22.09.2010
Ein wegen Vergewaltigung verurteilter Mann namens Majid Sh. soll im Gefängnis von Kerman gehängt worden sein, eine weitere Person in Aran-Bigdel wegen Drogenschmuggels. Am Montag wurden Medienberichten zufolge bereits drei Personen im Gefängnis von Yazd wegen Drogenschmuggels gehängt sowie drei weitere in Ahvaz, zwei davon ebenfalls wegen Drogendelikten verurteilt, der dritte wegen Mordes. Am Sonntag soll ein Mann namens Keshvar Gorg in Zahedan wegen der Ermordung eines sechsjährigen Mädchens gehängt worden sein.
In der Zwischenzeit werfen die iranische Regierung und ihr Präsident Ahmadinedschad den USA Doppelmoral vor und vergleichen dazu den Fall von Sakineh Ashtiani mit der für Donnerstag in Virginia geplanten Hinrichtung von Teresa Lewis. Der Sprecher des Menschenrechtsausschusses des Iran erklärte, man werde eine offizielle Beschwerde gegen die USA einreichen, falls die Hinrichtung von Frau Lewis durchgeführt würde.
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21.09.2010
Georgia: Aufschub nach Suizidversuch
Die für Dienstag im US-Bundesstaat Georgia geplante Hinrichtung von Brandon Rhode ist auf Freitagvormittag verschoben worden, nachdem Rhode am Dienstagmorgen einen Selbsttötungsversuch unternommen hat. Der 31-Jährige war wegen des 1998 verübten Mordes an zwei Kindern und deren Vater zum Tod verurteilt worden.
Weitere Informationen - Aufschub bis Montag:
20.09.2010
Ein saudischer Staatsbürger namens Abdullah al-Mohammadi ist in Medina mit dem Schwert enthauptet worden. Er war wegen Vergewaltigung zum Tod verurteilt. Es ist nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP mindestens die 18. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.
18.09.2010
Texas: Kein Ende im Fall Cameron Todd Willingham
Der texanische Gouverneur Rick Perry war letztes Jahr massiv in die Kritik geraten, nachdem er unerwartet den Leiter und weitere Mitglieder der Kommission ersetzte, die den Fall des 2004 hingerichteten Cameron Todd Willingham untersuchen sollte. Es gibt ernstzunehmende Zweifel daran, ob Willingham tatsächlich der Brandstiftung schuldig war oder ob es sich um einen Unfall handelte, bei dem seine drei Kinder ums Leben kamen. Als die Kommission am vergangenen Freitag tagte, beabsichtigte der von Gouverneur Perry neu eingesetzte Leiter mit einem zu verabschiedenden Bericht die Untersuchung des Falles zu beenden. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass die Brandexperten 1991 entsprechend der damaligen Verhältnisse korrekt gearbeitet hätten. Doch die Mitglieder der Untersuchungskommission verweigerten ihrem Leiter und dem von ihm vorgelegten Berichtsentwurf die Zustimmung. Die Untersuchung des Falles Willingham wird also weitergehen. Perry hatte am Tag von Willingshams Hinrichtung das Gutachten eines Brandsachverständigen ignoriert, der die Richtigkeit der Arbeit seiner Kollegen bestritt.
17.09.2010
Bangladesch: Vier Hinrichtungen in drei Gefängnissen
Am Mittwoch wurden in drei verschiedenen Gefängnissen in Bangladesch vier Todesurteile vollstreckt. Mirajul Sheikh (27) war zum Tod verurteilt, weil er 2002 seine Ehefrau drei Wochen nach der Hochzeit verbrannt und damit getötet haben soll. Sabul Miah und Alamuddin Swapan hatten ihre Todesurteile im Jahr 2003 erhalten. Abu Bokkor (43) war für schuldig befunden, seine Frau 1998 nach einem Streit ermordet zu haben.
16.09.2010
Iran nimmt nach Ende des Ramadan Hinrichtungen wieder auf
Im Gefängnis der Stadt Shirvan im Nordosten des Iran soll am Dienstagmorgen eine Person wegen des Besitzes von rund 400 Gramm Drogen gehängt worden sein. In einem Gefängnis in Varamin westlich von Teheran soll am Donnerstag ein 25-Jähriger gehängt worden sein. Wegen Entführung und Vergewaltigung war der Mann, dessen Name Amin sein soll, zweifach zum Tod, zu 25 Jahren Gefängnis und zu 173 Peitschenhieben verurteilt. Vor der Vollstreckung des Todesurteils seien die Peitschenhiebe ausgeführt worden. Die Hinrichtung sollte eigentlich öffentlich erfolgen, wurde dann aber aus Sicherheitsgründen innerhalb des Gefängnisses durchgeführt.
Weitere Informationen:
One man was lashed 173 times and then hanged in a prison west of Tehran
13.09.2010
Uganda: 167 Todesurteile umgewandelt
In Uganda wurden mindestens 167 Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Im Januar hatte der Oberste Gerichtshof bestimmt, dass Todesurteile innerhalb von drei Jahren zu vollstrecken seien, weil es sonst eine doppelte Bestrafung sei. Dementsprechend wurden nun all diejenigen begnadigt, die länger als drei Jahre auf ihre Hinrichtung warten. Eine lebenslange Haftstrafe besteht in Uganda aus 20 Jahren. Die letzten Exekutionen in Uganda fanden 1999 statt.
12.09.2010
Indien: 14 Todesurteile umgewandelt
Die Präsidentin Indiens hat die Todesurteile von 14 wegen Mordes Verurteilten in lebenslange Haftstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit umgewandelt. Alle Betroffenen befinden sich bereits über 10 Jahre im Gefängnis, teilweise liefen die Gnadengesuche seit fast 20 Jahren.
10.09.2010
Kentucky: Aufschub für Gregory Wilson
Ein Richter hat die für den 16. September geplante Hinrichtung des 53-jährigen Gregory Wilson im US-Bundesstaat Kentucky gestoppt. Offene Fragen im Hinrichtungsprotokoll generell führen damit zu einem generellen Verbot von Exekutionen in Kentucky. Allerdings hat der Generalstaatsanwalt gegen die Entscheidung Berufung eingelegt.
Weitere Informationen:
Attorney General Jack Conway appeals ruling that halted Gregory Wilson execution
10.09.2010
Washington: Cal Coburn Brown hingerichtet
Im US-Bundesstaat Washington wurde seit 2001 zum ersten Mal wieder ein Todesurteil vollstreckt. Der 52-jährige Cal Coburn Brown wurde am Freitagmorgen kurz nach Mitternacht mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Washington folgte dabei zum ersten Mal einem neuen Hinrichtungsprotokoll und nutzte für die Exekution nur eine einzige Chemikalie statt der üblichen drei. Brown hatte 1991 eine 21-jährige Frau in seine Gewalt gebracht, vergewaltigt, beraubt, gefoltert und schließlich getötet. Brown erklärte in seinen letzten Worten gegenüber den Angehörigen seines Opfers, er verstehe ihren Hass ihm gegenüber und er hoffe, dass seine Hinrichtung ihnen den erhofften inneren Frieden bringe.
Weitere (deutschsprachige) Nachrichten:
10.09.2010
Alabama: Holly Wood hingerichtet
Im US-Bundesstaat Alabama wurde am Donnerstagabend der 50-jährige Holly Wood mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war für schuldig befunden worden, 1993 seine ehemalige Freundin erschossen zu haben. Woods Anwälte argumentierten vergeblich, ihr Mandant befinde sich auf dem geistigen Stand eines Siebenjährigen. Wood verzichtete auf ein letztes Statement.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
10.09.2010
Virginia will erstmals seit fast 100 Jahren eine Frau hinrichten
Sollte das Todesurteil an Teresa Lewis wie geplant am 23. September vollstreckt werden, wäre dies seit fast 100 Jahren die erste Hinrichtung einer Frau im US-Bundesstaat Virginia, der nach Texas für die meisten Exekutionen in den USA verantwortlich ist. Die 40-Jährige ließ im Herbst 2002 ihren Mann und ihren Stiefsohn erschießen, weil sie mit einem der beiden Todesschützen eine Affäre begonnen hatte und nun die 250.000-Dollar-Lebensversicherung ihrer Angehörigen kassieren wollte. Dafür wurde sie zum Tod verurteilt, während die beiden Auftragskiller lebenslange Haftstrafen erhielten. Die Anwälte von Teresa Lewis führen an, ihre Mandantin leide an einer Persönlichkeitsstörung und sei wegen ihrer niedrigen Intelligenz fast behindert.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Todeskandidatin Lewis: Teresa darf nicht sterben
Geplante Exekution von Teresa Lewis: Der gnadenlose Staat
07.09.2010
Bangladesch: 20 Todeskandidaten begnadigt
Vier Jahre nach ihrem Todesurteil hat der Präsident von Bangladesch zwanzig Todeskandidaten begnadigt. Die zwanzig Männer waren alle Mitglieder der damals der Opposition angehörenden Awami League Partei und waren wegen Mordes an einem Aktivisten der damaligen Regierungspartei verurteilt worden. Die Awami League hatte immer schon erklärt, dass es sich um ein politisch motiviertes Urteil handele und die Männer unschuldig seien.
05.09.2010
Iran: 99 Peitschenhiebe für Sakineh Ashtiani?
Nach den weltweiten Protesten für die wegen Ehebruchs zur Steinigung veruteilte Sakineh Mohammadi Ashtiani soll die 43-Jährige nun im Gefängnis 99 Peitschenhiebe wegen "Anstiftung zur Korruption und Unanständigkeit" erhalten, weil sie angeblich dafür gesorgt hat, dass die britische Zeitung "Times" ein Bild von ihr veröffentlichte, das sie unverhüllt zeigt. Die britische Zeitung erklärte inzwischen, es handele sich um einen Irrtum. Das Bild zeige gar nicht Ashtiani, sondern eine iranische Aktivistin, die in Schweden lebt. Mittlerweile hat sich neben einer Reihe von EU-Staaten auch der Vatikan eingeschaltet und setzt sich für Ashtiani ein. Vor wenigen Tagen soll man die 43-Jährige mit einer Scheinhinrichtung gefoltert haben. Man habe ihr mitgeteilt, sie werde in der Dämmerung des nächsten Morgens gehängt werden, jedoch wurde das Urteil nicht vollstreckt.
Weitere Informationen:
Sakineh Mohammadi Ashtiani subjected to mock execution
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Steinigungsurteil von Mohammadi-Ashtiani von EU-Abgeordneten aufs Schärfste verurteilt
03.09.2010
Trinidads Justizminister möchte öffentliche Hinrichtungen
Der Justizminister von Trinidad, das zusammen mit Tobago einen Inselstaat bildet, hat sich für die öffentliche Vollstreckung von Todesurteilen auf dem Marktplatz der Hauptstadt ausgesprochen. Aufgrund der steigenden Mordrate ist offenbar die erwartete Abschreckung das Motiv für diese Äußerung und die Debatte um die Todesstrafe. Der Premierminister bedauert die über die Medien geführte Auseinandersetzung. Es dürfe zwar jeder persönliche Meinungen vertreten, man werde sich jedoch an die geltenden Gesetze halten. Die letzte Hinrichtung wurde 1999 durchgeführt.
Weitere Informationen:
02.09.2010
Ohio: Todesurteil von Kevin Keith umgewandelt
Der Gouverneur des US-Bundesstaates Ohio hat das Todesurteil von Kevin Keith in lebenslange Haft ohne Begnadigungsmöglichkeit umgewandelt. Der 46-Jährige sollte am 15. dieses Monats hingerichtet werden, und die Gnadenkommission hatte einstimmig die Vollstreckung des Todesurteils empfohlen. Gouverneur Ted Strickland jedoch entschied anders und erklärte, er halte es zwar für weitaus wahrscheinlicher, dass Keith schuldig als dass er unschuldig sei, es gebe jedoch zu viele offene Fragen, als dass man ihn hinrichten könne. Kevin Keith soll aus Rache gegen einen Drogeninformanten zwei Frauen und ein vierjähriges Kind erschossen haben, hat jedoch immer seine Unschuld beteuert. Keiths Anwälte wollen weiter für ihn kämpfen, damit er die Chance auf einen neuen, fairen Prozess erhält.
01.09.2010
Kalifornien: 70-Jähriger nimmt sich das Leben
Der 70-jährige George Hatton Smithey wurde erhängt in seiner Zelle in San Quentin im US-Bundesstaat Kalifornien gefunden. Smithey war 1989 wegen Mordes und versuchter Vergewaltigung zum Tod verurteilt worden. In der vergangenen Woche hatte ein Richter den Verurteilten für geistig zurückgeblieben erklärt und das Todesurteil in lebenslange Haft umgewandelt. Ob der Verurteilte davon Kenntnis hatte, ist unklar.
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: August 2010