26.09.2013
Texas: Arturo Diaz hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 37-jährige Arturo Diaz mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Diaz hatte 1999 einen 25-jährigen Mann mit Schnürsenkeln und Streifen eines Bettlakens gefesselt, mit 94 Messerstichen getötet und seinem Opfer 50 Dollar abgenommen, weil dieser von einer 100-Dollar-Schuld nur die Hälfte zurückgezahlt hatte. Er sei "high" gewesen von Drogen und Alkohol während der Tat, erklärte Diaz später. Unter den Zeugen der Hinrichtung waren seine Mutter und Großmutter sowie der Vater seines Opfers. Dieser äußerte nach der Exekution, das sei für den Täter viel zu leicht bzw. zu einfach gewesen. Diaz hatte in seinen letzten Worten der Hoffnung Ausdruck gegeben, sein Tod werde den Angehörigen seines Opfers Erleichterung bringen und Jugendlichen als warnendes Beispiel dienen, über das sie nachdenken sollten, bevor sie zu Drogen greifen. Es war die erste Hinrichtung in Texas, bei der die Behörden sich weigern, die Herkunft der Chemikalie Pentobarbital offenzulegen. Seit inzwischen mehreren Jahren haben die Gefängnisbehörden der USA Probleme an die für die tödliche Injektion erforderlichen Substanzen zu kommen, weil Hersteller sie nicht mehr zum Zweck der Tötung zur Verfügung stellen.
25.09.2013
Dreizehn Hinrichtungen im Irak
Am vergangenen Sonntag ließ der Irak in Baghdad insgesamt dreizehn Häftlinge exekutieren. Amnesty International konnte die Namen von neun der am 22. September
hingerichteten Männer bestätigen. Die Organisation hatte im Vorfeld die irakischen Behörden aufgefordert, deren Urteile nach eklatant unfairen Verfahren, die keinesfalls internationalen Standards
genügen, nicht zu vollstrecken. Im Prozess hatten einige der Männer Foltervorwürfe erhoben. Als sie ohne Kontakt nach draußen in Haft waren, seien sie geschlagen, mit Elektroschocks gefoltert und
an den Armen aufgehängt worden, bis sie einwilligten, zu "gestehen". Einige der Angeklagten zeigten vor Gericht Spuren der Folter vor und reichten medizinische Befunde ein, die ihre
Anschuldigungen untermauerten. Die neun Hingerichteten gehörten zu einer Gruppe von elf Personen, die unter den drakonischen Antiterrorgesetzen von 2005 zum Tod verurteilt worden waren. Damit
stieg die Zahl der Hinrichtungen in diesem Jahr auf mindestens 73.
25.09.2013
Ohio: Harry Mitts Jr.
hingerichtet
Am Mittwochvormittag wurde im US-Bundesstaat Ohio der 61-jährige Harry Mitts Jr. mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Mitts hatte im August 1994 in einem Amoklauf
seinen Nachbarn, einen afro-amerikanischen Polizisten, erschossen und dabei rassistische Beleidigungen ausgestoßen. Danach lieferte er sich mit der Polizei ein Feuergefecht, bei dem ein weiterer
Polizist getötet und zwei verletzt wurden. Mitts wollte sich nicht ergeben, beabsichtigte offenbar sich von den Polizeibeamten erschießen zu lassen, wurde jedoch schließlich nach Einsatz von
Tränengas überwältigt und drei Monate später zum Tod verurteilt. In seinen letzten Worten bat Mitts unter Tränen um Vergebung und ermutigte die Angehörigen seiner Opfer, Erlösung in Jesus
Christus zu suchen. Äußerungen zweier Opferangehöriger nach der Hinrichtung liefen darauf hinaus, dass man den Täter immer noch hasse bzw. ihm nie vergeben könne.
25.09.2013
China:
Straßenhändler wegen Tötung von Hilfspolizisten hingerichtet
In China ist am Mittwoch ein Straßenhändler hingerichtet worden, der im Streit um seinen Verkaufsstand zwei Hilfspolizisten erstochen hatte. Die Todesstrafe gegen Xia
Junfeng sei zuvor vom Obersten Gericht bestätigt worden, hieß es auf der Internetseite des Volksgerichts in Shenyang im Nordosten Chinas. Xia hatte seine Berufung damit begründet, dass er in
Notwehr gehandelt habe, als die Hilfspolizisten ihn und andere Straßenverkäufer bei dem Vorfall 2009 angriffen. Die Todesstrafe für Xia hatte sofort für heftige Proteste gesorgt, weil die
"Chengguan" genannten Hilfspolizisten in China für ihre Brutaliät berühmt-berüchtigt sind. Am Mittwoch war die Hinrichtung von Xia das meistdiskutierte Thema im Internetdienst Sina Weibo, dem
chinesischen Pendant zu Twitter. Viele Nutzer ließen ihre Sympathie für den Straßenhändler durchblicken und bezeichneten das Urteil als ungerecht. China vollstreckt weltweit die meisten
Todesurteile - Schätzungen gehen von rund 4000 Hinrichtungen jährlich aus.
Weitere (deutschsprachige) )Informationen:
25.9.2013
Noch mehr Hinrichtungen im Iran
Im Gefängnis von Karaj, westlich von Teheran, sollen heute fünf Männer und eine Frau gehängt worden sein. Drei der Häftlinge waren wegen Mordes zum Tod verurteilt, bei den
anderen ist der Hintergrund nicht bekannt. Wegen Vergewaltigung, unmoralischem Verhalten, Raub und Entführung wurden Berichten zufolge am Dienstag vier Häftlinge im Gefängnis von Kerman im
Südosten Irans hingerichtet. Am 19. September sollen im Gefängnis von Yazd in der Mitte Irans acht wegen Drogendelikten zum Tod Verurteilte hingerichtet worden sein, darunter drei Frauen. Im
Gefängnis von Qazvin seien am 21. September vier weitere Häftlinge gehängt worden, drei wegen Drogendelikten, einer wegen Mordes. Am selben Tag sollen im Gefängnis von Zahedan im Südosten Irans
mindestens fünf Todesurteile vollstreckt worden sein, berichtet eine iranische Menschenrechtsorganisation. Darüber hinaus soll in der Vorwoche in Kazeroun ein 18-Jähriger hingerichtet worden
sein, weil er im Alter von 14 Jahren einen Mord begangen habe. Die Exekution zur Tatzeit Minderjähriger ist durch internationales Recht verboten.
Weitere Informationen:
Four Prisoners Hanged in Southeastern Iran Today...
12 Prisoners (including three women) executed in Iran...
Execution of Juveniles in Iran: prisoner executed for murder committed at age 14...
24.09.2013
Arizona: Aktuelle
Anhörung im Fall Debbie Milke
In einer aktuellen Anhörung vor Richterin Rosa Mroz, die Anfang des Monats die in Berlin geborene Debra Jean Milke nach über 20 Jahren in der Todeszelle auf Kaution
entlassen hat, wurde am Montag der Termin für einen neuen Prozess auf Januar 2015 festgelegt. Für den 6. Dezember ist eine neue Anhörung geplant, bei der entschieden werden soll, ob
Hauptbelastungszeuge Armando Saldate, wie von ihm gewünscht, seine Aussage verweigern darf. In dem Fall besteht auch die Möglichkeit, dass das Verfahren gegen Debbie Milke eingestellt wird. Die
49-Jährige wird beschuldigt, den Mord an ihrem vierjährigen Sohn beauftragt zu haben; laut Aussage des Polizisten Saldate habe sie ein Geständnis abgelegt, das jedoch weder aufgezeichnet noch
unterschrieben vorliegt. Die Glaubwürdigkeit Saldate ist inzwischen schwer erschüttert, weil er in anderen Fällen mehrfach unter Eid falsche Aussagen gemacht hat.
19.09.2013
Texas: Robert Garza
hingerichtet
Am Donnerstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 30-jährige Robert Gene Garza mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Garza war wegen vierfachen Mordes unter dem sogenannten "Law of Parties" zum Tod verurteilt. Das bedeutet, dass die an dem Verbrechen beteiligten Personen dieselbe Strafe erhalten, auch wenn sie nicht selbst die Morde ausgeführt haben. Garza war - bereits vor dem Teenageralter - Mitglied einer Straßengang. Vier Gangmitglieder hatten den Auftrag, eine Frau zum Schweigen zu bringen, die gegen den inhaftierten Bandenführer als Zeugin ausgesagt hatte. So verfolgten sie sechs Frauen und zwei der vier Bandenmitglieder gaben rund 60 Schüsse auf deren Wagen ab. Vier Frauen starben, zwei überlebten; die Frau, der der Hinterhalt galt, war allerdings gar nicht unter den sechs Opfern. Garza bestritt seine Beteiligung an der Tat, die Staatsanwaltschaft jedoch behauptete, er sei der Drahtzieher gewesen. Eine letzte Eingabe beim Supreme Court konnte die Hinrichtung um gut zwei Stunden aufhalten, aber nicht verhindern.
19.09.2013
Wieder öffentliche Hinrichtungen im Iran
Am Donnerstag sollen in Tonekabon im Norden Irans zwei namentlich nicht bekannte Männer wegen Mordes gehängt worden sein; die eine Hinrichtung sei öffentlich gewesen, die
andere im Gefängnis durchgeführt worden. Ebenfalls wegen Mordes sollen am Mittwoch vier Todesurteile im Gefängnis von Karaj, westlich von Teheran, vollstreckt worden sein. Bei einem der
Gefangenen habe es sich um Fardin Mohammadi, geboren 1989, gehandelt, die Namen der anderen sind nicht bekannt. Bereits am vergangenen Samstag sind Berichten zufolge drei namentlich nicht
bekannte Häftlinge im Gefängnis von Enzo im Westen Irans wegen Drogendelikten gehängt worden. Ebenfalls am Samstag wurde in Ghaemshahr im Norden Irans ein 18-jähriger junger Mann wegen
Vergewaltigung öffentlich gehängt. Erfan Gholinejad könnte zur Tatzeit minderjährig gewesen sein.
Weitere Informationen:
At Least Four Prisoners Hanged at Rajaj Shahr Prison Today
19.09.2013
Das Blasphemiegesetz in Pakistan
In Pakistan sprachen sich diese Woche die obersten Geistlichen dafür aus, das umstrittene Blasphemiegesetz beizubehalten. Es sieht die Todesstrafe für Gotteslästerung vor.
Gleichzeitig kündigten sie an, Personen, die andere fälschlich der Gotteslästerung bezichtigen, ihrerseits künftig ebenfalls mit dem Tod bestrafen zu wollen. In dem Land, dessen Bevölkerung zu 97
Prozent muslimischen Glaubens ist, ist Blasphemie ein heikles Thema. Kritiker des Gesetzes prangern an, es werde nicht selten benutzt, um private Fehden auszutragen, daher müsse es abgeschafft
werden. Im Jahr 2011 waren Salman Taseer, Gouverneur der Provinz Punjab, und Shahbaz Bhatti, Minister für Minderheiten, von Attentätern ermordet
worden, weil sie eine Reform des Blasphemiegesetzes gefordert hatten.
16.09.2013
Texas: Cathy Lynn Henderson entgeht der Todesstrafe
Nur wenige Tage vor ihrer geplanten Hinrichtung hatte Cathy Lynn Henderson 2007 einen Aufschub bekommen. Henderson war schuldig gesprochen, 1994 ein drei Monate altes Baby getötet zu haben, auf
das sie aufpassen sollte. Nach einer 2007 gegenüber Associated Press abgegebenen Darstellung Hendersons sei der Junge jedoch unruhig gewesen und ihr aus den Armen geglitten. Beim Fallen habe er
sich tödliche Verletzungen zugezogen. Sie habe noch Wiederbelebungsversuche unternommen, allerdings keinen Notruf abgesetzt und den Leichnam 60 Meilen entfernt begraben und sei nach Missouri
geflüchtet. Ein Gutachter hatte im Hauptprozess ausgesagt, die erlittenen Verletzungen konnten "unmöglich" durch solch einen Unfall entstanden sein. Im Jahr 2007 distanzierte er sich von dieser
Behauptung. Die bei der Autopsie 1994 von ihm festgestellten Verletzungen hätten nach moderneren Erkenntnissen über Kopfverletzungen bei Kindern tatsächlich auch bei einem Fall aus geringer Höhe
auf harten Untergrund entstanden sein können. Inzwischen wurde die Verurteilung für ungültig erklärt und die Staatsanwältin kündigte nun an, bei einem neuerlichen Schuldspruch nicht mehr die
Todesstrafe, sondern eine lebenslängliche Haftstrafe für die 56-Jährige zu fordern.
13.09.2013
Malaysia: Todesurteil für Deutschen wegen Drogenschmuggels
In Malaysia ist ein Deutscher wegen Drogenschmuggels zum Tod verurteilt worden. Eine Richterin in der Nähe der Hauptstadt Kuala Lumpur verhängte am Freitag die Höchststrafe
gegen den etwa 40-Jährigen, der 2011 mit 1,5 Kilogramm Methamphetaminen im Gepäck am Flughafen von Kuala Lumpur aufgegriffen wurde. Der Mann hatte ausgesagt, die Tasche mit der allgemein als
Crystal Meth oder Crystal bezeichneten Droge gehöre seiner Freundin. Die Richterin habe ihm das nicht geglaubt, sagte der Anwalt des Verurteilten. Der ursprünglich aus Togo stammende Deutsche
soll laut Urteil erhängt werden. In Malaysia gilt jeder, der mindestens 50 Gramm Crystal besitzt, als Schmuggler. Hunderte Verurteilte sitzen in den Todestrakten, in den vergangenen Jahren wurden
in dem Land aber nur wenige Todesurteile vollstreckt.
13.09.2013
Indien: Todesurteil für
Vergewaltiger von Studentin
Vier der Vergewaltiger von Delhi sind zum Tod verurteilt worden. Damit folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Sechs Männer hatten
die 23-jährige Studentin im Dezember vor den Augen ihres Freundes unter anderem mit einer Eisenstange vergewaltigt. Den Freund hatten sie vorher zusammengeschlagen. Vor wenigen Tagen hatte das
Gericht die vier volljährigen Angeklagten in allen Anklagepunkten wie Mord, Gruppenvergewaltigung, Entführung und Zerstörung schuldig gesprochen. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die
Männer die Frau in einem Bus entführten, vergewaltigten und so schwer verletzten, dass sie später starb. Einer der Täter war minderjährig und erhielt deshalb eine Jugendstrafe, ein weiterer war
im März tot in seiner Gefängniszelle gefunden worden.
13.09.2013
China: Todesstrafe für drei Uiguren
Nach dem seit langem schwersten Gewaltausbruch in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina sind drei Uiguren zum Tod verurteilt worden. Ihnen wurde der Tod von 24
Menschen in einem "Terroranschlag" in Lukqun zur Last gelegt, wie Staatsmedien am Freitag berichteten. Die 13-köpfige "Terrorgruppe" um den Anführer Ahmatniyaz Sidiq habe religiösen Extremismus
verbreitet und am 26. Juni einen Angriff auf eine Polizeistation, Amtsstuben und einen Markt verübt, befand das Gericht am Donnerstag. Die Polizei erschoss nach eigenen Angaben elf Angreifer.
Xinjiang gilt als "Pulverfass". Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen den muslimischen Uiguren und Han-Chinesen. Bei Zusammenstößen wurden 2009 in Ürümqi rund 200 Menschen getötet.
12.09.2013
Hinrichtung eines 73-Jährigen in Japan
In Japan ist trotz Protesten von europäischen Regierungen und Menschenrechtsorganisationen ein 73-Jähriger hingerichtet worden. Justizminister Sadakazu Tanigaki gab die
Vollstreckung der Todesstrafe bekannt. Der 73-Jährige wurde demnach am Donnerstag in Tokio gehängt. Er war vor neun Jahren unter anderem wegen tödlicher Schüsse auf einen Restaurantbesitzer
verurteilt worden. In Japan war es die sechste Hinrichtung, seit der konservative Ministerpräsident Shinzo Abe im Dezember die Regierung übernommen hat. Derzeit sitzen nach Angaben des
Justizministeriums rund 130 Verurteilte in japanischen Todeszellen.
12.09.2013
Weitere - auch öffentliche - Hinrichtungen im
Iran
In Dehdasht im Westen Irans sind am Donnerstag drei wegen Vergewaltigung zum Tod verurteilte Häftlinge öffentlich vor Hunderten von Zeugen gehängt worden, indem sie jeweils
von einem Kran hochgezogen wurden. Schon am Dienstag sollen zwei Häftlinge im Gefängnis von Shahroud im Norden Irans wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Am Mittwoch seien im Gefängnis von
Kermanshah im Westen Irans zwei Häftlinge gehängt worden - ebenfalls wegen Drogendelikten. Bereits am 7. September wurden Berichten zufolge in Rasht im Norden Irans drei Männer hingerichtet, zwei
wegen Drogendelikten und einer wegen Mordes. Am 8. September soll ein Häftling wegen Mordes im Gefängnis von Gachsaran gehängt worden sein. Insgesamt wurden in den letzten 12 Tagen mindestens 24
Todesurteile im Iran vollstreckt.
Weitere Informationen:
11.09.2013
Am Mittwoch wurde in Saudi-Arabien ein saudischer Staatsbürger mit dem Schwert enthauptet. Salim Bin Hassan Al Essi war wegen Mordes zum Tod verurteilt, weil er einen Mann
erschossen hatte. Das Todesurteil wurde in der Stadt Qunfadhah vollstreckt. Es war die 66. Hinrichtung in Saudi-Arabien in diesem Jahr.
10.09.2013
Oklahoma: Anthony Banks hingerichtet
Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 61-jährige Anthony Rozelle Banks mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Banks hatte 1979 eine 25-jährige
Koreanerin vergewaltigt und erschossen. Erst 20 Jahre nach der Tat erhielt er dafür die Todesstrafe - nachdem DNA-Tests ihn überführten. Zu dieser Zeit saß er bereits wegen eines 1978 verübten
Mordes im Gefängnis. In seinen letzten Worten bat Banks um Vergebung. Er bedaure, Menschen das Leben genommen und ihren Angehörigen Leid zugefügt zu haben. Seine Hinrichtung sei "gerechtfertigt".
Banks hatte im Juli auf sein Recht verzichtet, den Begnadigungsausschuss um Umwandlung seiner Strafe in lebenslange Haft zu bitten.
06.09.2013
Arizona: Debbie Milke auf
Kaution frei
Seit mehr als 22 Jahren sitzt die in Berlin geborene Debra Jean Milke im US-Bundesstaat Arizona in der Todeszelle, weil sie 1989 den Mord an ihrem vierjährigen Sohn
Christopher in Auftrag gegeben haben soll. Nun kommt Debbie Milke laut Richterbeschluss gegen eine Kaution von 250.000 Dollar auf freien Fuß. Sie darf allerdings zwischen 21 und 6 Uhr das Haus
nicht verlassen und muss eine elektronische Fußfessel tragen. Nach Aufhebung des Todesurteils im März hatte die Staatsanwaltschaft im Juli angekündigt, den Prozess neu aufzurollen - geplanter
Prozessbeginn ist der 30. September. Debbie Milke hat immer ihre Unschuld beteuert. Der Schuldspruch gründet sich hauptsächlich auf die Aussage des Polizisten Saldate, der vor Gericht erklärte,
Milke habe ihm gegenüber die Beauftragung des Mordes gestanden. Es gibt jedoch weder ein unterschriebenes Geständnis noch eine Aufzeichnung desselben und Saldate wurde mehrfach in anderen Fällen
der Falschaussage überführt.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
Video-Beitrag bei sternTV am 11.
September 2013 (Anfang der Sendung)
05.09.2013
Kein Gift aus der Schweiz für
US-Todesspritzen
Die CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer will verhindern, dass Schweizer Firmen Präparate für die tödlichen Spritzen liefern, die in den USA zur Vollstreckung von Todesurteilen benutzt werden. Die EU hat entsprechende Exporte bereits 2011 unterbunden – nicht aber die Schweiz. Schmid-Federer will nun per Motion dafür sorgen, dass die Eidgenossenschaft nachzieht. Der Nationalrat hat ihren Vorstoß bereits gut geheißen. Und am Montag wird wohl auch der Ständerat zustimmen. Dadurch wäre der Bundesrat verpflichtet, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorzulegen. Der Nationalrat hat die Motion im März mit 105 zu 70 Stimmen angenommen. Auch die vorberatende Kommission des Ständerats empfiehlt mit 7 zu 1 Stimme ein Ja. Sie will es dem Bundesrat aber freistellen, ob er das Ausfuhrverbot im Heilmittelgesetz oder anderswo regelt. Die Vereinigten Staaten haben bereits seit mehreren Jahren Schwierigkeiten, an die für die Hinrichtungen nötigen Chemikalien zu kommen.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
05.09.2013
Mehrere Enthauptungen
in Saudi-Arabien
Am Donnerstag wurden in Saudi-Arabien in der Hauptstadt Riad zwei saudische Staatsbürger namens Hashan al-Nutayfat und Mohammed al-Qahtanimit dem Schwert enthauptet. Beide
waren in zwei voneinander unabhängigen Fällen wegen Mordes zum Tod verurteilt. Bereits am Dienstag berichteten Medien von der Enthauptung eines Mannes namens Abdullah al-Harbi, der wegen
Brudermordes das Todesurteil erhalten hatte.Damit sind bereits 65 Todesurteile im laufenden Jahr in Saudi-Arabien vollstreckt worden; 2012 waren es 69 Hinrichtungen.
Weitere Informationen:
Saudi Arabia: Convicted murderer
beheaded in central province
05.09.2013
Österreich: Forderung nach Todesstrafe mischt Wahlkampf auf
Mit der Forderung nach Einführung der Todesstrafe hat der Milliardär und Polit-Neuling Frank Stronach (80) im österreichischen Wahlkampf für Empörung gesorgt. Er wolle die
1950 abgeschaffte Todesstrafe für "Berufskiller" wieder einführen. Damit sorgte der Gründer des "Team Stronach" im bislang eher ruhigen Wahlkampf vor der Parlamentswahl am 29. September für das
erste Aufregerthema. Gegenwind kam prompt von allen anderen Parteien. Auch Stronachs Parteifreunde distanzierten sich. "Das ist meine persönliche Ansicht", relativierte der Milliardär später. Die
Forderung werde nicht ins Parteiprogramm aufgenommen.
Weitere (deutschsprachige) Informationen:
05.09.2013
Ein 23-jähriger Mann mit den Initialen J.H. wurde am Mittwoch öffentlich in der Stadt Ilam im Westen Irans gehängt. Er war für schuldig befunden, vor fünf Jahren einen
anderen Mann ermordet zu haben. Es ist unklar, ob der Täter zur Tatzeit bereits 18 Jahre alt war. Ebenfalls am Mittwoch soll im Gefängnis von Sanandaj ein Mann namens Yunes Asadi gehängt worden
sein, der wegen Vergewaltigung verurteilt war. Am Dienstag soll ein Junge namens Samir, der wegen Mordes verurteilt war, im Gefängnis von Ahwaz hingerichtet worden sein. Ein 32-jähriger Mann sei
am 1. September in Khomeini Shahr öffentlich wegen Drogendelikten gehängt worden, und am 31. August soll ein 36-Jähriger im Gefängnis von Shiraz wegen eines 17 Jahre zurückliegenden Mordes
gehängt worden sein.
Weitere Informationen:
04.09.2013
Ohio:
Frauenentführer Castro tot aufgefunden
Knapp fünf Wochen nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft soll der Frauenentführer von Cleveland im US-Bundesstaat Ohio nach US-Medienberichten im Gefängnis
Selbstmord begangen haben. Der 53-jährige Ariel Castro sei erhängt in seiner Zelle gefunden worden. Er hatte jahrelang drei Frauen in seinem Haus in Cleveland gefangen gehalten und missbraucht.
Der Todesstrafe war Castro nach einem Geständnis entgangen.
04.09.2013
Im Irak sind drei Personen hingerichtet worden, wie das Justizministerium erklärte. Sie seien wegen terroristischer Aktivitäten zum Tod verurteilt gewesen. Das genaue Datum der Vollstreckung der Todesurteile ist nicht bekannt. In diesem Jahr sind im Irak bereits mindestens 67 Exekutionen erfolgt, die meisten wegen Terrorismus.
Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: August 2013