Reyhaneh Jabbari
Reyhaneh Jabbari

30.09.2014

Iran: Hinrichtung von Reyhaneh Jabbari aufgeschoben

 

Die für den 30. September angesetzte Hinrichtung von Reyhaneh Jabbari ist offenbar vorerst ausgesetzt worden. Die Iranerin war nach fehlerhaften Ermittlungen und einem unfairen Verfahren des Mordes für schuldig befunden worden. Die Mutter von Reyhaneh Jabbari berichtete am 29. September in einem Beitrag auf Facebook, dass ihre Tochter ihr telefonisch mitgeteilt habe, sie solle am frühen Morgen des nächsten Tages hingerichtet werden. Ihre Mutter setzte sich mit der Verwaltung des Raja'i-Shahr-Gefängnisses in Verbindung, welche die bevorstehende Hinrichtung bestätigte und ihr sagte, dass sie am 30. September zu der Hafteinrichtung kommen müsse, um "die Leiche abzuholen". Die Hinrichtung wurde jedoch verschoben. Möglicherweise reagierten die Behörden damit auf den öffentlichen Sturm der Entrüstung, der auf den Facebook-Beitrag über die bevorstehende Hinrichtung gefolgt war. Reyhaneh Jabbari wurde 2007 wegen des Mordes an Morteza Abdolali Sarbandi, einem früheren Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes, festgenommen. Nach ihrer Festnahme wurde Reyhaneh Jabbari zwei Monate lang in Einzelhaft festgehalten, wo sie keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand oder ihrer Familie hatte. Sie gab an, in dieser Zeit gefoltert und anderweitig misshandelt worden zu sein. Nach Kenntnis von Amnesty International hatte Reyhaneh Jabbari zu Beginn der Ermittlungen zugegeben, dem Mann eine Stichwunde im Rücken zugefügt zu haben, weil dieser versucht hatte, sie sexuell zu missbrauchen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

"Um 8 Uhr können Sie ihre Leiche abholen"

"Sie wollen aus ihr eine unbarmherzige Hure machen"

Reyhaneh Jabbari: Mutter von zum Tode Verurteilter im Interview

Opfer-Familie will Hinrichtung junger Iranerin

27.09.2014

Somalia: Islamisten steinigen dreifache Mutter


Die radikalislamische Terrormiliz Schabab hat in Somalia eine Mutter von drei Kindern wegen Ehebruchs gesteinigt. Die 33-Jährige habe sich schuldig bekannt und sich bereit erklärt, auf diese Weise zu sterben, um die Vergebung Allahs zu erlangen, teilte ein namentlich nicht genannter "Richter" der Schabab am Samstag auf der Webseite der Miliz mit. Laut Augenzeugen wurde die Frau bis zu den Schultern eingegraben, dann bewarfen maskierte Schabab-Kämpfer und mehrere männliche Zivilisten ihren Kopf mit Steinen, bis sie tot war. Die Tat habe am Freitag in der Ortschaft Barawe rund 180 Kilometer südlich der Hauptstadt Mogadischu stattgefunden. Das Opfer habe zugegeben, mit drei Männern gleichzeitig verheiratet gewesen zu sein, erklärte die Schabab-Miliz.


Weitere Informationen:

Somalia: Four executed for "spying"

27.09.2014

Deutschem Drogenschmuggler droht Todesstrafe

 

Ein Deutscher ist auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali wegen versuchten Drogenschmuggels festgenommen worden. Nach seiner Ankunft am Flughafen habe er sich auffällig verhalten und sei daraufhin durchsucht worden, erklärte die Zollbehörde. Der 48-Jährige habe etwa eine Stunde lang auf der Toilette verbracht und habe daraufhin Verdacht erregt. Der Tourist habe knapp 240 Gramm Kokain bei sich getragen, teilte der Zoll mit. Den Großteil des Rauchgifts habe der Mann in seiner Unterhose versteckt. 38 Gramm Kokain habe er in abgepackten Portionen heruntergeschluckt. Diese wurden im Krankenhaus in seinem Magen entdeckt. Dem Bericht zufolge sagte der Festgenommene, man habe ihm 5000 US-Dollar angeboten, um die Drogen zu schmuggeln. Der Verdächtige war den Angaben zufolge am Freitag aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok nach Bali geflogen. Dem Mann drohen bei einer Verurteilung eine Geldbuße von umgerechnet 656.000 Euro oder sogar die Todesstrafe. Die deutsche Botschaft in Jakarta war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

24.09.2014

England: Kein Restaurant für "Letzte Mahlzeiten"

 

Ein im Osten Londons geplantes Restaurant, das unter dem Titel "Death Row Dinners - Eat like it's your last meal on earth" Mahlzeiten anbieten wollte, die zum Tod verurteilte Häftlinge als letzte Mahlzeit wünschten, hat seine Pläne begraben und alle Informationen darüber aus seiner Website und seinem Twitter-Account gelöscht. Man habe zwar damit gerechnet, dass das Vorhaben polarisieren werde, aber die Kritik ging offenbar mit ernstzunehmenden Drohungen so weit, dass man um die Sicherheit der Betreiber des Restaurants fürchtete. Auch Amnesty International kritisierte das Vorhaben; man habe es zunächst für einen schlechten Scherz gehalten, und es zeuge von ausgesprochen schlechtem Geschmack.

24.09.2014

Fortsetzung der Hinrichtungswelle im Iran

 

Im Gefängnis von Karaj wurde am Mittwoch Berichten zufolge ein Mann namens Mohsen Amir Aslani gehängt. Er sei wegen Vergewaltigung zum Tod verurteilt gewesen, nicht wegen Häresie und Korruption, wie Menschenrechtsgruppen verbreiteten, so die offizielle Information. Am selben Tag soll im Gefängnis von Noshahr ein Mann namens Jaber N. wegen Mordes hingerichtet worden sein. Zwei Häftlinge seien ebenfalls am Mittwoch wegen Drogendelikten im Gefängnis von Qazvin gehängt worden. Schon am Sonntag sollen im Gefängnis von Mashhad zwei Männer wegen Mordes gehängt worden sein, einer der beiden könnte zur Tatzeit minderjährig gewesen sein. Am 18. September seien vier Häftlinge im Gefängnis von Bandar Abbas und acht im Gefängnis von Kerman wegen Drogendelikten gehängt worden. Am selben Tag wurden in Shiraz vier Männer öffentlich gehängt, drei wegen Entführung und Vergewaltigung, einer wegen Korruption und bewaffneten Raubes. Fotos belegen, dass auch wieder Kinder unter den Zeugen der öffentlichen Exekutionen waren. Ein weiterer Mann wurde in Marvdasht öffentlich gehängt, ebenfalls wegen Korruption und bewaffneten Raubes. Inoffiziellen Angaben zufolge sollen am Samstag im Gefängnis von Zahedan fünf Häftlinge wegen Drogendelikten gehängt worden sein, darunter zwei Frauen aus Pakistan.

 

Weitere Informationen:

Five Prisoners Executed in Iran

Four Prisoners Executed for Drug-Related Charges in Southern Iran

Five Public Executions This Morning in Iran

Iran: Two Pakistani women hanged

19.09.2014

Pakistanischer Drogenschmuggler in Saudi-Arabien enthauptet

 

Ein Pakistaner namens Sanaullah Mohammed Amir ist in Saudi-Arabien mit dem Schwert enthauptet worden, weil er versuchte eine große Menge Heroin ins Land zu schmuggeln, wie das Innenministerium mitteilte. Damit steigt die Zahl der dieses Jahr Hingerichteten nach Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf mindestens 55 im laufenden Jahr. Ein unabhängiger Experte der Vereinten Nationen hatte in der vergangenen Woche ein sofortiges Moratorium gefordert. Zu der generellen Grausamkeit der Todesstrafe in Saudi-Arabien kommt hinzu, dass viele Gerichtsprozesse unfair seien. Angeklagt hätten häufig keine Anwälte und Geständnisse würden immer wieder unter Folter erzwungen.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Hinrichtungen in Saudi-Arabien: Die Schwerter des Islams

Drogenpolitik in Saudi-Arabien: Zwischen Therapie und Todesstrafe

18.09.2014

China: Homosexueller Serienmörder hingerichtet


In China ist ein 42-jähriger Mann hingerichtet worden, der bei Sexspielen in der Provinz Hunan sechs Männer getötet hat. Mit der Exekution, die schon am 29. August stattgefunden hat, wurde ein Urteil vom März 2011 vollstreckt. Zhou Youping hatte in Internet-Foren Männer gesucht, die gegen eine hohe Bezahlung an Asphyxiophilie-Spielen teilnahmen. Bei dieser umgangssprachlich "Breath Control" genannten Praxis entsteht der Lustgewinn durch eine kurzzeitige Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr im Gehirn. Ihn selbst erregte es, den Männern dabei zuzusehen, wie sie sich nackt mit einem Strick aufgehängt hatten. Anders als zuvor vereinbart, hat er sie aber danach nicht befreit. Daraufhin erstickten seine Opfer. Zhou Youping konnten sechs Taten im Oktober und November 2009 nachgewiesen werden. Die Männer, die von der Polizei in verschiedenen Hotels gefunden wurden, waren zwischen 23 und 40 Jahre alt. Schätzungen zufolge werden in China mindestens 3000 Menschen jährlich hingerichtet.

Lisa Coleman
Lisa Coleman

17.09.2014

Texas: Lisa Coleman hingerichtet


In Huntsville im US-Bundesstaat Texas wurde am Mittwochabend die 38-jährige Lisa Coleman mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Coleman lebte mit Marcella Williams und deren 9-jährigem Sohn zusammen, der 2004 tot aufgefunden wurde und offenbar misshandelt worden und verhungert war. Williams verbüßt eine lebenslange Freiheitsstrafe, im Ausgleich für ein Schuldbekenntnis, während Coleman das Todesurteil erhielt. Ihr Berufungsanwalt erklärte in seinem Antrag an den Gnadenausschuss, wessen Lisa Coleman tatsächlich schuldig sei, wäre eine schwarze Lesbe zu sein. Das Todesurteil im Fall Coleman ist unter Experten umstritten, weil neben der Tat an sich aufgrund von Fesselspuren der Vorwurf von Kidnapping erhoben wurde. Erst diese Verbindung von Entführung und Mord macht die Tat zum Kapitalverbrechen, auf das die Todesstrafe steht. Die Frage sei jedoch, ob man von Entführung sprechen könne, wenn das Kind im eigenen Haushalt gelebt habe. Es war die sechste Hinrichtung einer Frau in Texas und die fünfzehnte in den USA seit Wiederaufnahme der Hinrichtungen im Jahr 1976.

17.09.2014

Sudan: Zwei Hinrichtungen für Ermordung chinesischer Öl-Arbeiter


Zwei Angehörige der Gruppierung Justice and Equality Movement (JEM) sind in Khartum im Sudan hingerichtet worden. Sie sollen 2008 mehrere chinesische Arbeiter von einem Öl-Feld entführt und ermordet haben. JEM verurteilte die Hinrichtungen. Es habe sich um Freiheitskämpfer gehandelt, die mit dem Tod der Chinesen nichts zu tun gehabt hätten.

17.09.2014

Pakistan sagt Hinrichtung ab


Nach Protesten internationaler Menschenrechtsgruppen hat Pakistan die geplante erste Hinrichtung eines Zivilisten seit sechs Jahren ausgesetzt. Ein Gericht habe die Vollstreckung der Strafe um einen Monat verschoben, hieß es am Mittwoch aus Justizkreisen. Der 1998 verurteilte Mörder sollte ursprünglich an diesem Donnerstag in Rawalpindi bei Islamabad gehängt werden. Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International und Human Rights Watch hatten die Regierung angesichts der geplanten Hinrichtung aufgefordert, die Todesstrafe ganz abzuschaffen. Ein Richter hatte die Anordnung erlassen, den verurteilten Mörder Shoaib Sarwar in der kommenden Woche hinzurichten. Für Hinrichtungen von Zivilisten galt seit 2008 in Pakistan ein Moratorium. Seither wurde die Todesstrafe nur an einem Soldaten im Jahr 2012 vollstreckt. Die neue Regierung von Regierungschef Nawaz Sharif hat das Moratorium jedoch ausgesetzt, um verstärkt gegen Kriminelle und radikale Islamisten vorgehen zu können.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Todesstrafe: Hinrichtung eines Zivilisten in Pakistan angeordnet

17.09.2014

Weitere Hinrichtungen im Iran


Am Dienstag soll in Qom im Iran ein Häftling mit den Initialen Q.S. wegen Drogendelikten gehängt worden sein. Am Montag sei ein Gefangener in Orumieh im Nordwesten Irans gehängt worden. Bereits am Donnerstag sind Berichten zufolge eine 60-jährige Frau und ein 31-jähriger Mann im Gefängnis von Rasht wegen Drogendelikten gehängt worden. In Hamedan im Westen Irans sind am Mittwoch, 10. September, zwei Manner namens Vahid Gh. (24) und Bahman Mousavi (22) öffentlich wegen "Krieges gegen Gott" und Korruption auf Erden gehängt worden.

 

Weitere Informationen:

One Woman and One Man Hanged in Northern Iran for Drug-Related Charges

Two Young Men Hanged Publicly in Iran

15.09.2014

Oklahoma: Politiker fordert Hinrichtung mit Stickstoff


Nach einer Serie schwerer Pannen bei Hinrichtungen per Giftspritze wirbt ein US-Volksvertreter für eine neue Exekutionsmethode. Der Republikaner Mike Christian, einflussreicher Abgeordneter des Abgeordnetenhauses von Oklahoma, will Verurteilte künftig durch die Zufuhr von reinem Stickstoff töten lassen. Stickstoff und Edelgase wie Helium werden von einigen Sterbehilfeorganisationen als sichere, schnelle und schmerzlose Form der Selbsttötung propagiert. Christian will seinen Vorschlag in dieser Woche bei einer Anhörung zur Zukunft der Todesstrafe in Oklahoma City präsentieren. Bis Dezember wolle er einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. Erhält der Entwurf eine Mehrheit, könnte Stickstoff schon im nächsten Jahr die Todesspritze als Hinrichtungsmethode ablösen. Die Zufuhr von Stickstoff und die Abwesenheit von Sauerstoff sollen schnell zur Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod führen. Die Methode wurde noch nie für staatliche Hinrichtungen benutzt. Durchaus umstritten ist allerdings, ob sie so schmerzlos ist, wie Christian behauptet. So gibt es auch Berichte, in denen von einer qualvollen Art zu sterben die Rede ist. "Stickstoff ist die humanste, günstigste und unkomplizierteste Variante", sagt dagegen Dr. Michael Copeland von der East Central Universität in Oklahoma City, den Christian mit einem wissenschaftlichen Gutachten beauftragte. Im Unterschied zur Exekution mit anderen Gasen habe der Verurteilte bei Stickstoff nicht das Gefühl zu ersticken.

12.09.2014

China: Todesstrafe für die Attentäter von Kunming

 

Ein Gericht im Südwesten Chinas hat am Freitag drei Männer zum Tod veruteilt, die an einem Angriff auf dem Bahnhof von Kunming im März beteiligt waren. Ihnen wurde vorgeworfen, den Angriff organisiert und angeführt zu haben, bei dem rund 30 Menschen mit Messern erstochen worden waren. Ein vierter Anklagter, dem die Beteiligung an der terroristischen Handlung vorgeworfen wurde, hat eine lebenslängliche Freiheitsstrafe erhalten. Bei dem Gemetzel vor dem Bahnhof von Kunming waren im März außerdem vier der Täter erschossen worden; über 140 Menschen wurden verletzt. Rund zehn Angreifer hatten plötzlich mit langen Messern wahllos auf wartende Menschen eingestochen.

12.09.2014

Noch mehr Enthauptungen in Saudi-Arabien


In Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, sind ein Saudi namens Fahd al-Said und ein Iraker namens Abderrahman al-Muaissab wegen gemeinschaftlichen Raubmordes an einer Frau enthauptet worden. Ein Saudi mit Namen Saad al-Oteibi wurde wegen Drogenschmuggels hingerichtet. In anderen Orten des Landes wurden in den Tagen zuvor bereits drei Todesurteile vollstreckt: Hussein Daghriri wurde wegen Mordes, Bandar Khalaf al Enzi ebenfalls wegen Mordes und der Pakistaner Kamran Ghulam Abbas wegen Drogenschmuggels enthauptet. Die Zahl der in diesem Jahr in Saudi-Arabien Hingerichteten beträgt somit nun mindestens 54 - nach Zählung der amtlichen Nachrichtenagenturen. Eine weitere Quelle berichtet von der Hinrichtung eines Syrers namens Mohammed Ismail al-Jammus wegen Drogenschmuggels.

 

Weitere Informationen:

Saudi Arabia Beheads Syrian Drug Trafficker

Willie Tyrone Trottie
Willie Tyrone Trottie

11.09.2014

Texas: Willie Tyrone Trottie hingerichtet


(gu) Am Mittwochabend wurde in Huntsville, im US-Bundesstaat Texas, der 45-jährige Willie Tyrone Trottie mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Trottie war zum Tod verurteilt, weil er am 3. Mai 1993 seine Lebensgefährtin und deren Bruder erschossen hatte. Während die Staatsanwaltschaft erklärte, dass er seiner Lebensgefährtin ein Ultimatum gestellt und ihr mit dem Tod gedroht habe, versuchte Trottie vor den Gerichten zwei Jahrzehnte lang seine Schilderung der Tat zu Gehör zu bringen: Sein Schwager habe zuerst auf ihn geschossen und ihn mit mehreren Kugeln verletzt. Der Tod seiner Lebensgefährtin sei nicht beabsichtigt gewesen, sondern im Kampf um seine Waffe erfolgt. Danach habe er im Affekt eine Kugel auf den Kopf seines am Boden liegenden Schwagers abgefeuert. Trotties Pflichtverteidiger ermöglichte ihm nicht, vor Gericht selbst auszusagen, sodass die Geschworenen seine Version des Tathergangs nicht zur Kenntnis nehmen konnten. In seinen letzten Worten gab er seinem Bedauern und seiner Liebe für die Angehörigen seiner Opfer ebenso Ausdruck, wie seiner Liebe für seine eigenen Angehörigen. Unter diesen befand sich sein 22-jähriger Sohn, der 1993 seine Mutter und mit der Hinrichtung Trotties nun auch seinen Vater verloren hat.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen - Artikel und Video-Interview:

Hinrichtung in Texas: Willie Trottie per Giftspritze hingerichtet

Post aus der Todeszelle - Brieffreundin eines Hinrichtungskandidaten

Earl Ringo Jr.
Earl Ringo Jr.

10.09.2014

Missouri: Earl Ringo Jr. hingerichtet


Innerhalb der ersten halben Stunde nach Mitternacht wurde am Mittwoch im US-Bundesstaat Missouri der 40-jährige Earl Ringo Jr. mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Ringo hatte zusammen mit einem Komplizen im Juli 1998 ein Restaurant überfallen und dabei zwei Menschen erschossen. Der Komplize sagte gegen Ringo aus, woraufhin ihm die Todesstrafe erspart blieb. Ringo gestand den Raubüberfall, erklärte jedoch, bei der Tötung der beiden Opfer habe es sich um Notwehr gehandelt. Sowohl die Gerichte als auch der Gouverneur lehnten einen Aufschub ab. Ringos Anwälte argumentierten mit Midazolam, das in den jüngsten "missglückten" Hinrichtungen ein Teil der problematischen Giftmischung war. Missouri gibt Midazolam als Beruhigungsmittel vorab, nicht als Teil der Giftspritze an sich. Darüber hinaus wiesen die Anwälte darauf hin, dass Ringos Jury aus ausschließlich weißen Geschworenen bestand, jedoch ohne Erfolg.

09.09.2014

Tschad will Todesstrafe abschaffen


Der Tschad ist dabei ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das die Abschaffung der Todesstrafe vorsieht. Der afrikanische Staat will die Todesstrafe durch lebenlange Haft ohne Bewährungsmöglichkeit ersetzen. Seit 2003 sind im Tschad keine Todesurteile mehr vollstreckt worden.

 

Weitere Informationen:

Chad's new penal code abolishes death penalty but punishes gay sex with 20 years in jail

09.09.2014

Weitere Hinrichtungen in Saudi-Arabien


In Saudi-Arabien wurde am Dienstag ein Pakistaner namens Kamran Ghulam Abbas in der östlichen Provinz Khubar wegen Schmuggels einer "großen Menge" Heroins mit dem Schwert enthauptet. Der saudische Staatsbürger Bandar Khalaf al Enzi wurde im Norden des Landes geköpft, weil er in einer Auseinandersetzung einen anderen Mann erdrosselt hatte. Damit steigt die Zahl der Hingerichteten in Saudi-Arabien für dieses Jahr auf mindestens 48. Allein zwischen dem 4. und 20. August wurden 19 Todesurteile vollstreckt.

07.09.2014

Todesurteile für Gruppenvergewaltigung in Afghanistan

 

Nach einer Gruppenvergewaltigung sind in Afghanistan sieben Männer zum Tod verurteilt worden. In dem Prozess, der nur wenige Stunden dauerte und live im Fernsehen zu sehen war, wurden die Männer für schuldig befunden, im August eine Gruppe von vier Frauen überfallen und vergewaltigt zu haben. Die in Polizeiuniformen gekleideten und bewaffneten Täter hatten die von einer Hochzeit kommenden Frauen aus einem Fahrzeugkonvoi in Kabul gezwungen, beraubt, geschlagen und vergewaltigt. Eines der Opfer soll zum Tatzeitpunkt schwanger gewesen sein. Der Fall hatte landesweit für Empörung gesorgt. Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich wütende Demonstranten, die die Todesstrafe forderten. Auch Präsident Hamid Karsai und der Kabuler Polizeichef verlangten, dass die Männer gehängt werden. Letzterer forderte, die Täter müssten zur Abschreckung öffentlich hingerichtet werden.

04.09.2014

Erneut öffentliche Hinrichtungen im Iran


Wie die staatlichen Medien im Iran berichten, sind in der Provinz Mazanderan in zwei verschiedenen Städten zwei Gefangene öffentlich gehängt worden. Bei dem einen handelt es sich um Mohsen D., der 2008 wegen Mordes zum Tod verurteilt und in Mahmoodabad hingerichtet wurde. Die Initialen des anderen lauten A.A. und er wurde in Savadkooh wegen eines 2004 verübten Mordes öffentlich gehängt. Seit Anfang August sind im Iran mindestens 90 Menschen hingerichtet worden, 17 davon öffentlich.

03.09.2014

North Carolina: Zum Tod verurteiltes Brüderpaar nach 30 Jahren als unschuldig entlassen


30 Jahre nach ihrer Verurteilung wegen Vergewaltigung und Ermordung einer Elfjährigen sind die beiden geistig behinderten Halbbrüder Henry Lee McCollum und Leon Brown von der US-Justiz als unschuldig entlastet worden. Unter Berufung auf neue DNA-Beweise entließ ein Richter im US-Bundesstaat North Carolina den Todeskandidaten McCollum und den zu lebenslanger Haft verurteilten Brown aus dem Gefängnis. Der 50-jährige McCollum und der vier Jahre jüngere Brown seien 1984 auf Grundlage "falscher Geständnisse" verurteilt worden, erklärten ihre Anwälte. Die Polizei verhörte die damals 19- und 15-jährigen Halbbrüder. Obwohl McCollum zunächst nichts über den Vorfall wusste, präsentierte die Polizei nach einem fünfstündigen Verhör ein unterschriebenes Geständnis. Auch Brown erklärte sich für schuldig. McCollum und Brown wurden zum Tod verurteilt, Browns Strafe wurde später in lebenslange Haft umgewandelt. McCollum war bis Dienstag North Carolinas am längsten im Todestrakt einsitzender Häftling. Mit Entlastung der beiden sind nun 146 zum Tod verurteilte Gefangene seit den 70er Jahren in den USA als unschuldig entlassen worden.

02.09.2014

China: Deutscher Todeskandidat legt Berufung ein


Der Deutsche Philipp B., der in China wegen Doppelmordes zum Tod verurteilt worden ist, hat Berufung eingelegt. Wie sein Anwalt am Dienstag telefonisch berichtete, muss das zuständige Gericht innerhalb der nächsten fünf Monate einen Berufungstermin anberaumen, um über den Fall zu beraten. Der Mann aus Oberbayern wäre der erste Deutsche, der in der Volksrepublik hingerichtet würde. Beobachter gehen davon aus, dass das Verfahren möglicherweise Jahre dauern könnte. Der 36-Jährige hatte 2010 in der südchinesischen Stadt Xiamen seine ehemalige Freundin aus Münchner Studienzeiten und deren neuen Lebensgefährten auf offener Straße getötet. Ein Volksgericht in der Hafenstadt hatte ihn vor zwei Wochen zum Tod verurteilt. Unter Hinweis auf ihre grundsätzliche Ablehnung der Todesstrafe hat die Bundesregierung erklärt, sich in China dafür einsetzen zu wollen, dass das Urteil nicht vollstreckt wird.

 

Weitere (deutschsprachige) Informationen:

Seehofer setzt sich für inhaftierten Teisendorfer ein

China: Deutscher Gefängnisinsasse vor Hinrichtung

02.09.2014

Hinrichtungswelle in Saudi-Arabien ungebrochen


Im Norden Saudi-Arabiens wurden drei Syrer und im Osten ein Iraner wegen Drogenschmuggels mit dem Schwert enthauptet. Bereits am 26. und 27. August wurden an verschiedenen Orten Saudi-Arabiens vier Todesurteile jeweils wegen Mordes vollstreckt. Ein saudischer Staatsbürger ist für die Ermordung seiner Mutter hingerichtet worden, wie am 21. August berichtet wurde, sowie ein weiterer ebenfalls wegen Mordes zwei Tage zuvor. Insgesamt zählen Nachrichtenagenturen aktuell 45 Hinrichtungen in Saudi-Arabien in diesem Jahr.

 

Weitere Informationen:

SAUDI ARABIA: FOUR MORE MEN EXECUTED BY BEHEADING

SAUDI ARABIA: MOM'S KILLER BEHEADED KHAMIS MUSHAIT

SAUDI ARABIA: ANOTHER PRISONER BEHEADED FOR MURDER

01.09.2014

Oklahoma: Autopsie-Ergebnisse im Fall Clayton Lockett


Der US-Bundesstaat Oklahoma wollte eine Veröffentlichung der Autopsie-Ergebnisse im Fall Lockett verhindern, doch ein Richter erlaubte nur die Geheimhaltung von Namen der Berteiligten. Dementsprechend wurde jetzt bekannt, was die mit der offiziellen Autopsie beauftragte Gerichtsmedizin in Dallas/Texas zum Tod Clayton Locketts ermittelte. Lockett soll nicht an einem Herzinfarkt, sondern an der tödlichen Injektion - der Verabreichung von Midazolam, Vencuroniumbromid und Kaliumchlorid - gestorben sein. Die Gerichtsmediziner bestätigen jedoch Ergebnisse einer bereits früher durchgeführten Obduktion eines unabhängigen Instituts, dass man offenbar nach 16 vergeblichen Versuchen am ganzen Körper eine Vene zu finden, mit hoher Wahrscheinlichkeit eine solche durchstoßen, anstatt getroffen hat, sodass die Chemikalien nicht in den Blutkreislauf gelangten. Die Hinrichtung Ende April war abgebrochen und Lockett nach 43 Minuten als an einem Herzinfarkt gestorben für tot erklärt worden.

 

Weitere Informationen:

Texas to Censor Its Autopsy Report in Botched Oklahoma Execution

Oklahoma executions on hold after release of report on botched injection

Nachrichten des Vormonats finden Sie im Archiv: August 2014